garten-pur

Nach all den Diskussionen über Glyphosat und welchen Einfluss es auf Regenwürmer oder Bodenpilze haben könnte ist das Austauschen von Boden immerhin ein Lebensraumverlust für die Bodenlebewesen, die in dem betroffenen Boden leben. Dazu zählen evtl auch Grabwespen und Bodennistende Bienen.

Also solange umgraben schon verteufelt wird, ist Bodenaustausch für mich keine Option. Kann rechtlich betrachtet aber noch fast jeder so sehen, wie er es möchte. Für Unternehmen ist die Genehmigung dafür zu bekommen zunehmend schwieriger.

Ich habe dieses Jahr die meisten Samen einfach auf Backpapier getrocknet, nachdem ich den Glibber so gut es ging über einen Sieb ausgewaschen habe. Ich habe jetzt noch eine sehr schöne und große Frucht von "Giant of Siebenbürgen", auf deren Reife ich lange gewartet habe und die Samen davon sammeln möchte. Die Frucht ist leider vor einiger Zeit noch im komplett grünen Zustand ordentlich geplatzt und hat in den letzten Tagen in den Rissen auch etwas gegammelt. Deswegen würde ich jetzt gerne mal die Vergärungsmethode ausprobieren, um eventuelle Pilzsporen oder andere Erreger abzutöten. Wie geht ihr dabei genau vor? Im Internet steht auf einer Seite was von 2x 10 Stunden, auf einer anderen 7 Tage, auf einer dritten wieder was anderes.

Gib den Glibber mal in ein Glas und wenn sich der Glibber vom Samen lösen lässt, ist es fertig. Evtl kannst du 10ml Wasser zugeben, damit die Masse nicht so dickflüssig ist. Zu stark sollte man aber nicht verdünnen, oder entsprechend Zucker zugeben, damit auch was zum gären da ist. 2-3 Tage kannst du anpeilen, je nach Temperatur.

Floris hat geschrieben: ↑6. Okt 2025, 12:34Ist schon eine Weile her, als im Pflanzenschutzbereich die Ansicht verbreitet wurde, es gäbe im Freiland keine bodenbürtigen Krankheiten bei Tomaten die einen Fruchtwechsel erforderlich machen. Daher könne man Tomaten nach Tomaten anbauen.

Es wird hier zwar immer wieder was anderes behauptet, ich habe aber noch nicht die Quelle gefunden die belegt, dass diese Ansicht hinfällig ist.

Ein Versuch aus 1998, jetzt 27 Jahre her: https://www.hortigate.de/publikation/47 ... onokultur/

Eigentlich weiß das auch jeder, das Monokultur zu Problemen führen kann und eher spricht man über die Ausnahmen, wo es dann doch geht. Tomaten gehören nicht dazu, sind nicht selbstverträglich.

thuja thujon hat geschrieben: ↑7. Okt 2025, 08:52 Ein Versuch aus 1998, jetzt 27 Jahre her: https://www.hortigate.de/publikation/47 ... onokultur/

Eigentlich weiß das auch jeder, das Monokultur zu Problemen führen kann und eher spricht man über die Ausnahmen, wo es dann doch geht. Tomaten gehören nicht dazu, sind nicht selbstverträglich.

Das ist ein Anbauversuch im Folienhaus, also nicht im Freiland und im Blick haben die genau die Probleme des geschützten Anbaus.

Also weiterhin kein Hinweis auf Erreger die im Freiland bei Tomaten einen Fruchtwechsel erforderlich machen.

