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Welche Quittensorte ist empfehlenswert? (Gelesen 93529 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Zuccalmaglio
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

Zuccalmaglio » Antwort #150 am:

Das Feuerbrandrisiko geht nicht nur von benachbarten, empfindlichen Arten, hier Birne, aus.
Tschöh mit ö
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Monti
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

Monti » Antwort #151 am:

Es scheint seitdem aber sehr nachgelassen zu haben (die Rodung war schon vor ca. 10 Jahren). Zudem sind mir in der Gegend sonst keine Feuerbrandfällt bekannt. Im Nachbarort stehen einige (alte) Quitten. Deren Besitzer sage mir, er habe keine Probleme mit Feuerbrand.Jedenfalls ist die Feuerbrandanfälligkeit bei der Sortenwahl für mich erst mal nachrangig. Sollte es wieder Erwarten anders kommen, kann ich immernoch auch robustere Sorten ausweichen.
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cydorian
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

cydorian » Antwort #152 am:

Allein durch die Optik einiger gekaufter Früchte kann niemand Cydora Robusta identifizieren. Was du gekauft hast und dir nicht geschmeckt hat, kann alles mögliche gewesen sein. Und selbst wenn es Cydora Robusta war: War sie ausgereift? Nicht ganz reife Quitten sind minderwertig. Sie reifen auch viel schlechter nach wie zum Beispiel Äpfel oder Birnen. Sie und auch Vranja (Shampion kenne ich nicht aus eigener Erfahrung) sind gute Universalsorten, die sich auch für die Marmeladenbereitung, Saft, Quittenmost eignen. Ein Bekannter hat letztes Jahr mit reinsortigem Most (also vergoren) angefangen, schon die Erstergebnisse waren ganz gut. Die kommerziellen Sachen von Mustea erreichen Spitzenqualität.Wenn du unsicher bist und so viele Verwertungsvorhaben hast, setze zwei Sorten und halte sie etwas kleiner. Geht bei Quitten sehr gut.
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Monti
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

Monti » Antwort #153 am:

Allein durch die Optik einiger gekaufter Früchte kann niemand Cydora Robusta identifizieren.
Ja, hast ja recht. Nach einiger Recherche im Internet sahen mir diese (klick) Früchte den meinigen eben am ähnlichsten. Zudem fände ich es einleutend, wenn im Erwerbsanbau auf (angeblich) Feuerbrandresistente Sorten gesetzt wird.Reif waren sie - sofern ich das beurteilen kann. Vollständig gelb, stark duftend. Gekauft Ende Oktober. Fleich innen war teilweise gebräunt, wobei das soweit ich weiß kein Reifekriterium ist.
Ein Bekannter hat letztes Jahr mit reinsortigem Most (also vergoren) angefangen, schon die Erstergebnisse waren ganz gut.
Von welcher Sorte wenn man fragen darf?
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cydorian
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

cydorian » Antwort #154 am:

Lescovac und Konstantinopler. Die Qualität des Mosts wird aber stärker durch die Verarbeitung bestimmt, z.B. Kaltgärung. Mustea wendet noch andere Tricks an, sagen aber nicht genau wie. Könnte auch sein, dass die erst etwas Maische ohne Kerne mitgären.Wenn das Fleisch Ende Oktober innen teilweise gebräunt war, dann waren sie überlagert. Sie sind nur kurz haltbar. Meine Sorten werden in vergleichbarem Klima ab Ende September reif, Anfang Oktober ist Schluss. Man kann sie ein paar Wochen lagern, aber sie verlieren dabei. Das Aroma ist überhaupt recht flüchtig. Viel Wumms, aber auch schnell weg.
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Monti
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

Monti » Antwort #155 am:

Danke, sehr informativ.Verwertest du/dein bekannter die Quitten also direkt nach der Ernte? Hatte gelesen, dass man sie beim Umfärben ernten und anschließend noch ein, zwei Wochen lagern soll.
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Mediterraneus
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

Mediterraneus » Antwort #156 am:

Nach meiner Erfahrung werden sie so besonders aromareich. Etwa 2-4 Wochen nach der Ernte, Lagerung muss aber draußen (luftfeucht, Luftzirkulation, bei mir in der offenen Garage)erfolgen.Wenn sie zu lange hängen, begünstigt das die Fleischbräune.Gerade gelb geerntet, ist das Fleisch meist noch weiß und bräunt beim Nachreifen nicht so nach. Betrifft die Sorte "Konstantinopel"Man merkt das dann schon, wenn alles nach Quitte duftet, sind sie am aromatischsten.
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cydorian
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

cydorian » Antwort #157 am:

Kommt drauf an. Die für Saft möglichst schnell in die Presse. Etwas Lagerung lässt sich aufgrund unterschiedlicher Erntetermine und vorgegebenen Terminen an der Obstpresse ohnehin nie vermeiden. Vom Baum in die Presse ist unrealistisch, ein oder zwei Wochen in der Kiste ist normal, Temperaturen möglichst niedrig. Quittengelee auch aus möglichst frischen, vollausgereiften Früchten. Quittenspeck hat mehr Zeit.Die Aromabildung ist nur am Baum optimal, sind sie gepflückt dann beginnt der Abbau des typischen Aromas recht bald. Der Duft ist auch nur am Anfang stark. Die flüchtigeren Sekundäraromen verschwinden zuerst. Manche Sorten lassen sich optisch recht gut lagern, z.B. die Cydora (also nicht cydora robusta). Die liegen bei Zimmertemperatur noch sehr lange ansehnlich in der Obstschale, aber haben nur noch Dekorationsqualität.Im Gegensatz zu Mostbirnen lässt auch die Adstringenz bei Lagerung kaum nach, auch hinsichtlich dieses Aspekts gewinnt man wenig. Dafür ist es besser, sie möglichst lange am Baum zu lassen. Auch der Gärmost verändert sich schnell, er schmeckt in den ersten sechs Monaten nach Hefeabstich viel intensiver. Danach ist er auch noch gut, nähert sich aber schnell dem gewöhnlichen Kernobstmost an. Eher ein Frischegetränk. Die Version aus dem Druckmostfass ist besonders gut. Vielleicht, weil dort nichts übers rausgeblubberte CO2 entweichen kann.
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Mediterraneus
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Re: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?

