Wenn Du schon nicht 100 Seiten lesen willst, schau Dir wenigstens mal die Bilder von Treasure-Jo in diesem Thread an ...... in Anbetracht dessen, dass in einem Kiesbeet (meiner Beobachtung nach) halt auch "nur" so Sachen stehen wie Salvias, Verbenas, Lavendel etc......
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Kiesgarten - Gravel garden (Gelesen 893325 mal)
Re:Kiesgarten - Gravel garden
Re:Kiesgarten - Gravel garden
Untertags ist es selten nebelig, auch sommers nur um die bzw. in der Morgenfrühe. Dafür gibt's auch reichlichst Tau...6 Meter Kies und Sand halte ich für ein Gerücht. Natürlich hab ich keine Probebohrung unternommen, aber bei dem Beetteil, wo ich die Neuanlage betrachten konnte, war nur normale in der Gegend übliche Erde, zumindest in den oberen Bereichen kräftig mit Kompost angereichert. Die Wasserflächen in dem Garten sind durch natürlichen Lehmuntergrund dicht und liegen weiß Gott nicht 6 Meter unter dem Kiesgartenniveau. Der guten Beth Chatto - sie lebt noch, soll aber in der letzten Zeit stark abgebaut haben - dürfte die Begeisterung über ihre Idee durchgegangen sein.Nochmals: Was ich gesehen habe, war weitgehend normaler guter Gartenboden mit einer Kiesmulchschicht.Die Niederschlagsmenge beträgt vor Ort ca. 500 - 600 mm Niederschlag. Im Sommer ist es dort nicht neblig, sondern häufig heiß und trocken. Der Untergrund des Kiesbeetes ist eine Mischung aus Kies und Sand, die 6 m dick ist. Die oberste Kiesschict wurde mit Kompost angereichert. Dennoch ist der Boden ducrh die kiesschicht sehr durchlässig und kann kaum Wasser speichern.Selbstverständlich werden Neupflanzungen in der Anfangszeit gewässert. Die Kompostgaben und Strohauflagen verbessern den Boden, das ist richtig.
Re:Kiesgarten - Gravel garden
Wir empfehlen stets, den Oberboden mit Sand abzumagern. Dann überleben "echte" Kiesgartenpflanzen, die in Wirklichkeit nichts anderes sind als Trockenheits- und Hitzekünstler. Und hier liegt ja der Sinn und Zweck eines Kiesgartens begraben, dass klima - und standortgerecht gepflanzt wird, ohne Wasser und mit wenig Pflege. Es ist auch schon in reinen Kies mit Feinanteil gepflanzt worden, hier schränkt sich jedoch das Sortiment stark ein, dies halten die wenigsten aus! Eigentlich hat ein Kiesgarten auch eine gärtnerisch-ökologische Bedeutung, neben der angestrebten Deko, die sicher auch sinnvoll und sehr experimentell sein kann. Beth Chatto hat sich durch einige sehr trockene Sommer im ohnehin trockenen East-Anglia dazu verleiten lassen, diesen Kiesgarten durchzuziehen.
- Nina
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
Flechten sind kein Anzeichen für Feuchtigkeit.Da wird sich beim Forumstreffen bei uns jeder von überzeugen können. Wir haben hier extrem wenig Regen, wie auch zb Wallu und haben sehr viele Flechten.Siehe dazu auch:...Regenmenge vor Ort entspricht weitgehend mitteleuropäischen Verhältnissen, UND, nicht zu vergessen, es gibt reichlich Nebel - Bäume und Sträucher sind voll Algen und Flechten. Extreme Trockenheit ist das grad nicht....
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Flechten-K ... h_LeinburgDurch die starke Trockenheit und Nährstoffarmut haben sich hier Flechten- und Kiefernwälder ausgebildet.
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
Genau so. Hitzekünstler. Hier bei mir muss nichts abgemagert werden (im Gegenteil), aber das Mulchen hat sich bewährt, mit relativ feinem Kies, den ich hier zufällig habe. Das mögen auch Dürrekünstler sehr, wird doch dadurch ein wenig mehr Feuchtigkeit gehalten. In reinem Kies, eben meinem feinem Kies, wächst hier übrigens mehr als mir lieb ist.Wir empfehlen stets, den Oberboden mit Sand abzumagern. Dann überleben "echte" Kiesgartenpflanzen, die in Wirklichkeit nichts anderes sind als Trockenheits- und Hitzekünstler. Und hier liegt ja der Sinn und Zweck eines Kiesgartens begraben, dass klima - und standortgerecht gepflanzt wird, ohne Wasser und mit wenig Pflege. Es ist auch schon in reinen Kies mit Feinanteil gepflanzt worden, hier schränkt sich jedoch das Sortiment stark ein, dies halten die wenigsten aus!
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
Ein (trockenes, sonniges, oft mageres) Kiesbeet ist per se kein besseres Beet als ein klassisches, gutversorgtes Gartenbeet. Genau genommen birgt ein "echtes" Kiesbeet (oder Kiesgarten) mindestens ein Handcap für Pflanzen: Es gibt wenig Wasser! Das liegt bei natürlichen Kiesbeeten daran, dass entweder die Niederschlagsmenge insbesondere im Sommer gering ist und/oder der Boden oft sehr steinig, sandig und damit wasserducrhlässig ist und wenig Wasser speichern kann. Dazu kommen vollsonnige, heiße Standorte, ein weiterer Stressfaktor. Oft sind alle genannten Handicaps bzw. Stressfaktoren gleichzeitig vorhanden. Es gibt allerdings Pfanzen, die mit diesen Stressfaktoren besonders gut umgehen können. Dazu gehören die meisten Steppenpflanzen, Pflanzen von Trockenrasen und viele mediterrane Gewächse. Diese besonderen Pflanzen kann man prinzipiell auch auf guten Gartenböden anpflanzen. Zum Teil geht das auch (eine Zeit lang) gut. Allerdings ist der Habitus aufgrund der guten Wasser- und Nährstoffversorgung oft untypisch groß und mastig. Zudem verkürzt sich sehr häufig die Lebensdauer durch die allzu gute Wasser und Nährstoffversorgung, aber vor allem auch durch Winternässe auf bindigen, Wasser-haltenden Böden. Genau deshalb gibt es Gärtner, die solchen Steppenpflanzen "optimale" (aber eigentlich stressige) Bedingungen schaffen, in dem sie den Boden durchlässiger machen oder gar gegen Kies oder Schotter austauschen. Im Idealfall legt man einen Kiesgarten aber dort an, wo der Standort von vorneherein dem natürlichen Standort ähnelt oder gar gleicht. Über gute Böden ist der Gärtner in der Regel glücklich, er oder sie pflanzt dort Rittersporn, Phlox und Co (also klassische Beetstauden), oder Kartoffeln.
Liebe Grüße
Jo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
Das kann ich bestätigen. Trotz mitteldeutschem Trockengebiet, Regenschatten, Südhang, wachsen hier überall reichlich Flechten.Flechten sind kein Anzeichen für Feuchtigkeit.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
6m Kees und Sand, So steht das zumindest in dem Buch "Draught Risistant Planting" Beth Chatto, Seite 6; Das Foto auf Seite 7 spricht Bände!6 Meter Kies und Sand halte ich für ein Gerücht.
Liebe Grüße
Jo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
Kiesbeete zu gestalten, heißt in der Regel, aus der Not eine Tugend zu machen: Wenig Wasser, schlechte, sandige Böden, oft trockene, heiße Frühsommer und Sommerperioden. So sieht das bei vielen meiner Gärten bzw. Gartenbeete aus. Von Rittersporn und Phlox kann ich da nur träumen. Für solche "armen" Standorte suche ich mir die Pflanzen aus, die mit dieser Not am besten zurechtkommen, manchmal sogar darauf angewiesen sind. Und wenn dabei noch ein ästhetisch gelungenes Beet heraskommt, um so besser.
Liebe Grüße
Jo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
@Mine,welche Stauden hast Du denn auf Deinen "Kiesbeeten ohne Kies" gepflanzt?
Liebe Grüße
Jo
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
Ich bin nicht umsonst mittlerweile so ein großer Euphorbienfan.So sieht das bei vielen meiner Gärten bzw. Gartenbeete aus. Von Rittersporn und Phlox kann ich da nur träumen.

