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Der Kompost im Jahresverlauf 2009 (Gelesen 33255 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Lisa15
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

Lisa15 » Antwort #150 am:

Ach so, die Kläranlage ist bei uns das Ding, was für das Abwasser verantwortlich ist. Das Trinkwasser wird aus tieferen Schichten gezogen, dahin schaffen es meine Ammoniumionen nicht.
Das Trinkwasser kommt - soviel ich weiß - nie direkt aus dem Boden in die Trinkwasserbasins und wird von dort an die Haushalte weitergeleitet sondern wird erst aufbereitet (gefiltert, geklärt, etc.).Das Ammonium schafft es mit Hilfe des natürliches Niederschlags ins Grundwasser zu gelangen - es reicht also, Dünger in welcher Form auch immer oberflächig auszubringen, denn was nicht verwertet wird, gelangt mit dem Niederschlag ins Grundwasser.... :P Und da im Herbst und Winter die Niederschlagsmenge zunimmt (Schnee gilt auch als Niederschlag), sind die Böden eher im Winterhalbjahr patschenass und lassen sich daher leichter "auswaschen", bzw. verlieren ihre Nährstoffe im Winter leichter.
max.
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

max. » Antwort #151 am:

die nährstoffe werden dann halt unter den gemüsebeeten ins grundwasseer versickern, statt unterm komposthaufen.
Lisa15
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

Lisa15 » Antwort #152 am:

so ganz leuchtet mir diese Diskussion nicht ein ???meine Kompostmieten liegen nur einige Meter neben dem Gemüsegarten, es ist doch völlig egal, ob Nährstoffe aus der Miete direkt oder aus gerade ausgebrachtem Kompost ausgewaschen werden. oder?
Eben nicht. Eine reifende Kompostmiete oder -silo muss im Winter abgedeckt werden, damit die Nährstoffe nicht ausgewaschen werden. Ausgebrachter Kompost wird mithilfe der Niederschläge ausgewaschen. Wenn man den Kompost im Herbst auf die Beete ausbringen, diese mit einer Plane aber auch sofort bedecken würde, dann wäre die Auswaschung im Winterhalbjahr durch Regen und Schnee unterbrochen.
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pearl
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

pearl » Antwort #153 am:

ich käme nie auf die Idee den Kompost, den ich ausbringe als Nährstoffzuschuss für meine Pflanzen zu sehen. Was ich produziere ist Regenwurmkomposterde. Mit der befülle ich auch alle Kübel, verwende sie als Pflanzerde oder als Zuschuss für alles, was eine Decke im Winter brauch, wie Phlox und Astern, die sonst wurzelnackt liegen und die an ihren heimatlichen Plätzen von den Sedimenten der Winterüberschwemmungen bedeckt werden. Also ist mein Kompost einfach eine Bodenverbesserung.Pferdeäpfel, Kuhmist, Hühnerdreck und Schafköttel, das sind Düngestoffe. Aber ich mach es exakt wie Staudenmanig. Wenn die Quartiere nackt daliegen, weil die Blattmasse vergangen ist, dann wird Kompost verteilt. Darauf kommen im Winter noch Hornspäne und im Frühjahr dann Blaukorn. Im Spätherbst und früh im Winter kommt Kalk und Kalium und Magnesium, also alle mineralischen Dinge nebst Splitt auf diejenigen Quartiere, die das wieder brauchen. Mit Kompost düngen! Das gelingt nur den Nonnen aus Fulda, wenn ihr mich fragt. ;D
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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lumbricus
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

lumbricus » Antwort #154 am:

ich bringe meinen Kompost auch lieber in der Wachstumsperiode aus, aber ganz ehrlich so gewaltig kann die Auswaschung über den Winter nicht sein. Im Kompost liegt nur wenig Stickstoff in mineralischer Form vor. Vom großen Rest werden nur ein paar % pro Jahr mineralisiert (das wenigste davon im Winter), so groß kann der Auswaschungsverlust nicht sein.
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uliginosa
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

uliginosa » Antwort #155 am:

