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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 7. Nov 2023, 12:38
von cydorian
Hyla hat geschrieben: ↑7. Nov 2023, 12:05Das Problem mit der Trockenheit habt nicht nur ihr. Das betrifft den Norden inzwischen auch.
Extrem lange Trockenphasen in der besten Wachstumszeit sind nur eins von vielen Problemen. Finde die Entwicklung dort ebenso furchtbar, aber wenigstens muss ich mir von Leuten in anderen Regionen immer weniger anhören, irgendwas wäre halt mein Problem und ich solle doch einfach von der vermeintlichen Ungunstlage wegziehen, bei ihnen wäre das anders. Denn sie kriegen das alle auch. Die Lagen mit Erträgen schmelzen Jahr für Jahr zusammen oder bekommen ihre eigenen Probleme. Meine Familie im Oberallgäu hat z.B. einen enormen Zuwachs an Hagelereignissen, was nicht nur das Steinobst, sondern alles fertigmacht. Das nutzen die guten Niederschlagsmengen am Alpenrand dann auch nichts mehr. Obwohl sich das je nach Zone auch recht unterschiedlich entwickelt hat.
Der Punkt ist, mit Sorten- und Artenwahl beim Steinobst ist da nichts mehr zu machen. Das alles geht weit über die Sortenbandbreite hinaus. Da nutzt es nichts, halt statt Frühzwetschge eine Miragrande-Pseudomirabelle zu pflanzen und anders zu pflegen.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 7. Nov 2023, 23:16
von _NatureLove_
thuja hat geschrieben: ↑7. Nov 2023, 09:10Scharka schleppt sich irgendwie rein, irgendeiner aus Berlin bekommt ein Reis/Baum von einem Bekannten oder vom Forum und dann ist es da. Fast niemand bekämpft Läuse in den Zwetschgen und so breitet sich das weiter aus.
[/quote]
Ja, das ist natürlich ärgerlich, wenn dann gleich mal ein neues Gebiet befallen ist. Dann hoffe ich mal, dass wir hier trotzdem noch verschont bleiben.
Oder nur 10 Prozent der Früchte Scharka bekommen, wie bei Ayamo. ;D Interessant, wie unterschiedlich stark dann doch die Auswirkungen sein können.
Die KEF befällt auch Zwetschgen....Es wird ja immer "besser"...Das tut mir ja echt leid für dich. Auch mit den Waschbären.
Der Gummifluss kommt nicht nur aus den Schnittstellen. Auch nicht aus Rissen. Einfach direkt am Stamm. Da ich sofort an eine neue Krankheit dachte, hatte ich auch versuchsweiße gleich mal im Sommer am Stamm eine Stelle herausgeschnitten. Keine Chance.
Bei den Süßkirschen ist es doch auch so. Ich hatte irgendwo mal gelesen, dass es anfällige Sorten gibt und sehr gesunde Sorten ohne Gummifluss.
Vielleicht zusätzlich auch zu viel Sonne/Hitze. Vor 5Jahren hatten wir hier überall immer mal ein bisschen Schatten. Hat sicher nicht geschadet. Dank Stürmen ist der halbe Garten nun den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt.
Wenn ich das mit den ganzen Schädlingen hier lese ist wohl Gummifluss das kleinste Übel. Und ich dachte immer die Sägewespen und Wickler reichen schon. ;D
[quote author=cydorian am: Heute um 11:30:13]
Ja, hab ich. Den rotbunten Spilling. Ich habe die und mehrere Reneklodensorten, Zwetschgen incl. eine Zwetschenhecke, Mirabellen, mehrere Hybriden mit aussereuropäischen prunus-Arten, Neuzüchtungen, klassische Sorten, sogar grossfrüchtige Schlehen. Und ich hab die Schnauze voll, seit einschliesslich 2017 nichts oder fast nichts mehr geerntet.
Ich fühle mit dir....Einfach soooo schade.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 7. Nov 2023, 23:36
von thuja thujon
Seufz, ... . Ja.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 10. Nov 2023, 14:59
von _NatureLove_
Nochmal zum Thema Virosen. Unterlage Brompton soll anfällig dafür sein. Myrobalane dann nicht?
Ist vermutlich für mich vernachlässigbar, da ich ja auch nicht weiß, welche Unterlagen die noch übrigen Pflaumenbäume der Nachbarn haben...?
Die Hauszwetschge zeigt auch weiterhin an den noch wenigen grünen Blättern am Baum keine Scharka Symptome, weshalb ich davon ausgehe, dass hier auch kein Scharka Gebiet ist.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 17. Feb 2024, 19:35
von kittekat
_NatureLove_ hat geschrieben: ↑7. Nov 2023, 23:16Oder nur 10 Prozent der Früchte Scharka bekommen, wie bei Ayamo. ;D Interessant, wie unterschiedlich stark dann doch die Auswirkungen sein können.
hmm, bei uns sind viele Hauszwetschgen verschrumpelt und schmecken nicht gut aufgrund der Scharka-Infektion, den Bäumen selbst macht die Infektion nichts. An den Marillenkernen zeigt sich der typische Scharkafleck, ansonsten keine Symptome.
