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Kiesgarten - Gravel garden (Gelesen 893238 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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Scabiosa
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Scabiosa » Antwort #1560 am:

Das hört sich jetzt aber gar nicht erfreulich an. Mediterraneus. Am Wochenende schaue ich mir unseren Cotinus mal genauer an....Cotinus 2Auf den kürzlich gemachten Fotos wirkt er sehr gesund.
Sandfrauchen
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Sandfrauchen » Antwort #1561 am:

Jo, Scabiosa und Raisch, was für tolle Bilder. :Dbei mir funktioniert kein Kiesgarten, aber umso mehr ich bewundere ich die Eurigen.
Liebe Grüße, 
Sandfrauchen
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Scabiosa
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Scabiosa » Antwort #1562 am:

Sorry, Sandfrauchen, ich bewundere hier auch nur die Bilder von Treasure-Jo, ich habe selber keinen Kiesgarten. Zufällig habe ich aber den gleichen Cotinus und auch den gleichen Prunus nebeneinander im Garten stehen; nur deshalb habe ich mich getraut, hier auch mal ein Foto zu zeigen. (Bin auch schon wieder weg)
Gartine

Re:Kiesgarten - Gravel garden

Gartine » Antwort #1563 am:

Ich hoffe die Frage hat jetzt nicht jemand schon in diesem Thread gestellt - sonst weist mich bitte einfach darauf hin.Ich will einen Hot Tub bzw. Badefass oder auch Badzuber in meinem Garten aufstellen. Dafür wollte ich ein Kiesbett als Unterlage nutzen. Nun wiegt das gut Stück bis zu 2 Tonnen wenn befüllt: spamlink entfernt von knorbs -> meine Frage nun: welche Art und Größe von Kies/Kiesel würdet Ihr empfehlen, um eine möglichst ebene und stabile Auflagefläche zu gewähren?
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Staudo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Staudo » Antwort #1564 am:

Tipps bekommst Du hier.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Treasure-Jo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Treasure-Jo » Antwort #1565 am:

Ich hoffe die Frage hat jetzt nicht jemand schon in diesem Thread gestellt - sonst weist mich bitte einfach darauf hin.Ich will einen Hot Tub bzw. Badefass oder auch Badzuber in meinem Garten aufstellen. Dafür wollte ich ein Kiesbett als Unterlage nutzen. Nun wiegt das gut Stück bis zu 2 Tonnen wenn befüllt: spamlink entfernt von knorbs -> meine Frage nun: welche Art und Größe von Kies/Kiesel würdet Ihr empfehlen, um eine möglichst ebene und stabile Auflagefläche zu gewähren?
Du bist so schrecklich langweilig und unkreativ mit Deiner plumpen Werbeinlage. Für wie blöd hälst Du Deine Mitmenschen ???
Liebe Grüße

Jo
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Treasure-Jo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Treasure-Jo » Antwort #1566 am:

Hier nochmal Dein Link, damit ihn auch keiner übersieht: Gartine ist ein spammerlinkname entfernt von knorbs
Liebe Grüße

Jo
Eva

Re:Kiesgarten - Gravel garden

Eva » Antwort #1567 am:

Kompliment ans Garten-Pur-Moderatorenteam 8) Wobei so ein überdimensionaler Suppentopf in den üblichen Z'weng Fui Gärten grad noch fehlen würde ;D
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Treasure-Jo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Treasure-Jo » Antwort #1568 am:

Hier ein Foto eines großen Badezubers auf Kies
Liebe Grüße

Jo
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LeoZ
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

LeoZ » Antwort #1569 am:

Hallo liebe Kiesgarten-Freunde,betrachtet man die Schotterwüsten in deutschen Privatgärten und vor allen Dingen Vorgärten, wird klar, dass es sich bei dem Begriff "Kiesgarten" um eine falsche Verwendung des Begriffs handelt. Denn das es sich bei den Kiesaufschüttungen nicht um einen Kiesgarten handelt, steht in diesem Forum wohl nicht zur Debatte. Mich interessiert, was ihr darüber denkt, inwiefern der Kiesgarten eine historische gartenkulturelle Bedeutung hat? Ist Beth Chatto die Erfinderin des Kiesgartens oder gab es den Begriff bereits zuvor? Was wisst ihr zur Geschichte des Kiesgartens?Vielen Dank für eure Antworten!Grüße LeoZ
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Nina
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Nina » Antwort #1570 am:

Das klingt jetzt irgendwie so, als wärest Du bei der Recherche für einen Artikel zu dem Thema. ;) Herzlich willkommen übrigens. :)
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Treasure-Jo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

Treasure-Jo » Antwort #1571 am:

Beth Chatto ist sicher nicht die Erfinderin des Kiesgartens. Ohne dass ich jetzt ganz konkrete Beispiele nennen kann, weiß ich, dass es auch schon in England vor Beth Chatto in einigen Gärten Beete mit trockenheitsliebenden, insbesondere mediterranen Pflanzen gab. Allerdings schert(e) man sich in englischen Borders weitgehend nicht um "standortgerechte Bepflanzung" und schon gar nicht um Begriffe wie "Lebensbereiche". Die englischen Borders vereinen nicht selten Steppen- bis Sumpfpflanzen nur wenige Meter - wenn überhaupt - voneinander getrennt.Ganz sicher ist aber, dass Beth Chatto den Begriff "Gravel Garden" populär gemacht hat, und mit den Dimensionen ihres Kiesgartens und der vielfältigen und unkonventionellen Pflanzenverwendung Maßstäbe gesetzt hat. Nicht zuletzt hat ihr Buch zu dem Mythos Gravel Garden beigetragen. Auch in Deutschland gab es und gibt es ein ganze Reihe von Beispielen von Kiesgärten (siehe Definition unten) vor Beth Chatto, die aber nicht als solche bezeichnet wurden. Seien es Beete in Weihenstephan oder im Hermannshof (z.B. Schafgarbe-Salbei-Beet), die dort als Steppenbeete oder auch als mediterrane Beete bezeichnet werden, oder Strassenbegleitgrün von H. Hügin in Freiburg. Christian Kress und einige andere haben Kiesgärten sicherlich auch ohne die Mithilfe und Inspiration von Beth Chatto geschaffen. Meine "Definition" eines Kiesgartens:Nach meinem Verständnis ist ein Kiesgarten ein Garten oder Beet, welche den Lebensbereichen Fr 1 so, SH 1-2 so oder auch St 1-2 so zuzuordnen sind, also sonnige, trockene, warme Standorte mit eher nährtstoffarmen Böden. Diese Beete und Gärten sollten standortgerecht bepflanzt sein, um als "echte Kiesgärten" oder Steppenbeete zu gelten. Genau das hat Beth Chatto getan. In dem Untertitel ihres Buches "Gravel Gardens" brachte sie es mit wenigen Worten auf den Punkt: "Drought-resisting planting through the year". That's it. Nicht mehr und nicht weniger. Beth Chatto wollte einen sehr durchlässigen, sonnigen, trockenen Standort, einen ehemaligen Parkplatz (zufällig mit einer meterdicken Kiesschicht als Untergrund und Substrat) zu einem Beet umfunktionieren, den sie genau mit den Stauden und Gehölzen bepflanzt hat, die diese Bedingungen ertragen, dulden, vielleicht manchmal auch lieben. Im Grunde hat sie damit die Ideen von Hansen und Stahl (und anderer), im Grunde die Erfahrungen aller erfolgreichen Gärtner und Bauern aufgegriffen, nämlich nur das in einem Beet, in einem Garten oder auf einem Acker anzupflanzen, was unter den gegebenen Bedingungen auch wirklich ohne großen Zusatzaufwand gedeiht. Diese Erkenntnis dürfte schon einige 1000 Jahre alt sein.Ob in einem Kiesgarten wirklich Kies oder aber Schotter, Sand oder ähnliches im Spiel ist, sei es als Substrat oder als Mulchauflage, halte ich für eher zweitrangig. Das Vorhandensein von Kies in einem Garten oder Beet ist für eine Einstufung als Kiesgarten also eher unerheblich, manchmal auch völlig irreführend, wie manche Vorgärten-Steinwüsten beweisen.Die Verwendung von Kies in klassischen japanischen Gärten hat ganz andere Hintergründe. Ganz sicher hat das nichts zu tun, mit trockenen Standorten und der Verwendung entsprechender Pflanzen. Insofern haben japanische Gärten eigentlich nichts in einem "echten" Kiesgartenbuch (im botanischen Sinne) zu suchen. Das dient eher dazu, Seiten eines Buches zu füllen, Leser zu verwirren und die Ausbreitung von unmotivierten Steinwüsten (mit und ohne Steinlaternen) zu fördern. Im englisch-sprachigen Raum gibt es übrigens die schlichte (und damit weniger irreführende) Bezeichnung "Dry Garden" (z.B. der Kiesgarten in RHS Hyde Hall). Im deutschen wäre vielleicht der Begriff Steppengarten treffender, könnte aber etwas "sperrig" und unattraktiv klingen.
Liebe Grüße

Jo
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LeoZ
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Re:Kiesgarten - Gravel garden

LeoZ » Antwort #1572 am:

