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Alte Gärten - alte Menschen (Gelesen 72950 mal)
- Gänselieschen
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Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Sehr schön, aber unkrautfrei ist eine Herausforderung.OT Ende - ist doch aber eigentlich kein OT :-\L.G.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Ich glaube, dass die "Ziele", die man im Garten hat, sich mit den Jahrzehnten nochmal ganz schön stark ändern können. Meinem Vater sind Geländer (und irgendwas im Beet, an dem man sich wieder in die Höhe hangeln kann, wenn man sich mal hingekniet hat) wichtiger als ganz ebene Wege, weil sein Physiotherapeut sagt, dass Gehen auf unebenem Gelände das beste Wirbelsäulentraining ist. Deswegen geht er mit oder ohne Stock/Stöcke, je nach Tagesform gern auf der Wiese weglos durch den Garten. Ein Geniestreich in Sachen "steiler Gartenweg" war, dass er sich eine Handbremse an die Schubkarre gebaut hat (von der Straße/Autozufahrt zur Haupt-Gartenebene geht es ein Stockwerk runter auf eine Strecke von ca. 20 Metern). Jetzt kann er das, was früher drei Kisten Äpfel waren (=zusammen ca. 80 Kilo) einladen (heute in ca. 6 Kistchen) und auf einmal den Berg runter fahren. Und muss keine sechsmal gehen dafür. Den Berg rauf hilft die Handbremse natürlich nicht, da hilft eher, die Lasten so zu planen, dass man jemanden hat, der hilft.Natürlich könnte man auch so Gärtnern, dass nicht mehr Zentnerweise Äpfel und anderes hin und her gekarrt werden müssen, aber solang der Obstgarten (mit Erntehilfe von Familie oder sonstigen Helfern) noch geht, liebt es mein Vater sehr und würde jedem den Kopf abbeisen, der was von Bäum abschneiden, Wiese einsäen, pflegeleichte Staudenbeete... murmelt.
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Re:Alte Gärten - alte Menschen
Ein früherer Kunde von mir, querschnittgelähmt, Ingenieur bis zur Pensionierung und Modellbauer aus Leidenschaft, bewirtschaftete bis vor einigen Jahren seinen Garten noch selbst. Alle seine Modellfahrzeuge sind voll funktionsfähig.Wie er z.B. Zwiebeln setzte? Ganz einfach: Mit dem Bagger die Löcher ausheben, die Zwiebeln reinheben und mit dem Schieber die Löcher zugeschoben.Ich muß nicht extra erwähnen, dass sein Nachbar fast aus dem Fenster gefallen ist, als er das gesehen hat?
Lebe den Tag, denn heute ist morgen schon gestern...
Re:Alte Gärten - alte Menschen
@ barbarea vulgaris: auch wenn ich jetzt erstmal breit grinsen musste, das macht richtig vollumfassend mut für die kommenden jahrzehnte und irgendwelche ggf. lauernden unbilden. toll! 

Re:Alte Gärten - alte Menschen
tja, sach ich doch:siehe meine Signatur



im Reihenhausgarten: immer an der Hecke lang
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Damit Deine Vorstellung besser wird: Menschen, die einen Rollator benutzen (also eine Gehhilfe), sind in der Regel noch gehfähig, aber gangunsicher. Bücken ist mit einer Möglichkeit zum Festhalten oft noch gut möglich, auch eigenständiges Aufstehen nach einem Sturz (schafft auch mein 86jähriger Vater trotz Parkinson - Gartenarbeiten könnte er nicht mehr wegen des Zitterns). Ein Rollator hat eine Feststellbremse - diese aktiviert man und kann das Gefährt dann als 'wandelndes Geländer' benutzen. Je nach Körpergröße kann ein Beet bis zu 1,50 m tief angelegt werden - ich bin 1,75 m groß und für mich sind die 1,50 m Beettiefe gerade noch erreichbar - kleinere Personen wählen andere Maße. Beete sind meist nicht bis zum Beetrand bepflanzt (Stauden bilden um den Wurzelstock herum Blattrosetten oder ausladende Triebe) - bei 1,50 