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Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten? (Gelesen 309111 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Api
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Api » Antwort #150 am:

Ob gespritzt oder ungespritzt, das hat denke ich nichts mit Ideologie zu tun. Die Meisten die einen Garten haben, wollen dann eben auch ungespritzte Früchte haben, sonst kann man die Sachen ja auch gleich kaufen. Mit dem Thema Spritzen muss man sich wohl bei Drosophila suzukii erst gar nicht befassen. Die Resistenzen werden sicher sehr schnell auftauchen. Ich gehe davon aus, dass sich durch den neuen Schädling der Aufwand im Obstau deutlich erhöhen wird, was auch zu einer Verteuerung, eventuell auch zu einer Verknappung von einigen Obstsorten führen wird. Man wird die Anbaumethoden und teilweise auch die Sorten anpassen müssen, auch im eigenen Obstgarten. Die Globalisierung hat ihren Preis wie sich immer mehr in allen möglichen Bereichen zeigt.
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hml
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

hml » Antwort #151 am:

@Apigenau das ist Ideologie gespritzt oder ungespritzt. Nur schwarz weiß, Bio Äpfel werden öfter gespritzt als konvenzionell angebaute. Vielleicht kommt es auch darauf an mit was gespritzt wird und mit welcher Konzentration. Mit Umdenken meine ich weg vom Dogma Ungespritzt, ich habe schon geschrieben es sind Dinge in der Pipeline gegen die KFE die näher an der "Brennesseljauche" sind, als an der BASF. Resistenz ist im Moment nicht das Hauptproblem ( Die Kfe gibt es den USA ohne Resistenz).@cydorianetwas provozieren wollte ich, da ich immer genauso wütend werde, wenn hier im Forum neue Sorten und der Erwerbsanbau, generell niedergemacht werden . Da ist etwas mehr Differenzierung auch angesagt. Wir stehen erst am Anfang mit der KFE, es wird Mittel und Wege auch für den privaten Bereich gefunden werden. Richtig ist, es wird Geld kosten.Grußhml
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Urmele
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Urmele » Antwort #152 am:

Ich habe jetzt fast alle Trauben "eingetütet" mit Organza. Für den Rest war der Stoff alle aber ich werde keine mehr nähen, im Internet sah ich sehr günstige große Organzasäckchen mit Zugband. Die werde ich bestellen und Original auch noch eintüten. Die ist noch nicht so weit.
Danke für diesen guten Ratschlag :D Bei uns ist die Fliege noch nicht aber ich fürchte dass das nur eine Frage der Zeit sein wird. Auf die sauren Johannisbeeren kann ich verzichten, bei Himbeeren lt. Cydorian täglich durchpflücken ok.Aber die wunderbaren Trauben rund ums Haus, das wäre mein persönliches Drama.Die Organzasäckchen könnten die Rettung sein, jedenfalls hab ich mir schon mal einen Anbieter gespeichert.
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cydorian
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #153 am:

Die Problematik der Kirschessigfliege ist viel grundsätzlicher wie das ewig wiederholte und restlos ausgelutschte Dauermantra "gespritzt" oder "ungespritzt". Zeig mir erst mal, wie du Obstbäume spritzen willst, dann können wir über Behandlungsmittel reden. Für meine Kirsch- oder Zwetschgenbäume fällt mir bislang nur ein Hubschrauber oder eine extra konstruierte Hebebühne ein und so geht es nicht nur mir, sondern unzähligen anderen nichtkommerziellen Obstliebhabern. Steinobst ist nun mal nichts fürs Blumentöpfchen im Vorgärtchen, selbst im kommerziellen Intensivanbau schafft man nur mit grossem Aufwand behandelbare Baumformen. Da hilft keine Ideologie, keine Dichter und Denker, keine geheime Wunderchemikalie und auch kein "mal ein bisschen umdenken".Das ist eine grundlegende Wirtschaftsweise, die im kleinen privaten Maßstab selten überhaupt umsetzbar ist. Für Leute, die unreife Zwetschgen im Supermarkt kaufen, ändert sich in der Tat nichts, aber für uns, die Freude an Vielfalt, Sorten, Aroma, Ausgereiftsein haben. Und auch sorgenfrei von Behandungsrückständen sein zu wollen ist legitim und wichtig für viele von uns, mögen das Andere auch noch so sehr ins lächerliche ziehen.Gestern habe ich grasgrüne, steinharte "Alexander Lucas" Birnen im Supermarkt gesehen (zum Glück sollen Birnen nicht befallen werden) so unreif dass sie nie nachreifen können, daneben Butternut-Kürbisse, noch teilweise grün und Zwetschgen, hart und sauer. Für Leute, die selbst Obst pflanzen ist das der reine Abfall und es wäre ein Riesendrama, wenn Qualität nur noch mit unvertretbarem Aufwand möglich wird.
andreasNB
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

andreasNB » Antwort #154 am:

