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Der Kompost im Jahresverlauf 2009 (Gelesen 33258 mal)
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Hier noch ein Link zur LWG Veitshöchheim:http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/infoschriften/gemuese/linkurl_0_1_0_1.pdf
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Genau das ist ein Fehlschluss. Halbreifer Kompost hat naturgemäß mehr Nährstoffe als reifer Kompost....Kompost scheint mir hier ein etwas zu verwaschener Begriff.Halbreifer Kompost im Herbst ist teilweise eine Art Mulch, und durch die noch nicht völlige Reife sind auch noch nicht alle Nährstoffe völlig verfügbar. Dafür haben Klein- und Mikrolebewesen noch viel zu knabbern.Reifer Kompost ist schon mehr Dünger, der ist wohl im Frühjahr sinnvoller.

Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Die Hornspäne gebe ich bereits beim Aufsetzen meinem Kompost bei (alle 20-30cm je 1-2 Handvoll). Wenn ich den Kompost entnehme, sind die Hornspäne bereits zersetzt und der Stickstoff kommt den Pflanzen direkt zugute. Ist also ein kleiner Trick....Meines Wissens enthält Kompost sehr wenig Stickstoff, weshalb man im Frühjahr zusätzlich mit Hornspänen o.ä. düngen sollte.



Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Nährstoffe sind noch mehr drin, aber noch nicht zur Gänze verfügbar.Die meisten Nährstoffe sind im Ausgangsmaterial - nur fangen die Pflanzen damit nix an.Genau das ist ein Fehlschluss. Halbreifer Kompost hat naturgemäß mehr Nährstoffe als reifer Kompost....Kompost scheint mir hier ein etwas zu verwaschener Begriff.Halbreifer Kompost im Herbst ist teilweise eine Art Mulch, und durch die noch nicht völlige Reife sind auch noch nicht alle Nährstoffe völlig verfügbar. Dafür haben Klein- und Mikrolebewesen noch viel zu knabbern.Reifer Kompost ist schon mehr Dünger, der ist wohl im Frühjahr sinnvoller.Die Nährstoffe werden während der Zersetzung freigesetzt.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
was du zu Phlox sagst ist völlig richtig, er kann nicht genug Kompost bekommen. Gut genährter Pflox, der reichlich mit Kompost bedeckt wird, der lebt mit seinen Nematoden und seinem Mehltau im Gleichgewicht!Wie vorhin geschrieben, kriegen meine Phloxe im März eine 5+cm dicke Kompostschicht weiträumig auf die Füße und im Hochsommer eine zweite Gabe. Die zweite Gabe reicht auch als Abdeckung im Winter - zumindest das, was von dieser zweiten Gabe im Herbst nach dem Rückschnitt übrig bleibt..... wie Phlox und Astern, die sonst wurzelnackt liegen und die an ihren heimatlichen Plätzen von den Sedimenten der Winterüberschwemmungen bedeckt werden. ...

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Eben! Insbesondere beim Mulchkompost ist ein reges Bodenleben notwendig, um die darin enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar zu machen. Bei einem erwärmten Boden im Frühjahr geschieht das recht schnell innerhalb von 3-4 Wochen. Im Winter, wenn der Boden abkühlt und friert, ist dort unten tote Hose. Deswegen meine Frage, die diese Diskussion angestoßen hat: WARUM im Herbst Kompost ausbringen, wenn die ruhenden Pflanzen den über die in Winterstarre übergehenden Bodenorganismen nicht verwerten können? Nur als Mulch? Dazu gibt es besseres: Laub, Stroh, Rindenmulch, Fichtenreisig, etc. Vielleicht bin ich auch nur schwer von Verstand, denn bisher kann ich den Antworten hier noch nichts Einleuchtendes als Beweggrund, den Kompost (halbreif oder reif, ist egal) im Herbst auszubringen, für mich entnehmen. Mir erschließt sich die Logik der Kompostausbringung im Herbst einfach nicht. Ich bin überzeugte Frühjahrs-Kompost-Ausbringerin und Herbst-Kompost-Schonerin und daran wird sich wohl nichts ändern, weil meine persönliche Erfahrungen hinsichtlich meines Bodens und der Reaktionen meiner Pflanzen auf die Behandlung dafür sprechen (q.e.d.)....Nährstoffe sind noch mehr drin, aber noch nicht zur Gänze verfügbar.Die meisten Nährstoffe sind im Ausgangsmaterial - nur fangen die Pflanzen damit nix an.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Ganz einfach: ich bücke mich über die Horste und teile mit dem Handrücken von oben den Horst mittig auseinander - ziehe einen Scheitel, wenn man so will. In diesen Scheitel streue ich mit der anderen Hand mehrmals Kompost in den Horst hinein. Danach werfe ich noch seitlich um den Horst herum nochmal ordentlich was nach, so dass ein Wall entsteht. Das macht ein bißchen Arbeit im Juli/August, erspart mir aber das häufige Gießen und nachdüngen. Gleicht sich vom Arbeitsaufwand also aus..... Bloß, wie bringst du im Sommer noch mal Kompost auf? In meinem Garten wäre das unmöglich irgendwo noch Kompost dazwischen zu quetschen, es gibt keine Lücken, da sind überall Pflanzen!

Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Günter trifft es auf den Punkt, weil Kompost ein weiter Begriff ist gibt es keinen allgemeinen Konsens.Auf dem Komposthaufen wird das Material von den vielen Organismen aufgefressen. Genau wie wir brauchen sie Kohlenstoff quasi als Treibstoff. Der geht in die Luft. Stickstoff wird für die eigene Biomasse gebraucht. Dadurch wird er im Komposthaufen angereichert. Natürlich geht auch in den effektivsten Systemen etwas verloren, d.h. je länger der Rotteprozess desto mehr Nährstoff-Verlust. Dennoch wird das Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff immer enger, d.h. der Kompost wird nährstoffreicher. Bei weiten C/N-Verhältnissen ist Stickstoff bei den Mikroorganismen so heiß begehrt, dass das was mineralisiert wird zum allergrößten Teil bald wieder aufgenommen wird. Irgendwann stößt das natürlich auf seine Grenzen. Ab ungefähr C/N-Verhältnis 20/1 wird Stickstoff zunehmend mobilisiert, d.h. auswaschbar. Das wäre dann ein guter Zeitpunkt den Kompost als reif zu erklären und ihn an die Pflanzen zu „verfüttern“. Wenn ich einen solchen Kompost im Herbst ausbringe wird sicherlich einiges ausgewaschen. Allerdings mulche ich die Beete dann auch mit Laub. Das ist nährstoffffärmer und die im Herbst aktive Bodenflora- und fauna ist wieder begierig nach Stickstoff. Das senkt sicher die Mobilisierung der Nährstoffe. Trotzdem gibt es mehr Nährstoffverluste, als wenn ich den Kompost im Frühjahr oder Sommer ausbringe. Wichtig ist die Menge. Wenn ich dem Bodenleben neben dem Kompost auch nährstoffärmeres Material „füttere“ besteht auch Bedarf an Stickstoff, der wird nicht nur von Pflanzen aufgenommen. Die Mikroorganisen mineralisieren keine Nährstoffe weil sie irgendwie sozial zu Mensch oder Pflanze wären, sondern sie bringen ihn nur in eine Form die sie „fressen“ (aufnehmen) können. Wenn dann die Bodenlebewesen „Winterschlaf“ halten wird auch wenig mineralisiert und somit auswaschbar.Übrigens wird besonders im Frühjahr viel Stickstoff mineralisiert und ich denke, dass meine jungen Pflanzen dann noch gar nicht soviel brauchen. Sicher wird auch dann etwas ausgewaschen, selbst wenn der Kompost erst im Frühjahr ausgebracht wird. Wenn man organisch/biologisch arbeitet hat man immer den Nachteil, dass man die Nährstoffe nicht genau in dem Moment und in genau der Menge zuführen kann in der sie benötigt werden. Da wird dann auch mal etwas nicht gebraucht. Trotzdem wird deutlich weniger ausgewaschen als auf mineralisch gedüngten Böden.Unreifer Kompost hat gegenüber reifem Kompost im Verhältnis zur Masse weniger Nährstoffe. Da werden dann natürlich auch weniger ausgewaschen. Das gilt aber nur für einen Kompost. Irgendwann habe ich mal nach Definitionen gesucht. Da heißt es dann z.B. ein Kompost ist bei dem und dem C/N Verhältnis reif – oder wenn keine groben Pflanzenteile mehr darin enthalten sind – oder wenn er ein Jahr alt ist usw… Wichtig ist das aber eigentlich nicht, wichtig ist das ich ganz grob weiß was ich kompostiert habe, dann weiß ich auch im Groben was ich zu erwarten habe. Ein Laubkompost kann völlig fein durchgerottet sein und dennoch ein weiters C/N Verhältnis haben. Ein Kompost aus Küchenabfällen kann völlig unreif aussehen und doch sehr stickstoffreich sein, weil die Ausgangsstoffe schon stickstoffreich waren.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Ganz einfach: Es ist schlicht egal. Im Frühjahr kann man sich im Garten auch anders beschäftigen. Wenn Du Hornspäne in den Kompost gibst, düngst Du diesen mit Stickstoff. Dadurch ist Dein Kompost stickstoffreich und sind Auswaschungsverluste gut möglich. Du könntest den Kompost natürlich auch im Herbst ausbringen und die Hornspäne im Februar/März direkt auf den Beeten ausstreuen.Vielleicht bin ich auch nur schwer von Verstand, denn bisher kann ich den Antworten hier noch nichts Einleuchtendes als Beweggrund, den Kompost (halbreif oder reif, ist egal) im Herbst auszubringen, für mich entnehmen. Mir erschließt sich die Logik der Kompostausbringung im Herbst einfach nicht.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Vorhin hat's kurz aufgehört zu regnen und so konnte ich ein paar Fotos machen:Wie schon vorhin beschrieben, setze ich sowohl im Herbst (Laubreste, die ich nicht zum Mulchen brauche, Staudenschnitt, Kübelpflanzenschnitt, Sträucherschnitt, letzter Rasenschnitt, etc.) Kompost auf als auch im Frühjahr (erster Rasenschnitt, restliche Staudenreste vom Winter, früher Obststräucherschnitt, Teichsäuberung, später Sträucherschnitt wie z.B. Buddleja, erste Unkräuter, etc.). Ich habe also zwei Kompost-Durchgänge pro Jahr. Den Frühjahrskompost ernte ich im Herbst und den Herbstkompost im Sommer. Bis zur Ausbringung lagere ich den Kompost überdacht, so dass er nicht vernässt. Beim Aufsetzen des Komposts werden alle Bestandteile vorher gemischt und beim Aufsetzen angefeuchtet. Wenn alles drin ist, decke ich den Kompost zu (!), so dass keine zusätzliche Nässe vom Regen diesen vermatscht. Die Rotte beginnt nach 4-5 Tagen mit einer starken Erwärmung, die in den Folgewochen abkühlt. Danach beginnt die Reifephase, die ca. 3 Monate (im Frühjahr/Sommer) und ca. 5 Monate ab Herbst bei mir dauert. Den Kompost setze ich nicht um, belüfte ihn aber in der Reifezeit alle paar Wochen. Er bleibt die ganze Zeit abgedeckt. Gesiebt wird bei Entnahme ebenfalls nicht (!). So sieht das Endprodukt z.B. des Frühjahrskomposts im Herbst bei der Ernte aus:
Im Detail:
Der Kompost ist fein genug, so dass ich nicht mehr absieben muss. Den Herbstkompost habe ich vergangenen Freitag aufgesetzt. Heute, also nach 4 Tagen habe ich die Temperatur gemessen:
Und das ist die Temperatur von heute Mittag gewesen:
Im Kompost ist es also zurzeit wärmer als in meiner Wohnung - und das bei einer Außentemperatur von aktuell 8 Grad.
Die Temperatur wird im Laufe der Woche noch etwas ansteigen und ab ca. Dezember abkühlen. Diese Erfahrungen/Ergebnisse erziele ich nun Jahr für Jahr seit ca. 1991, seitdem ich mit der Kompostierung im Garten angefangen habe. Da sich die Flora meines Gartens im Laufe der Jahre kaum verändert hat, ist das Ausgangsmaterial, das ich jährlich kompostiere in etwa gleich geblieben und dementsprechend sind auch die Ergebnisse der Kompostierung konstant. Ich weiß also, was mich während und nach der Kompostierung erwartet, bzw. kenne die Qualität meines Komposts. In 2002 hatte ich mal zusätzlich zu der eingereichten Bodenprobe auch eine Kompostprobe zur Analyse eingereicht. Das Ergebnis bestätigte den von mir angewandten Zyklus der Ausbringung im Frühjahr und Lagerung/Schonung im Herbst.

Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Was Dir egal ist, ist mir nicht egal.Ganz einfach: Es ist schlicht egal. Im Frühjahr kann man sich im Garten auch anders beschäftigen. Wenn Du Hornspäne in den Kompost gibst, düngst Du diesen mit Stickstoff. Dadurch ist Dein Kompost stickstoffreich und sind Auswaschungsverluste gut möglich. Du könntest den Kompost natürlich auch im Herbst ausbringen und die Hornspäne im Februar/März direkt auf den Beeten ausstreuen.Vielleicht bin ich auch nur schwer von Verstand, denn bisher kann ich den Antworten hier noch nichts Einleuchtendes als Beweggrund, den Kompost (halbreif oder reif, ist egal) im Herbst auszubringen, für mich entnehmen. Mir erschließt sich die Logik der Kompostausbringung im Herbst einfach nicht.


Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009

Gerade solches kann auch der Grund sein, den Kompost schon im herbst auszubringen. Möglicherweise hat man ja im Frühling keine Zeit dazu, weil man mit dem Bienchen rumturteln muss.Weil er Bandscheibenvorfall hat z.B. Oder weil der Pachtvertrag gekündigt wurde. Oder weil er eine Geliebte hat, die er interessanter findet als das Gemüsebeet. Gründe gibt es viele.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Ja und? Imponderabilien gibt es viele...Gerade solches kann auch der Grund sein, den Kompost schon im herbst auszubringen. Möglicherweise hat man ja im Frühling keine Zeit dazu, weil man mit dem Bienchen rumturteln muss.



Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Genau. Wie sagte schon meine Grossmutter: wenn einer im Herbst stirbt, bringt er den Kompost lieber im Frühling aus.