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Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 9. Aug 2014, 09:23
von frida
Die Dorade würde ich auch gerne essen, sehr schöne Zubereitung. Fotografisch gilt nach meinem Empfinden auch bei toten Tieren, dass man als Betrachter automatisch auf die Augen guckt. Das machst Du einem aber schwer - beim ersten Fischbild, da die Augen im hinteren Bereich sind, beim Bild vom fertigen Essen, da ein Zwiebelring halb über dem Auge liegt. Ich denke, wenn Du den weggeräumt hättest, wäre das Foto noch schöner anzusehen.
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 9. Aug 2014, 09:39
von Gartenlady
Bei toten Tieren möchte ich die Augen lieber gar nicht sehen.Toller appetitanregender Bericht und ich frage mich bei diesen Berichten immer wieder wie man während der Zubereitung Zeit für solche Fotos haben kann
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 9. Aug 2014, 10:09
von Effi-B
Bei toten Tieren möchte ich die Augen lieber gar nicht sehen.
Zu genau dem Schluss kam ich auch, nachdem ich mir das Foto eine kleine Ewigkeit angeschaut und diese Zwiebel "wegradiert" hatte. Auch bekäme die Aufnahme ohne Zwiebel gleich wieder etwas überzogen Arrangiertes, etwas Steriles, bis hin zu, wie soll ich es nennen, etwas Bestialisches... irgendwie so, jedenfalls "too much". ;DGerade weil der Fokus bereits auf dem Fischkopf liegt, auf dem Maul, den Backen, dem Auge.Ich finde diese Aufnahme großartig, rundum gelungen, echt genial. Seltsam. Grundsätzlich hat Frida ja recht, der Blick des Betrachters fällt zunächst auf das Auge des Objektes (und nicht, wie ich gestern bei den Haustieren klugscheißerte "nur" auf das Gesicht). Das gilt anscheinend nicht für tote Tiere. Komisch.Ach ja, die Serie ist richtig spannend, von den ersten Arbeitsschritten hin zum fertigen Gericht. Nur den Schluss fand ich etwas gemein. Ich erwartete den Teller - und nix kam. Da habe ich mich etwas erschrocken.

Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 9. Aug 2014, 10:12
von Effi-B
ich frage mich bei diesen Berichten immer wieder wie man während der Zubereitung Zeit für solche Fotos haben kann
Ich auch.Da würde mir jede Ruhe für fehlen, das gibt bei mir nur Murks.
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 15. Aug 2014, 15:13
von thomas
Manchmal, wenn Zeit genug ist, macht es mir großen Spaß, bei der Zubereitung Fotos zu machen.Heute abend haben wir Gäste, ich habe Home Office und deshalb auch Zeit für Vorbereitungen. Es soll Rippchen auf Singapur-Art geben:

*
klick für zwei weitere Perspektiven eines ähnlichen Arrangements*Im Vordergrund links Ingwer und Knoblauch, daneben dann die Zutaten für das Fünf-Gewürze-Pulver: Sternanis, Fenchel, Nelken, Zimt und – nicht im Bild, hab ich vergessen; dabei war er ja sogar im Film! - Szechuan-Pfeffer.Dahinter die Rippchen in 1a Qualität vom Metzger Breuer in Bornheim.Im Hintergrund die weiteren Zutaten für die Marinade: Reisessig (weil wir keinen Reiswein mehr hatten), Sojasauce, Sesamöl, Honig und Sambal Oelek. Ebenfalls nicht abgebildet: Salz.Alle hier sichtbaren Zutaten werden zu einer geschmeidigen Marinade verarbeitet. Damit übergießt man die Rippchen und stellt sie mindestens 4 Stunden kühl – es können auch 24 Stunden sein.Aufnahmen mit Olympus OM-D E-M1 und dem 'Altglas' Helios 44 M4 1:2 58 mm, das die Unschärfen so wunderbar weich rendert. Blenden zwischen 2,8 und 5,6, alles aus der Hand. Es war recht düster.Heute abend mehr ... wenn ich hoffentlich dazu komme.Liebe GrüßeThomas
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 15. Aug 2014, 22:19
von Carola
Das schaut schon klasse aus! Ich bewundere Euch, dass Ihr beim Kochen noch ans Fotografieren denkt - ich nehme mir das auch immer wieder vor, aber dann wird es doch meist zu hektisch...Thomas, ich bin gespannt, wie es weitergeht - und wie es geschmeckt hat ;)LG,Carola
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 16. Aug 2014, 13:02
von thomas
Nach dem Marinieren:

Der Mörser wurde benutzt, um noch ein paar Szechuanpfefferkörner zu zerkleinern und drüber zu streuen.