Toller Eintrag und tolles Forum!Neulich beklagte sich meine Nachbarin über den Verlust der Gartenkultur und nannte die Schotterwüsten als ein Beispiel für den Verlust der Bedeutung eines Kiesgartens. Ich fragte sie, was denn die historische gartenkulturelle Bedeutung eines Kiesgartens sei, denn etwas kann ja nur verloren gehen, wenn es existiert. Sie konnte mir keine Antwort geben. Seitdem frage ich mich, welche gartenkulturelle Bedeutung ein Kiesgarten eigentlich hat... Es gibt den Japangarten, der eine traditionelle Gartenkultur besitzt, den Englischen Garten und unzählige weitere Beispiele...Aber was oder wer belegt eigentlich, was ein Kiesgarten wirklich ist? Hat ein Kiesgarten eine gartenkulturelle Geschichte und somit Bedeutung, wo sind seine Wurzeln? Gibt es ihn wirklich oder hat Beth Chatto einfach ihren Garten als Kiesgarten definiert und dabei ist es überhaupt keiner?
sarastro

Re:Kiesgarten - Gravel garden

sarastro » Antwort #1573 am:

Beth Chatto ist sicher nicht die Erfinderin des Kiesgartens. Ohne dass ich jetzt ganz konkrete Beispiele nennen kann, weiß ich, dass es auch schon in England vor Beth Chatto in einigen Gärten Beete mit trockenheitsliebenden, insbesondere mediterranen Pflanzen gab. Allerdings schert(e) man sich in englischen Borders weitgehend nicht um "standortgerechte Bepflanzung" und schon gar nicht um Begriffe wie "Lebensbereiche". Die englischen Borders vereinen nicht selten Steppen- bis Sumpfpflanzen nur wenige Meter - wenn überhaupt - voneinander getrennt.Ganz sicher ist aber, dass Beth Chatto den Begriff "Gravel Garden" populär gemacht hat, und mit den Dimensionen ihres Kiesgartens und der vielfältigen und unkonventionellen Pflanzenverwendung Maßstäbe gesetzt hat. Nicht zuletzt hat ihr Buch zu dem Mythos Gravel Garden beigetragen. Auch in Deutschland gab es und gibt es ein ganze Reihe von Beispielen von Kiesgärten (siehe Definition unten) vor Beth Chatto, die aber nicht als solche bezeichnet wurden. Seien es Beete in Weihenstephan oder im Hermannshof (z.B. Schafgarbe-Salbei-Beet), die dort als Steppenbeete oder auch als mediterrane Beete bezeichnet werden, oder Strassenbegleitgrün von H. Hügin in Freiburg. Christian Kress und einige andere haben Kiesgärten sicherlich auch ohne die Mithilfe und Inspiration von Beth Chatto geschaffen. Meine "Definition" eines Kiesgartens:Nach meinem Verständnis ist ein Kiesgarten ein Garten oder Beet, welche den Lebensbereichen Fr 1 so, SH 1-2 so oder auch St 1-2 so zuzuordnen sind, also sonnige, trockene, warme Standorte mit eher nährtstoffarmen Böden. Diese Beete und Gärten sollten standortgerecht bepflanzt sein, um als "echte Kiesgärten" oder Steppenbeete zu gelten. Genau das hat Beth Chatto getan. In dem Untertitel ihres Buches "Gravel Gardens" brachte sie es mit wenigen Worten auf den Punkt: "Drought-resisting planting through the year". That's it. Nicht mehr und nicht weniger. Beth Chatto wollte einen sehr durchlässigen, sonnigen, trockenen Standort, einen ehemaligen Parkplatz (zufällig mit einer meterdicken Kiesschicht als Untergrund und Substrat) zu einem Beet umfunktionieren, den sie genau mit den Stauden und Gehölzen bepflanzt hat, die diese Bedingungen ertragen, dulden, vielleicht manchmal auch lieben. Im Grunde hat sie damit die Ideen von Hansen und Stahl (und anderer), im Grunde die Erfahrungen aller erfolgreichen Gärtner und Bauern aufgegriffen, nämlich nur das in einem Beet, in einem Garten oder auf einem Acker anzupflanzen, was unter den gegebenen Bedingungen auch wirklich ohne großen Zusatzaufwand gedeiht. Diese Erkenntnis dürfte schon einige 1000 Jahre alt sein.Ob in einem Kiesgarten wirklich Kies oder aber Schotter, Sand oder ähnliches im Spiel ist, sei es als Substrat oder als Mulchauflage, halte ich für eher zweitrangig. Das Vorhandensein von Kies in einem Garten oder Beet ist für eine Einstufung als Kiesgarten also eher unerheblich, manchmal auch völlig irreführend, wie manche Vorgärten-Steinwüsten beweisen.Die Verwendung von Kies in klassischen japanischen Gärten hat ganz andere Hintergründe. Ganz sicher hat das nichts zu tun, mit trockenen Standorten und der Verwendung entsprechender Pflanzen. Insofern haben japanische Gärten eigentlich nichts in einem "echten" Kiesgartenbuch (im botanischen Sinne) zu suchen. Das dient eher dazu, Seiten eines Buches zu füllen, Leser zu verwirren und die Ausbreitung von unmotivierten Steinwüsten (mit und ohne Steinlaternen) zu fördern. Im englisch-sprachigen Raum gibt es übrigens die schlichte (und damit weniger irreführende) Bezeichnung "Dry Garden" (z.B. der Kiesgarten in RHS Hyde Hall). Im deutschen wäre vielleicht der Begriff Steppengarten treffender, könnte aber etwas "sperrig" und unattraktiv klingen.
Man kann all dies nicht besser definieren! :-* ;)
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Treasure-Jo
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Klimazone 8a (100 m ü.NN)