Mediterraneus » Antwort #158 am:

Meine wurden mit der Zeit richtig fettig und dufteten dann besonders stark. Die nachreifenden in der Garage waren besser als die im Nassen am Baum hängenden.Aber dann lassen sie nach, da hast du recht.Das gute an Konstantinopler ist die weiche Konsistenz und die gute Verarbeitbarkeit. Einfach mit Küchenmesser durchschneiden wie ein fester Apfel.Unlängst war ich im Stutel in Veitshöchheim unterwegs. Die Quittenpflanzung ist sehr sehenswert.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Peace-Lily
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Cydonia oblonga Leskovacka

Peace-Lily » Antwort #159 am:

Habe gestern die Apfelquitte Cydonia oblonga Leskovacka erstanden. Bei Frage im Gartencenter was das denn für eine wäre, die Antwort:
Da müssen Sie halt mal auf's Ettikett gucken....
Tja, das ergab leider nicht viel. Was ich bisher rausfand, dass sie als einzige Quitte einen Befruchter braucht, dass es Riesenquitten wäre. Also eigentlich alles was nicht so toll ist.Wenn ich nun die Pflanze einfach tiefer lege, so dass die Veredelung unter der Erde ist, dann könnte sie doch eine normale Quitte werden.
Es ist noch eine sehr junge Pflanze. Hat die jemand? Scheint russisch oder polnisch zu sein. Was haben wurzelchte Quitten für Nachteile gegenüber verdelten?
b-hoernchen
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Re: Cydonia oblonga Leskovacka

b-hoernchen » Antwort #160 am:

Peace hat geschrieben: 7. Mai 2017, 11:41
Apfelquitte Cydonia oblonga Leskovacka... . Was ich bisher rausfand, dass sie als einzige Quitte einen Befruchter braucht, dass es Riesenquitten wäre.
[/quote]
Aus welcher Quelle hast du das bitte?
Peace hat geschrieben: 7. Mai 2017, 11:41
Wenn ich nun die Pflanze einfach tiefer lege,...

Sportwagen legt man tiefer, Obstbäume mögen das eher nicht so und gehen leicht mal ein, wenn ihre Wurzelballen zu tief eingegraben werden.
[quote author=Peace-Lily link=topic=60902.msg2866830#msg2866830 date=1494150065]
..., dann könnte sie doch eine normale Quitte werden.

Mit "tiefer legen" willst du doch nur die Edelsorte von der Unterlage "frei machen" - damit erstere ihre eigenen Wurzeln treibt (wie gesagt, ein Unterfangen, das auch schief gehen kann)-? Warum die Edelsorte dann auf einmal selbstfruchtbar werden sollte, erschließt sich mir nicht.
Cum tacent, consentiunt.

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kaliz
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Re: Cydonia oblonga Leskovacka

kaliz » Antwort #161 am:

Also die Sorte ändert sich definitiv nicht wenn man die Veredelungsstelle verbuddelt. Normalerweise hat es einen Sinn weshalb veredelt wurde, zum Beispiel um eine gewisse Endgröße und Stammform zu erreichen.

Über die erwähnte Sorte habe ich jetzt nicht allzuviel gefunden, allerdings scheinen sich die meisten Quellen einig zu sein, dass es sich um eine Selbstfruchtende Sorte handelt, also kein zusätzlicher Bestäuber benötigt wird.

Weshalb kaufst Du einen Baum den Du gar nicht haben willst? Wäre es nicht vernünftiger sich erst mal zu erkundigen welche Sorten den eigenen Vorstellungen entsprechen und dann zu kaufen als erst zu kaufen und dann drauf zu kommen, dass es gar nicht ist was Du wolltest?
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Arachne
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Re: Cydonia oblonga Leskovacka

Arachne » Antwort #162 am:

"Riesenquitten" bezieht sich auf die Fruchtgröße.

Mein Rat: Nimm den Kassenzettel und die Pflanze - falls sie noch so im Topf steht, wie Du sie gekauft hast - geh damit im Gartencenter an die Kasse und lass Dir einen Gutschein geben, den Du einlösen kannst, wenn Du genauer weißt, was Du eigentlich brauchst.
Drinnen die Kammern und die Gemächer,
Schränke und Fächer flimmern und flammern.
Alles hat mir unbezahlt Schmetterling mit Duft bemalt. (F. Rückert)
bristlecone

Re: Cydonia oblonga Leskovacka

bristlecone » Antwort #163 am:

Brauchen wir dafür jetzt echt einen neuen Thread? ::)
Reichen die vorhandenen zu Quitten nicht aus?
b-hoernchen
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Re: Cydonia oblonga Leskovacka

b-hoernchen » Antwort #164 am:

Dann erhalten wir überlange Monsterthreads wie die zu Trauben, PawPaw, die kein Mensch mehr durchlesen will... .
Cum tacent, consentiunt.

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