Als Krankheiten kann man neben Braunfäule auch Didymella und anderes in Betracht ziehen.
Siehe zum Beispiel hier, auch dort wird Fruchtwechsel empfohlen.
https://www.oekolandbau.de/bio-in-der-p ... copersici/

Du stellst die Frage falsch rum. Für Fruchtwechsel sprechen dutzende Gründe, wenn man die nachhaltige Bewirtschaftung einer Fläche im Hinterkopf behält, also die Fläche nicht irgendwann über Jahre für Tomatenanbau unbrauchbar werden soll.
Stell dir vor du hast dieses Jahr Tomatenrostmilben. Da wäre ein Fruchtwechsel angebracht, um die nicht wieder nächstes Jahr auf den Tomaten zu haben oder behandeln zu müssen. Verticillium genauso. Für Verticillium dann ein paar Jahre mehr Anbaupause.
Prinzipiell werden 2-3 Jahre Anbaupause für Nachtschattengewächse empfohlen, manche empfehlen auch 4. Und weitgestellte Fruchtfolgen reduzieren manchmal wirklich den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Denke auch daran, dass eine Erfolgreiche Tomatenkultur bis zum abräumen gesund sein sollte, also nicht nach 3 Rispen Mehltau, Braunfäule, Alternaria oder sonst etwas auftreten sollte. Auch Blattläuse und weiße Fliege sollte es möglichst keine geben.
Und wenn eine Tomatensorte auf einem geeigneten Beet steht, ist es schon ein Nachbauschaden, wenn der Ertrag 5% geringer ist auf dem Beet, wo kein Fruchtwechsel, sondern Monokultur stattgefunden hat. Die 5% werden dem Hobbygärtner nur nicht auffallen, weil sie nicht sofort auffallen und er die Ernte nicht wiegt und in der Regel auch keine Vergleichsmöglichkeit hat.
Ändert aber an der Grundlegenden Sache nichts.

thuja thujon hat geschrieben: ↑8. Okt 2025, 12:34
Du stellst die Frage falsch rum.

Oder ich betrachte das Thema nicht so allumfassend wie du.

Ich beschränke mich bei der Frage nach der Erforderlichkeit des Fruchtwechsels auf die Frage, ob eine Pflanze den Boden so verändert, z. B. durch Anreicherung oder Hinterlassung von Schaderregern, dass beim nächsten Anbauversuch Probleme auftreten.
Ich beschränke mich dabei auch auf Probleme mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, Didymella an Tomaten im Freien habe ich noch nie gesehen.

Die ganzen Probleme mit Bodenstruktur und Nährstoffverhältnis betrachte ich für alle Anbauflächen gemeinsam, unabhängig von der Fruchtfolge.
Und wegen Erregern die ich mit der Kultur abräumen kann bzw. die zufliegen wandere ich auch nicht.

Vor diesem Hintergrund wechsle ich die Anbauflächen bei Tomaten im Gegensatz zu vielen, eigentlich den meisten anderen Kulturen, nicht.

Allerdings gibt es dieses Jahr hier eine Erscheinung, über die man grübeln könnte: Ich habe im 55 Jahre alten Gewächshaus einen Tisch abgebaut und auf der darunterliegenden Fläche, die in der ganzen Zeit keinen Regen und keine Pflanzen (außer Schachtelhalm) gesehen hat, Tomaten gepflanzt, weil ich mit der Substratkultur auf den Tischen nicht mehr zufrieden war. Die sind regelrecht zum Dach hinausgewachsen, weil die Anbaupause so lang und der Boden extrem ausgeruht war, oder da jahrelang Düngerwasser vom Tisch getropft ist, oder Schachtelhalm eine Vorkultur mit ungeahnter Wirkung ist?

Man kann sich tatsächlich die Frage stellen, ob man alle Schaderreger immer erkennen kann und ob man eine Kultur mit Schaderregern auch komplett abräumen kann, also inklusive aller Wurzeln. Da man diese beiden Fragen mit nein beantworten muss, werden Fruchtfolgeschäden in der Regel in Versuchen ermittelt. Also man pflanzt zB Erbsen und nach 3, 5 und 7 Jahren wieder auf die Fläche. Und dann stellt man im Fall der Erbsen fest, dass 5 Jahre Anbaupause zu wenig ist, weil auf der Fläche mit 7 Jahren Anbaupause die Erträge höher oder die Krankheiten weniger sind. Erbsen sind da aber auch extrem.
Solche Versuche mit Tomaten, würde sie gerne verlinken, finde aber nichts passendes verlinkbares. Die macht halt kaum einer im Freiland, weil viel zu hohes Kulturrisiko.

