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Samen Kirchensaller Mostbirne (Gelesen 2537 mal)

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dmks
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

dmks » Antwort #15 am:

Bursche hat geschrieben: 30. Sep 2023, 21:06
Der Palmer hat den Hochstämmen sogar eine kürzere Lebensdauer beschieden und plädierte für Halbstämme, weil der Eingriff in der Baumschulzeit nicht so weitgehend ist. Das nur als Information, ich will dich bestimmt nicht vom Hochstamm abbringen.


Die Erklärung dafür würde mich doch jetzt echt mal interessieren! 8)
Insbesondere vor dem Hintergrund, daß Halb- und Hochstämme oftmals im selben Zeitraum (Nachtrag: und aus dem selben Material) herangezogen werden - was etwa drei bis vier Jahre sind - und wie sich das auf ein Baumleben von 50 bis fast oder gar über 100 Jahren auswirkt ;)
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

Nutzgarten.de » Antwort #16 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Einen (jungen) Maunzenapfel habe ich, sehr viel wird da an Reisern beim Frühjahrsschnitt nicht abfallen, aber etwas schon.


Au ja, das würde mich sehr freuen. Kann ich mich mal per Direktnachricht bei dir melden?
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thuja thujon
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

thuja thujon » Antwort #17 am:

dmks hat geschrieben: 30. Sep 2023, 21:52
Bursche hat geschrieben: 30. Sep 2023, 21:06
Der Palmer hat den Hochstämmen sogar eine kürzere Lebensdauer beschieden und plädierte für Halbstämme, weil der Eingriff in der Baumschulzeit nicht so weitgehend ist. Das nur als Information, ich will dich bestimmt nicht vom Hochstamm abbringen.


Die Erklärung dafür würde mich doch jetzt echt mal interessieren! 8)
Er begründet im Notenschlüssel der Natur 2000 damit, das der Stamm, je höher er ist, Wuchskraft nimmt. So wie eine M9er Krücke mit 1,6m Stamm nur wenig Krone oben macht. Also der Weg von Wurzel zu Ast ist bei einem Halbstamm auf Sämling kürzer als bei einem Hochstamm auf Sämling. A2 betitelt er als unbrauchbar, weil später im Alter deutlich zu schwach. Es ging ihm um maximalen Wuchs. Und der ist bei einem Halbstamm tatsächlich etwas besser als bei einem Hochstamm.
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

Bursche » Antwort #18 am:

Nutzgarten hat geschrieben: 30. Sep 2023, 23:53
Kann ich mich mal per Direktnachricht bei dir melden?
[/quote]
Ja, klar!

[quote author=dmks link=topic=72963.msg4096452#msg4096452 date=1696103530]
Die Erklärung dafür würde mich doch jetzt echt mal interessieren! 8)
Insbesondere vor dem Hintergrund, daß Halb- und Hochstämme oftmals im selben Zeitraum...[] - was etwa drei bis vier Jahre sind - und wie sich das auf ein Baumleben von 50 bis fast oder gar über 100 Jahren auswirkt ;)

Thuja hat schon das wesentliche gesagt. Ich schau später mal, ob ich die Stelle im Buch finde. Soviel ich weiß brauchen die Hochstämme in der Regel ein Jahr länger als Halbstämme.
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

Bursche » Antwort #19 am:

Also eine richtige Begründung habe ich nicht gefunden, auf S. 125 heißt es: "Hochstämme sind bei Obstbäumen widernatürlich und wurden von den Baumschulen hochgeschnitten." (Der Notenschlüssel der Natur von Helmut Palmer.)

Dass die ersten paar Jahre auf dem endgültigen Standort einen großen Einfluss auf das ganze Baumleben haben, glaube ich schon.
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dmks
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

dmks » Antwort #20 am:

Bursche hat geschrieben: 1. Okt 2023, 19:15
"Hochstämme sind bei Obstbäumen widernatürlich und wurden von den Baumschulen hochgeschnitten." [/quote]
Ich will ihm nicht zu nahe treten...aber Halb- und Hochstämme werden in der Baumschule einfach nur auf einer anderen Höhe zur Krone angeschnitten. Oder bei Kopfveredlungen eine andere Höhe gewählt. Manchmal bei identischer Qualität. Sonst unterscheidet sie nichts.
Und lange Stämme im Wald oder sonstigem Baumbestand sind jetzt auch nicht so wieder die Natur. ;)

[quote author=Bursche link=topic=72963.msg4096760#msg4096760 date=1696180538]Dass die ersten paar Jahre auf dem endgültigen Standort einen großen Einfluss auf das ganze Baumleben haben, glaube ich schon.

Ja, das unterstreiche und unterschreibe ich auch!!! ...unabhängig von der Stammhöhe. ;)
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

thuja thujon » Antwort #21 am:

Der Satz ist ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat (oder ich habe andere Passagen im Kopf, habe nicht durchgeblättert). Man muss schon die ganze Seite oder Buch davon lesen, um zu verstehen, was er meint.

