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Brennesseljauche (Gelesen 97256 mal)
- Daniel - reloaded
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Re:Brennesseljauche
Ich möchte mal eine Frage stellen:Wenn man schon klaren rechnungen und Argumenten nicht offen gegenüber steht und eine sehr emotionale Debatte über Ganzheitlichkeit etc. lostritt, warum wird dann mein Vorschlag, doch mal nach einschlägigen Versuchs- und Analyseergebnissen bei entsprechenden Einrichtungen zu fragen oder eine Analyse auf Nährstoffgehalte durchführen zu lassen, stumpf überlesen? Ich erwarte keinerlei Lobhudelei wegen dieses Vorschlags (so wertvoll ist der nämlich nicht), aber irgendeine Reaktion von wegen "Okay mach ich!" oder auch nur "ich denk mal drüber nach." wäre schon toll gewesen. Zumal eine solche gezeigt hätte, dass gewisse Leute tatsächlich an Sachlichkeit interessiert sind, denn schließlich ist es ja auch möglich, dass dadurch der Beweis erbracht werden könnte, dass sie wirkt und die Kritiker (zu denen ich mich auch zähle) dumm aus der Wäsche gucken...So teuer ist eine Analyse auf die Hauptnährstoffe nämlich nicht (falls es noch keine gibt).Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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Re:Brennesseljauche
Man muß sich diese ganzheitliche Heiligenverehrung der sehr ehrenwerten Frau Kreuter so richtig auf der Zunge zergehen lassen.Ich unterstelle mal der Frau Kreuter, daß sie ihre Leser nicht bewußt für dumm verkauft. Schließlich gibt sie "Wissen weiter", wogegen "wissenschaftliches Denken" nur "Glaubenssätze" hat.Sei's drum.Wer mit Brennnesseljauche (oder sonst einer Jauche, Jauche ist ja schließlich gleich Jauche...) selig werden will, soll es. Auch Kerzenopfer. beim jeweils zuständigen Heiligen haben ja "nachweislich" oft geholfen.Zur weiteren Unterhaltung:http://www.wiesengenuss.de/DER%20MOND%20DAS%20KUHHORN%20UND%20DER%20BALDRIAN.pdfSo, jetzt nehme ich mir die Zeit und probiere es einmal anders.Im "Biogarten" von Marie-Luise Kreuter steht in meiner alten 7.Auflage auf S 84 über die Brennesseljauche zulesen:Frau Kreuter ist die anerkannte Altmeisterin der biologischen Gartenliteratur, und dieses ihr Buch wird auch hier im Forum immer wieder empfohlen.Interessant an dem Absatz finde ich, daß erst mal gar nicht über eine Nährstoffdüngung wie wir sie gewohnt sind gesprochen wird (NPK Angabe hinten auf dem Sack), sondern die Jauche wird als ausgleichend und heilend beschrieben! 8)Aus dieser Absatz wird unmittelbar deutlich, daß es hier um eine ganzheitliche Wirkung auf den Boden geht. Und was denken wir uns jetzt dazu?Hat Frau Kreuter ihre sehr große Leserschaft absichtlich als dumm verkauft? Ich glaube, das können wir wohl ausschließen.Oder hat sie einfach gutgläubig irgendwo etwas abgeschrieben, damit ihr Buch den vom Verlag geforderten Umfang bekommt?Und peinlicherweise sind dann Generationen von gutgläubigen Gärtner derartigem Unsinn aufgesessen?Oder liegen diesem Absatz Erfahrungswerte zugrunde und Frau Kreuter gibt brauchbares und leicht anwendbares Wissen weiter, fernab von chemischer Analyse und wissenschaftlicher Erklärung? Ich denke, es handelt sich um letzeres und finde es schade, wenn in einem Gartenforum eine Diskussion über derartiges verunmöglicht wird durch die einschränkenden Glaubenssätze wissenschaftlichen Denkens.Brennesseln ergeben eine ideale Jauche für biologische Gärten. Sie wirkt ausgleichen und heilend, fördert das Wachstum und die Chlorophyllbildung. Regenwürmer lieben Böden, die mit Brennesseljauche gedüngt werden.
