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Buchsbaumpilz (Gelesen 41308 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Krümel

Re:Buchsbaumpilz

Krümel » Antwort #150 am:

Das Produkt heisst "Switch" und - sorry Realp - nützt nichts (habe ich dieses Jahr in einem anderen Buchspilz-Thread bereits erläutert, find ihn aber gerade nicht mehr). M.E. nicht mal prophylaktisch. Da können die von Maag bzw. Syngenta lange rumröhren "wirkt zuverlässig". Alles Gugus.Das Geld, die Arbeit und die Vergiftung des Bodens kann man sich getrost sparen.Realp: Um sicherzugehen, dass es sich um den pösen Pilz handelt, schau die befallenen Triebe an. Findest du auf den Stängeln längliche schwarze bzw. dunkle Flecken (manchmal klar abgegrenzte Striche, manchmal eher verwischt), dann ist er es.
enigma

Re:Buchsbaumpilz

enigma » Antwort #151 am:

Das Produkt heisst "Switch" und - sorry Realp - nützt nichts (habe ich dieses Jahr in einem anderen Buchspilz-Thread bereits erläutert, find ihn aber gerade nicht mehr). M.E. nicht mal prophylaktisch. Da können die von Maag bzw. Syngenta lange rumröhren "wirkt zuverlässig". Alles Gugus.
Daniel - reloaded hat geschrieben:Was du grundsätzlich zu allen Fungiziden wissen musst: Sie wirken ausschliesslich vorbeugend!!Switch (in D Erdbeerspritzmittel Botrysan; Wirkstoffkombi aus Cyprodinil und Fludioxonil) wirkt recht gut bei vorbeugendem Einsatz, sobald du erste Befallszeichen siehst hast du, ebenso wie bei allen anderen grundsätzlich wirksamen Fungiziden (z.B. Kupfer, Dithiocarbamate, Imidazole und einige stärkere Triazole und wahrscheinlich auch Strobilurine), verloren!
Krümel

Re:Buchsbaumpilz

Krümel » Antwort #152 am:

Wie gesagt, ich bezweifle auch die vorbeugende Wirkung.
enigma

Re:Buchsbaumpilz

enigma » Antwort #153 am:

Ich denke, das mit dem "Vorbeugen" ist so eine Sache: Das Präparat soll ja z.B. Erdbeeren vor Grauschimmel schützen, vorbeugend. Erwischt man nicht alle Erdbeeren, werden einige Früchte verschimmeln. Das ist ärgerlich und führt zu Ernteverlust, aber nicht zum Verlust der ganzen Pflanze.Ebenso bei SRT an Rosen: Werden ein paar Blätter trotz Spritzen bewfallen, ist das nicht weiter schlimm.Wird hingegen Buchs nicht ausreichend gespritzt, kann sich der Pilz in der Pflanze ausbreiten. Womöglich hat er das zwischen zwei Behandlungszyklen sogar schon getan. "Vorbeugend" wirkt das Mittel vermutlich nur dann, wenn es z.B. bei der kommerziellen Anzucht von Buchsbaum regelmäßig auf noch völlig gesunden Buchs gespritzt wird.Was im Privatgarten praktisch nicht zu machen ist und über deren Sinnhaftigkeit in historischen Gartenanlagen wir hier ja schon ausgiebig debattiert haben.
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Gartenplaner
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Re:Buchsbaumpilz

Gartenplaner » Antwort #154 am:

Na, das ist doch schon mal ein Ergebnis:Switch wirkt nicht wirklich, braucht man also eigentlich nicht versuchen.Jetzt fehlt noch ein Erfahrungsbericht mit diesem Eminent Garden, Wirkstoff ist Tetraconazol, da dies ja explizit heilend wirken soll.Was historische Gartenanlagen angeht würde mich sehr interessieren, ob flächendeckende vorbeugende Spritzungen dort einfach aus der Not heraus gemacht werden - oder ob man dort ganz andere Strategien hat?Vielleicht sollte man im Obst-, Rosen- oder Gemüseforum mal einen Thread aufmachen, der vorbeugende Spritzungen thematisiert? ;) Der andere Buchspilz-Thread ist hier, hatte schonmal angeregt, diesen hier dort "dranzuhängen".
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Re:Buchsbaumpilz

realp » Antwort #155 am:

Realp: Um sicherzugehen, dass es sich um den pösen Pilz handelt, schau die befallenen Triebe an. Findest du auf den Stängeln längliche schwarze bzw. dunkle Flecken (manchmal klar abgegrenzte Striche, manchmal eher verwischt), dann ist er es.
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pearl
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Re:Buchsbaumpilz

pearl » Antwort #156 am:

bist du sicher? Einer meiner Buchspflanzen, letztes Jahr erhalten und gesetzt, zeigt ein Schadbild von Buchsbaumgallmücke. Meine Erfahrung mit diesem Schaderreger an diesem Standort zeigen, dass Befall verschwindet, wenn die Pflanzen eingewachsen sind und ihre Abwehr gegen Fremdorganismen aufgebaut haben. Die ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze hat eine gute Übersicht über Schadbilder an Buchs. Die Baumschule Atrops hat auch eine Seite mit Schädlingen und Krankheiten, die an Buchs auftreten können. Vor Jahren schrieben sie der GartenPraxis, dass das Bestäuben mit Gesteinsmehlen helfen könnte. Davon sind sie aber inzwischen abgerückt. Der Befallsdruck scheint am Niederrhein doch sehr groß zu sein. Weitere vorgeschlagene Schutzmaßnahmen waren das Schneiden des Buchses nur einmal im Jahr und zwar im Mai, das Freihalten des Fußes der Buchspflanzen, keine zu enge Bepflanzung, kein zu dichttriebiges Erziehen, mineralischer Mulch, keine Pflanzendecke auf dem Bodenraum ...Klimatisch müsste es in der Schweiz und im Alpenraum überhaupt im Grunde für gesunden Buchs günstig sein.
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pearl
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Re:Buchsbaumpilz

pearl » Antwort #157 am:

aus der Datenbank für Schadbilder der Fachhochschule Weihenstephan heißt es: "Ein weiterer Pilz, der ebenfalls Blattflecken als auch ein Triebsterben verursacht ist Cylindrocladium buxicola (Cylindrocladium-Triebsterben), ein erst im Jahre 2002 als eigenständige Art identifizierter Erreger. Zu seinen Wirtspflanzen gehört u.a. Buxus sempervirens (insbesondere die Sorte Suffruticosa), B. microphylla und andere Buxus-Arten. Der Erreger tritt bisher insbesondere in Westeuropa und Neuseeland auf. Mittlerweile (2011) ist der Erreger auch in Amerika an Buxus nachgewiesen worden. Die Symptomatik ist differenziert zu betrachten: Junge Blätter besitzen orange-braune Flecken mit dunklem Rand, ältere Blätter hingegen einheitlich braune Flecken, die je nach Befallsstärke auch rasch zusammenfließen und so größere Teile der Blattspreite einnehmen können. Infizierte Triebe besitzen dunkle, nahezu schwarze Streifen auf der Rinde, die sich von unten nach oben weiter ausdehnen. In der Summe kommt es zum (teilweise massiven) Blattfall und Triebsterben. Im Trend sind großblättrige, starkwüchsige Buxus-Sorten weniger anfällig als kompakte, schwachwüchsige Sorten.Die optimalen Wachstumsbedingungen liegen bei 25°C, höhere Temperaturen führen zu einem drastischen Einbruch; ein anhaltend heißer Sommer sollte dem Pilz somit eher abträglich sein und sein Auftreten deutlich mindern. Wunden zur Infektion benötigt er keine, erforderlich sind hingegen anhaltende Feuchteperioden von etwa fünf bis sieben Stunden. Ergänzend zu den im Jahresverlauf gebildeten Sporen (Lupenbild: freie Träger, kennzeichnend sind auch die herausragenden keulenförmigen Vesikel, in der Summe als weißlicher Belag erkennbar), die der Verbreitung im Bestand dienen, bildet der Pilz offenbar auch mikroskopische Dauersporen aus (Chlamydosporen), die für eine mehrjährige Überdauerung sorgen können.Vorbeugung und Bekämpfung:Blattnässe vermeiden, Sortenwahl beachten (als vergleichsweise wenig anfällig gelten die microphylla-Sorten `Herrenhausen´, `Brno´ und var. koreana), Rückschnitt infizierter Triebe, Laubentfernung, Entfernung der obersten Erdschicht (=Abtransport von pilzlichen Dauerkörpern)."
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pearl
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Re:Buchsbaumpilz

pearl » Antwort #158 am:

