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Mirabellenbaum hat geschrieben: ↑12. Aug 2021, 23:46 An Jul: Ich werde es mit dem Veredeln versuchen. Vielleicht finde ich jemanden in meiner Gegend, der mir dabei helfen kann. Alleine traue ich es mir im Moment nicht zu. Habe mir auch schon überlegt, die Mirabellen zur Bestimmung einzusenden. Ich wohne in der Schweiz und müsste jemanden finden, der das machen kann. Aber im Moment ist das noch zweitrangig. Stelle noch ein Bild der Mirabellen ein.
Norna: Du machst mir Mut mit deinem Beitrag. Hoffe, bei mir läuft auch alles so gut und mein kleines Bäumchen überlebt.
Mirabellenbaum hat geschrieben: ↑12. Aug 2021, 23:30 Carot: Deine Anleitung für die Bewurzelung von Stecklingen hilft mir sehr. Ich habe es im Frühling schon erfolglos versucht, vielleicht war es zu früh. Nun weiss ich aber nicht, wo ich Substrat auf Pinienrindenbasis her bekomme. Wie du schreibst, soll das Substrat nicht zu stark wasserhaltend sein. Könnte man ev. Kakteenerde nehmen?
Kakteenerde kenne ich nicht. Diese könnte zu wenig Wasser halten. Vermeide aufgedüngte Substrate. Als schnelle Lösung würde ich Anzuchterde 1:1 mit Sand mischen und diese Mischung verwenden. Wie gesagt, ich hatte sogar schon in reinem Kies Erfolg.
Hallo liebe Obstbaum-Freunde Ich wollte euch schon lange mal schreiben, wie es mit meiner Mirabelle weiter gegangen ist. Ende Oktober 2021 war es dann so weit und die alte Mirabelle wurde gefällt. Wie mir geraten wurde, habe ich das junge Bäumchen neben dem Stamm stehen gelassen und den schwächeren Trieb abgeschnitten. Vorher habe ich versucht, mehrere Stecklinge zu bewurzeln. Leider ohne Erfolg. Keiner von ihnen wuchs an. Ebenfalls habe ich meine Mirabelle an einem Zwetschgenbäumchen veredeln lassen mittels Okulation. Allerdings ist nur ein Edeltrieb angewachsen. Alternativ habe ich aus den Kernen mehrere Bäumchen gezogen. Mehr als Versuch, bin gespannt, was daraus entsteht.
Nun möchte ich euch zeigen, wie der Junge Baum heute aussieht. Und nun habe ich wieder ein paar Fragen an euch. Ich habe gelesen, dass der Mirabellenbaum zum Stadium der weissen Knospe geschnitten werden muss, also kurz bevor er blüht. Ist das richtig? Wan soll ich ihn schneiden? Und wie würdet ihr ihn schneiden? Wie zu sehen ist hat der Baum eine Gabelung. Ist das schlimm? Vielen Dank für eure Antworten.
Der sieht schön und gesund aus. Gratuliere, scheint ein guter Platz zu sein. Die spitzen Gabelungen mit gleichstarken Ästen sind bei Steinobst nicht so tragisch, es gelingen auch andere Kronenformen.
Wenn bei deinem Baum etwas eingegriffen werden sollte, dann vielleicht indem man ihn breiter erzieht. Wie es aussieht, wächst er ziemlich in die Höhe, bleibt dabei für eine Mirabelle etwas schmal. Eigentlich mirabellenuntypisch, die gehen von selber mehr in die Breite wie zum Beispiel die meisten Zwetschgen. Schneiden kannst die sie wie übriges Steinobst auch, d.h. kein Winterschnitt, irgendwann zwischen Austrieb und August. März, Blüte ist auch gut, da sieht man noch durch. Führe ein paar der langen aufstrebenden Peitschen nach aussen ab, kürzen, auslichten in der Mitte. Lieber zu wenig wie zu viel und nächstes Jahr nochmal.
Da muss ich gerade mal nachfragen, wo kommt das denn her mit nicht mehr im Winter schneiden? Das kommt mir für meinen Geschmack etwas zu häufig vor in letzter Zeit.
Der Zeitraum zwischen Austrieb und August umfasst etwa 3 völlig grundverschiedene Schnitttermine. Wo kommen solche Aussagen her, auf welcher Grundlage werden sie für welche Baumformen empfohlen?
Wollte nur eine grobe Orientierung geben, das aufzufächern ist mir zu viel, aber ich applaudiere Jedem gerne, der diesen Vortrag halten will.
Nur zum Winterschnitt vermieden, was auch viel zu viel ist für einen Hobbyisten der einfach nur seine Mirabelle in Form halten will: Diese Aussage ist keine neue Erfindung, sondern alt. Das macht sie nicht wahrer oder falscher. Es sind aber meiner Ansicht nach neue Gründe dazugekommen. Bei den seit Jahren immer extremer schwankenden Temperaturen im Winter incl. langer Warmphasen sehe ich überall verstärkten ganzjährigen Fungibefall, Pilzorganismen aller Art. Die Sporen fliegen immer mehr auch im Winter. Auch die Niederschläge begünstigen das, wir haben seit Jahren eine Regenzeit im Winter und eine Trockenzeit im Sommer. Du hast auch mal geschrieben, der Pflaumenfeuerschwamm würde sich heutzutage stark ausbreiten. Die Sporenbildung der Feuerschwämme erfolgt jedoch ganzjährig, sie wird im Winter nur bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt unterbrochen. Und die sind viel seltener geworden, guck dir mal die letzten Wochen an. Stattdessen feucht, was dem Schwamm gefällt, bestes Wetter zum aussporen.