Dann kommen die Rippchen bei 180 Grad für 45 Minuten in den Ofen. Über die fertigen Rippchen haben wir gehacktes asiatisches Schnittlauch gestreut:

*
klick*Dazu gab es Reis und 'Green-Papaya-Salat' (statt Papaya Kohlrabi, zusammen mit Möhre geraspelt, etwas Chili, Salz und Limettensaft daran und gehackte Erdnüsse drüber).Ein asiatisches Festmahl!Liebe GrüßeThomas
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 16. Aug 2014, 13:09
von zwerggarten
thomas, mir läuft spontan das wasser in heiteren sturzbächen!
kohlrabi statt grüner papaya?! und dann aber ohne fischsauce oder so, oder doch? das muss ich probieren!
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 16. Aug 2014, 17:46
von thomas
kohlrabi statt grüner papaya?! und dann aber ohne fischsauce oder so, oder doch? das muss ich probieren!
Ich habe nochmal Nina gefragt, denn der Salat ist ihre Spezialität. Es kommt Fischsauce hinzu und vor allem auch getrocknete Shrimps. Und die geraspelten Kohlrabi werden mit etwas Reisessig mariniert und nachher ausgedrückt. - Ist jedenfalls köstlich.Wenn Nina ihn mal wieder macht, werde ich das mal fotografieren.Liebe GrüßeThomas
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 18. Sep 2014, 22:03
von Quendula
Thomas, ich finde Dein drappiertes "Drumrum" immer sehr schön

. Durch die Darstellung von Gewürzen und/oder weiteren Zutaten kann man das Ergebnis fast schmecken. Jedenfalls kann man es sich gut vorstellen.Bei mir würde sowas schon an der unaufgeräumten Küche scheitern

.Deshalb bemühe ich mich immer um wenigstmögliche Umgebung. Zusätzlich weiß ich ja nie vorher, was nachher ans Essen rankommt

. Die Gewürze ergeben sich während der Zubereitung von selbst.Heute leuchteten während der Essenszubereitung die Möhren und der Porree so schön

. Deshalb probierte ich spontan mal wieder ein Foto. Nach Zugabe der Sojasoße verdunkelt sich die Farbigkeit leider immer

.
dafür schmeckt es besser
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 19. Sep 2014, 10:07
von thomas
Quendula, das ist ein schönes Motiv! Man bekommt richtig Lust darauf.Vielleicht hätte ich das Foto etwas mehr beschnitten (ähnlich wie angehängt - vielleicht hätte man dazu das Bratgut etwas anders zurechtschieben müssen). Oder mal probiert, die Flasche mit der Sojasauce hinter der Pfanne unscharf mit ins Bild zu nehmen. - Oder, wenn jemand helfen kann, den Moment fotografieren, in dem die Sojasauce gerade angegossen wird.Liebe GrüßeThomas
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 15. Okt 2014, 22:30
von thomas
Wir können zur Zeit noch herrliche Borlottis ernten. Und ich liebe Pasta e fasoj. Also, auf geht's:

die Herren-Aufsicht

. mit 17mm mFT = 35 mm KB

emotionaler. Mit dem Lieblings-Helios 1:2 58 mmUnd jetzt das Schwerste: Der fertige Teller. Sieht so fotografiert nicht so sehr appetitlich aus. Aber, es war DER HAMMER! fragt Nina!

auch mit dem Helios.Hier der
Link zum Original-Rezept (Post #10) - halt nur frische Borlottis, die wir mit Gemüse und Speck knappe 2 Stunden geköchelt und dann passiert haben.Liebe GrüßeThomas
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 8. Dez 2014, 00:08
von thomas
Ich konnte Kalbsbäckchen bekommen

.Hier die Hauptakteure mit den Zutaten:

Die Bäckchen im Bräter mit Butterschmalz rundum anbraten.

Möhren, Staudensellerie und Zwiebeln klein hacken, dazu geben und angehen lassen. Einen Esslöffel Tomatenmark einrühren, mit 3 dl Rotwein und 5 dl Kalbsfond ablöschen, aufkochen. Gewürze dazu geben: Knoblauchzehe, Sternanis, Koriandersamen, Piment, schwarze Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Thymian und Rosmarin.