Buchs Arten und ihre Lebensbereiche hier und daraus:"Lebensbereichenach Prof. Dr. Kiermeier [hier Buxus sempervirens]- Steppengehölze und Trockenwälder-- Gehölze wärmster Tieflandbereiche (Weinbauklima) oder südlicher Herkünfte; meist hitzeverträglich, wärmebedürftig und frostgefährdet; durchlässige, nicht zu feuchte und zu nährstoffreiche Substrate bevorzugend. Schwere, feuchte und sehr nährstoffreiche Böden provozieren Frostschäden; bevorzugt auf alkalischen bis stark alkalischen Böden wachsend--- locker aufgebaute Gehölzgruppen, mäßig trocken bis frisch, gelegentlich feucht, Luft- und Bodentrockenheit vertragend,  nährstoffreich, schwach sauer bis alkalisch; sandig-lehmig bis lehmig---- sonnig lichtschattig, hitzeverträglich und wärmeliebend, frosthart----- Großstrauch > 3 mEignung:- Gehölze warm-trockener Lagen (xerotherme Lagen)- Gehölze wärmster Tieflandbereiche (Weinbauklima) oder südlicher Herkünfte; meist hitzeverträglich, wärmebedürftig und frostgefährdet; durchlässige, nicht zu feuchte und zu nährstoffreiche Substrate bevorzugend. Schwere, feuchte und sehr nährstoffreiche Böden provozieren Frostschäden; bevorzugt auf alkalischen bis stark alkalischen Böden wachsend- für milde, warm-temperierte Lagen in der freien Landschaft (wenn heimisch)- am Rande von Wein- und Obstbaugebieten (wenn heimisch)- für den baulich verdichteten Siedlungsraum- für begünstige warme Hangzone, grundsätzlich außerhalb von Kaltluftstaus oder harter Frostlagen- für Citybereiche und sonstige hitze- und trockenheitsbeeinträchtigte Standorte- teilweise für hitze- und trockenheitsbelastetes Verkehrsbegleitgrün, Straßen- und Alleebäume- speziell für vollsonnige Innenhöfe, teilweise Dachbegrünungen oder Fassadenbegrünungen in heißen Lagen- in Nischen für schutzbedürftige Raritäten, botanische Besonderheiten und außergewöhnliche Schmuckgehölze- für Gärten oder Gartenteile in geschützter oder heiß-trockener Lage
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Krümel

Re:Buchsbaumpilz

Krümel » Antwort #159 am:

Die optimalen Wachstumsbedingungen liegen bei 25°C, höhere Temperaturen führen zu einem drastischen Einbruch; ein anhaltend heißer Sommer sollte dem Pilz somit eher abträglich sein und sein Auftreten deutlich mindern.
Letztes Jahr trat bei mir der Pilz zum ersten Mal auf. Temperaturen über 32 Grad minderten gar nix. Dieses Jahr trat der Pilz erneut bei mir und im Fremdgarten kurz nach bzw. noch während den anhaltend heissen Temperaturen weit über 35 Grad explosionsartig auf. So, als hätte er sich die Kraft geholt in dieser heissen Zeit.
pearl hat geschrieben:Vorbeugung und Bekämpfung:Blattnässe vermeiden, Sortenwahl beachten (als vergleichsweise wenig anfällig gelten die microphylla-Sorten `Herrenhausen´, `Brno´ und var. koreana), Rückschnitt infizierter Triebe, Laubentfernung, Entfernung der obersten Erdschicht (=Abtransport von pilzlichen Dauerkörpern)."
Ich denke, beim Rückschnitt der befallenen Triebe verteilt man die Sporen eher, trägt also zum Ausbreiten des Pilzes noch bei. Inzwischen halte ich es so: Entdecke ich Befall, wird die Pflanze sorgsam entfernt und in einem Müllsack entsorgt. Danach wasche ich mich und meine Kleider und desinifiziere alle Gartengeräte, die mit der befallenen Pflanze in Berührung kamen. Nicht, dass ich das Zeugs noch in Fremdgärten schleppe.So weit bin ich schon mit meiner Paranoia. :P Laubentfernung. Kicher. Ich will mal sehen, wie das jemand schafft, ausser er entfernt alles im Umkreis von einem Quadratmeter.Entfernung der obersten Erdschicht. Auch das. Hat man dummerweise den Buchs in einem Staudenbeet, müsste man tabula rasa machen. (Und bei diesem Tabula rasa höllisch aufpassen, dass die unsichtbaren Sporen nicht aufgewirbelt werden.)Und zum Schluss noch dies: Der erste Befall trat bei Buchsen in voller Sonne auf. Ich hab da noch eine Hecke in feuchtem Schatten - die erwischte es - seltsamerweise nur punktuell - erst dieses Jahr (mehr gelitten haben wiederum Buchse in der vollen Sonne).
Martina777
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Re:Buchsbaumpilz

Martina777 » Antwort #160 am:

@ pearl: Danke, Du hast nun auch mich ein bisschen schlauer gemacht, das eine Schadbild, das ich bei meinem Buchs fallweise und in geringem Umfang habe, ist die Buchswelke (die ich zum Glück auch richtig "behandelt" habe).Die tritt, soweit ich es bei mir beurteilen kann, bei sehr ungünstigen Standorten auf: Wenig durchlüftet, zuviel hohes Gras zu nah bei den Büschen. Das hatte ich zuletzt in meinem "Übergangsquartier", bevor ich die Pflanzen wieder als Hecke gesetzt habe.
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pearl
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Re:Buchsbaumpilz

pearl » Antwort #161 am:

gut! Meine Erfahrung mit Cylindrocladium buxicola bestätigt das, was ich oben zitiert habe. Jungpflanzen hatte ich eine Menge bei einem Anbieter auf dem Pflanzenmarkt bei Gaißmayer gekauft. Hier am Haus und am Bach haben sie 2007 dann ein paar Monate unbeobachtet gestanden. Sie waren dann völlig platt, entlaubt und die graubraunen faulig schmierigen Blätter bedeckten den Boden drumrum. "erforderlich sind ... anhaltende Feuchteperioden von etwa fünf bis sieben Stunden."Das hatten die Jungpflanzen hier!Die ganze Steige transportierte ich in den Wiesengarten und stellte sie da an einen vollsonnigen Standort, der gut belüftet ist, keine Gehölze drumrum und auf einem südwärts geneigten Hang ohne jede Bewässerung in diesem heißen Sommer 2008.Die Pflanzen trieben alle im Frühjahr neu aus, manche vertrockneten dann im Sommer und ich habe 2 vollkommen gesunde Exemplare ausgelesen. Ich glaube es sind die Sorten Winter Gem und Winter Beauty. Daher bestätigt sich auch:"optimalen Wachstumsbedingungen liegen bei 25°C, höhere Temperaturen führen zu einem drastischen Einbruch"Der Boden ist durch den Transport der Pflanzen auch ausgetauscht.Die infizierten Jungpflanzen hatten die hier vor dem Haus in Kübeln stehenden Buchspflanzen nicht mit dem Pilz angesteckt. Es trat aber ein anderes Schadbild auf. Die Buchsgallmücke und wahrscheinlich auch die Buchsbaum Spinnmilbe. Die Kübelkultur ohne Bewässerung ist eben auch dem Buchs zu trocken.Sämtliche Buchsexemplare sind nun im Wiesengarten ausgepflanzt und erholen sich alle bestens. Gute Wachstumsbedingungen, wie sie von Kiermeier beschrieben werden, sind die Voraussetzungen für gesunde Pflanzen. Dann bauen sie ihre eigene Abwehr gegen Schadorganismen auf."- für begünstigte warme Hangzone, grundsätzlich außerhalb von Kaltluftstaus oder harter Frostlagen"
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Re:Buchsbaumpilz

