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Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten? (Gelesen 7092 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

Thandril

Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Thandril » Antwort #15 am:

Hausgeist hat geschrieben: 20. Dez 2023, 17:30
In puncto Bezugsquelle sei noch Enneking erwähnt, da scheint es sie inzwischen auch zu geben.


Oh vielen Dank! - Ja, ich sehe, sie steht dort auf der Gehölzliste.
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Thandril

Re: Gehölz-Raritäten

Thandril » Antwort #16 am:

Nox hat geschrieben: 20. Dez 2023, 15:59
Thandril hat geschrieben: 20. Dez 2023, 08:55
....
Bei der M. Delavayi ist es tatsächlich genau umgekehrt - sie hält sich exakt ans Buch, in diesem Fall Jim Gardiners Magnolienbuch, und speziell seine kurze Liste von Magnolien für alkalische Böden. Danach habe ich sie ausgewählt und die Empfehlung hat sie mehr als erfüllt.
...

.
Na, das freut mich für Dich ! Veredelt ist sie nicht ? Die Unterlagen (M. kobus) sollen ja etwas alkalische Böden vertragen. Aber wie ist es mit dem Wasserbedarf ? So typische Steppenpflanzen sind Magnolien eher nicht ..... Oder hast Du das Grundwasser recht hoch stehen ?


Nein, veredelt ist sie nicht, sondern als Steckling gezogen und hat entsprechend schon früh geblüht. Zum Wasserbedarf: sie steht zwischen Garage, Steinweg und Gartenteich, so dass der Boden (sandiger Lehm) dort zwar im Prinzip nicht so leicht austrocknet, aber dennoch im Sommer gerne knochentrocken ist. Seit 2016 habe ich sie kein einziges Mal gewässert. Bis zum Grundwasser mussten wir 15m tief bohren.
Was die Kobus-Unterlage angeht: Die wiederum hält sich bei mir überhaupt nicht ans Buch. Jede einzelne der auf Kobus veredelten neuseeländischen Züchtungen, die ich bei mir gepflanzt habe (Ian's Red, Royal Purple, Felix Jury, Anne u.a.), hat bei mir das Wachstum verweigert.
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zorro

Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

zorro » Antwort #17 am:

Wenn du eine ganz milde Ecke hast, mit Schutz vor Wintersonne und Wind: Neolitsea sericea.
Ich hatte eine einige Jahre draußen, unter -12 Grad war dann Schluss. Trieb zwar im Sommer nochmal spärlich aus, starb dann aber ab.
.
Bei Esveld bekommt man ab und Amentotaxus argotaenia, ist hier seit Jahren draußen, kein Frostschaden, aber wenig Zuwachs.
.
Und: gerade bei Pflanz-Es zu bekommen, für wenig Geld, unkompliziert, winterhart, selten... Sinojackia xylocarpa.
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tarokaja
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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

tarokaja » Antwort #18 am:

So, ich bin jetzt in Gedanken mal durch ebenen Gartenteil und am Steilhang hochspaziert... was eher nur max 10° oder weniger aushält, hier aber geschützt gut gedeiht, hab ich aussortiert, ebenso was gern feucht hat und ich zusätzlich giessen muss (wie Nothofagus cunninghamia z.B.) und auch eher kleiner bleibende Gehölze.

Dann bleiben folgende Gehölze, die bei mir unkompliziert sind:
* Carerria calycina - nach mukeligen Anfangsschwierigkeiten wächst sie nun kräftig > dürfte bei dir vermutlich grenzwertig sein?
* Styrax wuhyuanensis
* Athrotaxis laxifolia - schattig problemlos, braucht bei grosser Trockenheit aber etwas Wasser
* Ceanothus concha - mag Kalk, verträgt Trockenheit > dürfte bei dir vermutlich grenzwertig sein, wenn nicht sehr geschützter Platz vorhanden ist (Mauer z.B.)
* Cunninghamia lanceolata
* Berberis yingjingensis - soll angeblich nur 2m werden, hier hatte sie das rasch erreicht
* Poliothyrsis sinensis
* Wollemia nobilis
* Eucryphia x 'Nynmansay' - halbschattig problemlos, blüht seit ein paar Jahren mit zauberhaft fragilen Blütenkunstwerken
* Podocarpus cunninghamii - hat Feb18 5 Eistage mit -13° problemlos weggesteckt
* Podocarpus salignus - hat Feb18 5 Eistage mit -13° problemlos weggesteckt
* Cupressus arizonia 'Aurea' - falls die dir rar genug ist ;) - steckt Trockenheit extrem gut weg
* Lagerstroemia chekiangensis - tolle Blätter und Austrieb... ich hoffe, sie blüht auch bald
* Pinus yunnanensis
* Phyllocladus trichomanoides
* Saxegothea conspica
* Fitzroya cupressopides - Taiwania cryptomeroides (gepflanzt Jun19) - Lagarostrobus franklinii wachsen hier alle langsam, aber brauchen nicht gekümmert zu werden > vermutlich bei dir grenzwertig?
* Tetrapanax papyrifer - man muss nur hinter den Ausläufern her sein
* Trachycarpus princeps (grazile Palme mit silbrigen Blattunterseiten)
* Eucalyptus pauciflora 'Niphophila'
* Broussonetia kazinoki
* Staphylea bumalda