Was die Fläche unterm Gewächshaustisch angeht, man kann schlecht sagen woran es gelegen hat. Ausgeruhte Böden sind Gold wert und erkennt man es erst, wenn man es gesehen hat und auch einen wenigstens schlechten Vergleich hat. Oft ist aber der Nährstoffgehalt ungewöhnlich hoch, weil sich die Stoffe mit aufsteigendem Wasser (Verdunstung) sich oben anreichern und bei unbewachsenen Flächen nicht genutzt werden. Da muss also noch nicht mal was vom Kulturtisch runtergetropft sein. Pflanze mal was empfindliches hin, Petersilie etwa. Die sollte locker 60-70cm hoch werden.

Ich erlaube mir schon mal ein vorläufiges Fazit zu den Tomatensorten von diesem Jahr, kann ich ja ggf. noch ergänzen. Bei der Einschätzung muss man berücksichtigen, dass KBF kaum ein Thema dieses Jahr war und dafür leider der Mehltau. Bitte seht es mir nach, wenn ich zu einigen Sorten keine genaue Erinnerung habe. Ich war wohl zu faul - ähm - beschäftigt für Notizen im Sommer Leider habe ich auch wieder keine Verkostung mit direktem Vergleich gemacht. Naja. Ich habe mal zu jeder Sorte dazu geschrieben, wo ich sie angebaut habe und dahinter die Herkunft der Samen (Samentauschpaket/privat/Händlername).

- 42 days (Freiland 12-Liter-Eimer) STP
Geschmack akzeptabel und sehr früh. Sehr guter Ertrag aber dann auch früh hinüber.

- AAA Sweet Solano (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Geringer bis mittlerer Ertrag. Geschmack ok, aber nicht wirklich süß. Eher unspektakulär.

- Amarillo Armadillo (Freiland Boden) STP
Länger gereift sehr lecker, leicht süß und etwas obstig. Hatte früher KBF als andere, hielt aber ähnlich lange durch. Mittlerer Ertrag. Könnte ich mir wieder vorstellen.

- Aromastar (Freiland Boden) STP
Lecker süß aromatisch, besonders wenn sie lange gereift ist, teilweise fast wie ein Bonbon. Hatte früher KBF als andere, hielt aber ähnlich lange durch.

- Auriga (Freiland Boden) Lidl
Ertrag ganz gut, an den Geschmack habe ich keine besondere Erinnerung. Gesundheit durchschnittlich.

- Barry's Crazy Cherry (Halb unter Dach 20-Liter-Eimer) privat
Sehr ertragreich. Komischerweise gar nicht süß und nur langweilig. Bei laaaanger Reife manchmal akzeptables Aroma, aber insgesamt nicht so überzeugend.

- Bianca (Freiland Boden) STP
Sehr wüchsig. Eine der beiden Pflanzen starb im September, die andere war noch ziemlich vital. Geschmack ganz ok mit einem etwas speziellen Aroma. Muss leider direkt gegessen werden, weil sie immer platzt beim pflücken.

- Black Russian (Halb unter Dach 20-Liter-Eimer) MagicGardenSeeds
Früh krank und hinüber, viele große Früchte konnten nicht ausreifen und mussten entsorgt werden, deshalb wenig Ertrag. An den Geschmack erinnere ich mich nicht.

- Black Zebra (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Ertrag recht gut, viele gleichmäßige Früchte. Produzierte Früchte bis in den Oktober, etwas gesünder als die anderen im Gewächshaus. Geschmack war auch ganz gut, ich mag die Sorte.

