das von mir genommene gestaltungsbeispiel ist - häßlich. ja, ich kann das begründen, weil ich regeln der ästhetik gelernt habe und formulieren kann. andere sagen einfach: es ist häßlich. das mögen sie nicht begründen können, es stimmt trotzdem...
Naja, wobei Hässlichkeit wohl doch zumindest zum Teil auch ein gewisser "persönlicher" Eindruck ist. Deshalb habe ich bei dieser Aussage auch gewisse "Bauchschmerzen":
das tragische ist, daß sie nicht wissen, was sie selbst falsch gemacht haben. und schlecht beraten worden sind. oder beratungsresistent sind (was wiederum viele ursachen hat).
Darf man also nur ausführen, was Ästhetisch korrekt ist?
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Naja, wobei Hässlichkeit wohl doch zumindest zum Teil auch ein gewisser "persönlicher" Eindruck ist. Deshalb habe ich bei dieser Aussage auch gewisse "Bauchschmerzen":Darf man also nur ausführen, was Ästhetisch korrekt ist?
mag sein, daß ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe: ich meinte, daß der sinn für schönheit/häßlichkeit auch jenen menschen gegeben ist, die nicht begründen können, warum dieser eindruck bei ihnen zustande kommt.ja klar, was soll das anderes sein als "persönlich". aber "persönlich" beinhaltet den wissens- und ausbildungsstand eines individuums und seine fähigkeit, dies auch auszudrücken.und nein, man darf also nicht nur ausführen, was ästhetisch korrekt ist. "man" darf in diesem land auf seinem grundstück nach maßgabe der örtlichen und überörtlichen gesetze und vorgaben alles ausführen, was "man" möchte. und das ist dann schön oder häßlich. gut oder böse. gelungen oder mißlungen. ganz persönlich, na klar. aber es ist eben nicht: freitag macht auf seiner insel, was er will.
das von mir genommene gestaltungsbeispiel ist - häßlich. ja, ich kann das begründen, weil ich regeln der ästhetik gelernt habe und formulieren kann. andere sagen einfach: es ist häßlich. das mögen sie nicht begründen können, es stimmt trotzdem.die allermeisten menschen haben - und das ist das kuriose, wunderbare und seltsame! - ein gespür für schönheit/häßlichkeit. und leute, die sich so etwas wie im beispiel als vorgarten bauen, reden es sich dann eben schön. aber wenn sie vor einem gelungenen beispiel eines wirklichen vorgartens als kiesgarten stehen, dann sagen sie auch: das ist schön!das tragische ist, daß sie nicht wissen, was sie selbst falsch gemacht haben. und schlecht beraten worden sind. oder beratungsresistent sind (was wiederum viele ursachen hat).ein letzter satz dazu: ich glaube an die kraft der verführung durch beispiel. verführung funktioniert tausendmal besser als missionierung.
Diese Gärten haben ja auch eine Geschichte, worauf der Threadtitel anspielt. Ich finde, es gibt wunderschöne und auch weltberühmte Beispiele, z. B. die Zen-Gärten in Kyoto.https://www.google.de/search?q=zen+gart ... 45&bih=861 Die unterscheiden sich zwar von diesen hier, vor allem auch in der Größe, aber daher rührt die Idee. Es ist immer schwer, etwas aus einer anderen Kultur zu adaptieren. Ich meine, es gab vor Urzeiten dazu sogar schon mal einen Thread eines weitgereisten Forumsmitglieds. Ich finde ihn aber nicht.Nur grün ist jedenfalls auch noch lange nicht schön.
...das von mir genommene gestaltungsbeispiel ist - häßlich. ja, ich kann das begründen, weil ich regeln der ästhetik gelernt habe und formulieren kann. andere sagen einfach: es ist häßlich. das mögen sie nicht begründen können, es stimmt trotzdem.die allermeisten menschen haben - und das ist das kuriose, wunderbare und seltsame! - ein gespür für schönheit/häßlichkeit. ...
