Späte Antwort: Sehr wahrscheinlich ja,
Campanula cochleariifolia. Und ich staune, dass diese Pflanze in Eurem Garten so lange durchhält. Hierzulande sind das welche, die sich schnell verdrücken. Vielleicht sollte ich es mal mit unverzüchteten Wildformen probieren.Ein anderes Thema, dem Namen nach nicht nur
Campanula betreffend:Wir hatten uns schon mehrfach über verschiedene "
Adenophora"-Pflanzen im Staudenhandel unterhalten."Adenophora confusa" (meist unter dem Sortennamen 'Hemelstraling') wirkt auf allen mir bekannten Abbildungen wie
Campanula rapunculoides.Frappierend ist, dass Internet-Bildersuchen zu "Adenophora" allgemein zunehmend Bilder von
Campanula rapunculoides zu ergeben scheinen.Da greift offenbar eine regelrechte Verwechselungs-Seuche um sich.In diesem Jahr habe ich mir nun endlich einen Topf von 'Hemelstraling' gegönnt, um mit eigenen Augen zu sehen, was das ist.Hier die Bilder von Blütendetails der angeblichen "Adenophora confusa":

Zum Vergleich habe ich Acker-Glockenblumen
(Campanula rapunculoides) in der Innenstadt eingesammelt und die gleichen Details fotografiert.Herkunft 1 (Mauerfugen)

Herkunft 2 (Strauchbeete)

Ich erkenne keinen nennenswerten Unterschied und bin sicher, dass es sich bei dieser 'Hemelstraling' um keine
Adenophora, sondern um eine Glockenblume
(Campanula) handelt.
Adenophora hätte um den Grund des Griffels eine röhrenartige oder wenigstens deutlich scheibenförmige Struktur (Nektarscheibe). Ich werde der Pflanze noch ein, zwei Jahre der verschärften Beobachtung gönnen, bevor sie vorsichtshalber wieder rausfliegt.Robert Kelly (
Rob´s Plants) hat die Frage schon vor Jahren geklärt und seinen Vergleich fragwürdiger Pflanzen mit zweifelsfreien
Adenophora-Pflanzen gut dokumentiert:
Das Adenophora-RätselIn seinen Garten war
Campanula rapunculoides (evtl. weitere
Campanula-Arten) im Laufe der Jahre unter drei verschiedenen "Adenophora"-Namen gekommen und hatte zum Teil beeindruckende Unkraut-Qualitäten entwickelt.Zu guter Letzt: Ich bin nicht sicher, worum es sich bei 'Hemelstraling' und anderen, offensichtlich falschen "Adenophora"-Sorten tatsächlich handelt. Ich vermute, dass es
Campanula rapunculoides ist, kann aber nicht ausschließen, dass es sich um eine andere, ähnliche
Campanula-Art handelt, die ich nicht kenne. Die falsche Benennung scheint schon älteren Datums und scheint auch nicht in Deutschland entstanden zu sein, da die "Blender" auch im nordamerikanischen und anderwärtigen Staudenhandel verbreitet sind. Inzwischen leider unter etlichen Namen und immer noch neu kreierten "Auslesen".Ob es sich um weniger stark Ausläufer treibende und weniger Samen verbreitende Form(en) der Acker-Glockenblume handelt, wäre eine interessante Frage. Ebenso, wie die Sorten in den Staudengärtnereien gehalten und in Schach gehalten werden, falls sie doch genauso invasiv wie die normale Form sind. (Immerhin werden sie inzwischen seit Jahren angeboten.)