Re:Brennesseljauche
Wer das braucht, macht das sicher, Daniel! Wer sich das aber durch ganz einfaches Ausprobieren oder noch besser: auf Grund schon jahr(zehnt)elanger guter Erfahrung - sparen will, dem sollte man auch das erlauben! Sagt ihr nicht: "Versuch macht kluch!"Wenn man schon klaren rechnungen und Argumenten nicht offen gegenüber steht und eine sehr emotionale Debatte über Ganzheitlichkeit etc. lostritt, warum wird dann mein Vorschlag, doch mal nach einschlägigen Versuchs- und Analyseergebnissen bei entsprechenden Einrichtungen zu fragen oder eine Analyse auf Nährstoffgehalte durchführen zu lassen, stumpf überlesen?Ich erwarte keinerlei Lobhudelei wegen dieses Vorschlags (so wertvoll ist der nämlich nicht), aber irgendeine Reaktion von wegen "Okay mach ich!" oder auch nur "ich denk mal drüber nach." wäre schon toll gewesen. Zumal eine solche gezeigt hätte, dass gewisse Leute tatsächlich an Sachlichkeit interessiert sind, denn schließlich ist es ja auch möglich, dass dadurch der Beweis erbracht werden könnte, dass sie wirkt und die Kritiker (zu denen ich mich auch zähle) dumm aus der Wäsche gucken...So teuer ist eine Analyse auf die Hauptnährstoffe nämlich nicht (falls es noch keine gibt).

- Dunkleborus
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Re:Brennesseljauche
Ich glaube, ich weiss jetzt, wo die Nährstoffe kommen:In Brennnesseljauche sind nun mal kaum Nährstoffe. Das kann man ausrechnen, nachmessen oder in exakten (!) Versuchen ausprobieren.![]()
Die Jauche enthält jede Menge Eier und Larven.Ist im Prinzip nichts anderes als Blutmehl oder Hornspäne.Kamelie hat geschrieben:Nicht g a n z h e r m e t i s c h !! abgeschlossene Behälter in denen Jauche vergärt wird, sind wunderbare Kinderstuben für Stechmücken/Schnaken. In kurzer Zeit wimmelt es in der Brühe von Stechmückenlarven. (sebst erlebt) Dazu liefern die guten Jauchen-Hersteller und Regentonnenbesitzer auch noch die, für die Fortpflanzung notwendige Blutmahlzeit erst für die Mütter, dann für die nächsten Generationen.
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Re:Brennesseljauche
Ich habe früher auch Brennensseljauche gemacht. Allerdings die Schlurze samt Schnakenlarven zur Hälfte verdünnt (Wasser)bei Starkzehrern vergossen.Das hat dem Bodenleben sichtlich gut getan. An diesen Stellen wurde der Boden deutlich von mehr Regenwürmern getunnelt. War schwerer Lehm und der ist bei ausreichend Feuchtigkeit eh ziemlich fruchtbar.Allerdings war das Raumvolumen der Brennesseln bei mir etwa gleich dem Wasser. Das Fass mit Nesseln vollgestopft, ein wenig verdichtet und dann mit Wasser aufgegossen.Der Geruch ist nicht humankompatibel. :PGelegentlich habe ich auch Brennnesseln und Wasser nachgegeben.
:-XIch hatte ca 100 qm Nesseln zum beernten. Da waren auch oft ihre Wurzeln und etwas Giersch dabei.

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Axel
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Re:Brennesseljauche
Mein Verdacht, wie das mit der Brennnesseljauche mal aufkam, ist ja der:Viel gejätet von dem doofen brennenden Gesocks, Angst gehabt, sich nochmals zu verbrennen, deshalb - ertränken das Teufelszeug! >:(Liegenlassen. :-\Hilfe, das stinkt ja zum Himmel! Wohin nur damit? :oUnauffällig überall in der Gegend verteilen. Verdünnt und großräumig, dann merkt´s ja keiner. :-XErwischt worden.
