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Milky Way Photographer of th Year 2021 (Gelesen 6576 mal)

Pflanzen und Tiere, Landschaften, Jahreszeiten und Stimmungen, Technik, Ausrüstung und Komposition

Moderator: thomas

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lonicera 66
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

lonicera 66 » Antwort #15 am:

Chica hat geschrieben: 12. Jul 2021, 07:28
Bei dem ist es extrem: „ AROUND DEAD TREES” – GARY BHAZTARA“. Das sieht aus wie Science Fiction.


Chica,

ich finde, Du solltest schon dezidiert beschreiben, WAS genau Du als unnatürlich/zu bunt/ zu bearbeitet empfindest.
Einfach nur "Science Fiction" in den Raum werfen ohne wirklich sich mit EBV beschäftigt zu haben ist ein bischen wenig.

BTW, das Bild ist eine Nachtaufnahme, die mit einer langen Belichtungszeit aufgehellt wurde.
Es ist sicher nicht sonderlich bearbeitet, sonst hätte der Fotograf die ins Schwarz abgesoffenen Bereiche im Vordergrund behoben.

Das Licht kann auf Java ganz anders sein, als bei uns in Wanne Eickel auf dem Rapsfeld.
Und wenn man den Text zum Bild liest (hast Du doch, oder?) dann erklärt sich die Lichtstimmung weiter:
blaue Stunde...
liebe Grüße
Loni

Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"

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Gartenlady
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

Gartenlady » Antwort #16 am:

Von Astrofotografie habe ich keine Ahnung, aber ich genieße die Bilder dieser Fotografen, die ganz sicher große Könner ihres Fachs sind. Es steht wirklich viel moderne Technik und viel Können der Fotografen dahinter, das zu bemängeln steht den Nichtwissenden in diesem Fach nicht zu, finde ich.

Es ist auch nicht nur das Können, das ich bewundere, auch die Leidenschaft mit der diese Kunst betrieben wird. Das Reisen um die Welt zu unwirtlichen Pätzen und zu unwirtlichen Klimabedingungen ist nicht meins, ich bewundere es bequem am Bildschirm.
Bristlecone

Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

Bristlecone » Antwort #17 am:

Man muss sich einfach mal von der Vorstellung verabschieden, ein Foto müsste und würde so etwas zeigen wie "die Wirklichkeit".
Das war schon zu Zeiten des guten alten Schwarzweißfilms nicht der Fall.
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Chica
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

Chica » Antwort #18 am:

Mir muss das doch nicht gefallen, es ist Kunst, die durch viel Technik möglich gemacht wird. Kunst ist Geschmacksache. Ich mag es eben natürlicher, einfacher. Das ist doch nicht schlimm.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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lonicera 66
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

lonicera 66 » Antwort #19 am:

Da stimme ich Dir zu, Gartenlady...

ich kann das vielleicht auch besser nachvollziehen, habe selbst stundenlang in der Landschaft gestanden, bei unwirtlichen Minustemperaturen und meine Fotos gemacht.

Dann zu Hause am Rechner 30-100 Bilder zusammengerechnet, die Rohdatenbilder in ansehnliches bearbeitet.

In einem solchen Bild steckt stundenlanges arbeiten. Das sollte honoriert und nicht pauschal als Fake abgetan werden.


Selbst vor 50 Jahren kam aus der Kamera kein fertiges Bild, sondern nur ein Negativ, das entwickelt werden mußte. ;)
liebe Grüße
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

lonicera 66 » Antwort #20 am:

Chica hat geschrieben: 12. Jul 2021, 09:38
Ich mag es eben natürlicher, einfacher. Das ist doch nicht schlimm.


nein, Geschmack ist nicht schlimm.

Aber, was ist natürlich?
Das, was Dein Auge erfassen kann, oder das, was wirklich vorhanden ist?

Ich will Geschmacksfragen nicht bewerten, aber ich bewerte pauschale Aussagen ohne fundierten Hintergrund. ;)
liebe Grüße
Loni

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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

Gartenlady » Antwort #21 am:

Von Astrofotografie über "natürlich" oder unnatürlich" zu sprechen ist doch ziemlich unangebracht. Wir stehen mittendrin in der Milchstarße und können mit viel Glück etwas vom Rand sehen und das ist Lichtjahre entfernt. Wie will man da von natürlich sprechen, was ist da natürlich? Wir hier können gar nichts sehen wegen der Lichtverschmutzung, die Astrofotografen suchen Stellen auf der Erde, wo das nicht der Fall ist, wissen wir wie es dort aussieht? Ich weiß das nicht.