Re:Kiesgarten - Gravel garden
In dieser meiner Formulierung war das nicht korrekt ausgedrückt.Die Flechtenbedeckung fast aller Zweige und das reichlich vorhandene Moos deuten jedenfalls auf reichlich Feuchtigkeit. Wie schon gesagt, Regen ist nicht die einzige Feuchtigkeitsquelle, vor allem für viele Flechten. Die leben SEHR vom dortigen Frühnebel, der zur üblichen Besuchszeit natürlich schon wieder weg ist. Tau trägt auch zur Feuchtigkeit bei, rechnet natürlich auch nicht zum Regen...."Flechten- und Kiefernwälder" ist ein sehr verquaster Ausdruck - "Flechtenwälder"Flechten sind kein Anzeichen für Feuchtigkeit.Da wird sich beim Forumstreffen bei uns jeder von überzeugen können. Wir haben hier extrem wenig Regen, wie auch zb Wallu und haben sehr viele Flechten.Siehe dazu auch:...Regenmenge vor Ort entspricht weitgehend mitteleuropäischen Verhältnissen, UND, nicht zu vergessen, es gibt reichlich Nebel - Bäume und Sträucher sind voll Algen und Flechten. Extreme Trockenheit ist das grad nicht....Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Flechten-K ... h_LeinburgDurch die starke Trockenheit und Nährstoffarmut haben sich hier Flechten- und Kiefernwälder ausgebildet.

