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Asimina triloba - Papau - Pawpaw (Gelesen 727795 mal)
Moderator: cydorian
Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Wie gesagt, möglich.
Eine kurze Recherche in Google Scholar nach "asimina triloba self incompatibility" bringt gut 500 Arbeiten zu der Thematik.
Gleich die erste ist interessant: Demnach ist der Fruchtungserfolg am untersuchten Naturstandort sehr gering (0,4 % aller Blüten produzierten Früchte), lässt sich durch Handbestäubung aber signifikant verbessern.
Eine kurze Recherche in Google Scholar nach "asimina triloba self incompatibility" bringt gut 500 Arbeiten zu der Thematik.
Gleich die erste ist interessant: Demnach ist der Fruchtungserfolg am untersuchten Naturstandort sehr gering (0,4 % aller Blüten produzierten Früchte), lässt sich durch Handbestäubung aber signifikant verbessern.
- cydorian
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Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Die Pflanze macht sich generell nicht viel aus Befruchtung. An Naturstandorten vermehrt sie sich fast immer durch Wurzelschösslinge.
Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
My trees are now 7 years old and i didn't saw any root suckers :o.
I know few people that have only one grafted tree and they have fruits without hand pollination, unknown variety (it's actually prima 1216 or sunflower).


I know few people that have only one grafted tree and they have fruits without hand pollination, unknown variety (it's actually prima 1216 or sunflower).


Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Both of them are said to be selffruitful.
Until now (planted 2011, 2012) my plants are only suckering when severly harmed, eg the variety dies but the stock lives on.
- cydorian
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Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Es ging um Wildvorkommen. https://www.fs.fed.us/database/feis/plants/tree/asitri/all.html :
Vegetative reproduction by root suckering is the most important method of pawpaw regeneration. Rogstad and others reported a relatively high level of genetic variation among populations, but moderate or no variation within populations. This was attributed to the formation of clonal thickets and/or inbreeding in small populations.
Pawpaw reproduces sexually, however, the rate of fruit set is very low (0.45 percent) compared to the number of flowers produced.
Bei Kultursorten wollte man sicher weniger Wurzelschösslinge, eine entsprechende Auslese wäre logisch. Auch Sämlinge in Europa stammen höchstwahrscheinlich nicht aus US-Wildsammlungen, sondern sind Nachkommen von Kultursorten.
Vegetative reproduction by root suckering is the most important method of pawpaw regeneration. Rogstad and others reported a relatively high level of genetic variation among populations, but moderate or no variation within populations. This was attributed to the formation of clonal thickets and/or inbreeding in small populations.
Pawpaw reproduces sexually, however, the rate of fruit set is very low (0.45 percent) compared to the number of flowers produced.
Bei Kultursorten wollte man sicher weniger Wurzelschösslinge, eine entsprechende Auslese wäre logisch. Auch Sämlinge in Europa stammen höchstwahrscheinlich nicht aus US-Wildsammlungen, sondern sind Nachkommen von Kultursorten.
Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Die meisten der bisher bekannten Kultursorten sind letztlich Wildlingsselektionen. Die züchterische Bearbeitung oder auch die Auslese der Pawpaw steckt noch in den Anfängen bzw. ist bereits seit einem Jahrhundert nicht über dieses Stadium hinausgekommen, da sich die Pflanze bisher nicht für die Obstproduktion anbot.
Meine Pflanzen stammen vermutlich aus italienischer Produktion. Die Herkunft der Samen für die Unterlagenproduktion kenne ich nicht. Vermutlich wurden sie in Amerika bezogen. Dann dürfte es eine breite Mischung aus Samen von Kultursorten und von Wildlingsfunden sein. Vielleicht stammen die Sämlinge aber auch von Sämlingsplantagen ab. In Plantagen werden nämlich nicht zwingend Sorten aufgepflanzt, sondern durchaus Sämlinge von Kultursorten. Dies ist möglich, da die Sämlinge der Pawpaw relativ echt ausfallen.
Ich habe mich intensiv mit dieser Pflanze beschäftigt und weiß natürlich, dass sie Wurzelschosser bilden soll. Bei mir hat sie dieses Verhalten noch nicht gezeigt. Ich vermute aber, dass dies nur temporär so ist. Die Pflanzen sind noch jung. Ich würde vermuten, dass erwachsene Pflanzen eher zur Schosserbildung neigen. Auch mein leichter sandiger Boden könnte daran seinen Anteil haben.