Ich mag ihm hier nicht widersprechen. Dazu fehlen mir Belege. Die habe ich in 20 Jahren nicht finden können und es sieht auch nicht danach aus, weil nichts dafür spricht, das man was widerlegendes findet (zu der Halbstamm/Hochstamm Geschichte).
Die 7 Punkte oder wieviel auch immer mit den jungen Bäumen, dass die der Grundstock sind für später, ich denke das ist klar. Darum gehts nicht. Die Palmersche Aussage setzt erst viel später an.
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

Nutzgarten.de » Antwort #22 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Die 7 Punkte oder wieviel auch immer mit den jungen Bäumen, dass die der Grundstock sind für später, ich denke das ist klar.


Über welche 7 Punkte spricht er denn in seinem Buch? Mir sind sie leider nicht bekannt.

Was die Birnensamen angeht, ich denke ich eröffne hierzu vielleicht nochmal ein anderes Thema, in dem mein Anliegen explizit im Titel genannt wird. Oder kann man ein altes Thema umbenennen?
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

Bursche » Antwort #23 am:

thuja hat geschrieben: 1. Okt 2023, 22:51
Der Satz ist ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat (oder ich habe andere Passagen im Kopf, habe nicht durchgeblättert). Man muss schon die ganze Seite oder Buch davon lesen, um zu verstehen, was er meint.

Das Buch ist leider nicht besonders gut strukturiert. Ich habe zwei Stellen gefunden, bei denen er auf das Thema eingeht, allerdings sehr kurz nur und das ist eigentlich die einzige Begründung. Es kann aber gut sein, dass es noch andere Stellen gibt, wo er mehr ins Detail geht, ist schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe.

Ich bin nicht mit allem einverstanden, was der Palmer schreibt, auch zu dem Thema Hochstamm/Halbstamm, aber dass der Halbstamm für Apfelbäume passender ist, sehe ich auch so.

Mein Verständnis von der Sache ist die: 'Normale' Laubbäume fangen von unten an sich zu verzweigen und überbauen sich typischerweise mit höheren Astansätzen selbst. D.h. die in jungen Jahren ausgebildeten Äste sterben nach nicht langer Zeit ab, weil sie durch höhere ersetzt wurden. Bei den meisten Apfelsorten funktioniert das aber nicht richtig, weil sie einerseits einen buschigeren Wuchs haben, also lieber tiefer verzweigen, statt mit dem Mitteltrieb in die Höhe zu streben. Und andererseits, weil absterbende tieferliegende Äste den Baum schädigen.
Ich hab ja schon in einem früheren Beitrag geschrieben, dass m.E. viele Apfelsorten nicht mit einem hohen Stamm zurechtkommen und dann von unten austreiben, solange die Krone noch zu wenig Substanz hat. Und beim Pflanzschnitt nimmt man ja viel von der sowieso geringen Substanz. Da kommt dann einfach der Character des strauchigen Wuchses durch, bevor der Baum in die Höhe geht will er die unteren Lücken auffüllen, die man dann jedes Jahr abschneidet. Das Problem ist einfach, dass man beim Pflanzen schon die Leitäste für das ganze Baumleben festlegen muss, obwohl der Baum eigentlich noch nicht so weit ist, seinen Schwerpunkt in so großer Höhe zu haben. Stammbildner können da helfen.

Bei städtischen Pflanzungen von Äpfeln und Birnen werden eigentlich immer Hochstämme verwendet und die Ausfallquote ist nach meiner Beobachtung sehr hoch, überdurchschnittlich. Ich kann mich aber auch täuschen was die Quote anbelangt und die Ausfälle können auch andere Gründe wie die Stammform haben.
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Re: Apfel- und Birnbaumvermehrung

thuja thujon » Antwort #24 am:

Die Ausfallquote liegt aber daran, das die Bäume zu alt zum pflanzen sind.

Das mit dem zu jung für eine Krone sehe ich anders. Stammaustriebe sind Überdruckventile, wenn weiter oben was nicht stimmt. Kann auch der Schnitt sein.
Zum Buch, ja, ich müsste auch erst reingucken, das war bestimmt wieder da wo man es nicht erwartet. Struktur hats ja keine.

Mit die 7 Punkte für Jungbäume war gemeint, auf was man alles bei Jungbäumen aufpassen muss. Herbstpflanzung statt Frühjahrspflanzung, möglichst jungen Baum, Pflanzschnitt, Loch ausreichend groß aber nicht riesig, richtige Höhe im Loch, nur unten einschlämmen und nicht oben, Gießring, Baumscheibe freihalten, nicht gleich alle Leitäste im Quirl aussuchen, sondern notfalls über 2 Jahre fehlende Leitäste aufbauen usw, was eben bei Jungbäumen zu beachten ist.

@Nutzgarten.de: du kannst den Titel im ersten Beitrag umbenennen, dann gilt es für den ganzen Strang. Aber wir driften hier eh recht schnell vom Thema ab. Sind ja auch schon wieder schwer OT.
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Nutzgarten.de » Antwort #25 am:

Ahh okay, das mit den 7 Punkten klingt nachvollziehbar. Dankeschön.

Dann werde ich das Thema mal umbenennen
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