Re:Kiesgarten - Gravel garden

Treasure-Jo » Antwort #1574 am:

Toller Eintrag und tolles Forum!Aber was oder wer belegt eigentlich, was ein Kiesgarten wirklich ist? Hat ein Kiesgarten eine gartenkulturelle Geschichte und somit Bedeutung, wo sind seine Wurzeln? Gibt es ihn wirklich oder hat Beth Chatto einfach ihren Garten als Kiesgarten definiert und dabei ist es überhaupt keiner?
Was ein Kiesgarten nach meinem Verständnis bzw. im engeren botanisch-gärterischen Sinne ist, nämlich ein Steppengarten oder ein Garten an einem trockenen, sonnigen, durchlässigen Standort, habe ich oben genauer definiert.Die Wurzeln eines Kiesgartens liegen da, wo sich Gärtner und Botaniker Gedanken über die Bedürfnisse von Pflanzen und ihre natürlichen Standorte gemacht haben. Davon abgeleitet haben sie, wie Pflanzen optimalerweise in Gärten verwendet werden können bzw. sollten. Da fällt mir außer den oben genannten Gartenmenschen auch noch William Robinson aus England ein, der als erster im englisch-sprachigen Raum ein Buch über die naturnahe Verwendung von Pflanzen im Garten verfasst hat.Wie oben schon erwähnt: Dry Gardens oder Steppengärten gab/gibt es schon im 19.Jahrhundert, insbesondere auch in vielen botanischen Gärten, die Pflanzen (annähernd) in ihren natürlichen Lebensräumen präsentier(t)en. Hansen und Stahl in Deutschland und Beth Chatto in England gebühren Vorreiterrollen, in der standort-gerechten Pflanzenverwendung in Gärten bzw. in der Publikation darüber. Beth Chatto hatte in den 70er Jahren in ihrem Garten einen "Dry Garden" angelegt. Eine Publikation eines Journalisten darüber und ihr Buch "Dry Garden" (Erstausgabe 1978) löste die erste Lawine der Begeisterung und der Nachahmer in England und darüber hinaus aus. Viele andere regte das an, auch einen Dry Garden zu gestalten. Einen regelrechten Boom löste das Buch Gravel Garden aus, das Beth Chatto im Jahr 2000 veröffentlichte. Den Garten selbst bepflanzte sie schon 1992. In dem Buch beschreibt sie übrigens ihre Definition eines Gravel Gardens, die sich von meinem Verständnis im Grunde nicht unterscheidet.Wenn man also eine Geschichte des Kiesgartens beschreiben wolte, dann ist es schlicht diese, ein trockenes Beet oder ein trockenes Fleckchen Garten so zu bepflanzen, dass die Stauden und Gehölze (weitgehend) ohne künstliche Bewässerung auskommen. Im Gegensatz zu den genannten Schotterwüsten geht es in einem "echten Kiesgarten" um Pflanzen und um Gestaltung, nicht um Steine. Was Deine Nachbarin also kritisiert, ist der Verlust der Pflanzen in einem (Kies-)Garten und das Abhandensein von Pflanzen- und Gartenwissen, und die fehlende Lust und Freude (mnchmal auch der Mut), Pflanzen zu vewenden. Bei manchen Gartenbesitzern mögen auch Bilder von japanischen Gärten mitschwingen. Die Ergebnisse dieser vermeintlichen Inspiration sind fast immer nur skurile Karikaturen des Unvermögens der jeweiligen Gestalter.Kiesgärten ohne Pflanzen sind in meinen Augen keine (Kies-)Gärten, noch nicht mal eine Abstraktion davon. Auch eine vereinsamte Palmlilie, eine Buchskugel o. ä. können diese uninspirierten Steinflächen nicht beseelen.Aber um die Seele geht es in einem Garten. Und nur mit einer beseelten UND gekonnten Verwendung von Pflanzen können wir wahre Gärten schaffen.
Liebe Grüße

Jo
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