Wer sich mit dem Thema "Kompostierung und Anwendung desselbigen" ernsthaft auseinandersetzen möchte, dem sei dieser Artikel der Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan dringend empfohlen (weiter unten die PDF-Datei auf der Webseite öffnen):[url=http://Leitfaden Kompostierung]http://www.infoblaetter.fagw.info/kurzinfo.php?id=189[/url]
Interessanter Link! Aber genau das verstehe ich auch nicht: Einerseits wird dort vor N-Auswaschung im Winter gewarnt, andererseits wird auch gesagt:"Der im Kompost enthaltene Stickstoff entfaltet seine Wirkung nur sehr langsam. Nur rund 3 -5% der Gesamtmenge werden pro Jahr mineralisiert, d.h. in pflanzenverfügbare Formen (Ammonium, Nitrat) umgewandelt." Dann kann es ja mit der Auswaschng im Winter nicht allzu schlimm sein!? ???
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Lisa15
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

Lisa15 » Antwort #156 am:

ich käme nie auf die Idee den Kompost, den ich ausbringe als Nährstoffzuschuss für meine Pflanzen zu sehen. ...Mit Kompost düngen! Das gelingt nur den Nonnen aus Fulda, wenn ihr mich fragt. ;D
Bei richtigem Umgang mit dem Kompost (von der Aufmischung, Aufsetzung bis zur Steuerung bzw. Entnahme je nach Reifegrad) kann man sich all die anderen Dünger sparen. Ich "dünge" meinen Kompost, die Beetpflanzen dünge ich nicht extra! Und es gedeiht alles: vom hungrigen Phlox bis zur genügsamen Campanula. Je nach Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanze kriegen die im Frühjahr eine mehr oder minder starke Kompostschickt auf die Füße. Bei manchen Pflanzen wie z.B. Phlox gar 5cm dick - diese wird im Sommer vor der Blüte noch erneuert. Blaukorn hat auf meinem Boden nichts verloren - extra Düngung mit Kalk, Kali, Magnesium etc. habe ich abgeschafft. Mangelerscheinungen sind jedenfalls keine vorhanden. Allerdings muss ich zugeben, dass ich alle 5 Jahre eine Bodenanalyse machen lasse. Und dank meiner Kompostwirtschaft brauche ich auf meinem Boden keine weiteren Düngemittel. Das Geld lege ich lieber in Pflanzen an...
max.
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

max. » Antwort #157 am:

pearl, es gibt hier eben amateurgärtner, die ganz unterschiedliche kulturen pflegen. und selbstverständlich kann man einen gemüsegarten auschließlich und erfolgreich mit kompost düngen. auch außerhalb von fulda.
Lisa15
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

Lisa15 » Antwort #158 am:

Wer sich mit dem Thema "Kompostierung und Anwendung desselbigen" ernsthaft auseinandersetzen möchte, dem sei dieser Artikel der Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan dringend empfohlen (weiter unten die PDF-Datei auf der Webseite öffnen):[url=http://Leitfaden Kompostierung]http://www.infoblaetter.fagw.info/kurzinfo.php?id=189[/url]
Interessanter Link! Aber genau das verstehe ich auch nicht: Einerseits wird dort vor N-Auswaschung im Winter gewarnt, andererseits wird auch gesagt:"Der im Kompost enthaltene Stickstoff entfaltet seine Wirkung nur sehr langsam. Nur rund 3 -5% der Gesamtmenge werden pro Jahr mineralisiert, d.h. in pflanzenverfügbare Formen (Ammonium, Nitrat) umgewandelt." Dann kann es ja mit der Auswaschng im Winter nicht allzu schlimm sein!? ???
Es geht ja nicht um EINEN Winter, man kompostiert ja nicht nur ein Jahr und hört dann damit auf. Die Menge des Komposts machts und die Jahre, die man ununterbrochen kompostiert.
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uliginosa
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

uliginosa » Antwort #159 am:

8)Stimmt, das steht da auch drin ... 8) d.h. wenn man nährstoffreichen Boden hat und auf Dauer eher zu viel Kompost für die Fläche oder die jeweiligen Kulturen ...Von dem Zustand ist mein Garten aber wohl noch Jahre entfernt, bis jetzt erscheinen Nachbars Karnickelmist auf dem Kompost und zusätzliche Hornspäne für Starkzehrer hier noch sehr sinnvoll.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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pearl
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

pearl » Antwort #160 am:

