
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Blausternchen, Scilla (Gelesen 234960 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re: Blausternchen, Scilla
In meinem Garten blühen jetzt schon viele Scilla bifolia. Seit letztem Jahr tauchen immer wieder solche blauen mit weißem Fruchtknoten auf. Ein Freund denkt, es seien vielleicht Hybriden, was meint ihr?


- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: Blausternchen, Scilla
Die Staubblätter neigen nicht zusammen und erscheinen auch nicht verbreitert. Eine Perigonröhre ist nicht erkennbar (oder, wenn sehr kurz, im Bild verborgen). Damit sind die zuerst im Kreuzungsverdacht stehenden Schneestolz-Arten wohl nicht im Spiel. Scilla bifolia im weiteren Sinne ist ein umfangreiches Aggregat, in dem heute durch Europa und Kleinasien etliche Arten unterschieden werden. Ob die Farbe des Fruchtknotens und die Färbung der Perigonzipfel dabei konstante Unterscheidungsmerkmale bieten, weiß ich nicht. Die Farbe der Samenschale soll unter anderem wichtig für die Bestimmung sein.
Re: Blausternchen, Scilla
Danke, Lerchenzorn! Diese Farbvariante tauchte im Garten auch erst auf, nachdem ich weiße Scilla bifolia gepflanzt hatte. Von daher nahm ich an, dass die Farben getrennt für die verschiedenen Blütenteile vererbt werden und es sich um Scilla bifolia handelt. Sonst kenne ich diese Farbkombination nur von Scilla / Chionodoxa sardensis, von der ich aber auch keinen Einfluss erkennen kann.
- Krokosmian
- Beiträge: 14502
- Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
- Kontaktdaten:
-
Mittlerer Neckar
Re: Blausternchen, Scilla
Norna hat geschrieben: ↑15. Feb 2024, 21:49
In meinem Garten blühen jetzt schon viele Scilla bifolia.
Nachdem Du das geschrieben hattest, bin ich am nächsten Morgen in den Garten gegangen um zu schauen... Und tatsächlich, erste Knospen, die am Abend offen waren. Seitdem sind es bei jedem Vorbeigehen mehr.
.
Im kleinen Restwald am Neckar ist es dagegen noch ziemlich verhalten. Wenn, dann meist nur einzelne Pflanzen, fast ausschließlich Normaltypen. So in 10-14 Tagen wird ein Besuch aber wohl lohnenswerter. Dann sind es deutlich mehr und es gibt sicherlich auch Farbvarianten zu sehen. Am schönsten wirkt das Blau in frühest möglicher Sonntagsruhe, für bessere Bilder ist etwas später am Tag günstiger, wenn die Sonne übern Berg ist.
.
.
- sempervirens
- Beiträge: 4632
- Registriert: 12. Dez 2023, 08:58
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 270
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Blausternchen, Scilla
ich habe im Herbst etwa 30 Bifolia Rosea und 40 Bifolia und 100 siberica gepflanzt bisher leider noch keine einzige davon gesehen. ^^
Aber im öffentlichen Grün habe ich tatsächlich mehr sibirica als bifolia gesehen, erstere ist ja viel später dran. Vllt bilden sich durch die milde Witterung ja mal interessate Hybriden zwischen siberica und bifolia, wenn sie mal gemeinsam blühen
Aber im öffentlichen Grün habe ich tatsächlich mehr sibirica als bifolia gesehen, erstere ist ja viel später dran. Vllt bilden sich durch die milde Witterung ja mal interessate Hybriden zwischen siberica und bifolia, wenn sie mal gemeinsam blühen
- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: Blausternchen, Scilla
Hybriden zwischen Scilla (Othocallis) siberica und Scilla bifolia wird es sehr wahrscheinlich nicht geben. Die beiden sind nicht so sehr nah miteinander verwandt.
Wenn aber Schneestolz-Sippen (Scilla (Chionodoxa) siehei, S. luciliae oder S. sardensis) in der Nähe von Scilla bifolia stehen, ist es nach meiner Erfahrung fast sicher, dass nach einigen Jahren Hybriden auftauchen.
Wenn aber Schneestolz-Sippen (Scilla (Chionodoxa) siehei, S. luciliae oder S. sardensis) in der Nähe von Scilla bifolia stehen, ist es nach meiner Erfahrung fast sicher, dass nach einigen Jahren Hybriden auftauchen.
- sempervirens
- Beiträge: 4632
- Registriert: 12. Dez 2023, 08:58
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 270
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Blausternchen, Scilla
Schade aber gut zu wissen
Ich dachte das bei Pflanzen die zumindest verwandt sind, jedoch ganz andere Blühzeitpunkte haben funktioniert es ja dann gelegentlich doch.
