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Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt? (Gelesen 1405 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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AndreasR
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltschotter?

AndreasR » Antwort #15 am:

Wenn der LKW direkt in den Garten fahren kann, ist das vielleicht eine Option, aber ich schleppe ganz sicher keine 20 Tonnen mit der Hand in Eimern über meine Treppen...
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monili
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltschotter?

monili » Antwort #16 am:

Starking007 hat geschrieben: 24. Jan 2025, 11:44 "Man sollte das nehmen, was greifbar ist" Genau!
(Ich hab leicht lachen, hier ist alles greifbar, in jeder Menge, in wenig hundert Meter Abstand, kostenfrei).

Ich hab ein reines Kalkschotterbeet
und eines mit Amphybolit (Serpentin), das ist kalkfrei und zugleich basisch.
Und noch viele Stein- und Felsstandorte.
Teils hab ich unten (60cm) Schotterpackungen mit Drainage und Vlies.
Dazu gärtnere ich auf Karst.
Gerne hätte ich manches noch steiniger (den Rasen nicht).

Fazit: Fast egal, Hauptsache locker.

Menge: Meine Beete haben in etwa die Größe der Ladefläche des LKW`s,
der an seiner Gewichtsgrenze das Material anlieferte.
Das war jeweils im Steinbruch einfach mit Radlader aufgeladen, fein bis grob.
Im Grunde hätte ich auf jeglichen Humus verzichten können,
den ich oberflächlich spatentief mit eingemischt habe.
10cm halte ich für eine Mulchschicht und sonst nichts.
Unkraut verbrennt hier, Unkraut ist auch Lavendel, Thymian, Küchenschelle und so Zeug.
Cistus laurifolius samt hier aus, eher zuviel als zu wenig. Kältegrade an sich spielen gar keine Rolle.
Konkurrenzpflanzen wachsen langsam. Ein Jahr ohne Pflege ist kein Problem.
Die Beete sind jetzt ca. 30 Jahre alt.

Rat: Verzehnfache deinen geplanten Aufwand und du verminderst sehr langfristig deine Pflege um das Zehnfache.
Das klingt ja interessant, Starking!
Stell doch mal ein paar Fotos dazu ein - gerne nicht nur von den fertigen Beeten sondern auch von der Herstellung.
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Starking007
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

Starking007 » Antwort #17 am:

Ein BigBag Dachbegrünung extensiv für 150€?
Gruß Arthur
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Starking007
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

Starking007 » Antwort #18 am:

"...Stell doch mal ein paar Fotos dazu ein - gerne nicht nur von den fertigen Beeten sondern auch von der Herstellung...."

Erst mal haben - sagen die Schwaben.....
Gruß Arthur
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oile
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

oile » Antwort #19 am:

Ich war im November auf dem "Internationalen Symposium zur Pflanzenverwendung in der Stadt "Die Garrigue kommt nach Mitteleuropa" in Erfurt. Im Einführungsvortrag berichtete Jonas Reif von einem Projekt an der Fachhochschule Erfurt. Sie verwendeten Standard-Baumsubstrat, vermischt mit mineralischem Recyclingmaterial. Die Beete wurden angehügelt und große Steinbrocken verteilt. Wichtig: Die empfindlichsten Arten wurden zuoberst auf dem Hügel gepflanzt, um Winternässe und kältere Temperaturen auf Bodenniveau möglichst zu vermeiden. Das empfiehlt auch Olivier Filippi. Ich habe aus dem Tag mitgenommen, dass das Material relativ egal ist, Hauptsache mineralisch, Hauptsache strukturstabil und skelettreich. Größeres Gestein/ Gesteinsbrocken sind hilfreich, sie bieten in heißen Tagen Kühle und Restfeuchtigkeit für die Wurzeln. Till Hoffmann berichtete auf der Veranstaltung von Versuchsreihen mit unterschiedlichen Substraten, wobei langfristig Substrate mit einem mineralischen Anteil von 70-80% für die besten Ergebnisse sorgten (die Pflanzen wuchsen zwar zuerst langsamer als in nahrhafteren Mischungen, aber zeigten später die bessere Blühwirkung und auch das Unkraut nahm nicht so zu).
Fazit: ich würde auch Kalkschotter nehmen (nicht Splitt) oder eben Recyclingmaterial (das habe ich selbst auch schon für Tröge benutzt - ist billig und funktioniert).
Leider zeigt mein einziges Foto von dieser Pflanzung nicht so gut diese Anhügelung.
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Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

hobab » Antwort #20 am:

Mach meistens keine Fotos, hier ein paar uralte von 2012: Der Unterbau war ca 40 cm RCT, also Betonrecyling 0/32, dann sowas wie 25cm 8/16er Splitt, dann noch eine Schicht mit feinerem Splitt gemischt mit Oberboden, darin gepflanzt und darauf nochmal fünf oder mehr Zentimeter 3/5er Splitt und Kies in sehr verschiedenen Größen. Bestimmt 5 Jahre komplett unkrautfrei, dann kam ein bißchen, vor allem durch das nachträgliche Einbringen von Geophyten (mühsam!!) Die genauen Höhen müsste ich suchen, zu lange her.
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

oile » Antwort #21 am:

Klasse! Das würde mir auch gefallen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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hobab
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

hobab » Antwort #22 am:

War ein interessantes Projekt, die Kunden hatte einen komplett anderen Geschmack als ich, waren aber total nett und ich hab viel gelernt dabei (benutze seitdem auch rotlaubige Pflanzen und ertrage gefüllte...).
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Starking007
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

Starking007 » Antwort #23 am:

Ich würde inzwischen versuchen den Nullanteil rauszulassen.

