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Buchsbaum: neue Pilzerkrankung (Gelesen 245475 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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bristlecone

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

bristlecone » Antwort #165 am:

Ich denke auch, dass Buchs in den meisten Gärten auf zu fettem, zu humusreichem und zu feuchtem Boden steht.Sarastro, leider sind aber auch die Buchsbäume im Grenzacher Naturschutzgebiet am Hochrhein inzwischen befallen. Bleibt zu hoffen, dass die sich an diesem wahrscheinlich natürlichen Standort als robuster erweisen und der Bestand nicht komplett zusammenbricht. Auf Buchs im Garten kann man verzichten - auch wenn's schwerfallen mag -, den Verlust am Naturstandort finde ich wesentlich schlimmer.
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Gartenlady
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Gartenlady » Antwort #166 am:

Hier im Forum habe ich kürzlich irgendwo gelesen, Buchs müsste gut gedüngt werden, denn es seien Fresser, das hatte mich sehr gewundert nach dem was ich an anderen Stellen hier gelesen hatte.In der Gartenpraxis-Leserzuschrift (um eine solche handelt es sich, nicht um einen Artikel) wird geschrieben, dass unbedingt auf lockeren Boden zu achten sei, lehmiger Boden solle mit Bims und Sand versetzt werden.Vorbeugendes Einstäuben wird bei feuchtwarmer Witterung empfohlen, das sieht sicher nicht nett aus, ist vielleicht für Baumschulen machbar, da ist es egal wie es aussieht.
bristlecone

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

bristlecone » Antwort #167 am:

Vorbeugendes Einstäuben wird bei feuchtwarmer Witterung empfohlen, das sieht sicher nicht nett aus, ist vielleicht für Baumschulen machbar, da ist es egal wie es aussieht.
Stimmt.Allerdings: Befallener Buchs sollte auf keinen verkauft werden! Den mit Gesteinsmehl oder auch mit einem Fungizid zu behandeln und dann dem gutgläubigen oder ahnungslosen Kunden zu verkaufen, wäre a) unserös und b) unverantwortlich, da der Pilz so immer weiter verbreitet würde.Aber sowas tut bestimmt niemand! ;)
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fars
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

fars » Antwort #168 am:

Ich möchte gerne mal wissen, woher solche Grundsatzstatements stammen. Wie auch bei der Kiefer, die angeblich trockenen Boden verlangt.Viele Gehölze sind trotzt anderer Naturstandorte recht bodenvage. Mag sein, dass sie den einen oder anderen Standort bevorzugen, sie kommen mit anderen Situationen aber genauso zurecht.Hier in der Innenstadt stehen große Buchsbestände auf sehr schwerem und sehr feuchten Boden in unmittelbarer Nähre zu einem Flüsschen. Quasi als Uferbefestigung. Sie wachsen dort schon seit ewigen Zeiten und sind mittlerweile ca. 6 m hoch.
bristlecone

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

bristlecone » Antwort #169 am:

Ich möchte gerne mal wissen, woher solche Grundsatzstatements stammen. Wie auch bei der Kiefer, die angeblich trockenen Boden verlangt.Viele Gehölze sind trotzt anderer Naturstandorte recht bodenvage. Mag sein, dass sie den einen oder anderen Standort bevorzugen, sie kommen mit anderen Situationen aber genauso zurecht.
Richtig: Unsere Kiefer (Pinus silvestris) wächst auf nassen sauren Böden ebenso wie auf kalkhaltigen trockenen wie auf "normalen, durchschnittlichen". In der Natur findet man sie daher am Rand von oder sogar auf Hochmooren und auf knochentrockenen Böden, aber kaum auf "normalen". Da kann sie sich in natura nicht halten, weil sie von der Buche "ausgestochen" wird.Allerdings ist die Kiefer ein Extrembeispiel für Anspruchslosigkeit. Nicht jedes Gehölz verfügt über eine derartige Standortamplitude.
sarastro

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

sarastro » Antwort #170 am:

Du hast es mir vorweg genommen. Ich lernte jedenfalls, dass der Naturstandort sehr viel Aufschluss über den Standort im Garten gibt. Diese Einstellung habe ich von namhaften Gärtnern übernommen.
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fars
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

fars » Antwort #171 am:

Du hast es mir vorweg genommen. Ich lernte jedenfalls, dass der Naturstandort sehr viel Aufschluss über den Standort im Garten gibt. Diese Einstellung habe ich von namhaften Gärtnern übernommen.
So ist es zweifellos auch optimal. Aber was wären unsere Gärten, wenn wir nicht die Klima- und Bodenverträglichkeit der Gewächse austesten würden? Und siehe da: Viele erweisen sich als ausgesprochen robust und tolerant.
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Piemont
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Piemont » Antwort #172 am:

Kurzfistig hoffte ich auf neue Informationen, aber es ist weiter so traurig wie es ist. Wir haben die Buxe (insbesondere die Kugeln) dieses Jahr nicht geschnitten und regelmäßig mit einem Kupferpräperat gespritzt, dazu gut gedüngt. Das hat jedenfalls dazu geführt, daß der Pilz sich nicht ausbreitet. Viele Grüße, Piemont.
Philine

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Philine » Antwort #173 am:

Dieses Mittel wurde mir von einem Fachmann empfohlen. Es hat zwar für diese Pilzerkrankung noch keine offizielle Zulassung (da sehr langwierig und teuer), soll aber dennoch die Wirkstoffe enthalten, die den Pilz bekämpfen können.Ich habe es diesen Sommer mehrmals im Garten verwendet. Es haftet sehr lange an den Blättern und hat - soweit ich das beurteilen kann - den Pilz gut gestoppt. Er ist zwar nicht verschwunden, es ist aber auch nicht mehr geworden. Erwähnen sollte ich noch: Es hilft m.E. nur gegen das Pilzvirus, das Blätterrieseln verursacht. Das Turbo-Killervirus, welches zum kompletten Absterben der Pflanzen führt, stoppt es nicht.
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Gartenlady
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Gartenlady » Antwort #174 am:

Cylindrocladium, der die Buchse killt, ist ein Pilz, kein Virus.
bristlecone

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

bristlecone » Antwort #175 am:

Der Wirkstoff in dem genannten Mittel ist Mancozeb, ein schon lange bekanntes Fungizid.Zur Bekämpfung des Pilzes, der das Buchsbaumsterben verursacht, mit Fungiziden:"Versuche mit Pflanzenschutzmitteln zeigen, dass die Anwendung von Fungiziden nur vorbeugend Sinn macht. Die Ergebnisse belegen, dass die auch für den Haus- und Kleingärtner zulässigen Fungizide Ortiva [Azoxystrobin] und Bayer Garten Rosen-Pilzfrei Spray [Tebuconazol] sehr gute Wirkung erreichen. Wahrscheinlich wirken Pilzfrei Ectivo [Myclobutanil] oder Produkte mit dem Wirkstoff Fenarimol ebenfalls vorbeugend. Die genannten Produkte sind nicht explizit für die Kontrolle von Blattfleckenerregern zugelassen, aber die Nebenwirkung kann bei einer Bekämpfung von Buxusrost (Puccinia buxi) ausgenutzt werden.Die bisher empfohlenen Wirkstoffe Mancozeb (in z.B. Dithane NeoTec) und Kupfer haben derzeit keine Zulassung im Haus- und Kleingarten gegen pilzliche Erreger an Zierpflanzen.Sind bereits Symptome sichtbar, ist eine Spritzung zwecklos! "Quelle.
sarastro

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

sarastro » Antwort #176 am:

Ich würde ja gerne einmal diese Krankheit in Natura betrachten. Hier haben wir sie noch nicht. Was nicht heißt, dass sie nicht noch kommt.Und was mich noch interessiert, ob es Selektionen gibt, die Resistenzen aufweisen.
Philine

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Philine » Antwort #177 am:

Cylindrocladium, der die Buchse killt, ist ein Pilz, kein Virus.
nenn es wie Du willst, ich mag´s trotzdem nicht ;)
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invivo
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

invivo » Antwort #178 am:

Schon im eigenen Garten kann man Unterschiede in der Anfälligkeit feststellen. B. sempervirens hat es völlig zerlegt, eine Art mit größeren Blättern direkt daneben verliert jährlich nur im unteren Bereich einige Blätter, ansonsten behält sie aber bislang ihre Optik.Hoffen wir mal, dass es irgendwo einen Sämling mit relativer Resistenz gibt, die Selektion ist ja (leider) voll im Gange.
Grüße
invivo
sarastro

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

sarastro » Antwort #179 am:

Warum leider? Alles ist im Fluss, die alten Sorten verschwinden, neue kommen auf. Vielleicht schaffen es Selektionen aus Südeuropa. Ich will es nicht glauben, dass man da nichts tun kann.
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