Ich habe jetzt fast alle Trauben "eingetütet" mit Organza. Für den Rest war der Stoff alle aber ich werde keine mehr nähen, im Internet sah ich sehr günstige große Organzasäckchen mit Zugband. Die werde ich bestellen und Original auch noch eintüten. Die ist noch nicht so weit.
Danke für diesen guten Ratschlag :D ...Aber die wunderbaren Trauben rund ums Haus, das wäre mein persönliches Drama.Die Organzasäckchen könnten die Rettung sein, jedenfalls hab ich mir schon mal einen Anbieter gespeichert.
Wie haltbar (UV) und strapazierfähig (Wind,Wetter,Vögel, Insekten) sind denn diese Organzasäckchen ? Wenn ihr mit Anbietern bzw. Herstellern gute Erfahrungen gemacht habt - was Qualität,Preis,Service betrifft - wäre es schön wenn ihr diese nennen könntet. Diese KEF ist mir hier zwar noch nicht aufgefallen, aber wenn die Säckchen auch gegen Wespen und Vögel helfen, würde ich es mit ihnen im nächstes Jahr auch mal ausprobieren.
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Elro
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Elro » Antwort #155 am:

Meine Säckchen habe ich selbst genäht. Die ersten aus Jerseyfutter(franzt nicht und sehr haltbar aber weniger luftig), die zweite Ration aus Polyesterorganza(franzt stark, habe ich extra noch versäubert).Wie lange die halten, noch keine Ahnung.Die Ration die ich bestellt habe werde ich etwas aufbessern und auch testen, mal sehen wie es weiter geht.
Liebe Grüße Elke
Sternrenette

Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Sternrenette » Antwort #156 am:

Hallo Andreas,meine Säckchen hab ich mal wegen Wespenfraß aus den Resten von Fliegengitter genäht. Das hält eine Weile, wenn man es pflegt.@ Cydorian: Ich hab selber zugeschaut, wie meine Stammbaumschule ihre Goldulmen mit der Druckspritze gespritzt hat. Die sind damit problemlos ca. 6 - 8 m hoch gekommen, also mit Lanze und zapfwellengetriebener Pflanzenschutzspritze. Prinzipiell gehen müßte das also, evtl. über den Maschinenring - ohne damit das Thema "Spritzen oder nicht" lostreten zu wollen.Viele GrüßeSternrenette
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Urmele
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Urmele » Antwort #157 am:

Wie haltbar (UV) und strapazierfähig (Wind,Wetter,Vögel, Insekten) sind denn diese Organzasäckchen ? Wenn ihr mit Anbietern bzw. Herstellern gute Erfahrungen gemacht habt - was Qualität,Preis,Service betrifft - wäre es schön wenn ihr diese nennen könntet. Diese KEF ist mir hier zwar noch nicht aufgefallen, aber wenn die Säckchen auch gegen Wespen und Vögel helfen, würde ich es mit ihnen im nächstes Jahr auch mal ausprobieren.
Hab noch keine Erfahrung mit diesen Säckchen, bis dato musste ich die Trauben nicht schützen. Aber wenn ich diese Horrormeldungen hier so lese bekomme ich es mit der Angst.Deshalb habe ich bei Ibä geschaut was so angeboten wird. Groß genug wären sie, teuer sind sie auch nicht.Über die Qualität dieser Beutel kann ich nichts sagen. Stellt sich nur noch die Farbwahl: weiß, creme oder grün in welcher Farbe reifen die Trauben wohl am Besten?Obst aus dem Laden ist keine Alternative, das wird mir jedes Mal bewusst, wenn ich beim Einkaufen im vorbeigehen eine Traubenbeere koste :-X
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Ayamo
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Ayamo » Antwort #158 am:

Ich hab selber zugeschaut, wie meine Stammbaumschule ihre Goldulmen mit der Druckspritze gespritzt hat. Die sind damit problemlos ca. 6 - 8 m hoch gekommen, also mit Lanze und zapfwellengetriebener Pflanzenschutzspritze.
Du vergisst, dass die meisten hier in Quadratmetern rechnen und nicht in Ar. Es soll ja noch so Sachen wie Salat, Bohnen u.ä. geben, auf denen man dann nich unbedingt Spintor u.ä. haben will.Ist schon schwer genug auf meinen ca. 600 m² die Spritzabstände einzuhalten. Ggf. muss das weitere Umfeld dann auch noch blütenfrei gemacht werden, wenn das "ersehnte" Spritzmittel dann bienengefährlich sein sollte. Das ist dann aber kein Garten mehr... Bei mir könnte ich dann wohl 3 Kirschbäume und 3 Pflaumen/Renekloden abschreiben., ggf. auch 3 Pfirsiche, die keine französischen Sorten sind...Ach so:In Himbeeren und blauen Trauben habe ich noch keine KEF, aber die ersten herunterfallenden Zwetschen zeigen dieses Symptom des herausquellenden Safts wie auf Cydorians Fotos. :( Und dass, wo dieses Jahr einige der Reben erste handfeste Erträge bringen.(Raum Potsdam)
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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Zuccalmaglio
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Zuccalmaglio » Antwort #159 am:

Ich sehe das für den Privatgarten ähnlich fatal wie cydorian.Wie sind denn die Erfahrungen bzw. Bekämpfungsstrategien in den Heimatregionen der KEF? Im Profi- und Hobby-/Privatbereich ?Werden die z.B. durch natürliche Gegenspieler so unter Kontrolle gehalten, dass Schadschwellen nicht überschritten werden ?
Tschöh mit ö
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Urmele
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Urmele » Antwort #160 am:

So, nun ist die Katastrophe auch bei mir. Allerdings nicht an den Himbeeren, sondern hellen Trauben (Drushba) hab ich so ein schwarzgepunktetes Monster entdeckt.Die Säckchen hab ich eben bestellt, in grün, damit sie nicht gar so aus der Laubwand herausleuchten.
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hargrand
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

hargrand » Antwort #161 am:

>:( das wird ja immer schlimmer.
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Urmele
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Urmele » Antwort #162 am:

Da ich sie ausschließlich an der Drushba fliegen sah hab ich die Trauben (und alles was aufflog) gründlich mit einer Mischung aus Rapsöl und einem Spritzer Klarspüler in Wasser abgesprüht. Reine Verzweiflung.Aber Drushba ist reif und so schnell kann ich die nicht wegfuttern.
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cydorian
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #163 am:

Die Druckspritze mit bienengefährlichen Mitteln habe ich eher als Scherz aufgefasst. So etwas beim Kirsch-Hausbaum vor der Terasse oder auf der Obstwiese kann nur ein Scherz sein. Selbstverständlich hätte das auch all die anderen im Thread bereits genannten Probleme. Deshalb bin ich nicht nur als Obstliebhaber, sondern auch als Imker sehr besorgt.Stand der Dinge ist, dass die gegewärtige Wärme die Entwicklung des Parasiten deutlich beschleunigt hat. Bei den Himbeeren schneidet sich der Verderb jetzt mit der Reife, es geht bei der Ernte um Stunden. Ausgereifte und süsse Himbeeren habe ich deshalb nicht mehr, aber viele halbreife Beeren. Aber: Ohne Sonne in der Kälte werden die Beeren auch nicht besonders gut. Also Sonne mit Parasitenverderb oder Kälte ohne Aroma...Habe keine Brombeeren, aber die Nachbarn. Die haben schon vor zwei Monaten geklagt, dass die Beeren dieses Jahr unerträglich sauer schmecken und rasend schnell verschimmeln. Im Nachhinein ist mir klar, woran das gelegen hat. Brombeeren sind wohl passé.Gerade das "Kleinzeug" Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren sind leicht zu begreifende Beispiele für die Sinnlosigkeit von Spritzaktionen, auch das hatten wir schon. An den Pflanzen befinden sich Blüten und Früchte gleichzeitig. Gegen den Parasiten behandeln heisst automatisch, Befruchterinsekten zu vergiften. Und: Die schnelle Fruchtentwicklung macht Wartezeiten unmöglich. Wie soll man an Himbeeren nur auf unreife Beeren spitzen und die bald rot werdenden umgehen? Ich habe den Eindruck, man legt sich gerne Hoffnungsphantasien gegen den Parasiten zurecht, ohne die Gartenpraxis zu kennen.Bei Erdbeeren kommen theoretisch die (teuren) 0,8mm Netze in Betracht, die auch in Gemüsekulturen verwendet werden. Allerdings sperrt man damit auch Befruchter aus, schafft ein ungünstiges Kleinklima.Zur Drushba: Bekannt aus dem Weinbau ist, dass der Parasit auch grüne Trauben befällt, die neben oder in Parzellen mit befallenen blauen Sorten stehen. Bei hohem Parasitenbesatz werden auch grüne Beeren angestochen. Für uns Privatleute mit einer Mischung als blauen und grünen Rebsorten im Hausgarten verheisst das nichts Gutes. Aber immerhin an meiner Rosamena sind sie noch nicht, späte Sorte, noch nicht süss. Der Parasit scheint die Reifegase von Obst wahrnehmen zu können.
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hml
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

hml » Antwort #164 am:

@cydorianich verweise nochmal auf www.dedetec.de. Das funktioniert bei mir seit 5 Wochen.Grußhml
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