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Gartentrip ins Salzkammergut (Gelesen 9882 mal)
Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Perfektionismus kann man allerdings auch zur Spitze treiben. Ich kann auch kein Unkraut sehen oder ich mäkle schnell mal an einer Pflanzung herum. Aber man ist auch irgendwo Mensch und keine Maschine bzw. man setzt sich Prioritäten, die man durchzieht. Da leidet eben dann auch mal was anderes darunter. Das wird jeder vor Augen haben, der voll im Berufsleben steht. England "is a must", aber nicht ausschließlich! Erst die Gärten und Gärtnereien in vielen anderen Ländern und diejenigen vor der Haustüre öffnen insgesamt den eigenen Horizont. England ist für mich schon immer ein Fass ohne Boden gewesen, allerdings weniger in den Gärten, als im Pflanzenreichtum, in den "plantsmen"!Ein individuelles, sehr persönliches Schaffen, ein Verstehen der Gärten des Minimalismus, ja surreale Gärten mit Ideenreichtum, verbunden mit dem Machbaren und einen gesunden Schuss Realitätsbewusstsein eröffnet einem Welten. Gerade für dich als Planerin! Und immer vor Augen halten, dass eben Gärten auch irgendwo eine philosophische Grundwurzel aufweisen.Und das Gärten letztendlich etwas mit Pflanzen zu tun hat. Und nicht nur mit feingeharkten Kiesflächen oder Brennnesselstauden, karierten Maiglöckchen, Beton oder elendig viel Arbeit.
Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Gerade beim Thema Garten sollte man Perfektionismus nicht ganz zur Spitze treiben, weil Garten ist immer auch noch Natur und das vergisst mein Vater beispielsweise leider immer wieder... :(Aber ästhetische Ansprüche kann man dabei immer noch stellen, eben bei der Zusammenstellung einer Pflanzung beispielsweise. Und das macht ja dieses Thema gerade so interessant für mich, man kann die Farben nach Lust und Laune mischen und auftragen nur weiß man nie, wie sich die Farbe verhält, sobald sie aufs Papier kommt... Dazu gehört viel Erfahrung und auch Wissen, das man sich aneignen muss, um das einmal "abschätzen" zu können. Und das will ich eben. Was England betrifft, habe ich eh schon einmal gesagt, dass das, was man sich dort an Wissen zum Thema Garten und Pflanzen in Bezug auf Gestaltung, Ästhetik und, und, und aneignen kann und alleine der Zugang zu diesem Thema, den es dort gibt, meine Interessen einfach viel mehr befriedigen würden, als die Studiengänge usw. die hierzulande angeboten werden...So, hätten wir dieses Thema auch wieder einmal angeschnitten. ::)Aber du hast es auf jeden Fall auf den Punkt gebracht, sarastro! 

Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Aber dies lehren Erfahrung und die Jahre, Karina! Nicht nur in Ostarrichi sind die Lehrstühle unterm Hund, Staudenkunde und Pflanzenverwendung ein absolutes Stiefkind. Auch in D, NL und anderswo schaut es schlecht aus. Ein Piet Oudolf hat nichts gelernt, kein Studium, nothing! Und so ist es mit vielen anderen, heute bekannten Persönlichkeiten. Du bist dir selbst der Nächste. Das "Papierl", das du am Schluss in der Hand hast, der Dipl.-Ing. und der Dr. von und zu ist ein guter Grundstock, letztendlich aber Makulatur, um es mal drastisch zu formulieren. 

Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Dass die Erfahrung das Allerallerwichtigste ist, ist mir mehr als klar. Aber wir alle wissen, wie es auf dem Arbeitsmarkt ausschaut und heutzutage muss man schon was vorweisen können, um überhaupt einmal eine Chance zu bekommen. Und das Thema "Garten" ist ja zurzeit eine Art Trend und mit der Masse schwimmen ist leicht... Aber ob man das will, ist eben die Frage. Ich glaube, dass eine gute Mischung wichtig ist und ich bemühe mich immer, Ferien- und Nebenjobs zu bekommen, bei denen ich auch etwas lerne. Ich habe jetzt einen tollen Job als Planzeichnerin in einem sehr bekannten österreichischen Gartengestaltungsbüro, am 1. Aug. trete ich meinen Gartenpflegejob in Schlosshof an und am 1. Sept. geht's wieder für ein Monat in die Gärtnerei. Und nicht zu vergessen mein eigener Garten als allerwichtigstes Experimentierfeld. Man muss wahrscheinlich nur zeigen, dass man den Willen und das Können bzw. die richtigen Voraussetzungen hat, um einmal in seinem Traumjob Fuß zu fassen. Hui, das is schon ein großes OT... 

Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Ganz super, über die Gärten im Salzkammergut zur Basis des Seins! 

Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Ja eh! ;DAber jetzt mal eine andere Frage: Wie würdest du es angehen, wenn du den Traumjob "Gartenarchitekt" hättest, um es einmal gehoben auszudrücken...? 

Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Frage an Christian:Du kennst doch Deinen Kundenstamm, wie teilt er sich auf zwischen Besitzern von gestaltenten Landschaften, denn die Bezeichnung Gärten steht den hier vorgestellten "Traumgärten" nicht zu, und denen die so wie ich 500 qm ihr Eigen nennen und stolz auf ihren, in den Augen von manchen selbsternannten Spezialisten, Sauhaufen sind.Hermann
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windig. sehr windig.
Re:Gartentrip ins Salzkammergut
ich habe einen grossen sauhaufen
(bin 10 jahre kunde, intermittierendeinfacher, die mods machen eine abstimmung draus
;D, brigitte


will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Wenn ich den "Traumjob " Gartenarchitekt hätte? Versuchen, an einige Vorzeigeprojekte heranzukommen, diese realisieren und durchziehen, mit ungewöhnlichen Pflanzen. Möglichst nicht nach Schema F "Garten der Geheimnisse", "Garten der Sinne", "Weißer Garten", "Gartenträume", "Garten der Zukunft"! Dies sind nämlich Kamellen von vorgestern, was Landschaftsgärtner ohne Fantasie produzierten. Nein, was ganz Neues. Ist natürlich nicht leicht. Und leider muss sich ein G-Architekt auch noch um anderern bürokratischen Krampf kümmern, von dem unsereins verschont bleibt. Beispiel die Verkehrsinseln in OÖ:Die Bepflanzung schüttle ich quasi aus dem Ärmel, stelle die Bepflanzung nach ökologischen und ästhetischen Gesichtspunkten zusammen und es passt. Andere müssen erst nachschauen, welche Pflanzen sich eignen, machen umständlich Pläne, verursachen Pflanzfehler und verursachen so unnötig Kosten. Aber das brauchte ich nie, weil wir ein unverkrampftes Verhältnis zur zuständigen Landesbaudirektion haben. Fehler machen wir auch, aber die sind dann nicht so kostenintensiv. Hallo Hermann, kurz auf deine Frage will ich antworten:Meine Kunden stammen aus jeder nur erdenklichen Schicht der Pflanzeninteressierten. Wie du schreibst, 300 qm-Häuselbesitzer, Sammelsuriumsgärtner, Damen mit wallenden Gewändern und skurilen Hüten, denen es ein Riesenproblem bereitet, ob jetzt dieser Farbton der Hemerocallis xy zu ihrer Tischdecke passt, Lischen Müller-Typen, die einen Enzian fürs Grab ihres Urgroßvaters kaufen, Raritätenjäger, die immer dem Neuesten hinterherjagen, Kunden, die um des Kaisers Bart diskutieren und feilschen, als wären wir im Orient , etc.pp. Am wenigsten jedoch solche, die einen Lavendel im 5 l-Container kaufen und diesen in ein teures Terrakotta-Gefäß setzen. Zumal ich solche PFlanzen gar nicht besitze. Oder die Pflanzen aus Imponiergehabe kaufen. Nobelkunden, meine ich, a la Graf Koks von der Gasanstalt!



Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Interessante These! Nur an Vorzeigeprojekte heranzukommen, ist gar nicht so einfach. Die einzige Möglichkeit, die ich kenne, wenn man ein Null-Budget hat, ist bei Wettbewerbauschreibungen mitzumachen und sowas ist hier rar gesät... Beispielsweise die Wettbewerbe für die Landesgartenschauen, die aber auch immer einen Garten nach "Schema F" haben wollen!
Und von sowas halte ich eben auch reichlich wenig, weil es den Privatkunden beispielsweise reichlich wenig interessiert.

- SouthernBelle
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Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Gibt es denn viele Normalmenschen als Privatkunden bei Euch in Oesterreich?Mein Eindruck hier in Dland ist eher, dass ausser fuer Technik wie Plasterungen, Drainage kein Gestalter gefragt oder beschaeftigt wird.Auch weil Normalmenschen nach dem Hausbau schlicht das Geld fehlt.Pflasterungen fuellen dann auch die Musterbuecher der Betriebe auf lokalen Gartenschauen...Ich habe bisher einen Gartenbesitzer kennengelernt, der Planerhilfe in Anspruch genommen hat, und das war auch primaer fuer den grossen Naturschwimmteich am Hang.
Gruesse
Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Doch, die gibt es. Zumindest wenn ich mir die Firma und die Gärtnerei (die auch eine Gartenarchitektin beschäftigt haben), bei denen ich arbeite, anschaue. Und nicht nur "besser situierte" Menschen. Aber den Sprung in die Selbständigkeit würde ich in dieser Branche auf keinen Fall gleich wagen. Ich denke das beste, was einem passieren kann, ist, dass man in einer Firma unterkommt, die sich schon einen Namen gemacht hat und man sich dort selber einen Namen macht. Hier im Forum werden sich natürlich wenige finden, die einen Gartenarchitekten in Anspruch nehmen (würden). Aber dieses Thema hatten wir schon einmal in einem längeren Thread...
Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Ah, da habe ich ein paar mittlerweile anscheinend wieder gelöschte Äußerungen versäumt :PAlso, mir ist es sch....egal ob einem Besucher mein Garten, mein Auto, mein Wohnzimmer, meine Frisur oder mein Hut gefällt. Er/es muß MIR gefallen.Es stört mein Selbstwertgefühl überhaupt nicht, wenn eine Besucherin kommt, und mein Garten "zuwenig gestaltet", "zu wild", zuviel durcheinander", "zuwenig aufgeräumt" oder sonstwas ist. Obwohl ich in der Branche tätig bin. Mein Garten muß MIR passen und der Garten eines Kunden muß IHM gefallen (nicht mir, dem Planer). Darum frage ich auch Besucher nicht "Wie gefallen Dir unsere neuen Vorhänge?"Ich kenne einen traumhaft schönen Garten eines Pflanzensammlers und Züchters in der Mitte von Oberösterreich, Die Vielfalt (zweier Pflanzenarten) ist umwerfend, die Gestaltung na ja... Egal ! Es muß IHM gefallen !!!Ich sehe da kein Problem, wenn ich sage, dass mir persönlich der Garten nicht gefallen hat! Es ist ja nur meine Meinung! Es waren genug Leute mit, denen der Garten gefallen hat! Seit wann bitte darf man seine Meinung nicht mehr äußern?![]()
Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Stimmt! Wie es der Teichplaner Norbert Jorek so treffend formulierte "Gärten, wie von Siedlern im Wilden Westen. Freies Schußfeld bis zur Hecke." Wer sich traut, in so einen trostlosen langweiligen Garten einzusteigen, kann bequem vom Wohnzimmerfenster aus abgeknallt werden. My home is my castle.die "gartenzimmer/heckenräume"kultur ist in Ö nicht allgegenwärtig
Re:Gartentrip ins Salzkammergut
Was passt? Was passt wann nicht?Kann man landschaftsgerecht bauen? Muß ein Haus / ein Garten in die Umgebung passen?Ja, die schönen Häuser mit den tollen Holzveranden sind wirklich ganz zauberhaft! Und ich finde es auch sehr lobenswert, wenn auch neue Häuser in diesem Stil gebaut werden! Das passt halt einfach.