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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Gartenplaner » Antwort #19 am:

Cunninghamia lanceolata verträgt es nicht zuuuuu trocken.
Meine ist in einem der Dürresommer vertrocknet.
Im Winter hatte sie nie Probleme, hat sogar den „sibirischen Februar“ 2012 klaglos überstanden.
Lagerstroemia soll wohl auch nicht zu trocken stehen, zumindest die häufigeren Hybriden.
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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

tarokaja » Antwort #20 am:

Meine Cunninghamia habe sie nur in den ersten Jahren regelmässig gewässert. Da stand sie auch noch fast vollsonnig.
Jetzt ist alles rundherum gewachsen und ihr Standort ist inwischen eher schattig mit wenigen Sonnenstunden im Winter.
Sie hat 2 extrem trockene Winter und Sommer gut überstanden und wächst und wächst... in Sandboden.

Lagerstroemia chekiangensis ist ja keine Hybride sondern eine Wildart, möglich, dass sie deshalb gut mit der Trockenheit oben am Steilhang klar kommt.

Auch meine zahlreichen grossen, aber gut eingewurzelten Kamelien (aber nur die!) stecken Trockenheit unerwartet gut weg.

Trockenverträglich scheint wohl auch am Alter bzw. an gut ausgebildetem Wurzelsystem zu liegen, neben der Sonneneinstrahlung.
Jungen Gehölzen muss man je nach Standort erst ein wenig unter die Arme greifen, ist ja an sich auch logisch.
Und mein Steilhang ist eindeutig eine Extremlage!

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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Gartenplaner » Antwort #21 am:

Tja, meine Cunninghamia stand 5 Jahre, auf eigentlich eher feuchtigkeitsspeicherndem Lehm mit Grundwasserspiegel im Sommer in so 2 m Tiefe.
Gegossen hatte ich sie, glaube ich, nur in den ersten 2 Sommern.

Ich müsste nachschauen, ich glaube 2018 war ihr dann trotzdem zu heftig, (Pseudolarix amabilis auch und Cryptomeria-Sämlinge, die auch schon ein paar Jahre standen, sind da auch vertrocknet, die grössere Cryptomeria nicht), sie scheint den Kapillarsaum des Grundwassers mit den Wurzeln nicht rechtzeitig erreicht zu haben.
In dem Jahr warfen auch die Metasequoia die Nadeln ab, trieben im Jahr darauf aber wieder aus.
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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

tarokaja » Antwort #22 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 22. Dez 2023, 13:37
Tja, meine Cunninghamia stand 5 Jahre, auf eigentlich eher feuchtigkeitsspeicherndem Lehm mit Grundwasserspiegel im Sommer in so 2 m Tiefe.

Wenn ich lese "Die Spießtanne ist ein Flachwurzler. Der Großteil ihres Wurzelsystems befindet sich in einer Tiefe von 10 bis 50 cm. Das intensivste Wurzelwachstum findet in einem Alter von 5 bis 10 Jahren statt." (Wikipedia)... dann nutzt ein Grundwasserspiegel in 2m Tiefe natürlich nix. Aber vielleicht waren die ersten Jahre Giessen bei meiner das Wichtigste und jetzt, dass der Fuss des Baumes vollschattig steht.
Whatever... es wird wohl immer eine Vielzahl von Bedingungen sein, ob Gehölze gedeihen oder sich verabschieden.
Inmitten anderer Gehölze auf leicht saurem Boden wachsend... vielleicht macht schon das den entscheidenden Unterschied.
UND, ich bin Vorort und konnte in Jugendjahren rasch reagieren auf aktuelles Wetter.

Meine Pseudolarix amabilis steht an eigentlich unmöglicher Stelle, mitten auf einer alten Mauer mit Boden erst in mindestens 50/60cm Tiefe. Es geht ihr blendend, allerdings habe ich sie bis vor 1 Jahr auch regelmässig mit Wasser versorgt. Sie wächst langsam wie ein Grossbonsai, was mir aber noch so recht ist.

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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Garten Prinz » Antwort #23 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00 Staphylea bumalda


Bei mir stirbt jedes Jahr das oberste Teil der Asten ab. Warum weiß ich nicht. Die Pflanze die bei Caerhays Castle in Cornwall (UK) steht hat dass auch*. Kälte ist also eher unwahrscheinlich. Außerdem ist Staphylea bumalda ziemlich winterhart. Pilzkrankheit m.W. unwahrscheinlich.