Ich finde sehr spannend, was du schreibst.Die Regeln der Ästhetik, Proportion sind eine Sache, die relativ universell greifen.Aber deine Aussage, dass die allermeisten Menschen ein Gespür für Schönheit/Häßlichkeit haben, hätte ich gerne weiter erläutert und begründet.Schönheit/Häßlichkeit ist so ein großes, komplexes Gebilde, das auch in jeder Kultur etwas anders betrachtet und ausgelotet wird, daß ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Chinese und ein Buschmann in Afrika - nur mal so als herausgegriffenes Beispiel - ein gleiches Schönheitsempfinden haben sollen.Bitte mehr dazu
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Kann schon sein. Man hat das mal in einer Zeitschrift gesehen oder so. Aber diese Kieswüsten mit eingesenkten Zuckerhutfichten haben mit einem Zengarten so viel zu tun wie ein Klohäuschen mit Sans Soucis.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
„Ästhetische Vorschriften existieren für mich nicht. Was auf mich wirkt, wirkt.“ Soll Fontane (nicht einer der Schlechtesten) gesagt haben.Ich glaube, jeder hat in seinem Garten Ecken, die den allgemeinen ästhetischen Grundsätzen oder Ansprüchen nicht genügen, vor allem, wenn sie „gelernt“ sind. Ich fand auf der Website eines Forumsmitglieds das Bild einer Schale, die inmitten von Travertinsteinen (?) auf Ziegelsteinen ruht. Oder in einem weiteren Bild neben einer Garten-Chaiselongue ein Mäuerchen aus Betonsteinen, auf der eine Naturstein(?)kugel steht. Fand ich recht unästhetisch.Ich selbst hatte vor einigen Jahren hier im Forum einige Bilder von Vorgärten eingestellt, die zu kontroversen Diskussionen geführt haben. Ich fand die von mir gewählten Beispiele zum Teil erschreckend. Inzwischen bin ich toleranter geworden. „Jedem Tierchen sein Pläsierchen“, wird immer mehr mein Wahlspruch. Mein Garten hat mittlerweile wohl deshalb die Tendenz zu verwildern. Mag auch eine Portion Faulheit beteiligt sein.Dass unterschiedliche Steinmaterialien verwendet werden, hat viele Gründe (nicht mehr lieferbar, war günstig und wir müssen sparen, wir mögen es bunt etc.). Ich selbst hatte unlängst einen kleinen Sockel aus Ziegelsteinen für einen recht betagten ital. Terrakottakübel mauern wollen. Die Ziegel aus dem Baustoffhandel waren aber so hässlich (meine Ästhetik im Sinne von Fontane), dass mir der Speis auf der Kelle hart wurde. Ich habe dann von einem Sitzplatz im Garten, wo aus uralten Zeiten Ziegelsteine eines ehemaligen Kuhstalls verlegt waren, Steine entnommen und daraus den Sockel gemauert. Die Lücken habe ich mit den neuen Steinen verfüllt. Hoffentlich wird das nicht heimlich fotografiert und hier ins Forum gestellt. Völlig unästhetisch!
Schönheit/Häßlichkeit ist so ein großes, komplexes Gebilde, das auch in jeder Kultur etwas anders betrachtet und ausgelotet wird, daß ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Chinese und ein Buschmann in Afrika - nur mal so als herausgegriffenes Beispiel - ein gleiches Schönheitsempfinden haben sollen.
Was schön oder häßlich ist, ist sicherlich kulturell geprägt. Aber darüber hinaus gibt es noch ein Gespür für Harmonie, das uns auch Dinge als "schön" empfinden lässt, wenn sie gar nicht aus unserem Kulturraum stammen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass z.B. der Goldene Schnitt diesem Empfinden entgegen kommt.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Ja, das fasst freitagsfish ja mit den Regeln der Ästhetik zusammen.Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass etwas, das gut proportioniert, harmonisch ist und für einen Chinesen "schön" ist, für einen Europäer "hässlich" sein kann, weil viel zu quietschbunt...
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Die Ziegel aus dem Baustoffhandel waren aber so hässlich (meine Ästhetik im Sinne von Fontane), dass mir der Speis auf der Kelle hart wurde. Ich habe dann von einem Sitzplatz im Garten, wo aus uralten Zeiten Ziegelsteine eines ehemaligen Kuhstalls verlegt waren, Steine entnommen und daraus den Sockel gemauert. Die Lücken habe ich mit den neuen Steinen verfüllt. Hoffentlich wird das nicht heimlich fotografiert und hier ins Forum gestellt. Völlig unästhetisch!
Schön und unschön ist nicht ausschließlich Geschmacksache,sondern auch evolutionär bedingt.Ich kenne keine Regeln der Ästhetik und brauche sie auch nicht zu lernen.Aber der Mensch findet runde Formen schön, schließlich sind schroffe Landschaftsbestandteile lebensungünstig.Auf die Weiblichkeit brauche ich hier nicht einzugehen...............Grün heißt Pflanzen, Wasser, Tiere, also Ernährung, Überleben.Nachts ist es grau und schwarz, Eis und Schnee sind strahlend weiss.Die Sonne ist warm und gelb, das Feuer warm-heiß und schützend.Ich behaupte wer Jahrzehnte in schwarz-grau-weiss verbringt mit Edelstahl, Carrarakies mit Basalt, dem beibt ein psychischer Dauerschaden.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela