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Cypripedien und andere Gartenorchideen (Gelesen 537447 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Hallo HansDa sprichst Du ein sehr umstrittenes Thema an. An sich topfe ich um, wenn die Wurzel den Topf Ausfüllen.Ich habe ja früher auch schon das Problem gehabt, das große Horste sich einfach verabschiedet haben.Andererseits habe ich Horste mit über einhundert Blütenstielen gesehen. Aufgefallen ist mir, das diese großen Horste in recht sandigen Böden stehen.Dazu habe ich eine Theorie entwickelt. Vereinfacht gesagt etwa so:Stehen Cypris in recht lehmigem Substrat, reichern sich vermutlich die eigenen Ausscheidungsprodukte der Pflanze an, was sie irgendwann vergiftet.In sandigen Substraten ist die Auswaschung höher, so dass diese Produkte mit ausgewaschen werden.Seit ich mit dem hohen Sandanteil kultiviere, hatte ich jedenfalls dieses Problem nicht mehr.Beste Grüße
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
da hat jeder so seine eigenen vermutungen. ich denke in lehmigen substraten setzt sich mit der zeit das substrat sehr zu + die nässe hält sich über längere zeiträume + kann so zu fäulnis führen. in lockeren substraten passiert das weniger. ob nun grober sand, bims, liadrain oder andere grobkörnige komponenten als strukturbildner für den abtransport des überschüssigen wassers sorgen ist egal. auch in sehr grobkörnigen ausgangssubstraten z.b. bei bimssubstraten kommt es mit der zeit zu bodenverdichtungen, weil das eingetragene organische material (laub, nadeln) durch pilze, bakterien, regenwürmer etc. humusiert wird + diese feinstanteile dann die bodenporen immer mehr zusetzen. ich kenne z.b. einen cypripediumgärtner, der geht nach einigen jahren mit der mistgabel in das substrat + lockert das ganze auf.
z6b
sapere aude, incipe
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soso
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Übereinstimmung, dem ist nichts hinzuzufügen.Außer Standort leicht erhöht, und keine Mittagssonne,leicht Regen geschützt.
- türkenbund
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- Registriert: 22. Sep 2007, 08:30
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Hallo KnorbsGenau dieser Meinung bin ich auch. Und stehe nicht alleine. Ach Altvater Möller plädiert für ein lockeres Substrat.Und auch für eine geeignete Begleitbepflanzung. Ich habe Artikel von Herrn Möller vorliegen.Ein Griff in die falsche Lehmtüte und man hat den Salat. Im wahrsten Sinne des Wortes.Ich habe mit dem lockeren Substrat desen Zusammenstellung ich schon verschiedene Male gepostet habe noch keinen Verlust gehabt der darauf zurückzuführen ist.Und eine 25 triebige Pflanze in einem 24er Topf würde ich der Pflanze nicht zumuten.Aus diesem Grund habe ich alle Pflanzen ausgepflanzt. Und das sind nicht wenige.Und im Topf popeln ob die Wurzeln noch alle da sind würde mir auf den Geist gehen. Das ist immerhin eine Störung und auch das will ich meinen Pflanzen nicht zumuten.Gruss Türkenbundda hat jeder so seine eigenen vermutungen. ich denke in lehmigen substraten setzt sich mit der zeit das substrat sehr zu + die nässe hält sich über längere zeiträume + kann so zu fäulnis führen. in lockeren substraten passiert das weniger. ob nun grober sand, bims, liadrain oder andere grobkörnige komponenten als strukturbildner für den abtransport des überschüssigen wassers sorgen ist egal. auch in sehr grobkörnigen ausgangssubstraten z.b. bei bimssubstraten kommt es mit der zeit zu bodenverdichtungen, weil das eingetragene organische material (laub, nadeln) durch pilze, bakterien, regenwürmer etc. humusiert wird + diese feinstanteile dann die bodenporen immer mehr zusetzen. ich kenne z.b. einen cypripediumgärtner, der geht nach einigen jahren mit der mistgabel in das substrat + lockert das ganze auf.
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
HalloLiebe Orchideenfreunde, das war meine Arbeitsthese, welche ich für mich festgelegt habe und welche bei mir sehr gut funktioniert. Natürlich sollte Jeder, welcher mit seinen Kulturen gut zurechtkommt, diese so weiter führen.Ein paar Vorteile hat Sand allerdings. Er ist sehr günstig für eine ausgeglichene Substratfeuchte, kann nicht Verschlemmen und er löst keine Fäulnis aus. Und das über viele Jahre.Unabhängig davon, halte ich die Düngung für den entscheidenden Faktor.
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soso
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
ich nehme sogar Quarzsand dazu,der ist noch trockener 
- hansihoe †
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- Registriert: 17. Jul 2008, 18:44
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Ich nehme Kalkschotter aus Wildbächen. Das ist in den Alpen das häufigste Substrat. Und gedüngt wird sehr selten, die ausgesetzten gar nicht. Meine ältesten Cyps sind älter als 50 Jahre.Wächst das Rhizom in mehreren Schichten übereinander, ist das der sichere Tod.Hans
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soso
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Hans... ;DNaturstandort, wer träumt da nicht davon,keine Frage 
- türkenbund
- Beiträge: 102
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Hallo Was glauben Sie was ich mache??Ich dünge schon seit 35 Jahren meine Pflanzen. Aber ich wiederhole mich nicht laufend in jedem Forum.Liebe Grüsse TürkenbundHalloLiebe Orchideenfreunde, das war meine Arbeitsthese, welche ich für mich festgelegt habe und welche bei mir sehr gut funktioniert. Natürlich sollte Jeder, welcher mit seinen Kulturen gut zurechtkommt, diese so weiter führen.Ein paar Vorteile hat Sand allerdings. Er ist sehr günstig für eine ausgeglichene Substratfeuchte, kann nicht Verschlemmen und er löst keine Fäulnis aus. Und das über viele Jahre.Unabhängig davon, halte ich die Düngung für den entscheidenden Faktor.
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
HalloMir ist beim zweiten Durchgehen der Fragen aufgefallen, das da noch etwas offen ist. Die Durchwurzelung der Töpfe erkennt man, wenn sich das Substrat hebt. Das ist bei den größeren Arten und Hybriden, ab über zwanzig Blütentrieben so. Nehmen wir mal als Beispiel die wüchsige Hybride Gisela. Die Pflanze wird herausgenommen, in drei gleich große Teile geteilt. Diese werden in 3 neue Töpfe gesetzt. Das geht dann 3 – 4 Jahre. Dann muss wieder umgepflanzt werden. Botanische Arten brauchen länger.Kleinere Arten können mehr Triebe bilden, bis eine Umtopfung nötig wird. Man erkennt es aber immer am Anheben des Substrates.
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
HalloDa nun durch den Artikel im DOG Heft wieder mal C. acaule in das Rampenlicht gerückt wurde, möchte ich einmal etwas zu meiner ersten Begegnung mit dieser Art preisgeben.Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, habe ich auf einem Orchideen-Kongress im Prager Kulturzentrum, einen Vortrag zur Kultur von Erdorchideen gehalten. Zum Ende der Veranstaltung hat mich dann ein tschechischer Orchideenfreund, wegen seiner Probleme mit seinen Cypripedien, angesprochen. Da seine Datscha im tschechischen Teil des Erzgebirges lag, habe ich mir die Pflanzen auf der Heimfahrt gleich mal angeschaut. Die Höhenlage war um 800 m ü. NN und das Gelände war mit lichtem, aber uraltem, Fichtenwald bestanden.Man muss nun Wissen, das zur damaligen Zeit wegen des Schwefelausstoßes tschechischer Kraftwerke, im Erzgebirge wegen der Versauerung, riesige Waldgebiete abgestorben waren.Dieses Versauerungsproblem war auch das Problem des tschechischen Orchideenfreundes. Mit etwas Dolomitmehl war dies schnell zu beseitigen.Im hinteren Teil seines Grundstückes hatte er auch C. acaule gepflanzt. Diese hatten, nach seinen Angaben, zweimal geblüht, gefruchtet und waren dann verschwunden.Interessant war nun aber, dass hinter seinem Zaun in einer natürlichen Granitblockschutthalde, sich C. acaule angesiedelt hatte. Es stand dort, zwischen den Blöcken, in leicht lehmigem Granitgrus, bei PH 4.So habe ich dort meine ersten ca. zwanzig wildlebenden C. acaule gesehen.Daraus habe ich drei Dinge für mich gelernt.Für die Kultur habe ich als Erstes daraus abgeleitet, dass grober, saurer Sand mit etwas saurem Lehm wohl ein gutes Substrat wäre und dass man wohl, für C. acaule, mit Schwefel den PH Wert absenken kann.Als Zweites, auch ökologische Katastrophen haben positive Nebeneffekte.Und als Drittes, es sind es von mir nur ca. 300 km zum nächsten C. acaule Freilandstandort und es blüht dort heute noch.Meine heimlichen Hoffnungen, das C. acaule das versauerte Erzgebirge erobert, werden wohl nicht in Erfüllung gehen. Größere Teile der Forste dort, werden mittlerweile leider gekalkt.In diesem Sinne