Fotos aus dem Weltraum, sind die natürlich? Wir können das nicht sehen was sie zeigen.
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sequoiafarm
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

sequoiafarm » Antwort #22 am:

Boa ey.

Der Zeitgeist mag eine gewisse Uniformität in der Perfektion zeigen. War aber im Barock sowohl bei der Malerei als in der Gartengestaltung schlimmer…

Die Bilder in GLs Link könnten z. B. alle vom selben Fotografen/in stammen. Einige davon finde ich top, aber in der Masse wirds schwierig (ist nur der Vordergrund variabel und die "bunte Fototapete" dahinter eine Vorgabe?). Egal ob Beelitzer-Heilstätten-HDR oder Astroscapes: Geschmackssache wie z. B. 80er-Jahre Airbrush oder die gleichen Ideen-Orgien in Photoshop (ich durfte/musste das beruflich tun). Alles ist möglich und trotzdem freue ich mich persönlich mehr über Chicas Segelfalter, sogar ohne Focus-Stacking.

Ich habe mein Astrozeug (EQ-6R etc.) wieder verkauft, weil mir Aufwand und Kosten zu hoch ist für Bilder, die nie wirklich so gut sind wie die der besten und wenn ich das nach 10 Jahren schaffen würde, wären die Aufnahmen in ihrer Perfektion eben austauschbar oder für manche kitschig, wenn Vollspektrum-Farben sichtbar gemacht werden. Ob kitschig oder nicht, einige Hubble-Aufnahmen wie z. B. die Pillars of Creation im Adlernebel, guckst du einfach mit offenem Mund an.

Klar wären diese Bilder vor 40 Jahren auf jeder 2. Manta-oder Capri-Motorhaube gelandet 8)
Grüne Grüße aus Kaldenkirchen, Micha 
Bristlecone

Re: Milky Way Photographer of the Year 2021

Bristlecone » Antwort #23 am:

Deine Antwort beschreibt auch Einiges von dem, was mir beim Betrachten dieser Bilder durch den Kopf geht.
Letztlich steht dahinter die Frage: Was ist ein gutes Foto?
Die gezeigten Bilder sind technisch perfekt und lassen mich staunen - aber mehr über die unglaubliche Perfektion und die Brillianz der Ergebnisse und über die Milchstraße und den Kosmos.
Aber die Bilder selbst berühren mich emotional nicht.
Ich war selbst an einem der Orte: den Mammouth Lakes und deren Umgebung. Diese Gegend östlich der Sierra zählt für mich zu den beeindruckendsten Landschaften, die ich gesehen habe. Aber hier sind sie (bloß) die Kulisse für ein technisch perfektes Bild.
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sequoiafarm
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

sequoiafarm » Antwort #24 am:

Wir kennen das ja mit den Langzeitbelichtungen, Hintern abfrieren usw.
Hinter vielen guten Bildern stecken persönliche Geschichten, die interessanter sein können als das (schöne) Bild selber.
Du machst das ja immer toll mit deinen Reiseberichten, vielleicht kannst du ja noch zu Lebzeiten einen Trip ins All machen. Freu mich schon drauf ;)
Grüne Grüße aus Kaldenkirchen, Micha 
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

Roeschen1 » Antwort #25 am:

Gartenlady hat geschrieben: 12. Jul 2021, 08:49
Ich bin restlos begeistert von diesen Bildern. In meiner Kindhit konnte man noch ein Stück der Milchstraße sehen ohne eine Weltreise zu unternehmen, jetzt ist das unmöglich geworden. Als Bogen ist sie hier eh nicht zu sehen und solch ein Bogenbild habe ich mir jetzt als Hintergrund eingerichtet.

Geh mal in den Südschwarzwald, Schluchsee, über 1000m, da siehst du noch einen unglaublichen Sternenhimmel.
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Re: Milky Way Photographer of the Year 2021

RosaRot » Antwort #26 am:

Bristlecone hat geschrieben: 12. Jul 2021, 12:59
Deine Antwort beschreibt auch Einiges von dem, was mir beim Betrachten dieser Bilder durch den Kopf geht.
Letztlich steht dahinter die Frage: Was ist ein gutes Foto?
Die gezeigten Bilder sind technisch perfekt und lassen mich staunen - aber mehr über die unglaubliche Perfektion und die Brillianz der Ergebnisse und über die Milchstraße und den Kosmos.
Aber die Bilder selbst berühren mich emotional nicht.
Ich war selbst an einem der Orte: den Mammouth Lakes und deren Umgebung. Diese Gegend östlich der Sierra zählt für mich zu den beeindruckendsten Landschaften, die ich gesehen habe. Aber hier sind sie (bloß) die Kulisse für ein technisch perfektes Bild.


