Seite 40 verstehe ich gerade nicht. Sind das die Werte die auf die tägliche Grasverdunstung draufgerechnet werden müssen?
Ansonsten: Bewässerung rechnet sich nur in bestimmten Entwicklungsstadien. Wenn das Wetter nicht mitspielt, tut es selten, kann wässern auch kontraproduktiv sein im Sinne von Krautfäulebeherrschung. Die übliche Rinnenbewässerung zwischen den Dämmen ist leider nicht mal halb so effektiv wie die langsame Überkopfbewässerung. Hier spielt auch die Dammform eine Rolle, oben sollte er breit genug flach sein, nicht spitz zulaufend. Je größer die Knollen und trockener der Damm, desto größer sind die tiefen, breiten Risse, die das Wasser schneller als jeder Regenwurmgang in wurzelnahe Zonen leiten können. Ob die Knollen dann noch was davon haben, steht auf einem anderen Blatt.
Von La Vie habe ich jetzt auch die ersten Kostprobe gezogen, sie ist etwas gleichmäßiger in der Knollengröße. Vorne im Bild die Wegmuss-Annabelle wegen Verletzung bei der Ernte.
Die Schale von La Vie ist etwas dunkler als die der Annabelle, hat rundere bzw weniger einseitig spitz zulaufende Knollen, geschmacklich sind beide gut.
Mehr schlecht wie recht. Lagern geht eigentlich nicht, durch die natürliche Kartoffelfluktuation bedingt durch Gartenbesucher, die fähig sind die Hände offen zu halten, unterstützt durch die ein oder andere spontane Grillaktion, mache ich mir allerdings wenig Sorgen dass die nicht lagerfähigen Kartoffeln das Stadium `austreiben´ erleben.
Unterm Strich wird jetzt einfach weggefuttert was geht, wenn der Sommer kühl ist gehen Kohlenhydrate eher als in heißen Sommern. Die Gartenlaube jedenfalls ist alles andere als optimal, wenn die Knollen 2-3 Tage in flachen Steigen abgetrocknet sind kommen sie wieder in die Kiste und ein Handdtuch drüber wegen dem Licht. Ab dann bin ich den Temperaturen ausgeliefert und muss in manchen Jahren eben schneller essen oder mehr verschenken als in anderen. Keimstop, auch das neue auf Minzölbasis, benutze ich jedenfalls nicht.
Heute habe ich den Anfang gemacht: Flussbarsch mit Speck (von Sonntag Boot leerpumpen und nochmal 1-2h mit der Spinrute über den Weiher rudern), dazu die frischen Kartoffeln und ein paar Zuckerschoten aus dem Garten. Sommer auf Malle interessiert mich dann nicht.
Leyla ist jetzt erntefähig, aber noch nicht schalenfest, siehe Bild. Ist dieses Jahr gut geworden, musste allerdings bewässern. Die hatte ich schon oft, sie kommt mit unserem Boden klar, war mir aber meist einen Tick zu spät. Sie spielt in einer Liga mit Anuschka, die ich auch immer wieder hatte, die aber noch später ist.
Überraschend war Anais, ein Erstversuch. Sie ist jetzt ebenfalls erntefähig, da ich aber noch ein paar Tage Zeit habe bis nur Nachkultur und das Wetter "Knollenwetter" ist lass ich sie noch. Mir gehts um frühe Maximalerträge bei möglichst wenig Aufwand, die Grösse und Sortierung sind mir egal, für jede Grösse gibts passende Zubereitungsformen. Die Kleinen reibe ich mit der Hand unter fliessendem Wasser ab, werfe sie in die Pfanne und brate sie in Olivenöl.
Von der Reifezeit her passt Anais, schlägt sogar Annabelle. Das Laub ist klein, die Reihen schliessen nicht, Unkraut kommt da leichter durch. Sie blüht und grüne Früchte entwickeln sich. Der Geschmack wird sehr unterschiedlich beurteilt. Was ich aber gestern geerntet habe, war klasse. Sehr buttrig und gutes Kartoffelaroma. Vielleicht kommts auf weitere Faktoren bei der Geschmacksbildung an und dieses Jahr lief es bisher generell gut mit Kartoffeln (dort, wo ich bewässern konnte).
Warum wieder einpflanzen? Die Knollen sammle ich ein, das Kartoffelgrün wird Mulchmaterial. Ich habe das Beet heute nach der Rodung sofort wieder bepflanzt, mit Buschbohnen. Und danach langts noch für Radieschen oder der Knoblauch kommt drauf.
Man kann aber auch vorsichtig ein paar Knollen ausgaben und den Rest der Pflanze nicht stören, wieder Erde drauf und weiterwachsen lassen. Günstig, wenn man nur ein paar erste Kartoffeln will oder nur mal testen, wie weit sie sind.
Das Laub der Frühkartoffeln ist dieses Jahr ausnehmend lange schön. Es war sehr trocken, vor allem nachts kein Tau, Bewässerung so dass das Laub trocken bleibt oder bald trocknen kann. Anais hat überall aus den Blüten längliche grüne Beeren entwickelt, unten sind gute Knollen dran, aber das Laub ist sattgrün und aufrecht.