"Das ist so gut für den Garten! Solltest Du auch machen!" :DGeschadet hat´s ja nix. Die Pflanzen freut das Wasser. Puh! :PTrend gesetzt. 


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Re:Brennesseljauche
Nette Geschichte.Aber wenn man sich richtig verbrennen will tunkt man mit bloßen Händen Brennnesseln ins Wasser. Es reicht schon nach der Verbrennung mit Wasser in Kontakt zu kommen.Ich mach da immer so und ignoriere die Attacken der Brennnesseln. Nach ein paar hundert mal macht das keine Mühe (nur das ignorieren). Wird zur Gewohnheit und soll ja gesund sein. Wahrscheinlich eine andere Fromme Helene Geschichte. ;)Funktioniert aber nur mit frischen Brennesseln schlapp brennen sie kaum, oder bin ich schon so abgebrüht?
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Axel
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Re:Brennesseljauche
Abgebrüht ist hübsch in dem Zusammenhang. ;)Der Rest: Keine Ahnung. Ich vermeide persönlichen Kontakt mit nesselnden Gewächsen. War nur so ein Gedanke.
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Re:Brennesseljauche
Ich musste mal durch ein Brennesselfeld klettern, weil ich mich nicht mehr zurückgetraut hatte. Und mich an den Dingern festhalten. Es hat nicht gebrannt, aber die Haut hat grossflächig gesummt. Hat sich interessant angefühlt.Wenn ich drüber nachdenke - danach habe ich auch nichts davon gemerkt.
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Re:Brennesseljauche
Mit vermeiden habe ich auch angefangen. Dann waren es über hundert qm. Schmetterlingsraupen waren auch nie da
Die mögen Nesseln in voller Sonne lieber.Nur zu dem Mythos man lässt sie für die Schmetterlinge stehen :PAußerhalb meines Gartens finde ich sie an Bahngleisen, Industriebrachen etc. Ganz selten in Beständen im Halbschatten von lichten Auwäldern.Meinen Garten haben sie aber fast 30 Jahre vollständig gemieden. Die Raupen! Adulte waren in allen in Frage kommenden Arten jedes Jahr zugegen.

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Axel
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Re:Brennesseljauche
Naja, es gibt Menschen, da brennt es nur etwas und ich kriege große, rote Flecken mit weißen Punkten drauf. Und wenn es frische Brennnesseln sind, dann tut das einen ganzen Tag weh. Leider lässt sich Brennnesselkontakt weder im Garten noch im sonstigen Umfeld vermeiden (Schafweide umstecken, Kaninchenfutter mähen, heuen, ...) und daher habe ich immer irgendeine Insektensalbe mit, die hilft dann auch.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re:Brennesseljauche
Ja, die Schmetterlinge sind da wählerisch. Mir scheint, sie wollen volle Sonne und möglichst junge Stauden.Schmetterlingsraupen waren auch nie daDie mögen Nesseln in voller Sonne lieber.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Brennesseljauche
Natron soll auch helfen. Ist auch billiger. Sehen tu ich die Quaddeln schon, aber seit ich sie ignoriere dauert es selten mehr als ein paar Minuten bis es nur noch summt.Es hat aber schon ein paar Jahrzehnte gedauert bis es so weit war.
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Axel
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Re:Brennesseljauche
Brennnesseln versuche ich in meinem Garten anzusiedeln (eine Pflanze neben dem Kompost ist mein Wunsch), habe aber kein Erfolg dabei.Vor Jahren habe ich mal auf einer Schafweide die wuchernden Pflanzen großflächig mitsamt der Wurzel ausgerissen und einfach nur hingeschmissen. Als sie welk wurden, waren die Schafe sehr angetan davon. Verbrennen tu ich mich nur wenig (fasse eben an der Wurzel an) und es stört mich auch kaum - es gibt schlimmeres.
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!