Mit dem Wort Kulisse triffst Du genau da, was mein Empfindung beim Betrachten dieser Bilder war.
Das Vermögen mit einer brillanten Technik optimal hantieren, ist zwar eine Garantie dafür hochartifizielle Fotos machen zu können, nicht aber dafür dass, diese auch noch eine Qualität haben, die über das Artifizielle hinausgeht und die Seele berührt oder zumindest die Bilder im Gedächtnis bleiben lässt.
Sehr schön, sehr brillant alles, aber in gewisser Weise sehr gleichförmig. Trotzdem danke für das Einstellen des Links zu diesen Bildern. :)
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

Gartenlady » Antwort #27 am:

Natürlich werden die Bilder von uns HobbyfotografInnen nicht so perfekt wie die der Profis, aber warum sollten wir deshalb das Equipment verkaufen und mit dem Fotografieren aufhören? Und warum sollten uns die perfekten Fotos nicht gefallen, nur weil wir selber solche Bilder nicht machen können? Die Hobbymaler malen auch weiter ohne jemals Picasso zu werden.

Im Milky Way Fall ist das Hauptmotiv halt immer dasselbe aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Umgebung der gezeigten Bilder ist für mich nicht der Hauptgrund, diese Bilder zu bewundern, es ist die Milchstraße selber, die mich begeistert.

Manche der Hinter- bzw. Untergründe sind wirklich kitschig, z.B. wenn da eine Kirche steht, solch ein Bild möchte ich auch nicht als Bildschirmhintergrund.
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

lonicera 66 » Antwort #28 am:

hier 10.850 Beiträge zum Thema

Ein Zitat zur Problematik, ein vernünftiges Bild zu erstellen:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Die Bilder sehen mir alle viel zu blaustichig aus was eine bekannte Krankheit der digitalen Nachtfotografie ist. Die Daemmerung und der vom Mond beleuchtete Himmel sind blaeulich, aber ansonsten sind die meisten Sterne aehnlich unserer Sonne mit einer Farbtemperatur von 5000-5500 K, also wie Tageslicht. Die uebliche Lichtverschmutzung ist gelb-orange von den Natriumhochdrucklampen/Strassenlaternen und in der digitalen Welt (=Raw Konverter) kann man das prima durch eine zu niedrige/blaue Farbtemperatur kompensieren. Leider werden die Sterne dann auch zu blau ...


Man gibt sich schon Mühe... ;)
liebe Grüße
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Re: Milky Way Photographer of th Year 2021

Chica » Antwort #29 am:

Gartenlady hat geschrieben: 12. Jul 2021, 10:43
Von Astrofotografie über "natürlich" oder unnatürlich" zu sprechen ist doch ziemlich unangebracht.
[/quote]

Habe ich nicht, ich habe geschrieben dass ich (persönlich) natürlichere Motive lieber mag. Deshalb würde ich mich nicht mit Astro-Fotografie beschäftigen.

Bristlecone hat geschrieben: 12. Jul 2021, 12:59
Letztlich steht dahinter die Frage: Was ist ein gutes Foto?
[/quote]

Das ist die entscheidende Frage, die jeder nur für sich selber beantworten kann. Für mich ist es nicht die Darstellung von technischer Perfektion durch eine tolle Fotoausrüstung und die viele Arbeit, die man in ein Foto steckt. Für mich ist es die Sichtbarmachung der natürlichen, kleinen Dinge, die wir einfach übersehen wie das "Fell" einer Wildbiene, die das menschliche Auge nur schlecht wahrnehmen kann.

[quote author=sequoiafarm link=topic=69299.msg3722106#msg3722106 date=1626086933]
Alles ist möglich und trotzdem freue ich mich persönlich mehr über Chicas Segelfalter, sogar ohne Focus-Stacking.


:-*

[quote author=RosaRot link=topic=69299.msg3722142#msg3722142 date=1626092150]
Das Vermögen mit einer brillanten Technik optimal hantieren, ist zwar eine Garantie dafür hochartifizielle Fotos machen zu können, nicht aber dafür dass, diese auch noch eine Qualität haben, die über das Artifizielle hinausgeht und die Seele berührt oder zumindest die Bilder im Gedächtnis bleiben lässt.


Glück kommt von innen, nicht von außen deshalb...
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