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Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung (Gelesen 235635 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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flammeri
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Re:Weintraube Mehltau

flammeri » Antwort #165 am:

Kann ich da was machen oder kauf ich mir gleich eine neue?
Das nenne ich radikal :oSelbst beim Ökolandbau sind manche Mittel zugelassen, daher würde ich anstatt alle paar Jahre den kompletten Rebbestand zu erneuern ;D auf Vorbeugung mit sanften Mitteln zu setzen.Dieses Jahr kommst Du wohl ohne Chemie kaum aus, ist zu so spätem Termin aber nicht unbedingt notwendig, denke ich.LG Lisa
Apfelfreund
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Apfelfreund » Antwort #166 am:

Zu den Spritzmitteln:Besucht doch mal Euren Lieblingswinzer; macht mal Urlaub dort. Ein Kurzurlaub reicht. Es macht der ganzen Familie Spaß. Ich habe jedenfalls so von meinem Winzer Mittel bekommen, die auch helfen. Er hat mir was abgefüllt. Er spritzt alle 8 -10 Tage, bei meinen resistenten Sorten reicht 1-2 mal pro Jahr. Dieses Jahr habe ich nicht einmal gespritzt, da bei uns die Witterung recht trocken war. 8)
Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten
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cydora
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

cydora » Antwort #167 am:

Ich hab die Sorte 'Solara' seit 4 Jahren, mit der ich sehr zufrieden bin.Hab vor ein paar Tagen die ersten Trauben diesen Jahres geerntet und mußte dabei entsetzt feststellen, dass die meisten Beeren kleine weiße Maden enthalten. Sie sind ca. 2-3mm lang und einen halben mm dick. Jede Beere hat ein kleines Loch, was auf den Befall hinweist. So essen meine Kinder nun die Trauben nicht... :-\Letztes Jahr waren es nur ein paar, heuer sind aber fast alle befallen >:(Was sind das für Maden und wie kann ich einen Befall nächstes Jahr verhindern?
Liebe Grüße - Cydora
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Dietmar
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Dietmar » Antwort #168 am:

@cydoraWären die Maden rot, könnten esGallmückenlarven sein.So bleiben noch Sauerwurm, Traubenwickler, Springwurm u.a. übrig. Am besten mal googeln nach Bild. Auch der virtuelle rebendoktor hilft manchmal.Wenn Du den Erreger bzw. das Schadbild kennst, dann kannst Du gezielt nach einer Bekämpfung suchen, z.B. hier:http://www.lwg.bayern.de/weinbau/rebsch ... kurl_5.pdf Würmer gibt es wie Sand am Meer - leider kaum mit Bildern der Schädlinge.
Werner987
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Werner987 » Antwort #169 am:

es könnte sich um die raupen des Einbindigen Tr. oder des Bekreuzten Traubenwicklers handeln. wenn die raupen größer werden ist ein kotpfropfen am bohrloch erkennbar.nach vorliegendem schadbild (reife beeren) wäre es die 3. generation des Tr. = Süßwurm, was ein warmes jahr/klima voraussetzt. in den meisten jahren verbreiten sich nur 2 generationen des Tr.:1. generation = Heuwurm - befällt die gescheine2. generation = Sauerwurm - befällt unreife beerenhttp://www.rebschutzdienst.at/Krankh_Schaedlin ... ickler.htm
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cydora
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

cydora » Antwort #170 am:

Danke für die prompte Antwort! Ich nehme an, dass es sich um den Traubenwickler handelt.
Liebe Grüße - Cydora
Werner987
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Werner987 » Antwort #171 am:

unser trauben-club ist nicht sehr groß, aber nach möglichkeit versuchen wir auch bei schwierigen fragen zu helfen. :)
Jepa-Blick
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Jepa-Blick » Antwort #172 am:

Wir haben nun in unserer Gegend ein Netz speziell gegen Wespen gefunden - es hilft aber auch gegen Vogelfraß und Hagel. Möchte Euch ein Bild zeigen aus der Anzeige. (Die Fa: Witasek) (Kärnten)
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10630b1.jpg (26.19 KiB) 153 mal betrachtet
fromme-helene

Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

fromme-helene » Antwort #173 am:

Nachdem sich eine Rebe, die ich seit einigen Jahren in einem Kübel ziehe, nicht allzu gut entwickelt hat, möchte ich sie neu aufbauen. Deshalb habe ich vorhin radikal geschnitten (Kappung 5 bis 6 cm oberhalb der Veredlung) und dabei bräunlich verfärbtes Mark festgestellt. Letztes Frühjahr gab es mal Dickmaulrüssler in diesem Kübel, was die Rebe sicher geschwächt hat, und der letzte Winter war für Stuttgarter Verhältnisse recht streng.Keine Ahnung, welche Sorte es ist - eine Bekannte hat sie mal von einem Weingut geschenkt bekommen, jedenfalls hat sie blaue Trauben (was man so nennt, ich habe in drei Jahren 6 Beeren geerntet ::)), immerhin gab´s noch nie Mehltau. Auf eine reiche Ernte bin ich gar nicht sooo erpicht, ich wär schon froh, wenn die Balkonwand schon grün würde. Aber ob das noch Sinn hat? Soll ich besser gleich eine andere kaufen?
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Werner987
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Werner987 » Antwort #174 am:

das mark sieht normalerweise bräunlich aus.kratze mit der baumschere an der rinde des abgeschnittenen holzes. wenn dabei eine grüne schicht zum vorschein kommt ist das holz gesund. eine kleine markröhre läßt auf gute holzreife schließen, falls es einjähriges holz gewesen wäre (in dem fall vlt. mehrjähriges holz).für die kontrolle von augenschäden empfielt sich ein scharfes messer oder rasierklinge.die durchschnittene knospe sollte grün aussehen. dann ist kein frostschaden entstanden. :D
fromme-helene

Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

fromme-helene » Antwort #175 am:

Ah, danke, dann ist ja doch alles okay. Ich hatte das falsch in Erinnerung, ich dachte, das Mark wäre in den vergangenen Jahren hell gewesen.
Jepa-Blick
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Jepa-Blick » Antwort #176 am:

Für Österreich gibt es im Internet die digitale Bodenkarte mit Angaben über die dortigen Standorteigenschaften der landwirtschaftlich nutzbaren Böden mit Humusgehalt, Wasserverhältnisse und vieles mehr. http://bfw.ac.at/ebod
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Dietmar
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Dietmar » Antwort #177 am:

Und die Diskussion über Reinheit und Gesundheit mag Wein verlieren, bei all den Spritzmitteln.
Der übermäßige Einsatz von Spritzmitteln ist auch ein Ergebnis der Lobbymacht der Chemieindustrie bis hinein in die Genehmigungsbehörden. In anderen Ländern, insbesondere in Osteuropa hätte man gar nicht das Geld, die teuren Spritzmittel zu bezahlen. Es gibt dort weniger teure und weniger giftige Alternativen, die zumindest bei mäßigem Befallsdruck ausreichend wirksam sind.Ich habe zum Beispiel mal in einer deutschen Rebenversuchsanstalt einen Versuch angeregt, mit Kaliumdisulfit zu spritzen (0,02 ... 0,04 %) - das Schwefelungsmittel beim Keltern.Meine Argumente:- gesundheitlich wenig bedenklich, da beim Keltern sowieso für Wein als Lebensmittelzusatz zugelassen (ist kein anderes Spritzmittel)- die Wirksamkeit gegen Pilze ist beim Keltern nachgewiesen. Deswegen wird es ja eingesetzt.- in der damaligen DDR brauchte man kaum zu spritzen, weil der Schwefeldioxidgehalt in der Luft durch die Braunkohleverbrennung, Glasindustrie usw. ohnehin sehr hoch war und das ist der gleiche Wirkstoff wie im Kaliumdisulfit- es gibt keine ResistenzenAnwort: Kaliumdisulfit ist als Spritzmittel nicht zugelassen. Basta!Nun frage ich mich, wer kann ein potentielles neues Spritzmittel auch ohne Genehmigung bzw. im Vorfeld einer Genehmigung testen, wenn nicht eine staatliche Rebenversuchsanstalt?Ich entgegnete, man könne ja beim Test Kaliumdisulfit als Pflanzenstärkungsmittel ansehen (Kaliumdünger) wie beim Kaliumphosfit in Frutogard u.a. Pflanzenstärkungsmitteln.Entgegnung: Kaliumdisulfit steht auch nicht auf der Liste der zugelassenen Pflanzenstärkungsmittel und könne deshalb nicht getestet werden und weil es keine Testergebnisse gibt, kommt es nicht auf die Liste.Ergo: Wegen der Rücksicht auf die Profite der Chemieindustrie wird nicht einmal der Versuch unternommen, dieses Mittel wissenschaftlich zu testen. Es liegt also nicht im staatlichen Interesse, weniger belasteten Wein herzustellen. Die Chemieindustrie hat eben eine stärkere Lobby als die Weinwirtschaft - und das trotz Wirtschaftsminister Brüderle mit der roten Nase von der Eröffnung von Weinfesten. ;D
max.
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

max. » Antwort #178 am:

@ 271rumgedoktort am wein - und zwar ganz legal- wird nicht nur in kalifornien und sonstwo, sondern auch bei uns; mal abgesehen davon, daß entsäuerung (durch kalk oder kalium) in dt. massenhaft verbreitet und legal ist. schau dir mal die produkte eines großen herstellers von kellereikram an: hier zum thema "mouthfeel".oder auch: geschmacksharmonisierung selbstverständlich sind diese erzeugnisse zugelassen und werden in dt. gekauft und eingesetzt.
max.
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

max. » Antwort #179 am:

@274,warum soll denn kaliumdisulfit dem reinen schwefel vorzuziehen sein, der im konventionellen weinbau flächendeckend bis zur blüte, und im öko - weinbau die ganze saison über eingesetzt wird?im übrigen werden selbstverständlich auch bei uns bei mäßigem befallsdruck die weniger spezifischen, und deshalb billigeren mittel eingesetzt.
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