Re:Kiesgarten - Gravel garden
Da hättest Du drüben sehr reichlich gesehenIch bin nicht umsonst mittlerweile so ein großer Euphorbienfan.![]()

Re:Kiesgarten - Gravel garden
Danke für Deine Erklärung! Ich habe hier ein südseitiges Terrassenbeet, welches an eine weiße Mauer grenzt. Die relativ große Terrasse ist mit hellen Travertinplatten ausgelegt - also wenn die Sonne scheint, prallt sie den ganzen Tag auf dieses Beet. Die Vorbesitzer hatten in dieses Beet diverse Sträucher/Gehölze wie Muschelzypresse etc. gepflanzt. Ich habe diese seinerzeit einfach ausgraben lassen und in den absolut nicht verbesserten Boden meine mit umgezogenen Pflanzen eingegraben..!! Dies sind eben solche Sachen wie Lavendel, Perovskie, Caryopteris, Artemisie, Santolinas, Salvien etc...ok, ein paar Rosen sind noch dazwischen. Die sind alle hervorragend angewachsen und dieses Beet kommt auch ohne Wässern zurecht. Generell ist es in meinem Garten sehr trocken und meine Hortensien muss ich im Hochsommer wirklich ständig gießen. Phlox, Rittersporne, Campanulas etc. gedeihen hier leider auch nur mit zusätzlichem Wasser. Insofern also alles eine Frage der richtigen Pflanzenauswahl bzw. die Frage will ich soviel wässern. Als ich Ninas Beitrag las mit der enormen Arbeit, die sie in dieses Beet steckte, konnte ich es aus vorgenannten Gründen nicht ganz nachvollziehen á la "warum soviel Arbeit, sowas geht doch ganz von selbst"@Mine,welche Stauden hast Du denn auf Deinen "Kiesbeeten ohne Kies" gepflanzt?

In all matters of opinion our adversaries are insane.
Mark Twain
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Re:Kiesgarten - Gravel garden
@Mine,wenn Du schon den passenden Standort hast, also warm und trocken, dann brauchst Du tatsächlich keine großen Vorbereitungen. Das ist doch prima, wenn Deine Pflanzen sich bei Dir wohl fühlen. Wenn Du mal Fotos Deines Beetes zeigst, würde ich mich sehr freuen.
LGJoP.S.: Dass auch Rosen gut auf Deinem Beet gedeihen, deutet darauf hin, dass der Boden nicht ganz so mager und trocken sein kann. Um so besser, wenn auch die Trockenkünstler mit diesem Boden gut zurecht kommen und die Winter gut überleben.

Liebe Grüße
Jo
Jo