Von Anbau, Aufbewahrung und Anwendung bis zur Magie am Wegesrand. Thematisch nicht immer klar von Stauden, Gemüse, Atelier, Gartenküche bzw Gartenmenschen u.ä. zu trennen, ist hier der Treffpunkt für die Kräuterfans.
Weidenkatz hat geschrieben: ↑11. Nov 2017, 09:14 Das ist sicher mit meinem 7a/7b Gärtnern und örtlich viel Wind nicht zu vergleichen.
Zum neidisch werden ist mein Rosmarin zwar nicht, aber immerhin lebt er noch in 7b, Sorte unbekannt. ;) Die Lage ist ungeschützte Südseite, normaler Boden. Ich hatte damit gerechnet, dass er schon nach dem ersten Winter verschwinden könnte, aber die ersten beiden Winter waren gar kein Problem. Der letzte Winter aber hat ihn dann ziemlich reduziert. Starker Rückschnitt und umgepflanzt im Frühling mit dem Gedanken, "entweder oder". Vorerst hat er sich entschieden zu bleiben. (Nach partisanengärtners Rat werde ich ihn mal ein bisschen schützen, sobald es richtig Winter werden will.)
Ach ja - da war ja noch etwas. Mein großer Rosmarin könnte auch etwas Schutz bekommen - jedenfalls werde ich es mal einplanen, für extrem frostige Zeiten. Und Stecklinge wollte ich auch schneiden - das habe ich ja wohl gründlich verpasst. Die schlagen doch jetzt keine Wurzeln .... ist ja Wachstumspause auch bei denen oder?
thuja hat geschrieben: ↑13. Nov 2017, 21:11 Im Prinzip sollten sie von Herbst bis Frühjahr durchblühen. Zumindest soll das in deren Heimat so sein.
Ah, das wusste ich nicht, dachte immer, wahrscheinlich hat er hormonelle Schwankungen. ;) Angesichts deines grossen geschnittenen Exemplars thuja, kam mir ein grosser, alter, ungeschnittener bei einem alten Ehepaar in den Sinn, der dann plötzlich von einem auf den anderen Tag verstorben ist. Ob es so ist wie beim Lavendel, dass der Schnitt die Lebenszeit verlängern kann? Ich denke ja. Mein Topfling hat jetzt auch mit dem Blühen begonnen, möge ihm der Winter wohlgesonnen sein.
Ich hätte auch noch einen, nicht bei mir, aber in einem Vorgarten. Klimazone 6 bis 7, seit Jahren völlig ungeschützt, an einem Nordhang. Ich werde im Frühjahr mal um Stecklinge betteln gehen :)
Hier wollen sie im Zweifelsfall geschützt von den Nordostwinden stehen.
Südhang ist hier kein Problem.
Ich glaube langsam, wachsen müssen sie. Nicht zuviel und nicht zuwenig, sondern ziemlich genau das richtige Maß treffen. Wenn der Stamm etwa Bierflaschendurchmesser hat, baut das Holz wohl ab und wird frostanfälliger. Jedenfalls gehen auffällig viele in dieser Altersklasse unvermittelt kaputt, zumindest teilweise. Deswegen macht vielleicht auch ein rechtzeitiger Rückschnitt Sinn, um einfach wieder mehr Leben in die Bude zu bringen.
Alte, vergreiste und nie richtig gewachsene Exemplare halten hier aber auch so ungeschützt und frei die Winter durch, solange zumindest keiner im Sommer zuviel dran rumgeschnitten hat.
Ich denke, Rosmarin braucht einfach genug Reserven, die er einlagern kann, also im Sinne von natürlichem Rhytmus einhalten und nicht zuviel kaputtpflegen, nur weil man gerade Zeit hat, aber leider der denkbar schlechteste Zeitpunkt ist.
Ein übers Jahr aufgebautes, möglichst kräftiges Wurzelsystem hilft bestimmt auch. Humus ist kontraproduktiv.
Wie Staudo schon angedeutet hat gilt das nicht in den härteren Klimaregionen Deutschlands. Da werden die südwärts exponierten Exemplare von der Wintersonne gefriergetrocknet. Wenn dann der Standort auch noch windexponiert ist geht das natürlich noch schneller.
Bei Dir gibts ja keine bis in größere Tiefe wochen bis monatelang gefrorenen Böden Thujon. Von Deinen Bedingungen können wir nur träumen. Ab bierflaschenstarke Stämme sind besonders frostanfällig.... ;D ;D ;D
Hier im Südwesten hat Rosmarin im Februar 2012 sehr stark gelitten: Die Wintersonne plus Kahlfrost haben massive Frosttrocknis verursacht. Mit allenfalls geringen Schäden haben Rosmarin überlebt, die in der der Zeit mit Sackleinen, viel Tannenreisig o. Ä. gut zugedeckt waren.
Vor winterlichen Nordostwinden geschützt ist die Frosttrocknis aber wohl auch weniger schlimm als an windexponierten Stellen. Bleibt halt die Frage, ob eure Winter dann mild genug sind, damits noch reicht.
Die 2 Wochen Kahlfrost 2012 mit minus 17°C glaubich hat meiner jedenfalls als gerade angewachsener Absenkersteckling mit rund 60cm ganz gut überstanden.
Ich habe hier den Eindruck das ganz junge Stecklinge oder Absenker deutlich mehr aushalten als gut eingewachsene die schon höher als 40-50 cm sind. 2012 hast Du ja einen Eindruck vom Normalfall hier gehabt. Auch wenn das bei Dir noch ein wenig mild war.
Auch wenn es heisst das manche Bäume und Sträucher in der Jugenphase weniger frosthart sind, gibt es auch gegenteilige Erfahrungen bei einigen klimatischen Grenzgängern. Lavatera x olbia Barnsley ist so ein Fall und eben Rosmarin scheinbar. Da sind selbst schlecht angewurzelte Stecklinge härter als zwei oder dreijährige Pflanzen. Darum empfiehlt es sich immer im Sommer ein paar Stecklinge zu machen um eine Sicherungskopie zu haben.
Mein im Frühjahr totgeglaubter Rosmarin (wir hatten 3 Wochen festgefrorenen, vereisten Schnee) hat übers Jahr wieder schön ausgetrieben. Ich habe ihn dieses Jahr kaum geschnitten, wollte ihn erst mal wieder wachsen lassen. Ein paar Stecklinge habe ich gemacht, die sind jetzt geschützt im GH eingeschlagen.
Ich bin gespannt, wie er diesen Winter übersteht. Er hat reichlich Schutz mit Wacholderzweigen bekommen, er steht gemeinsam mit Satureja montana recht frei auf einem Hügel, vollsonnig und windexponiert, karger Sandboden, kalkhaltig.
Staudo, ja, die kleinen sind vehätnismäßig kräftiger im Wuchs, wollen ja die Stresszeit mit Wurzelbildung usw aufholen. Etwas ganz anderes als die vergeilten, die in der Küche auf der Fensterbank oder im Balkonkasten hochgeschossen sind.
Erhama: Ich drück mal die Daumen. Habe aus Verzweiflung und mangels ernsthafter Abnehmer demletzt die 32 diesjährigen Stecklinge ins Vorbeet gepflanzt.
Falls euch was erfriert und ihr Versuchsmaterial braucht meldet euch, ansonsten gibts ne Rosmarinhecke bei mir nächstes Jahr.