Gartenplaner » Antwort #162 am:

Hm, irgendwie scheint das alles nicht so einfach zu sein, die Erfahrungsberichte spiegeln das:
...Die ganze Steige transportierte ich in den Wiesengarten und stellte sie da an einen vollsonnigen Standort, der gut belüftet ist, keine Gehölze drumrum und auf einem südwärts geneigten Hang ohne jede Bewässerung in diesem heißen Sommer 2008.
...Der erste Befall trat bei Buchsen in voller Sonne auf. Ich hab da noch eine Hecke in feuchtem Schatten - die erwischte es - seltsamerweise nur punktuell - erst dieses Jahr (mehr gelitten haben wiederum Buchse in der vollen Sonne).
Und zu der "Wohlfühltemperatur" des Pilzes:
"optimalen Wachstumsbedingungen liegen bei 25°C, höhere Temperaturen führen zu einem drastischen Einbruch"...
Krümel hat geschrieben:...Letztes Jahr trat bei mir der Pilz zum ersten Mal auf. Temperaturen über 32 Grad minderten gar nix. Dieses Jahr trat der Pilz erneut bei mir und im Fremdgarten kurz nach bzw. noch während den anhaltend heissen Temperaturen weit über 35 Grad explosionsartig auf. So, als hätte er sich die Kraft geholt in dieser heissen Zeit....
Aber sehr interessant ist natürlich so eine Erfahrung - Selektion bzw. Austestung von Sorten, die sich als widerstandsfähig erweisen, ist wohl noch das Sinnvollste bei der ganzen Problematik....
pearl hat geschrieben:...Die Pflanzen trieben alle im Frühjahr neu aus, manche vertrockneten dann im Sommer und ich habe 2 vollkommen gesunde Exemplare ausgelesen. Ich glaube es sind die Sorten Winter Gem und Winter Beauty...
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Re:Buchsbaumpilz

realp » Antwort #163 am:

Hallo pearl: Erstmal ein enormes Dankeschön für diesen wirklich ausführlichen Bericht! Je mehr ich darüber weiss, desto verwirrter werde ich. Heute habe ich also erstmal zum Glück bei frühlingshaften Temperaturen die Krümel-Paranoia (entschuldige Krümel !) ausgelebt: Im Hinterhöfli habe ich alle 10 befallenen Buchstöpfe (Topfdurchmesser 55 cm ) in Kehrrichtsäcke eingepackt, mit der Erde in einen riesigen Laubsammelsack entsorgt. Der steht nun weit weg vor der Scheune. Morgen frage ich den Bauern, ob er ihn mit dem Traktor abholen kann und incl. Sack verbrennt. (Die Dankeschön-Flasche steht schon bereit...). Dann habe ich mich, die Schubkarre und die Werkzeuge und die Klamotten gewaschen. Mit den grossen Büxern im Garten warte ich mal ab. Jetzt hat's erstmal die Veursacher getroffen. Das war mir eine Lehre: Buchskaufen ist bis auf weiteres gestrichen...
klunkerfrosch
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Re:Buchsbaumpilz

klunkerfrosch » Antwort #164 am:

dem kann ich mich nur anschließen .... in den vergangenen Tagen haben wir hier aus dem Vorgarten alle 600 Buchsbaumpflanzen, etliche Kugeln und Pyramiden :'( entsorgt. Erschreckend ist einfach wie der schnell der Pilz alles vernichtet hat. Die ersten Anzeichen gab´s nach dem Urlaub im August und mittlerweile ist fast der gesamte Buchsbestand hin
überall wo ich bin läuft mir hier oben im Norden mindesten ein Garten inklusive Pilz über den Weg ::) hier noch die Bilder von dem befallenen Buchs aus meinem Garten :-\ BildBildBildBildBildBildund das ist noch längst nicht alles .... die großen Kugeln und Pyramiden müssen noch raus, die befallenen Pflanzen werden nach Weihnachten verbrannt ....in meinen Garten wird bestimmt kein Buchsbaum mehr einziehen!!!
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