Bräter fest verschließen und bei 200 Grad für eine Stunde in den Backofen.Bäckchen herausnehmen und in Alufolie eingewickelt warm stellen. Sauce durch ein Sieb passieren, je nach Bedarf und Geschmack Rotwein dazu geben und reduzieren. Abschmecken und ggf. mit Speisestärke ein wenig eindicken.Zwischenzeitlich Möhren zubereiten: In dünne Scheiben hobeln, Schalotten fein würfeln und in Butter angehen lassen, Möhrenscheiben dazu, etwas Vanillemark und Wasser einrühren, Deckel drauf und etwa 5 Minuten garen, mit Salz, Pfeffer, Zucker abschmecken.


Dazu passen Kartoffeln oder Pürree - und ein guter Rotwein.

*
klick*Das Rezept habe ich von Dieter Müller geliehen

.
Fotos mit OM-D E-M1 und 2,0 50 mm Zenitar, kein Stativ. Das Kunstlicht hat absolut nicht den Charme von Tageslicht ...Guten Appetit!

Liebe GrüßeThomas
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 8. Dez 2014, 07:18
von agricolina
Ich liebe diesen Thread!Auch mir sammelt sich schon das Wasser im Mund - irgendwie wäre mir mehr nach Kalbsbäckchen als nach Frühstück gerade...sehr schöne Aufnahmen. Zwei Anmerkungen ganz im Detail: Das Zwiebelbild find ich eine sehr schöne Idee, kann man machen, aber ein wenig Halt hätte das Bild für meinen Geschmack noch ein wenig besser gemacht: Einen Topfrand an einer Seite o.ä. Und beim ersten Bild - ganz banal - finde ich die Tomatenmark-Tube eher ein wenig unpassend - nicht besser ein Schälchen mit Mark?Insgesamt jedenfalls beneidenswerte Aufnahmen.
Re:12 Übungsthread: Rezepte, Vorbereitungen und Gerichte
Verfasst: 20. Dez 2014, 21:33
von thomas
agricolina, vielen Dank für deine Anmerkungen! Du hast wirklich recht damit. - Es ist leider schon so, dass, wenn man wie ich das Abend- oder Mittagessen fotografiert, nicht ganz so ruhig und kontrolliert ist wie ein Profi-Foodfotograf.Aber ich arbeite dran, deshalb: Haltet euch mit Anmerkungen nicht zurück!Heute hatten wir die Gelegenheit, schöne Keulen von Hauskaninchen aus der Umgebung zu bekommen. Das ist für mich ein Fest. Als ich klein war, konnte ich auf dem winzigen Hof meines Onkels miterleben, wie Hauskaninchen gehalten und geschlachtet wurden. Hochnehmen an den Hinterbeinen. Kurzer trockener Schlag mit einem Holzknüppel auf den Kopf. Ruhe. Dann der gekonnte Kehlkopfschnitt, das Blut. Reflexe bei dem Kaninchen, aber sicher nicht mehr 'bewusst', was immer das bei einem Kaninchen heißen mag. - Irgendwann dann das Abziehen des Fells … ein wenig wie ein Abziehen vom Klettband. - Und wenig später zu Weihnachten ein wunderbarer Braten.Seitdem ist Kaninchen für mich etwas ganz Besonderes.Das Schmorkaninchen meiner Oma, das es damals als Weihnachtsfestbraten gab, habe ich zwar schon mal versucht nachzukochen … mit knapp befriedigendem, aber definitiv noch nicht richtigem Erfolg. Ich arbeite dran!Dafür hier Kaninchenschenkel aus dem Ofen, ein Rezept, das wir lieben, und das wir mittlerweile auch ziemlich gut hinkriegen:Pro Person eine Keule, präpariert.

In einem Bräter hinreichender Größe in nicht zu heißem Olivenöl durchwachsenen Räucherspeck anbraten und dann herausnehmen.

Die Keulen rundherum leicht braun anbraten. Zwischenzeitlich für zwei Keulen einen Esslöffel Ingwer fein hacken.

Zusammen mit ein paar Thymianstengeln und pro Keule einer ganzen Knoblauchzehe dazu geben, mit einem bis zwei Glas trockenem Weißwein aufkochen.

Dünne Zitronenscheiben auflegen.

Dann in den Backofen bei 200 Grad (Ober-/Unterhitze). Zum Schluss mit Pfeffer aus der Mühle und Salz abschmecken. Dazu passen Möhren, mit Ingwer gewürzt, und Kartoffeln oder Brot.

*
klick*Wir hatten dazu einen nicht zu schweren Rotwein, aber ein trockener Weißer geht genau so gut.Das Rezept habe ich vor langen Jahren von Wolfram Siebeck aus einem Zeitmagazin übernommen und im Lauf der Zeit etwas abgewandelt.Liebe GrüßeThomas