m Beettiefe stehen die Pflanzen meist in 1,30 bis max. 1,40 m Entfernung. Die Pflege solcher Beete ist daher - sinnvollerweise unter der Verwendung eines langstielige Unkrautstechers - nach wie vor möglich (vorausgesetzt, man kann seine Arme noch benützen - ist das nicht der Fall, ist Gartenarbeiten eigentlich nicht mehr möglich). Die Neuanlage - also, wenn man zwecks Pflanzung in die Beete steigen muß - sollte man sinnvollerweise erledigt haben, bevor man so gebrechlich ist, daß ein Einsteigen in die Beete aufgrund der Sturzgefahr zu riskant wird. Vielleicht kannst Du Dir jetzt ja besser vorstellen, welchen Sinn diese Gestaltungs-Tipps dann in der Praxis haben?ich kenne den unterschied zwischen rollator und rollstuhl. aber ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, wie ich in einem 1,5m breiten, nur von einer seite zugänglichen beet im hinteren bereich arbeiten soll, wenn ich auf einen rollator angewiesen bin und vor allem dazu nicht ins beet zu treten
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Geländer verringern die Sturzgefahr minimal - man stürzt mit den Füßen und nicht mit den Händen - sie erleichtern nur das Überwinden von Niveauunterschieden. Da im Alter die Reaktionszeit länger wird, steigt bei einem Sturz die Verletzungsgefahr, wenn man gegen ein Geländer stürzt - die Investition in ebene, rutschsichere und gut entwässerte Wege ist hilfreicher. LGPS: Ich weiß, wovon ich hier schreibe - leider sind Stürze immer wieder mal meine Realität.In meinen Garten, der ein leichtes Gefälle nach unten zum Fluss hat, komme ich an einer Stelle auch nur über eine ziemliche Schräge - die führt auch zum Hauskompost - den Gang musste ich mir verkneifen, bei der Glätte - Geländer ist vorgemerkt, danke für den Tipp, kann gut werden, weil dort auch noch ein formales Wasserbecken in die Nähe soll. Stufen will ich nicht - muss mit Schubkarre befahrbar bleiben. Es ist aber nicht der einzige Weg in den Garten, aber der kürzeste zum Kompost
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Wenn man ein Geländer so wie vorgesehen benutzt, zum Anhalten beim Gehen, dann verringert es die Sturzgefahr sehr wohl, Wenn man erst im Fallen hingreift, dann ists klarerweise zu spät.Warum wohl werden z.B. im alpinen Gelände versicherte Steige primär mit etwas zum Anhalten gesichert?
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Im alpinen Gelände trägt man einen Rucksack - auf dem Weg zum Komposthaufen (und bei vielen anderen Gartenarbeiten) hat man selten beide Hände frei - und selbst wenn, sind wenige alte Menschen so reaktionsschnell, um sich abfangen zu können. Daß jemand sich im eigenen Garten auf Gartenwegen aus Sicherheitsgründen bei jedem Schritt an einem Geländer festhält (am besten mit beiden Händen) - was ja notwendig wäre, um die Sturzgefahr zu vermindern - kann ich mir in der Praxis nicht vorstellen (und ich kenne die Praxis). Treppengeländer sind ein völlig anderes Thema - hier erleichtert das Festhalten das Überwinden der Höhendifferenz und wird daher gerne freiwillig gemacht. Sturzgefährdete Menschen sind zudem in der Regel nicht mehr im alpinen Gelände unterwegs (zumindst, wenn sie noch wissen, was sie tun). Wenn Deine Theorie stimmen würde, hätten barrierefreie Gebäude überall Geländer anstatt ebene rutschfeste Böden ohne Höhenunterschiede.Wenn man ein Geländer so wie vorgesehen benutzt, zum Anhalten beim Gehen, dann verringert es die Sturzgefahr sehr wohl, Wenn man erst im Fallen hingreift, dann ists klarerweise zu spät.Warum wohl werden z.B. im alpinen Gelände versicherte Steige primär mit etwas zum Anhalten gesichert?