- Blaue Zimmertomate (Freiland Topf) STP
Geschmack sehr fad. Abgesehen vom Mini-Wuchs und der Optik nicht besonders toll.

- Bloody Butcher (Freiland Boden) STP
Leckerste der frühen Sorten. Hielt trotzdem ähnlich lange durch wie andere. Finde ich eine überzeugende Sorte.

- Bugtussle Buttermilk Wonder (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Anfangs viel Blütenendfäule, später ok. Geschmack etwas säuerlich aber ganz ok. Ertrag mittel.

- Candy Sweet Icicle (Freiland Boden) STP
Sehr süße Tomate mit mäßig viel anderem Aroma, könnte manchen schon zu süß sein. Mittlerer Ertrag. Ich fand sie ganz gut.

- Cerise Noire du Layon (Halb unter Dach 20-Liter-Eimer) STP
Süß und aromatisch, lecker. Etwas wüchsiger, noch einige Früchte im Oktober. Platzt oft beim pflücken. Abgesehen davon recht gut.

- Chibikko (Freiland Topf) STP
Geschmack eher mittelmäßig. Kann aber auch an den wenigen Blättern durch Mehltau liegen.

- Chrestensens Edelrot (Freiland Boden) STP
Ertrag für die kleine Wuchshöhe in Ordnung, einige ähnlich große Früchte. Geschmack in Ordnung, nicht sehr süß und eher klassisch.

- Ciliegia (Nano) (Freiland 12-Liter-Eimer) STP Original
Reife eher spät, lecker süß aromatisch. Ziemlich feste Früchte.

- Dancing Green Fingers (Halb unter Dach 20-Liter-Eimer) STP
Reife ist schwer zu erkennen, obwohl ich schon einige grüne Sorten hatte. Weder optisch noch haptisch eindeutig, finde ich unpraktisch. Geschmack ganz gut, bei laaaanger Reife sogar sehr lecker und fast bonbonartig. Etwas Blütenendfäule.

- Datschnik (Freiland 12-Liter-Eimer) STP
Guter Geschmack und der Ertrag war auch ok. Würde ich wieder anbauen.

- Deutscher Fleiß (Halb unter Dach 20-Liter-Eimer) STP
Wohl recht durchschnittlich, zumindest habe ich wenig spezielle Erinnerungen an diese Sorte.

- Early Siberian (Freiland 12-Liter-Eimer) privat
Relativ früh und guter Ertrag. Geschmacklich in Ordnung. Keine besonderen Erinnerungen.

- Field Lord (Freiland 12-Liter-Eimer) STP
Eher spät reif. Ertrag und Geschmack ganz ok, sehr feste Früchte, daher Reife haptisch schwer zu erkennen.

- Fioline (Freiland Boden) STP
Lecker aromatisch und süßlich (fällt aber leicht von der Rispe ab), sehr wüchsig, ertragreich bis in den Oktober. Eine empfehlenswerte Sorte.

- Geranium Kiss (Freiland 12-Liter-Eimer) STP
Spät reif, aber sehr lecker süß aromatisch. Würde ich wieder anbauen.

- Goldener Kanarienvogel = Zolotaya Kanareyka (Freiland Boden) privat
Mehlig und wenig Aroma, kaum süß. Nicht sehr wüchsig. Fand ich nicht so gut.

- Gourmandise Yellow (Freiland 12-Liter-Eimer) STP
Ertrag üppig, auch sehr früh. Geschmack schien anfangs ok und lecker, später fad. Ähnlich Hahms gelbe Topftomate.

- Green Saxonia (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Mittlerer Ertrag, wohl ganz ok, ich habe keine besonderen Erinnerungen.

- Grinch (Freiland Boden) STP
Hatte früher KBF als andere, hielt aber vergleichsweise lange durch. Ziemlich lecker. Platzt leider oft beim pflücken.