Weil Evolutiv betrachtet differenzieren sich Pflanzen ja aus und entwickeln teilweise Schutz Mechanismen um Hybridisierung zu verhindern.
Und wenn räumliche oder zeitliche Trennung vorliegt dann braucht man diese Schutz Mechanismen nicht, da es auf diese Weise mehr oder weniger unmöglich ist. Aber ist vermutlich bei Tieren stärker als bei Pflanzen.
Ich dachte das bei Pflanzen die zumindest verwandt sind, jedoch ganz andere Blühzeitpunkte haben funktioniert es ja dann gelegentlich doch.
Weil Evolutiv betrachtet differenzieren sich Pflanzen ja aus und entwickeln teilweise Schutz Mechanismen um Hybridisierung zu verhindern.
Und wenn räumliche oder zeitliche Trennung vorliegt dann braucht man diese Schutz Mechanismen nicht, da es auf diese Weise mehr oder weniger unmöglich ist. Aber ist vermutlich bei Tieren stärker als bei Pflanzen.
- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: Blausternchen, Scilla
Das ist so. Die Schneestolz-Arten sind an ihren Naturstandorten, soweit ich weiß, weitgehend voneinander isoliert und erscheinen charakteristisch. In Gartenkultur fließen sie aber mehr oder weniger schnell ineinander. Scilla bifolia (oder die etlichen Arten, die darunter zusammengefasst sind) ist mit ihnen, trotz des stark abweichenden Baus der Blüte, nahe verwandt und hybridisiert mit ihnen sowohl in der Natur als auch in den Gärten.
Etwas anderes ist es mit Scilla siberica und deren Verwandtschaft. Es besteht keine enge Verwandtschaft mit Scilla bifolia und die Hybridisierungschwelle dürfte genetisch bedingt und nicht nur relativ (durch Isolierung bedingt) sein.
Etwas anderes ist es mit Scilla siberica und deren Verwandtschaft. Es besteht keine enge Verwandtschaft mit Scilla bifolia und die Hybridisierungschwelle dürfte genetisch bedingt und nicht nur relativ (durch Isolierung bedingt) sein.
- Kleines Käferchen
- Beiträge: 594
- Registriert: 9. Apr 2016, 11:15
Re: Blausternchen, Scilla
Scilla winogradowii
- Dateianhänge
-
- IMG_4306.jpeg (39.55 KiB) 180 mal betrachtet
- Kleines Käferchen
- Beiträge: 594
- Registriert: 9. Apr 2016, 11:15
- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: Blausternchen, Scilla
Solche Besonderheiten wie Ihr habe ich nicht. Ich fürchte, dass sie in den Massen der gewöhnlichen Scilla-Arten untergehen würden. Ich liebe Scilla mischtschenkoana, wegen der sehr frühen Blüte und wegen der strahlenden Erscheinung. Die alten, etwas zierlicheren Bestände habe ich ordentlich aufgestockt. Die Neukäufe sind etwas prächtiger, mit stärker blau gefärbten Partien in der Blüte.

- Nox
- Beiträge: 4901
- Registriert: 28. Mai 2018, 23:38
- Wohnort: Süd-Bretagne
- Bodenart: sauer, stellenweise lehmig bis Heideboden
- Winterhärtezone: 9a: -6,6 °C bis -3,9 °C
Re: Blausternchen, Scilla
Schön sind sie ! Lustigerweise habe ich diese, doch etwas ausgefallene Art letzten Herbst auch gepflanzt und sie blüht gerade ebenfalls.
Sollen für sommertrockene Stellen geeignet sein. Ich habe da so einen Platz, durchwurzelt von Nachbar's Mimose - wo ich regelmässig die Wurzelschosser bekämpfen muss. Der ist hoffentlich richtig. Mal schauen, ob sie sich vermehren.
Sollen für sommertrockene Stellen geeignet sein. Ich habe da so einen Platz, durchwurzelt von Nachbar's Mimose - wo ich regelmässig die Wurzelschosser bekämpfen muss. Der ist hoffentlich richtig. Mal schauen, ob sie sich vermehren.
Re: Blausternchen, Scilla
Dieses habe ich einmal namenlos bekommen, es soll aus Demirkent in der Türkei stammen. Nun rätsele ich, ob es auch Scilla winogradowii sein könnte.
Re: Blausternchen, Scilla
Die Blütenstängel sind fast doppelt so lang wie bei dem, was ich als Scilla caucasica (links) bekommen habe, die Blüten sind auch größer. Mangels Gießen leider etwas schlapp nach dem Urlaub. Leider habe ich noch keine brauchbare botanische Beschreibung der Art gefunden.