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Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 14:42
von hobab
Dann würde ich auf Salix caprea definitiv verzichten, die werden groß, vrrschatten ectrem und versamen sich wie verrückt. Rosmarinifolia find ich da den besseren Vorschlag und Roeschens Anregung das Gelände offen zu halten, schon aus ökologischen Gründen sehr sinnvoll. Wald gint es genug, Magerrasen viel zu wenig. Juniperus communis, Sorbus chamaemespilus, Schlehe einzeln verstreut ja, aber Großbäume würd ich weglassen

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 14:48
von hobab
Kannst ja Ephedra helvetica einsetzen, wenn es einheimisch im weiteren Sinne sein soll - der mag es basisch, aber Juniperus sabina würd ich dann vermeiden, der ist ein Ephedrakiller…


Und erst mal kriegen, dürfte nicht einfach sein. Da sind Euphorbien, Festuca, Dictamnus leichter zu kaufen

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 15:06
von Gartenplaner
Ephedra helvetica ist aber doch eher ne bodendeckende Steingartenpflanze....also unter Konkurrenz kann ich mir die nur schwer vorstellen....dann schon eher E. major/nebrodensis

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 15:24
von sempervirens
hobab hat geschrieben: 22. Nov 2024, 14:42 1.Salix caprea definitiv verzichten
2.Rosmarinifolia find ich da den besseren Vorschlag
3.Roeschens Anregung das Gelände offen
4.Wald gibt es genug, Magerrasen viel zu wenig.
5.Juniperus communis, Sorbus chamaemespilus, Schlehe einzeln verstreut ja, aber Großbäume würd ich weglassen
1. Kann man eigentlcih drauf verzichten, weil sie sich meist von allein einstellt. Sie trägt zwar erheblich zu Verbuschung bei aber wirkliche Großbäume werden die hier nicht vorher sterben die meist. Die Frage ist was für ein Boden unter dem Kies ist. Wenn das dann fetter Lehm ist dann werden sie sicher größere Ausmaße annehmen. Es war auch nur eine Idee, denn Salix sind generell sehr bedeutsam.
2. Die Rosmarinweide, mag es eigentlich aber auch gern feuchter, aber mit ihrem Laub erzeugt sie leicht mediterranes Flair würde sich also glaubhaft in so trocken Landschaft einfügen, ist sicherlich auch eine gute Wahl. Gibt ja auch die Lavendelweide und Thymian/Quendelblättrige Weide , welches es tatäschlich etwas trockner aushält habe ich aber in der Natur noch nie gesehen
3. Ja das ist es auch, das habe ich auch empfholen. Ein Randbereich der sich verwalden darf und dann hier und eingestreut buschigere Flächen und die Sonnenexponiersten Stellen durch Mahd offenhalten. Also möglichst strukturreich
4. Ja dem stimmte ich zu. Aber es gibt auch viel zu viel Forst und zu wenig "richtigen" Wald mit einer ausgeprägten Krautschicht. Bspw Edellaubwälder, Orchideen-Buchenwälder und auch einiges an Hartholzauen und Co, das sind auch sehr tolle Lebensräume die teilweise auch sehr selten geworden sind.
5. Ja ich denke auch, aber die meisten eigangs genannten Bäume werden doch nicht so groß oder ? also Amelanchier und Acer opalus und franz. Ahorn waren am Naturstandort alle sehr zierlich.
r Juniperus sabina würd ich dann vermeiden, der ist ein Ephedrakiller…
inwiefern ? ähnlicher Standort ? Sehen sich ja auch ein wenig ähnlich vom Habitus her
Roeschen1 hat geschrieben: 22. Nov 2024, 14:41 Hauhechel und Beifuß, Silberdistel, Thymian, Oregano fallen mir spontan ein.
Die hatte ich auch alle vor meinem geistigen Auge ! aber eher Golddistel als Silberdistel, die ist zwar weniger schön kommt hier aber noch häufig vor. Purgier Lein und rundblättrige Glockenblumen sollten es auch mögen. Gibt ja eigentlich ziemlich viel.
Ononis super bin ich Fan ! Sollte es mal Auslesen von geben. Wollte mich aber hier auf Gehölze beschränken. Gibt ja auch einiges unter Steingarten
Gartenplaner hat geschrieben: 22. Nov 2024, 15:06 Ephedra helvetica
E. major/nebrodensis
Solange es europäisch ist kann man da sicher was machen, eigentlich sollte es betont Mitteleuropäischen Charakter haben

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 16:48
von Gartenplaner
Ephedra nebrodensis/major kommt im Mittelmeerraum vor.
2016 oder 2017 in eine Fuge gepflanzt:

Bild

Bild

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 17:28
von Roeschen1
Ich plädiere für eine (Wild)Strauchrose an sonniger freier Stelle, wenn Platz ist.
https://www.rosenhof-schultheis.de/Rose ... sgold.html

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 17:48
von solosunny
Ich schlage die heimische Felsenbirne vor. Schlehe ist ein wenig sehr ambitioniert, macht unbeherrschbare Ausläufer. Und gibt es in der freien Landschaft noch reichlich.

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 18:36
von Lou-Thea
Würde mit allem mitgehen, nur Viburnum lantana sehe ich eher halbschattig und auf der feuchten Seite.
Der ist hier der erste, der schlapp macht bei Trockenheit und der von Blattkäfern durchlöchert nie wirklich schön aussieht.