- Grub's Mystery Green (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Mittlerer Ertrag, wohl ganz ok, ich habe keine besonderen Erinnerungen.

- Guernsey Island (Freiland Boden) STP
Ganz lecker. Ertrag auch gut und recht gleichmäßige Früchte. Gefällt mir. Später etwas KBF.

- Gutenberger Fleurette (Freiland Boden) STP
Schöne große Früchte, geschmacklich ganz gut. Ertrag auch in Ordnung. Laub war sehr speziell verdreht und hängend.

- Gutingi (Freiland Boden) Culinaris
Sehr üppiger Ertrag. Geschmack enttäuschend unterdurchschnittlich. Keine Süße und wenig Aroma. Früchte größer als Vivaoro und Vivarossa.

- Hahms gelbe Topftomate (Freiland 12-Liter-Eimer) STP
Ertrag ziemlich gut, Geschmack eher fad.

- Harzfeuer (Halb unter Dach 20-Liter-Eimer) STP
Ordentlicher Ertrag und Geschmack ganz gut. Ich habe aber keine besonderen Erinnerungen.

- Homosa (Freiland Boden) STP
Ertrag ok und Geschmack auch. Jedoch nicht besonders süß, eher klassisch.

- Isis Candy (Freiland Boden) STP
Form nicht sortentypisch (hier Birne, verkreuzt?). Sehr lecker und ausgewogen, leicht süß. Finde ich gut.

- Jochalos (Freiland Topf) STP
Geschmack ok, aber nicht besonders herausragend.

- Legend (Freiland 12-Liter-Eimer) BobbySeeds
Viel Blütenendfäule, konnte nicht so ganz überzeugen. Vielleicht besser im größeren Kübel oder Boden.

- Liguria (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Etwas vitaler als die anderen im Gewächshaus, produziert im Oktober noch Früchte. Ertrag mittel bis gut und Geschmack auch ok. Könnte ich mir wieder vorstellen.

- Lucid Gem (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Eher spät reif. Sonst keine besonderen Erinnerungen.

- Mar Azul (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Ertrag eher wenig. An den Geschmack habe ich keine Erinnerung.

- Maximka (Freiland Boden) STP
Etwas Blütenendfäule obwohl im Boden. Schöne große Früchte und Ertrag ziemlich gut.

- Micro Tom (Freiland Topf) STP
Die kleinste vom Wuchs. Schmeckte nur säuerlich, nicht gut. War aber auch schnell tot, bei der wenigen Blattmasse konnte sie kaum Zucker produzieren, schätze ich.

- Misora (Freiland Boden) STP
Ertrag mittel. Geschmacklich auf jeden Fall eine der besseren Sorten, fand ich ziemlich lecker. Deshalb evtl. wieder.

- Molodchina (Freiland 12-Liter-Eimer) STP
Blütenendfäule ohne Ende. Später ordentliche Früchte dran, Geschmack recht lecker. Haarige Haut und Konsistenz spannend, schnittfest und "leichtes luftiges" Fruchtfleisch. Würde ich evtl. nochmal anbauen, dann aber eher im Boden wegen BEF.

- Oaxacan Jewel (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) privat
Ertrag mittel, Früchte eher klein. Sonst leider keine weiteren Erinnerungen.

- Olirose (Halb unter Dach 20-Liter-Eimer) STP
Sehr viel Blütenendfäule, machte wenig Spaß. Vielleicht eher eine Sorte für den Boden?

- Orangener Tropfen (Freiland Boden) STP
Lustige Sorte mit Mini-Früchten. Etwas mühsam zu ernten.

- Orangevij Jubilej = Orange Jubiläum (Halb unter Dach 20-Liter-Eimer) STP
Scheint verkreuzt, produzierte viele gleichmäßige ROTE Früchte. Ziemlich ertragreich und Geschmack ok. Hat mir gefallen.