Problemlos sind bei mir Staphylea pinnata und S. colchica. Staphylea holocarpa 'Rosea' ist bei mir empfindlich für Spätfrost.


* https://visit.caerhays.co.uk/wp-content/uploads/2019/07/Staphylea-at-Caerhays.pdf


Noch nicht genannt:

== Jamesia americana
== Pinus coulteri
== einige Meliosma Arten
== einige Lindera Arten
== einige Zanthoxylum Arten
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Nox
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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Nox » Antwort #24 am:

Ihr bringt ja richtig spannende Raritätenlisten, etliches musste ich googeln. Vielleicht picke ich mir da auch den ein oder anderen Tipp heraus !
.
Sagmal, tarokaja, könnte es an Deinem Hang vielleicht unterirdisch Wasser geben, so eine Art Hangdruck ? Eucryphia liebe ich sehr, mein zuerst gepflanztes Exemplar (vor 20 Jahren), Sorte Rostrevor, hat jedoch zunehmend unter den Hitzesommern gelitten, dann am Stammfuss Fäule entwickelt und ist jetzt abgestorben. Meine Neupflanzung (Nymansay) in feuchteren Boden dagegen ist nach nur 7 Jahren schon so hoch wie mein verblichenes Exemplar: so ca. 2m.
.
Thandril, Du machst ja spannende Sachen. Hast Du selber Stecklinge gemacht ?
Thandril

Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Thandril » Antwort #25 am:

Garten hat geschrieben: 20. Dez 2023, 18:31
Hat sehr gut gewachsen, eigentlich zu schnell.


Das Jenaer Exemplar wurde laut dem Artikel in der Gartenpraxis 1999 aus Samen gezogen und ist aktuell 11m hoch.
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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

tarokaja » Antwort #26 am:

Nox hat geschrieben: 22. Dez 2023, 23:45
Sagmal, tarokaja, könnte es an Deinem Hang vielleicht unterirdisch Wasser geben, so eine Art Hangdruck ?
[/quote]
Kann ich mir kaum vorstellen, aber wissen tue ich es nicht. Oben ans Grundstück grenzt zudem Wald, der scheint alles Wasser sowieso wegzuschlürfen.
Die vollständige Raritätenliste wäre für dich sicher noch inspirierender, weil du auch in milderem Klima gärtnerst als die meisten anderen hier... ;D

Garten hat geschrieben: 22. Dez 2023, 16:15
[quote] Staphylea bumalda


Bei mir stirbt jedes Jahr das oberste Teil der Asten ab. Warum weiß ich nicht. Die Pflanze die bei Caerhays Castle in Cornwall (UK) steht hat dass auch*. Kälte ist also eher unwahrscheinlich. Außerdem ist Staphylea bumalda ziemlich winterhart. Pilzkrankheit m.W. unwahrscheinlich.

Hm, meine St. bumalda macht das nicht. Keine Ahnnung was der Grund dafür ist. ???

gehölzverliebt bis baumverrückt
Thandril

Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Thandril » Antwort #27 am:

Viele interessante Namen habt ihr hier genannt! Es scheint, dass gerade aus China vielleicht noch einige interessante Neueinführungen zu erwarten sind, die mit Hitze und Trockenheit gut zurecht kommen - vielleicht ähnlich dem mittlerweile überall angebotenen Heptacodium.

Besonders notiert habe ich mir:
Sinojackia xylocarpa
Carriera calycina (wobei ich dazu finde: "it may be less well adapted to a continental European climate. As for many east Asian trees, the problem is not one of absolute hardiness but is likely to lie in the plant’s expectation of ample rainfall throughout the growing season")
Eucryphia nymansensis - RHS hardiness 5 (bis -15), das müsste noch gehen
Tetrapanax papyrifera - toll!

Emmenopterys henryi oder Xanthoceras sorbifolium hat nicht zufällig jemand? Zum ersteren finde ich: "anspruchslos an Boden und Standort. Liebt warme, sonnige Plätze. Im Winter gut schützen. WH-Zone 7b-9"
Thandril

Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Thandril » Antwort #28 am:

Nox hat geschrieben: 22. Dez 2023, 23:45
Thandril, Du machst ja spannende Sachen. Hast Du selber Stecklinge gemacht ?


Nein, leider habe ich mich mit der eigenen Vermehrung von Pflanzen noch überhaupt nicht befasst :-\
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Pjoter
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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?

Pjoter » Antwort #29 am:



Hallo,

Xanthoceras kann ich aus meiner Erfahrung (ca. 7 b) empfehlen,
hab ich schon etliche Jahre in freier Feldlage, blüht auch hübsch,
leider nur selten Früchte.
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