Schnittwunden bleiben im Winter länger offen und bilden Eintrittspforten für Schadorganismen. Mehr denn je, siehe oben. Schneidet man "in den Saft", während die Rinde wächst, überwallen sie schneller und schliessen sich wieder, die Schnittwunden der Rinde wachsen sogar recht bald zu. Kein Eintritt. Diese Phase endet je nach Klima Mittel- bis Spätsommer. Im Winter ist die Heilung verzögert.
Es geht hier wohlgemerkt nicht um Verhinderung, die ist nicht möglich, sondern um Abwägen von Risiken.
Eben, und das Risiko ist, das man die Bäume zum völlig falschen Termin schneidet, weil sie gerade in der physiologisch anfälligsten Phase sind. Feuerschwamm habe ich noch nie an kleinen Wunden gesehen, die nach 2 Jahren zugewachsen waren. Der kommt immer durch große Schnitt rein, die mehr als 2 Jahre brauchen um sich abzuriegeln. Da zählt das Argument nicht mehr, es würden im Winter auch Sporen fliegen. Tun sie, ja, ist aber egal.
Mir fehlt da das Wesen Baum bei der Überlegung, und ich habe den Verdacht, vielen YouTubern, die sich Baumschnittvideos angucken, haben nicht so viel Baumverständnis.
Der Feuerschwamm ist leider nicht der einzige Fungus. Was ich unter den vielen Schadpilzen selber stark beobachte, ist eine erschreckende Zunahme und immer frühere Symptome von Zweigmonilia, auch ein Pilz. Der dringt ziemlich konsequent ein, wenn es a) feucht ist und b) irgendwo was offen ist. Bevorzugt: Zeitiges Frühjahr. Klassisch: Durch die Blüte, die ja auch Öffnungen ins Saftsystem sind. Aber eben leider auch durch alle Verletzungen. Im Sommer ist Hagelschlag ein Faktor.
Gerade einige Mirabellen, vor allem die Nancy sind anfällig. Das ist natürlich auch sehr Standortabhängig, in windoffener Lage gibts auch Bäume ohne jeden Befall.
Ich würde den nicht zu stark in die Breite ziehen. Mirabellen neigen zum Massenertrag, wenn sie fruchten. Die Äste neigen sich dadurch sowieso stark nach unten und man muß eher gucken, ob man sie abstützen oder die Früchte auslichten sollte. Danach würde ich mich auch beim Schnitt richten. Trägt er sehr stark, eher mal Dünnes raus und etwas einkürzen, trägt er schwach, kann man die Triebe länger lassen. Mirabellen verzeihen aber Schnittfehler ganz gut. Nur wenn man ständig zu stark schneidet, tragen sie nicht und machen viel Neutrieb und Laub. Manche Zwetschen und Verwandte machen Kurztriebe im Kroneninneren, die zu fiesen Dornen werden. Die schneide ich weg, wenn sie Dornen sind, einfach weil mir die fingerlangen Spieße zu gefährlich sind, und alles was reibt bzw. sich mit anderen Ästen kreuzt.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
cydorian hat geschrieben: ↑25. Feb 2023, 15:19 Der sieht schön und gesund aus. Gratuliere, scheint ein guter Platz zu sein. Die spitzen Gabelungen mit gleichstarken Ästen sind bei Steinobst nicht so tragisch, es gelingen auch andere Kronenformen.
Wenn bei deinem Baum etwas eingegriffen werden sollte, dann vielleicht indem man ihn breiter erzieht. Wie es aussieht, wächst er ziemlich in die Höhe, bleibt dabei für eine Mirabelle etwas schmal. Eigentlich mirabellenuntypisch, die gehen von selber mehr in die Breite wie zum Beispiel die meisten Zwetschgen. Schneiden kannst die sie wie übriges Steinobst auch, d.h. kein Winterschnitt, irgendwann zwischen Austrieb und August. März, Blüte ist auch gut, da sieht man noch durch. Führe ein paar der langen aufstrebenden Peitschen nach aussen ab, kürzen, auslichten in der Mitte. Lieber zu wenig wie zu viel und nächstes Jahr nochmal.
Danke Cydorian Ja, der Platz scheint gut zu sein. Er steht in der Nähe einer Hauswand und es ist sehr sonnig dort. Es beruhigt mich, dass die Gabelung nicht schlimm ist. Habe mir deswegen schon Sorgen gemacht. Das er so schmal geblieben ist liegt meiner Vermutung nach daran, dass er unmittelbar neben dem Stamm des alten Baumes gewachsen ist. Ich werde versuchen, die langen Peitschen nach aussen zu bekommen. Wie mache ich das am besten? Mit Bindeschlauch für Obstbau fixieren?
Danke Hyla Dann also doch nicht zu stark in die Breite ziehen. Könnte es sein, dass der Baum von selber mit den Jahren stärker in die Breite geht? Mein alter Mirabellenbaum war ziemlich stark in die Breite gewachsen.
Zum Schnittzeitpunkt habe ich von Cydorian und Thuja Thujon verschiedene Aussagen gehört. Was meint ihr, wäre denn jetzt der richtige Zeitpunkt? Cydorian, was meinst du mit Austrieb? Ist damit gemeint, wenn er Knospen bekommt? Somit befindet sich der Baum ja nicht mehr in der Vegetationsruhe, und man schneidet „in den Saft“, oder? Ich sende euch ein Bild, ich habe es heute aufgenommen und darauf erkennt man die Knospen gut.