- Pantano Romanesco (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Mittlerer Ertrag, geschmacklich sehr gut und aromatisch.

- Pera Naranja (Freiland Boden) privat
Lecker süß und aromatisch, dazu wüchsig und ertragreich. Ungewaschen war sie leicht bitter. Früchte bis in den Oktober. Ich finde sie gut.

- Pernau Orange (Freiland Boden) Kleverhof
Interessanter Geschmack und nicht schlecht. Nicht allzu hoch wachsend, Ertrag mittel bis gut. Würde ich nochmal probieren, sie wurde bei mir später gepflanzt als die anderen.

- Post Office Spoonful (Freiland Boden) STP
Sehr wüchsig und viele tolle lange Rispen. Leider winzige Früchte wie Johannisbeeren, da lohnt sich die Ernte kaum. Geschmack ziemlich gut. Platzen oft, besonders beim pflücken. Kann man also eigentlich fast nur direkt essen.

- Primabella (Freiland Boden) STP
Wächst weniger stark als erwartet, nicht so ertragreich, wie offenbar bei manchen Leuten. Geschmack eher klassisch und kaum süß.

- Primavera (Freiland Boden) STP
Lecker süß-aromatisch und ausgewogen. Ertrag eher mittelmäßig.

- Renet (Freiland 12-Liter-Eimer) privat
Ertrag gut und Geschmack ok.

- Rondobella (Freiland Boden) privat
Gesundheit bis September noch recht ok, danach nicht mehr. Eher spät reif. Geschmack bei guter Reife ziemlich süß mit einer speziellen Note, nicht schlecht, ein bisschen fehlt irgendwie die geschmackliche Tiefe. Jedenfalls ist es kein klassischer Tomatengeschmack.

- Rose Crush F1 (Freiland Boden) BobbySeeds
Anfangs sehr enttäuschend mit massig Blütenendfäule, obwohl sie im Beet steht und sich eigentlich gut selbst versorgen können müsste. Später vernünftige Früchte, Geschmack wirklich traumhaft lecker süß und aromatisch. Mittlerer Ertrag, mittlere Gesundheit.

- Sacharnaja Nastasja = Zucker Nastasja (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) privat
Erst recht viel Blütenendfäule. Ertrag eher mäßig. Geschmack auch nicht süß trotz des Namens.

- Schneewittchen (Freiland Boden) STP
Geschmack süß, aber seltsam, fast eklig. Deshalb für mich eher nicht nochmal. Vergleichsweise gesunde Pflanze und Früchte bis in den Oktober.

- Siberia (Freiland 12-Liter-Eimer) STP
Erst Blütenendfäule, später unauffällig und durchschnittlich, ok.

- Silbertanne = Silvery Fir Tree (Freiland 12-Liter-Eimer) privat
Ertragreich und ganz in Ordnung, Früchte platzen leider bei Regen.

- Sunviva (Freiland Boden) STP
Sehr wüchsig. Stark mit Mehltau befallen und Anfang Oktober ziemlich tot. Geschmacklich recht gut und süß wenn richtig reif. Platzt gelegentlich beim pflücken.

- Supersweet 100 F1 (Freiland Boden) Frankonia
Lecker, süß und mit Aroma, sogar wenn sie noch nicht ganz reif ist, Ertrag ist auch ganz gut.

- Taiwan Goddess (Freiland Boden) STP
Ertrag ganz gut, Geschmack auch lecker. Sehr feste Früchte.

- Tatar of Mongolistan (Freiland Boden) STP
Ertrag mittel. Sonst keine weiteren Erinnerungen.

- Thorburn's Terra Cotta (Gewächshaus 20-Liter-Eimer) STP
Ertrag nicht allzu groß, Geschmack war in Ordnung, keine genaue Erinnerung.

- Uluru Ochre (Freiland Boden) privat
Geringer Ertrag, gerade mal drei Früchte. Geschmack sehr gut und lecker. Ob man sich dafür die Mühe machen will, muss man überlegen. Eher spät reif.