pearl, es gibt hier eben amateurgärtner, die ganz unterschiedliche kulturen pflegen. und selbstverständlich kann man einen gemüsegarten auschließlich und erfolgreich mit kompost düngen. auch außerhalb von fulda.
;) vergiss das mit Fulda, ich sag ja auch nur, wie ich es mache und dass ich keinen Heißrottekompost produziere, sondern Regenwurmkomposterde entstehen lasse. Ganz ohne Kompost und ohne Dünger geht es auch. Nur mit Mulchen, wenn man geringe Erträge und ausgezeichneten Geschmack erzielen will. Meine Eltern haben sehr schönes Gemüse angebaut und waren mit der biologisch-dynamischen Methode ausgesprochen erfolgreich. Vor 30 Jahren haben sie sich nach dem Stadtleben mit Inbrunst ihren jugendbewegten Traum erfüllt. Wenn ich von meinen diversen Studienorten zu ihnen ins alte Waldhaus kam, dann wurde sofort in den Garten marschiert. Im September wurden die Kartoffeln so lange im Boden gelassen, bis ich da war und sie mit rausmachen half, ein Vergnügen für Mutti wie ich mich dann jedes Mal gefreut habe über diese runden Dinger! Auf satten Böden würde ich auch so gärtnern. Auf dem von Rotsandstein dominierten sauren Boden hier geht das nicht und auf den Sandböden in Brandenburg noch weniger, wenn man irgendwann mal was sehen möchte, bevor die eigene Lebenszeit rum ist. ;)
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Günther

Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

Günther » Antwort #161 am:

Kompost scheint mir hier ein etwas zu verwaschener Begriff.Halbreifer Kompost im Herbst ist teilweise eine Art Mulch, und durch die noch nicht völlige Reife sind auch noch nicht alle Nährstoffe völlig verfügbar. Dafür haben Klein- und Mikrolebewesen noch viel zu knabbern.Reifer Kompost ist schon mehr Dünger, der ist wohl im Frühjahr sinnvoller.
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daphne
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

daphne » Antwort #162 am:

Meines Wissens enthält Kompost sehr wenig Stickstoff, weshalb man im Frühjahr zusätzlich mit Hornspänen o.ä. düngen sollte.
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uliginosa
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

uliginosa » Antwort #163 am:

Das ist wohl eines der Probleme: Je nach Reifegrad und Ausgangsmaterial de Kompost können die Gehalte sehr unterschiedlich sein ...Da man nicht ständig Proben zahlen kann, bleibt wohl nur mit dem eigenen Kompost Erfahrungen zu sammeln, ggf die Zusammensetzung zu variieren. Zusätzliche N-Gaben können wohl mit den Jahren überflüssig werden.(Siehe Kapitel 7 im Link oben!)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Lisa15
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

Lisa15 » Antwort #164 am:

.... wie Phlox und Astern, die sonst wurzelnackt liegen und die an ihren heimatlichen Plätzen von den Sedimenten der Winterüberschwemmungen bedeckt werden. ...
Apropos Phlox. Kaum jemand, der nicht über seine Phloxpflanzen klagt - sei es Mehltau, Stengelählchen/Nematoden, plötzliche Welke, Blattflecken, etc. Wie vorhin geschrieben, kriegen meine Phloxe im März eine 5+cm dicke Kompostschicht weiträumig auf die Füße und im Hochsommer eine zweite Gabe. Die zweite Gabe reicht auch als Abdeckung im Winter - zumindest das, was von dieser zweiten Gabe im Herbst nach dem Rückschnitt übrig bleibt. Die Phloxe fressen die erste Gabe Kompost regelrecht auf. Ich habe hier ein Bild mal im Sommer beispielhaft gemacht, weil mir das nun schon ein paar Jahre auffällt. Auf dem Bild sind am Fuße der Pflanze noch andeutungsweise Reste vom Frühjahrskompost zu erkennen. Die Schicht ist im Sommer nur mehr weniger als 1 cm dick und die Pflanze schreit öfters nach Wasser. Spätestens in dieser Phase kriegt sie die zweite Gabe (bzw. alle meine Phloxe und ich habe 25 Sorten). Zusätzlicher Vorteil dieser Methode: die Pflanzen bleiben gesund, kriegen außer Wasser wenn es wochenlang nicht regnet keinen zusätzlichen Dünger. Die Blätter sind bis spät im August saftig, keine Nematoden, kein Mehltau, keine Blattflecken, keine Welke. Nichts kann einen guten Kompost ersetzen. Kein Spritzmittel, kein Kunstdünger.
Dateianhänge
Phlox_am_22_August.JPG
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