Die Option, auf die natürliche Sukzession zu setzen gibt es nicht?
Fände ich persönlich ja viel spannender. Einfach nichts machen und nur evtl. anfliegende Buddleias jäten. Weiden und Birken kommen doch normalerweise schneller als man gucken kann.

Hier gab es um die Ecke eine aufgelassene gekieste Gewerbefläche, die hat sich sehr schnell zu einer wunderbaren Mischung aus Gehölzen und Stauden entwickelt, war ein ganz magischer Ort, besonders für Kinder - bevor sie plattgemacht und mit hässlichen Pseudotoskanahausklötzen bebaut wurde. :P

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 19:09
von LadyinBlack
Lou-Thea hat geschrieben: 22. Nov 2024, 18:36 Würde mit allem mitgehen, nur Viburnum lantana sehe ich eher halbschattig und auf der feuchten Seite.
Der ist hier der erste, der schlapp macht bei Trockenheit und der von Blattkäfern durchlöchert nie wirklich schön aussieht.

Die Option, auf die natürliche Sukzession zu setzen gibt es nicht?
Fände ich persönlich ja viel spannender.
V. lantana steht hier vollsonnig und trocken :D , wäre aber trotzdem nicht meine erste Wahl.
Wie groß ist denn der Schotterplatz etwa?
Ich würde auch auf Sukzession setzen und einfach erst dann eingreifen, wenn die Entwicklung (m)einer grundsätzlichen Idee widerspricht. Dann wäre allerdings das Gesamtkonzept zu hinterfragen.

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 19:13
von hobab
Anfangs wurde Quercus vorgeschlagen und opalus wird auch gut 10 m - schöne Bäume und klar sind lockere Trockenwälder auch was tolles mit einer speziellen Krautschicht. Das dürfte aber nur bei mehren (hundert) Hektar richtig funktionieren.
Salix rosmarinifolius wächst hier ohne Bewässerung ohne Probleme im Sand. Nicht viel, aber muss ja nicht groß werden.
Ob Schlehe im trockenem Kalk groß wird? Glaub ich eher nicht, die mag ja eher Lehm. Und Juniperus sabina verdrängt am Naturstandort die Ephedra, beide mögen diesselben Standorte - knappe Standorte.

Eine der schönsten, natürlich entstandenen Trockenstandorte den ich in Berlin gesehen habe, war ein Schotterparkplatz, in dem sich Buddleja und Mohrrüben eingesät hatten, sah toll aus mit monatelanger Blüte. Unnatürliche Sukzession…

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 19:24
von LadyinBlack
hobab hat geschrieben: 22. Nov 2024, 19:13

Eine der schönsten, natürlich entstandenen Trockenstandorte den ich in Berlin gesehen habe, war ein Schotterparkplatz, in dem sich Buddleja und Mohrrüben eingesät hatten, sah toll aus mit monatelanger Blüte. Unnatürliche Sukzession…
Ganz genau :D Und dann sollte man einfach überlegen, was man wirklich möchte.

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 22. Nov 2024, 22:03
von Tsuga63
sehr interessanter Thread :)

Ich würde hier empfehlen:

Pinus heldreichii var. leucodermis
Pinus nigra

wenn es nicht nur europäisch sein soll, dann eventuell auch einige Kiefern aus Nordamerika:
vlt. Pinus contorta

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 23. Nov 2024, 01:21
von tomma
Kiefern, Sanddorn und Kartoffelrosen ließen sich in Gemeinschaft mit Gräsern und Stauden, beispielsweise Klatschmohn und Leinkraut, dort ansiedeln.

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 23. Nov 2024, 09:48
von hobab
Abgesehen davon das Klatschmohn keine Staude ist - wenn man eine Kiefer pflanzt, hat man bei offenem Boden in Kürze einen Kiefernwald - öklogisch wenig spannend und in Deutschland ausreichend vorhanden. Auch natürliche Sukzession bedeutet langfristig Wald, dann halt Weiden und Birke erstmal. Was fehlt sind aber Trockenwiesen und offene Landschaften, also eher Sträucher und Wiese - wenn es also die Möglichkeit gibt dies wenigstens für eine gewisse Zeit herzustellen, würde ich die Chance ergreifen und eben keine ‚richtigen’ Bäume anpflanzen, sondern Sträucher und keine Neophyten wie die Kartoffelrose, sondern Stauden aus der Region.

Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 23. Nov 2024, 10:17
von Mufflon
Kommt halt darauf an, was man haben möchte.
Etwas was quasi wie in der Natur gewachsen ist, oder etwas ähnlich, das aber gärtnerisch angelegt ist.
Mein Link oben war für den Fall, dass man quasi nur der Natur nachhelfen möchte und schon mal Initialpflanzen setzen möchte.
Will man pflanzen, was auf der Fläche geht, aber ohne Neophyten, könnten das bei den Rosen Rosa pimpinellifolia, Rosa gallica und Rosa canina pflanzen.
Ich würde z.B. auf Schmetterlingsflieder verzichten, hier gibt ganze Parkplätze, die nur aus diesem bestehen.
Vielleicht würde das Thema besser ins Atelier passen, dann könnte man auch über andere Pflanzen als Gehölze reden.