Meine Pflanzen stammen vermutlich aus italienischer Produktion. Die Herkunft der Samen für die Unterlagenproduktion kenne ich nicht. Vermutlich wurden sie in Amerika bezogen. Dann dürfte es eine breite Mischung aus Samen von Kultursorten und von Wildlingsfunden sein. Vielleicht stammen die Sämlinge aber auch von Sämlingsplantagen ab. In Plantagen werden nämlich nicht zwingend Sorten aufgepflanzt, sondern durchaus Sämlinge von Kultursorten. Dies ist möglich, da die Sämlinge der Pawpaw relativ echt ausfallen.
Ich habe mich intensiv mit dieser Pflanze beschäftigt und weiß natürlich, dass sie Wurzelschosser bilden soll. Bei mir hat sie dieses Verhalten noch nicht gezeigt. Ich vermute aber, dass dies nur temporär so ist. Die Pflanzen sind noch jung. Ich würde vermuten, dass erwachsene Pflanzen eher zur Schosserbildung neigen. Auch mein leichter sandiger Boden könnte daran seinen Anteil haben.
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Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Ich meine auch, das die Asimina erst mit einigem Alter oder bei Verletzung Wurzelausläufer treiben.
- cydorian
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Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Ja, kann auch sein dass sich die Ausläuferneigung erst im Alter zeigt. Wiederspricht sich aber mit den Anbauerfahrungen der Kultursorten. Die erste Plantage in Europa, Italien, ist jetzt 25 Jahre alt von sonderlicher Ausläuferzunahme wird nicht berichtet.
Das gilt sogar für alle Obstsorten in Kultur, irgendwann früher warens mal Wildpflanzen, stimmt :-)
Bei wildwachsenden Pawpaws gibts übrigens wie bei anderen lang nicht explizit kultivierten Arten auch Theorien (bei Kartoffeln ist es wohl schon nachgewiesen), die erstaunlich frühe menschliche Einflussnahme behaupten, schon lange bevor der Mensch Einzelbäumge gezielt gepflanzt oder vermehrt hat. Jäger und Sammler hätten schon immer Samen bevorzugter Früchte verbreitet, eher unabsichtlich aber stetig. Man hat sich zuerst die bevorzugten Früchte geholt, gegessen, die Samen natürlich weggeworfen, oft weit weg wenn man gleich weitergezogen ist. Das sorgte für einen evolutionären Vorteil wegen schnellerer und weiterer Verbreitung bestimmter Bäume. Treibe sowas ein paar tausend Jahre lang und du veränderst die Art damit.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Die meisten der bisher bekannten Kultursorten sind letztlich Wildlingsselektionen.
Das gilt sogar für alle Obstsorten in Kultur, irgendwann früher warens mal Wildpflanzen, stimmt :-)
Bei wildwachsenden Pawpaws gibts übrigens wie bei anderen lang nicht explizit kultivierten Arten auch Theorien (bei Kartoffeln ist es wohl schon nachgewiesen), die erstaunlich frühe menschliche Einflussnahme behaupten, schon lange bevor der Mensch Einzelbäumge gezielt gepflanzt oder vermehrt hat. Jäger und Sammler hätten schon immer Samen bevorzugter Früchte verbreitet, eher unabsichtlich aber stetig. Man hat sich zuerst die bevorzugten Früchte geholt, gegessen, die Samen natürlich weggeworfen, oft weit weg wenn man gleich weitergezogen ist. Das sorgte für einen evolutionären Vorteil wegen schnellerer und weiterer Verbreitung bestimmter Bäume. Treibe sowas ein paar tausend Jahre lang und du veränderst die Art damit.
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Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Wenn die Jungpflanzen einen Winterschutz bei uns brauchen, dann kann es doch sein, dass viele Wurzelausläufer über den Winter hinweg, absterben, oder? Dann kann man dei Ausläufer doch rel. schnell übersehen.
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Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Ich habe meine Jungpflanzen noch nie im Winter irgendwie geschützt. und Asimina sind auch recht frosthart. Ich glaube nicht, dass die Winter/Frostschutz brauchen.
Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Die Sterblichkeit von einjährigen Sämlingen im Winter ist zumindest bei meinen Versuchen (im Container und im Freiland) relativ hoch gewesen. Dies geschah aber mit Frostschutz und ohne und darüber hinaus auch in sehr milden Wintern. Ich schreibe dies also einer allgemeinen Empfindlichkeit der jungen Pawpaw zu und nicht dem Frost.
Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
cydorian hat geschrieben: ↑5. Apr 2017, 14:55
Bei wildwachsenden Pawpaws gibts übrigens wie bei anderen lang nicht explizit kultivierten Arten auch Theorien (bei Kartoffeln ist es wohl schon nachgewiesen), die erstaunlich frühe menschliche Einflussnahme behaupten, schon lange bevor der Mensch Einzelbäumge gezielt gepflanzt oder vermehrt hat. Jäger und Sammler hätten schon immer Samen bevorzugter Früchte verbreitet, eher unabsichtlich aber stetig. Man hat sich zuerst die bevorzugten Früchte geholt, gegessen, die Samen natürlich weggeworfen, oft weit weg wenn man gleich weitergezogen ist. Das sorgte für einen evolutionären Vorteil wegen schnellerer und weiterer Verbreitung bestimmter Bäume. Treibe sowas ein paar tausend Jahre lang und du veränderst die Art damit.
Dieser wissenschaftliche Ansatz ist allerdings immer noch reichlich chaunvinistisch - der dumpfe Jäger und Sammler, der die Zusammenhänge bestenfalls dunkel durchschaut.
Dadurch erklären sich dann auch die überraschten Berichte, wenn wieder einmal im scheinbar jungfräulichen Regenwald Jahrzehntausende alte Nutzungs- und Selektionspraktiken nachgewiesen werden.
Mal sehen, was aus meinen drei "Sämlingen" wird :)
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Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
alun hat geschrieben: ↑5. Apr 2017, 16:11
Dieser wissenschaftliche Ansatz ist allerdings immer noch reichlich chaunvinistisch - der dumpfe Jäger und Sammler, der die Zusammenhänge bestenfalls dunkel durchschaut.
Ist er nicht. Es ist Logik und Beweisführung. Die sagt, dass bewusstes, geplantes menschliches Vorgehen nicht einmal nötig gewesen wäre, um die Art zu verändern. Sie sagt nicht, dass die Menschen unbewusst gehandelt hätten. Vielmehr wäre es gar nicht mal relevant gewesen, ob zielgerichtet oder nicht zielgerichtet. Wenn zielgerichtet - um so besser.
Die Artveränderung durch Menschen kann also nicht deshalb in Abrede gestellt werden, weil jemand behauptet, Menschen hätten eh nicht gewusst, was sie taten und hätten keine Pflanzen zielgerichtet vermehrt. Aber das war eben gar nicht Voraussetzung. Was soll daran chauvinistisch sein?
Meine Keimraten aus Kernen waren auch immer recht gut. Aber nur wenn die Kerne ziemlich jung waren. Die Ausfälle kamen dann später, egal welche Jahreszeit. Die ganz jungen Pflanzen scheinen in der Tat relativ anfällig zu sein. Bis zur grösseren Pflanze hab ichs nur einmal aus einem Kern geschafft.
Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Ich meinte spezifisch den wissenschaftlichen Ansatz, durch den menschliches Handeln der Vergangenheit als - im Vergleich zur Gegenwart als dem gänzlich unwissenschaftlichen Maß aller Dinge - unvollkommen dargestellt wird, nicht, daß nicht auch nicht-bewußte Selektion stattgefunden hat.
Egal; mag ein wunder Punkt bei mir sein.
Egal; mag ein wunder Punkt bei mir sein.
Re: Asimina triloba - Papau - Pawpaw
Hallo,
ich habe hier seit 2 Jahren 3 kleine Bäumchen stehen, bis die tragen dauert es sicher noch ein Stück. Nun zur Frage, an einem (Höhe ca. 1,40m) sind sage und schreibe 25 Blütenknospen dran und die gehen wahrscheinlich auch alle auf. Ist das normal?
ich habe hier seit 2 Jahren 3 kleine Bäumchen stehen, bis die tragen dauert es sicher noch ein Stück. Nun zur Frage, an einem (Höhe ca. 1,40m) sind sage und schreibe 25 Blütenknospen dran und die gehen wahrscheinlich auch alle auf. Ist das normal?
grüsse
michael
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