- türkenbund
- Beiträge: 102
- Registriert: 22. Sep 2007, 08:30
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Aber hallo
:oDas hiese das es in Tschechien eine wilde Population von acaule gibt. Sozusagen zugewandert!!Es geschehen noch Zeichen und Wunder.Ich wusste das es eines Tages pasieren würde. Nun müssten sie aber auch noch in die Flora Tschechiens aufgenommen werden.Ob das jemand in die Hand nimmt???Vieleicht Sven??Liebe Grüsse Türkenbund
- hansihoe †
- Beiträge: 669
- Registriert: 17. Jul 2008, 18:44
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Auch in Budweis gab es einen Hobbygärtner, der schon vor Jahren alles an Cyps erfolgreich kultivierte, was es so gibt. Leider hat das Hochwasser alles vernichtet, angeblich hat er aber wieder mit Cyps angefangen.Hans
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
Hallo Türkenbund,wäre nicht schlecht für uns, wenn die Art in Tschechien unter Schutz wäre. In Nordamerika werden ja auch einige eingewanderte Dactylorhizen sehr stark geschützt.Hallo Hans,Die Tschechen hatten schon Anfang der achtziger Jahre wirklich tolle Cypris Kulturen. In der Gegend um Prag gab es viele Cypris Freunde. Die hatten damals schon die seltensten Sachen und echt gute Kulturtechniken. Allerdings ist das Klima dort auch günstig für Cypripedien.
Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen
HalloDas C. acaule kommt in Nordamerika überwiegend in trockenen, halbschattigen Wälder vor. Moorstandorte sind eher selten. Die Nordamerikaner gehen heute davon aus, dass es zwei ökologische Rassen gibt. Die Erfahrungen in der Kultur scheinen dies zu bestätigen.Zur Frage der Kultur von C. acaule wäre zu sagen, das es grundsätzlich zwei Kulturmethoden im Freiland gibt, welche ich kenne.Die erste Methode wird in dem Artikel von Walter Bachmann, in der letzten „Die Orchidee“ sehr gut beschrieben. In der Aufbaumethodik habe ich aber etwas anders gearbeitet.Als ich Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, meine ersten C. acaule an einem Wildstandort in einer Granitblockschutthalde gesehen habe, habe ich folgende Überlegungen angestellt.C. acaule wächst sauer. Was wächst bei uns sauer? … Heidelbeeren !!! Darauf fiel mir sofort ein Gebiet mit Granituntergrund im Thüringer Wald ein, wo wir häufig Heidelbeeren sammeln. Also habe ich mir von dort einige Eimer Erde beschafft. Der Boden war ein leicht, humoser Granitsand mit etwas saurem Lehm.Dieses Material habe ich dann zu einem ca. 25 cm hohen und im Durchmesser 60 cm uhrglasförmigen, flachen Hügel aufgeschüttet. In einen Hügel kann, anders als in einer Mulde, kein kalkhaltiges Wasser eindringen. Was bei meinem Gartenboden wichtig ist.Im darauf folgenden Herbst hat mir mein Freund Gerd Kohls, dann freundlicher Weise zwei Pflanzen geschickt, welche ich in den Hügel eingesetzt habe. Das Ganze wurde mit Fichtennadeln abgedeckt.Gegossen wird mit Regenwasser. Zur zusätzlichen Säuerung wird zweimal im Jahr tanninhaltiges Wasser (Gerbsäure) verwendet.Es gab nie Probleme. Wer Spaß daran hat, kann noch ein paar Calypso dazu pflanzen. Das sieht ganz nett aus.Boden aus bodensauren Eichenwäldern hat bei einem Orchideenfreund auch gut funktioniert.Das war 1983 und warum an der Kultur von C. acaule etwas schwierig sei soll, habe ich nie verstanden. Es hat eben nur seine speziellen Ansprüche und die müssen beachtet werden.Die zweite Methode, ist die Kultur in einem Hochmoorbiotop. Man kann die Pflanzen dort einfach auf den Weißtorf setzen und darauf dann das Sphagnum auflegen.Bei beiden Methoden muss man aber Eines grundsätzlich beachten. Eine Herkunft aus trockeneren Wäldern wird niemals im Moor wachsen und umgekehrt wird eine Moorherkunft nie im sauren Hügel gedeihen. Dies dürfte die frühere Konfusion bei diesem Thema noch verstärkt haben. Man sollte also die Herkunft seiner Pflanzen kennen.C. acaule ist das einzige Cypripedium, welches ich kenne, das nach meinen Erfahrungen, keine Düngung verträgt.