Frage - Cacaks Schöne gilt als scharkatolerant, hat jemand Erfahrung damit? (die Infektion werden wir sowieso nicht los aufgrund der infizierten Marillenbäume).
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 07:55
von thuja thujon
Der ehemalige Obstbauberater hat vor 15 Jahren noch von Cacaks Schöne geschwärmt. Ich selbst kenne bewusst keinen Baum. Danach kamen Hanita usw.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 09:18
von kittekat
thuja hat geschrieben: ↑18. Feb 2024, 07:55Der ehemalige Obstbauberater hat vor 15 Jahren noch von Cacaks Schöne geschwärmt. Ich selbst kenne bewusst keinen Baum. Danach kamen Hanita usw.
Hanita wurde auch für Scharkagebiete empfohlen. funktioniert das noch bei scharka?
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 09:38
von thuja thujon
Die bekommt Scharka und ist Fruchttolerant. Das heißt Frucht ist ok, Baum stirbt trotzdem. Deshalb haben wir hier Jojo gepflanzt und sind zufrieden. Die Nachfolger haben wir eher weniger, es gibt zu wenige interessierte Gärtner.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 09:40
von kittekat
thuja hat geschrieben: ↑18. Feb 2024, 09:38Die bekommt Scharka und ist Fruchttolerant. Das heißt Frucht ist ok, Baum stirbt trotzdem. Deshalb haben wir hier Jojo gepflanzt und sind zufrieden. Die Nachfolger haben wir eher weniger, es gibt zu wenige interessierte Gärtner.
Interessant. Meine Bäume sterben ja nicht am Scharka, überhaupt nicht. Es sind nur die Früchte klein, schrumpelig, wenig gut. Vielleicht liegt das dann an der Unterlage (hier hptsl Wildschosser - Zwetschge und Kriecherl)
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 09:42
von thuja thujon
Dann nimm eine Jojo bzw Nachfolger oder eine Hanita.
Scharka hat mit der Unterlage nichts zu tun.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 09:56
von hobab
Hier nur ein Ausschnitt der Probleme bei Kirsche, beim anderen Steinobst sieht es wohl ähnlich aus - und Wespen und Vögle sind noch nicht mal bei. Ich versteh nicht, warum
man sich das antut. Klimawandel und globaler Handel, da muss man halt mit den Folgen leben.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 10:15
von DerTigga
Ist aber komischerweise ziemlich schwer, sich das Essen abzugewöhnen - selbst dann wenns Klimawandel bedingt weniger im Angebot gibt bzw wohl geben wird .. :-P :-X
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 10:30
von meiby
kittekat hat geschrieben: ↑18. Feb 2024, 09:40Interessant. Meine Bäume sterben ja nicht am Scharka, überhaupt nicht. Es sind nur die Früchte klein, schrumpelig, wenig gut. Vielleicht liegt das dann an der Unterlage (hier hptsl Wildschosser - Zwetschge und Kriecherl)
Wenn die Wildlinge bereits infiziert sind, dann kann das Virus die Edelsorte befallen. Daher empfehle ich dringend bspw. Dospina 235 als Unterlage, wenn sich das PlumPoxVirus bereits ausgebreitet hat.
Es sterben meist nur die Wirtspflanzen, die bereits geschwächt sind. Die anderen zeigen die unterschiedlichsten Symptome, manche auch keine sichtbaren. Bei letzterem spricht man dann von Toleranz.
Früchte mit Scharkabefall will normalerweise niemand essen, bei den Blättern spielt es weniger eine Rolle. (Das Essen ;) ) Nichtsdestotrotz können weitere Bäume befallen werden.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 18. Feb 2024, 11:00
von kittekat
wie auch immer, hat jemand ein Edelreis von Jofela, Jojo, Joganta oder Hanita?
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Verfasst: 19. Feb 2024, 18:25
von Ayamo
Ein Reis von diesen Sorten habe ich nicht.
Übrigens wurde im Okt. 2023 die Scharka-Verordnung von 1971 (Verordnung zur Bekämpfung der Scharka-Krankheit) aufgehoben.
https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2023/277/VO.html
Weiß jemand warum? ich konnte dazu nichts finden.
Vielleicht konnten ihre Forderungen (begutachten, verwalten, Blattlausbekämpfung und ggf. Fällung verordnen...) von den Behörden einfach nicht mehr durchgesetzt werden? Hier in der KGA ist sie fast überall, wenn eine empfindliche Sorte im Garten steht.