Je magerer, durchlässiger, sonniger, desto weniger Unkraut.
Kalk würde ich nicht mehr vorbehaltslos empfehlen, denn größere Brocken veralgen schnell zu Schwarz,
auch braunrot, es vermoost schnell, auch vollsonnig.
Bei Urgestein fällt es weniger auf, geht langsamer.
Mein Favorit sind Amphyibolite (muß ich schon 50km fahren, wenn nichts auf der Kippe liegt)
oder Gneis und so Zeug.....

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/ ... Amphibolit
Gruß Arthur
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hobab
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

hobab » Antwort #24 am:

0/32 kriegt man überall, 16/32 nicht, das wird der Grund gewesen sein. Lag etwas abgelegen. Aber funktioniert auch noch nach über zehn Jahren gut, bis auf die Zwiebelstellen.
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sempervirens
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

sempervirens » Antwort #25 am:

Ja 0 Anteil würde ich auch rauslassen. Sand mit 0 Anteil war bisher immer nachteilig dort hält sich die Feuchtigkeit zu lange

Benutze bims auch gern als Trog Zuschlag wie auf dem Bild zusehen.
Bims vermosst und veralgt auch schnell (kann man aber auch gestalterisch einsetzen siehe jap. Moosverwendung)

Sind aber eh viel zu leicht und daher als Mulch ungeeignet.
Habe aber testweise eine Pflanze mal mit bims gemulcht und jetzt eine deckende schicht Moos drauf die auch Unkraut fernhält und den bims in Stellung hält
Ist also so gesehen kein „totraum“ im Boden und macht sicher Sinn bei Arten die es zwar drainiert und luftig mögen aber gleichzeitig nährstoffreich.

Lava bspw vermoost in den trögen als Mulch kaum genauso wie die gängigen Splitt und Kies Gesteine
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

hobab » Antwort #26 am:

Die Fragestellung ist aber wie man den Boden durchlässiger macht bei einer 10cm Auflage: da tut es grober Sand oder Splitt genauso gut wie Lava oder Basalt oder sonst was. Die gröberen Lavapartikel werden da ohnehin mit einem feinen Schluffmantel überzogen und hefen dann nicht viel. Höherlegen, oder irre Mengen (Sattelzug!) einbringen ist das einzige was da richtig was bringt. Ich würd eher dem Boden angepasst pflanzen, oder eben nach oben gehen wie in meiner Pflanzung. Da hatten wir allerdings das Problem, das dass Grundwasser im Winter teilweise auf 0cm stand…
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

Starking007 » Antwort #27 am:

Nur mal so zwischendurch:
Das Grundwasser ist hier bis zwischen 40 und 50m entfernt, nur an wenigen Stellen gibt es kleine stauende Linsen.............
Gruß Arthur
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Mediterraneus
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

Mediterraneus » Antwort #28 am:

Ich würde nicht einarbeiten, sondern das mineralische Material nur aufschütten, 20 cm dick. Lieber erst mal ein kleiner Bereich und dann ggf. erweitern.
Alternativ 20 cm Boden auskoffern und mit Mineralmulch auffüllen. So, wie es bei einem Sandbeet auch geraten wird.

Somit ist der Oberboden rein mineralisch und es gibt kaum keimendes Unkraut. Die Wurzeln der Nässeempfindlichen sind komplett im trockenen, nur tiefere sind dann in der Erde, wichtig für die Wasserversorgung im Sommer.

Beachte auch, große Steine tun weh. Beim hinknien, hinsetzen und beim pflanzen.

Bei feiner Körnung ist das erträglich, bei rundem, feinen Kies (3-8) sogar sehr angenehm (als oberste Schicht)

Durch eine feine Körnung kannst du mit dem Spaten/Handschaufel einfach durchpflanzen. Grobes Material muss erst umständlich weggeräumt werden.

Wir probieren momentan viel mit ganz feinem Material, Kalkbrechsand (Körnung 0-5 mm oder so). Ich bin ganz begeistert.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Duftpflanzen/ medit. Halbsträucher: besser Kalk- oder Basaltsplitt?

sempervirens » Antwort #29 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 29. Jan 2025, 15:06 Ich würde nicht einarbeiten, sondern das mineralische Material nur aufschütten, 20 cm dick. Lieber erst mal ein kleiner Bereich und dann ggf. erweitern.
Alternativ 20 cm Boden auskoffern und mit Mineralmulch auffüllen. So, wie es bei einem Sandbeet auch geraten wird.

Ja ist der effizienste Weg, würde ich gern bei zukünftigen Projekten auch mal testen, bspw Cortenstahlkanten für leichte Erhöhung gegen über dem Bodenniveau und dann einfach oben Aufüllen mit dem mineralischen Substrat

Hier noch ein Bild mit Bims als Boden decker:
Sehr stark vermoost und das binnen 8 Monaten
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