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Erfahrungen mit Pflanzenversand (Gelesen 57565 mal)

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fars
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

fars » Antwort #150 am:

Das alles überlasse ich gerne den Staudengärtnern und Baumschulern. Die meisten können das und denen gönne ich auch ihren Lebensunterhalt, den sie sich schwer verdient haben. Deshalb kaufe ich nicht in Gartencentern. Und deshalb versuche ich den Zeitaufwand, den ein Anbieter für mich aufwenden muss in irgendeinem vernünftigen Verhältnis zu halten und ihm nicht noch mehr Kummer zu machen, als dieser Job sowieso beinhaltet. So sehe ich das.
Auch wenn ich jetzt wieder etwas Balsam von sarastros Seele kratze: Ich habe mich mit meinen paar Pflänzchen oder den ganz speziellen Besonderheiten noch nie als Konkurrent von Staudengärtner oder Baumschulern gesehen. Ich bin auch stets teurer als diese, da ich nicht einsehe, dass ich mir meine Mühen mit Aufzucht, Topfen und permanente Pflege mit nur ein paar Euro entlohnen lasse. Lieber verschenke ich sie dann als Mitbringsel bei Einladungen im Freundeskreis oder der Verwandtschaft. Ein doofer Blumenstrauß ist teurer. Kritischen Kaufinteressenten versuche ich meine "Philosophie" nahezubringen. Die meisten wenden sich dann den 1-Euro-Angeboten am Nachbarstand zu. Dennoch war ich bisher immer der Umsatzstärkste. Klar, ich brauche ja nur 10 Rhodies zu verkaufen, wenn andere - um gleichzuziehen - eine ganze Wagenladung an 08/15-Glockenblumen unters Volk bringen müssten.Während der Staudengärtner seine Verluste im Rahmen von Erfahrungswerten/Absprachen (?) steuerlich berücksichtigen kann, bleibe ich als Hobbygärtner voll darauf sitzen. Und andere Berufe haben auch ihre Probleme. Von daher habe ich zwar Verständnis für spezielle Branchenprobleme, in dem ich sie nachvollziehen kann, habe aber kein Mitleid. Es sei denn, der Betroffene ist mein persönlicher Freund.Auch die Konkurrenz durch die Großanbieter/Gartencenter sehe ich durchaus positiv. Der Staudengärtner soll sich entweder durch Spezialisierung, bessere Pflanzenqualität oder größere Kundenzuwendung qualifizieren. Wenn ich dann aber feststelle, dass in einem hiesigen Gartenbaubetrieb ein Großteil der Gehölze und Stauden aus NL oder von irgendeinem Großlieferanten stammen, dann bin ich bei Obi besser dran, weil preiswerter.
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mame
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

mame » Antwort #151 am:

Ich bin nie wieder mit meinen Pflanzen auf einen Gartenmarkt gegangen, weil das in keinem Verhältnis zum Aufwand steht und sich für mich absolut nicht lohnt. Weil es ganz kniffelig ist die Pflanzen zum Lieferdatum genau auf den Punkt zu haben. Immer richtige Mengen Wasser und Nährstoffe. Dann massenhafte Ausfälle im Winter, einige vermehrte Pflanzen werden in der folgenden Saison nicht mehr geliebt und verlangt, andere hat man nur als Mutterpflanze und die Teilerei und Anzucht gestaltet sich diffizil...
Ich denke, das ist für eine größere Gärtnerei nicht so das Problem, weil man ja immer ein paar verkaufsfähige Sachen hat. Ich finde die Ausgaben, die so ein Gartenmarkt mit sich bringt (Benzin, Standgebühren, evtl. Übernachtung, zusätzliches Personal usw.) viel gravierender. So viel kann man eigentlich nicht verkaufen, dass sich das lohnt. Schlimm ist auch, wenn dann Sch..wetter ist und keine Besucher kommen. Dann steht man untätig auf dem Markt im Regen und denkt an all die Bestellungen, die sich jetzt zuhause in der Gärtnerei stapeln. ::)
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Staudo
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Staudo » Antwort #152 am:

Während der Staudengärtner seine Verluste im Rahmen von Erfahrungswerten/Absprachen (?) steuerlich berücksichtigen kann, bleibe ich als Hobbygärtner voll darauf sitzen.
Grundkurs Betriebswirtschaft gefällig? Unverkaufte Pflanzen schlagen ausschließlich mit den für die Produktion entstandenen Kosten zu Buche. Diese Kosten schmälern den Gewinn und damit die Steuerlast. Super! Allerdings ist bei Einzelunternehmen der Gewinn = Lohn. Genauso könnte man einem Angestellten vorschlagen, den Lohn zu kürzen, damit er weniger Abzüge vom Brutto hat.Gerade gegenüber den kleinen Spezialanbietern und Versendern sollte man schon etwas großzügiger sein. Deren Logistik kann man mit Amazon oder Quelle nicht vergleichen.
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Violatricolor
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Violatricolor » Antwort #153 am:

und denen gönne ich auch ihren Lebensunterhalt, den sie sich schwer verdient haben.
Wenn sie überhaupt ihren Lebensunterhalt damit verdienen können. Mittlerweilen bezweifle ich das, und die meisten haben nebenbei einen anderen festen Beruf bzw. ein festes Einkommen.
Ich bin auch stets teurer als diese, da ich nicht einsehe, dass ich mir meine Mühen mit Aufzucht, Topfen und permanente Pflege mit nur ein paar Euro entlohnen lasse.
Genau! und viele Raritäten haben auch noch zusätzlich ihren Wert. Kunstgewerbler haben eben andere Arbeitsmethoden. ;)
habe aber kein Mitleid. Es sei denn, der Betroffene ist mein persönlicher Freund.
Das ist nun leider keine Moral, denn es gibt ja nichts Leichteres, als aus Sympathie positiv und aus Antipathie negativ eingestellt zu sein. Wo liegt da die Schwierigkeit, sich menschlich voranzubilden?Das ist genauso, als wenn man ein Rotkehlchen sieht und sich sagt, das beschütze ich, weil ich es niedlich finde und auch sehr gern mag, während ich eine Schlange notgedrungen töte, weil ich sie nicht ausstehen kann bzw. Angst vor ihr habe.Es lebe der rationale Lebensstil! 8)
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fars
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

fars » Antwort #154 am:

Während der Staudengärtner seine Verluste im Rahmen von Erfahrungswerten/Absprachen (?) steuerlich berücksichtigen kann, bleibe ich als Hobbygärtner voll darauf sitzen.
Grundkurs Betriebswirtschaft gefällig? Unverkaufte Pflanzen schlagen ausschließlich mit den für die Produktion entstandenen Kosten zu Buche. Diese Kosten schmälern den Gewinn und damit die Steuerlast. Super! Allerdings ist bei Einzelunternehmen der Gewinn = Lohn. Genauso könnte man einem Angestellten vorschlagen, den Lohn zu kürzen, damit er weniger Abzüge vom Brutto hat.
Es ist schon ein Unterschied, ob ich meinen Gewinn (so ich denn einen habe) oder mein Einkommen (= Lohn) um eingetretene Verluste steuerlich mindern kann. Kennt jeder Lohnempfänger, der die Reparaturkosten oder den Ausfall resp. die Abschreibung seines Kfz nicht steuermindernd nutzen kann.Da ich vermute, dass dem Finanzamt nicht jedes vertrocknete Masliebchen nachgewiesen werden muss, sondern den Angaben des Steuerpflichtigen geglaubt wird bzw. Pauschalregelungen greifen, gibt es dabei einen gewissen "Gestaltungsspielraum".
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Staudo
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Staudo » Antwort #155 am:

Es ist schon ein Unterschied, ob ich meinen Gewinn (so ich denn einen habe) oder mein Einkommen (= Lohn) um eingetretene Verluste steuerlich mindern kann.
Wenn Gewinn = Lohn ist, sieht die Sache anders aus. Natürlich zahle ich weniger Steuern, wenn ich weniger Gewinn ausweisen kann. Allerdings zahlt jeder Angestellte nach einer Gehaltskürzung auch weniger Steuern.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
baeckus
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

baeckus » Antwort #156 am:

Hallo!Alle Einspar/Steuersparmöglichkeiten kennt der kleine Gewerbetreibende oft gar nicht, selbst die Steuerberater irren oft im deutschen Steuergesetzedschungel recht planlos herum.Einem mittlerweile verstorbenen Kübelpflanzenhändler(Iberoimport, vielleicht kennt jemand die Schreibers ja noch) habe ich vor zwanzig Jahren erzählt, dass er keine Kanalgebühren für sein Gießwasser zahlen muss, und das eine Regenwasserzisterne für seine Gewächshäuser steuerlich gefördert wird - obwohl er ein gewiefter Geschäftsmann war hat ihn dies bass erstaunt.Ciao baeckus
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Wiesentheo
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Wiesentheo » Antwort #157 am:

Ganz verschiedene Ansichten.Na gut teurer,oder nicht teurer.Geht man Mal von einem Gesichtspunkt aus,der vieleicht in eine andere Richtung geht.Washalb sollte man teuer sein.Also,wenn ich mit meinen Pflanzenpreisen auf dem Teppich bleibe und diese (auch seltenere) zu erschwinglich und günstigen Preisen absetzt,auch wenn die etwas höher sind,wie die auf den Baumärkten,hab ich doch mehr gekonnt.Oder? ???1.Ich werde meine Pflanzen los und bleibe nicht drauf sitzen,dass die dann auf dem Kompost landen.2.Die Leute sind zufrieden und glücklich3.Die Leute kommen immer wieder.4.Das spricht sich rum und erhöht das Ansehen.Also.wenn ich mehr absetzt zu billigeren Preisen,macht das doch mehr.als wenn ich nicht viel absetzt und nicht viel davon laswerde.Liege ich da falsch?Meine Tomaten und Zeug ist weg,auch wenn es noch im GH steht.Nun kurz noch paar Worte zum Pflanzenversand.Ich hab auch schon Pflanzen verschickt und auch bekommen.Topfversand mache ich nicht mehr.Ist bei der Post nicht möglich,weil ich nicht diese Speziellen Töpfe hab.Aber.Ich verpacke Pflanzen ungetopgt liehgend und mit Holzwolle im gelben Sack,der schön zugeklebt ist problemlos.Alle,ja alle Empfänger waren immer damit zu frieden und die Pflanzen stenden immer wieder nach dem Eintopfen bei den Leuten gut.SoFrank
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Violatricolor
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Violatricolor » Antwort #158 am:

3.Die Leute kommen immer wieder.4.Das spricht sich rum und erhöht das Ansehen.
Sie kommen nicht wegen der günstigeren Preise wieder, sondern wenn die Pflanzen im nächsten Jahr wiedergekommen sind .......
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fars
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

fars » Antwort #159 am:

Bei mir sind sie sogar wiedergekommen obwohl die Pflanzen nicht wiedergekommen sind.Man will es erneut versuchen.Das sind die wahren Gärtner!
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Wiesentheo
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Wiesentheo » Antwort #160 am:

Na,nicht nur wegen der günstigen Preise.Qualität muß auch gut sein..Dann hab ich auch ein paar Erfahrungen gemacht.Nicht nur das Angebot ist ausschlaggebend.Auch die Nachfrage.Beispiel:Taketes.jeder,oder viele kaufen zeitig die Pflanzen.Alles ganz gut und schön.Aber was kommt dann?Viele wollen noch welche und finden nicht mehr viel.Also schlage ich machtvoll zu. ;D ;D.Die gehen dann in etwa 14 Tagen weg.Man hat keine Schwirikkeiten,die loszuwerden.Zuvor noch zu je 4-6 topfen und ab die Fuhre...Also....
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Eveline †
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Eveline † » Antwort #161 am:

also für mich ist hier nicht eindeutig erkennbar, wer nun staudengärtner mit steuernummer ist und wer nicht. deshalb spreche ich der einfachheit halber #149 von sarastro an.also ich finde es bewundernswert, daß es solche individualisten wie dich, sarastro, gibt und dein buch habe ich auch gelesen :) aber, warum siehst du auf händler herab? wenn ein kunde eine pflanze kauft, will er ja nicht den sachverstand sondern die ware haben und zahlt dafür. vielleicht wäre es für manche staudengärtnerei von vorteil, den handel mit den vorwiegend selbstvermehrten stauden einem professionellen pflanzenhändler zu überlassen, damit die abwicklung und insbesondere die kommunikation reibungslos funktioniert.selbst der "dümmste" kunde versteht, daß es sich bei pflanzen nicht um schrauben etc handelt und daß väterchen frost mitredet. es geht um kommunikation. wenn der "staudengärtner des vertrauens" die zeit finden würde, kurz per email - und dies erwarte ich selbstverständlich nicht schon im februar - mitzuteilen, daß das ... nicht lieferbar ist, kann sich der kunde woanders umschauen.dies erwarte ich mir und auf jeden fall auch die nachricht "paket abgesandt" (siehe #144 und 147). unter diesem aspekt sollte man auch für die ergüsse der enttäuschten kunden verständnis entwickeln.abschließend noch ein kompliment für alle staudengärtnermeister mit und ohne steuernummer. ohne euch könnten die privatgärtner nicht so viele schätzchen in ihren gärten beherbergen. :D
vormals "vanessa"
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

pearl » Antwort #162 am:

fars, Rhodos verkaufen bringt natürlich mehr, als die Stauden und lohnt sich eher, besonders im Hinblick auf die Begleitkosten, die mame zu Recht erwähnt. Man muss schon ein Gartenmarkttyp sein und zum Lokalkolorit beitragen wollen um da auf seine Kosten zu kommen. im Rheinland würde es mir wahrscheinlich sogar Spaß machen einen Tag auf dem Markt rumzustehen. Da würde ich von dem Singsang zehren und es lieben die Leute zuzuquatschen, aber im Kraichgau ... ::)
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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fars
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

fars » Antwort #163 am:

Du verkennst den Umfang meines Angebots, pearl.Der reicht von der Glockenblume über Aurikel, Orchideenprimeln, einheimische Primelarten, Salomonssiegel,Trollblumen bis hin zu Seidelbasten, winterharten Fuchsien, Pocirrus und Polygala. Dazwischen habe ich noch einiges vergessen.Da wir hier in der Nähe einen zauberhaften Pflanzenmarkt haben (inmitten einer alten Hofreite, jeder kennt jeden, jeder passt auf den Stand des anderen auf, damit man ausgiebigst quatschen kann), ist das Ereignis jedesmal ein freudiges, wenn...ja, wenn nicht so viele Kunden so doof wären.Hätte die Menscheit so wenig gewagt, wie diese Hosenträger-und-Gürtel-Gärtner, dann wäre das Rad als zu riskant verworfen worden.
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tomma
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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

tomma » Antwort #164 am:

Ich beziehe mich auf Vanessas Einwand in # 161. Würde der Verkauf hauptsächlich über Händler abgewickelt, bestünde m.E. die Gefahr, dass die Vielfalt der Pflanzen deutlich zurückgehen könnte. Händler kaufen nur Pflanzen, die sich in grossen Mengen oder aber sehr teuer wiederverkaufen lassen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
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