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Re:Alte Gärten - alte Menschen
Der Einwand ist durchaus berechtigt - ich habe mir mal bei einem Sturz, durch das Festhalten oben, arg die Schulter gerissen. Dennoch - wenn ich mich bewusst halte - es geht um ca. 3 Schritte oder einen Großen - dann habe ich sehr wohl mehr Sicherheit. Eine Hand kann immer frei sein, die Rechte - dort wäre das Geländer - und das Komposteimerchen hat dann gewiss auch einen Henkel.Vielleicht kann man die Höhe ausgleichen - über eine längere Strecke - aber Stufen sollen nicht sein. Ich kann mir auch grad ein Geländer aus gestalterischer Sicht sehr hübsch vorstellen. So ein Handlauf wie an einer kleinen Teichbrücke.L.G.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Ach quak.Hättest Du gelesen, was ich geschrieben habe: " Wenn man erst im Fallen hingreift, dann ists klarerweise zu spät. ", dann bräuchtest Du nicht über Reaktionsschnelligkeit schreiben.Es geht um eventuelle Geländer oder ähnliche Hilfen, vor allem in unebenem Gelände. Ein Rollator ist schließlich auch nur eine Art bewegliches Geländer, und beim Weg zum Komposthaufen, wenn man etwas trägt, auch ziemlich wertlos.Auch in barrierefreien ebenen Gebäuden gibts nach meiner Erfahrung reichlich Geländer, offenbar nicht umsonst. Und ein Garten ist üblicherweise nicht unbedingt ein ebenes, oft nicht einmalein barrierefreies Gelände, und um solche Bereiche gehts hier. Da sind Terrassierungen wie bei fernöstlichen Reisfeldern nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, und wenn, dann können Hilfen zum Festhalten vorteilhaft sein.Warum wohl gibts im Reha-Bereich, wenn die Leute nach Unfällen oder Operationen wieder gehen lernen müssen, überall Geländer?Nebenbei, in den Bergen gehen nicht alle nicht überall mit Rucksack, genauso wie im Garten nicht alle mit Scheibtruhe gehen.Ich bin schon genug mit Krücken gegangen,und ich gehe noch immer in Bergen, und ich stelle mir feste Hilfen, ob Geländer oder ähnliche Stützen, im Garten bei fortgeschrittenem Alter stellenweise recht brauchbar vor.Im alpinen Gelände trägt man einen Rucksack - auf dem Weg zum Komposthaufen (und bei vielen anderen Gartenarbeiten) hat man selten beide Hände frei - und selbst wenn, sind wenige alte Menschen so reaktionsschnell, um sich abfangen zu können. Daß jemand sich im eigenen Garten auf Gartenwegen aus Sicherheitsgründen bei jedem Schritt an einem Geländer festhält (am besten mit beiden Händen) - was ja notwendig wäre, um die Sturzgefahr zu vermindern - kann ich mir in der Praxis nicht vorstellen (und ich kenne die Praxis). Treppengeländer sind ein völlig anderes Thema - hier erleichtert das Festhalten das Überwinden der Höhendifferenz und wird daher gerne freiwillig gemacht. Sturzgefährdete Menschen sind zudem in der Regel nicht mehr im alpinen Gelände unterwegs (zumindst, wenn sie noch wissen, was sie tun). Wenn Deine Theorie stimmen würde, hätten barrierefreie Gebäude überall Geländer anstatt ebene rutschfeste Böden ohne Höhenunterschiede.Wenn man ein Geländer so wie vorgesehen benutzt, zum Anhalten beim Gehen, dann verringert es die Sturzgefahr sehr wohl, Wenn man erst im Fallen hingreift, dann ists klarerweise zu spät.Warum wohl werden z.B. im alpinen Gelände versicherte Steige primär mit etwas zum Anhalten gesichert?
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Vor allem wenn man einen Garten hat, der eben nicht flach ist und es auch nicht werden wird, wenn seine Besitzer altern. Natürlich kommt auch uU eine Zeit in der man dann eben nur noch dorthin kommt, wo man mit dem Rollstuhl hin kann, dann ist es blöd, wenn man ein Haus am Hang bewohnt mit einem Garten der zu steil ist um in allen Ebenen befahren zu werden.ich stelle mir feste Hilfen, ob Geländer oder ähnliche Stützen, im Garten bei fortgeschrittenem Alter stellenweise recht brauchbar vor.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Selber quak.Deine Vorstellungen decken sich nicht mit der Realität der Betroffenen. Ich kenne sie am eigenen Leib - und ich erlebe sie jedes Mal, wenn ich meine Eltern besuche.Ach quak.
Selber lesen - dann wüßtest Du, daß in der Praxis auch gehbehinderte nicht beidhändig an ein Geländer geklammert durch den Garten gehen wollen (auch wenn das vielleicht sinnvoll wäre).Hättest Du gelesen, was ich geschrieben habe: " Wenn man erst im Fallen hingreift, dann ists klarerweise zu spät. ", dann bräuchtest Du nicht über Reaktionsschnelligkeit schreiben.
Klar kann man diesen Weg gehen - das Gelände uneben belassen und dafür Geländer anbringen. Ein Treppenlift ist auch so ein Work-around. Sinnvoller ist es, das Gelände begehbar zu machen oder auf einer Ebene zu bauen - laß Dich mal von einem Profi beraten (wir haben das hinter uns - der Profi sitzt selbst zeitweise im Rollstuhl und ist sonst mit Krücken unterwegs und arbeitet in der Beratunsstelle des Bauamtes). Zuvor waren wir übrigens ähnlich naiv wie viele hier im Forum.Es geht um eventuelle Geländer oder ähnliche Hilfen, vor allem in unebenem Gelände.
Ein guter Rollator hat einen Transportkorb - das tragen entfällt daher und er ist deswegen ziemlich wertvoll.Ein Rollator ist schließlich auch nur eine Art bewegliches Geländer, und beim Weg zum Komposthaufen, wenn man etwas trägt, auch ziemlich wertlos.
In Gebäuden sind Geländer auch sinnvoll, weil sie den Verzicht auf den Rollator ermöglichen. Das habe ich allerdings schon geschrieben - vielleicht magst Du ja noch mal nachlesen? Trotzdem werden diese Geländer in barrierefreien Privathäusern in der Regel nicht in großem Stil benötigt und empfohlen - dort werden sie lediglich zur Überwindung von Hindernissen oder als Absturzsicherung eingesetzt.Günther hat geschrieben:Auch in barrierefreien ebenen Gebäuden gibts nach meiner Erfahrung reichlich Geländer, offenbar nicht umsonst.
Verwechselst Du hier etwas - Alter ist nicht rehabilitierbar und geht durch Training nicht wieder weg.Günther hat geschrieben: Und ein Garten ist üblicherweise nicht unbedingt ein ebenes, oft nicht einmalein barrierefreies Gelände, und um solche Bereiche gehts hier. Da sind Terrassierungen wie bei fernöstlichen Reisfeldern nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, und wenn, dann können Hilfen zum Festhalten vorteilhaft sein.Warum wohl gibts im Reha-Bereich, wenn die Leute nach Unfällen oder Operationen wieder gehen lernen müssen, überall Geländer?
Stellenweise machen sie auch Sinn (siehe oben - Überwindung von Höhenunterschieden, Absturzsicherung) - das ist unbestritten.Günther hat geschrieben:Nebenbei, in den Bergen gehen nicht alle nicht überall mit Rucksack, genauso wie im Garten nicht alle mit Scheibtruhe gehen.Ich bin schon genug mit Krücken gegangen,und ich gehe noch immer in Bergen, und ich stelle mir feste Hilfen, ob Geländer oder ähnliche Stützen, im Garten bei fortgeschrittenem Alter stellenweise recht brauchbar vor.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
So ähnlich kann man sich den Rollator vorstellen, den ich im Garten benutze, mit größerem Korb und größerer Sitzfläche. Im Korb liegen die kleineren Gartenwerkzeuge, Wasserflasche und was man sonst so braucht. Auf dem festen Sitz kann ich eine 10- und eine 5-Liter-Gießkanne nebeneinander transportieren, und auf die Querstange kann ich Gartengeräte mit langem Stiel legen. Der Rollator ist eine sehr große Hilfe - nicht zu unterschätzen auch, daß man sich eben jederzeit hinsetzen kann, wenn man nicht mehr stehen kann oder es einen schwindelt. Für den Garten, wo es ja doch immer Bodenunebenheiten gibt, muß er aber große Räder haben.Geländer sind insofern nicht zu unterschätzen, als man mit abnehmender Körperkraft ängstlicher wird und schon daher eher mal einen falschen Schritt macht... Sie geben schon emotionale Sicherheit.
Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen. - Juvenal
*will Spatenpaulchen und Waldschrat zurück*
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