- Vivaoro (Freiland Boden) Culinaris
Sehr üppiger Ertrag. Geschmack enttäuschend unterdurchschnittlich. Keine Süße und wenig Aroma. Früchte etwas größer als Vivarossa und Pflanzengesundheit etwas besser.

- Vivarossa (Freiland Boden) Culinaris
Sehr üppiger Ertrag. Geschmack enttäuschend unterdurchschnittlich. Keine Süße und wenig Aroma.

- White Cherry (Freiland Boden) STP
Lecker süß und angenehm, Früchte bis in den Oktober und noch vergleichsweise gesunde Pflanze. Manchmal platzen die Früchte, aber sonst eine gute Sorte.

- Zlatava (Freiland Boden) BobbySeeds
Ertrag und Geschmack ganz gut. Spannende Konsistenz, außen etwas fest und innen saftig, angenehm. Würde ich wieder anbauen.

- Zluta Kytice (Freiland Boden) STP
Früchte etwas länglich, evtl. verkreuzt? Geschmack ok, aber nichts besonderes. Jedenfalls nicht besonders süß. Ertrag gut, bis in den Oktober.

Danke hqs für diesen wohl wertvollsten Beitrag dieses Jahr in diesem bisher 116 Seiten langem Thread.

Fachlich kann ich leider wenig dazu beitragen (bin nicht der Probierfuchs) außer dass es mich freut, dass die Sorte mit F aus dem Samentauschpaket nicht ganz so schlecht weggekommen ist. Dann war die Arbeit hier mit der die letzten Jahre wohl nicht ganz für die Katz.

Bitte mehr von diesen ehrlichen Kurzbeschreibungen von den echten Sortentestern!

Danke hqs für dein Resümee.

Ich finde die Beschreibungen auf den Samentütchen lesen sich alle recht ähnlich. Jede Tomate ist da „vorzüglich“, „empfehlenswert“, usw
Mir hilft es enorm auf eure Erfahrungen zurückzugreifen.


Bei meinen zehn Sorten gab es leider keine einzige, die ich unbedingt nächstes Jahr anbauen muss oder möchte.
Ich gebe aber der Rondobella noch eine Chance, weil sie dieses Jahr nicht so recht in die Gänge kam. Vielleicht klappt es nächstes Jahr mit mehr Futter besser.


Ich wollte fragen, ob es sinnvoll ist, wenn ich meine verfügbaren Plätze auf frühe, mittlere und späte Tomatensorten teilen soll?
Wenn ich nur frühe Sorten anbaue, kann es dann sein, dass dann die Saison schon recht bald aus ist im Sommer?
Oder sagt das nichts darüber aus, wie lange die Tomaten durchhalten?
Machen späte Sorten überhaupt Sinn im Freiland? Oder ist das sowieso eher nur was fürs Gewächshaus?

Granate hat geschrieben: ↑12. Okt 2025, 17:44Ich finde die Beschreibungen auf den Samentütchen lesen sich alle recht ähnlich. Jede Tomate ist da „vorzüglich“, „empfehlenswert“, usw
Mir hilft es enorm auf eure Erfahrungen zurückzugreifen.

Da spielen aber Faktoren wie Qualität der Erde, Qualität des Düngers, Wasser, wie oft gegossen, Wetter, Klima, Freiland, GWH etc. p.p. auch eine ganz große Rolle bei der Entwicklung UND dann auch dem Geschmack.

Nur mal ein Beispiel bei mir: Sorte 'Gina' - Hier auf dem überdachten Balkon (Westseite) im Kübel (mit Wasservorrat und gedüngt mit Hakaphos Rot) da hat die Früchte (und Blattwerk) entwickelt, mein lieber Herr Gesangsverein! Die gleiche Sorte im Garten unter freiem Himmel = Müll (Pflanze u. Früchte)!

Granate, ich probiere eigentlich die meisten Sorten ein weiteres Jahr und nehme dann noch paar andere Sorten dazu. Wie adiclair schon schrieb hängt der Geschmack von vielen Faktoren und auch vom Wetter ab. In einem Jahr schmeckt die Tomate gefühlt nach nix, im nächsten Jahr passen ihr Standort und Klima besser und sie ist um Längen besser

Ja, es wird wohl von vielen Faktoren abhängen, wie sich die Pflanzen entwickeln. Von ein oder zwei Samenkörnern einer bestimmten Herkunft und unter bestimmten Umgebungsbedingungen kann man nicht unbedingt darauf schließen, ob die Sorte generell toll ist. Deshalb möchte ich auch nicht sagen, dass die Sorten grundsätzlich schlecht sind, die sich bei mir wenig überzeugend entwickelt haben.
Da ich nicht davon ausgehe, dass ich hier nächstes Jahr gänzlich andere Bedingungen schaffen werde, sondern eher an einzelnen Stellschrauben drehen werde, dienen die Aufzeichnungen mir als Gedankenstütze. Und vielleicht euch ein wenig als Inspiration. Die Vielfalt im Tauschpaket kann einen ja z.B. durchaus ein bisschen erschlagen.
Ich lasse mich ja u.a. auch gerne von den Bestenlisten anderer Leute inspirieren. Wenn eine Sorte bei fünf anderen überzeugend war, stehen die Chancen ganz gut, dass es auch bei mir funktionieren könnte. Aber Geschmäcker sind natürlich auch verschieden, nicht nur die Bedingungen.
Also baut fleißig Tomaten an und berichtet, wie die Sorten waren

Granate hat geschrieben: ↑12. Okt 2025, 17:44 Ich wollte fragen, ob es sinnvoll ist, wenn ich meine verfügbaren Plätze auf frühe, mittlere und späte Tomatensorten teilen soll?
Wenn ich nur frühe Sorten anbaue, kann es dann sein, dass dann die Saison schon recht bald aus ist im Sommer?
Oder sagt das nichts darüber aus, wie lange die Tomaten durchhalten?
Machen späte Sorten überhaupt Sinn im Freiland? Oder ist das sowieso eher nur was fürs Gewächshaus?

Ich denke es hängt sehr von der Sorte ab, wie lange sie durchhalten. Determiniert wachsende sollen ja eigentlich nur einmal Früchte liefern und das war es dann. Sibirische Sorten sind wohl auch eher früh und kurzlebig. Aber meine Erfahrungen damit sind noch recht begrenzt. Ich hatte die frühe 42 days, die war relativ schnell hinüber. Und die frühe Bloody Butcher hat noch ziemlich lange gelebt und Früchte gebracht.
Was die späten Sorten angeht, ich denke da kommt es sehr auf das Jahr und das jeweilige Wetter an? Insbesondere ein frühes Auftreten von KBF kann im Freiland dann schwierig werden. Sorten mit wenigen, großen Früchten, die spät reif werden, sowas packe ich tendenziell lieber unters Dach, wenn möglich.
Aber dazu höre ich gerne auch noch weitere Meinungen

Das stimmt, was ihr sagt und mir ist das auch durchaus bewusst.
Daher will ich ja die Rondobella noch einmal probieren, weil ja hier sehr viele nur Gutes berichtet haben. (Bei mir steht sie noch als einzige im Beet)

Einige andere Sorten haben zwar überzeugt (Feuerwerk, Ananas, Goldita), aber keine Sorte so sehr, dass ich sage, dass ich sie unbedingt nochmal anbauen muss.
Da ich bisher sehr wenige Sorten ausprobiert habe, und ich nur begrenzt Platz habe, zudem das Angebot im Samentauschpaket wirklich seeeehr verlockend ist, will ich nächstes Jahr so viele neue Sorten ausprobieren, wie es nur geht