Cyra, wie kommst du darauf, dass Cyanin gegenüber Pelargonin und Karotidin dominant ist. Das ist eindeutig und belegbar FALSCH.
Hallo Annbellis, aus der von dir in post #97 angegebenen Quelle von Walter Lammert “The Scinetific Basis of Rose Breeding”
http://www.rdrop.com/~paul/lammertsbreeding.htmlhabe ich folgende Informationen entnommen:Rosarot ist dominant gegenüber dunkelrot und gelbRosarot ist dominant gegenüber orange-gelb, gelb, weiß und hellrot.Dunkelgelb ist dominant gegenüber hellgelb. ich habe daraus geschlossen: nachdem alle blassen Farben rezessiv sind, wird eine blasse Mischfarbe (braun) nicht dominant sein können, sondern aus mehreren rezessiven Farbkomponenten bestehen (wobei rosa auch dabei sein kann), wobei die Farbkomponenten auch unabhängig voneinander sein können. Zitiat “Color InheritanceDark maroon-red flower color is dependent on recessive factors. [?!] The nearest approach to red obtained when deep red varieties such as Crimson Glory or Night are crossed to yellow varieties, is a rose-red to Tyrian rose. The flowers also fade rapidly to magenta-red. Only by backcrossing to maroon, nonfading reds such as World's Fair, can one recover a large percentage of plants with dark maroon-red color.Orange-yellow, yellow, white, and scarlets are also recessive in their inheritance, i.e., give pinks when crossed to magenta-red or maroon-red roses. In other words, magenta-pink or Tyrian rose to rose-red is the dominant kind of color in roses. Deep yellow such as that found in Goldenes Mainz is recessive to light yellow. Hence to recover deep yellow colors, one must backcross to the deep yellow varieties. Also white is recessive to cream, buff, or light yellow. Many of our so-called "white" roses, such as Sir Henry Segrave, Odine, and Alice Stern, are really creams and dominant to true white in their color expression. Hence to recover the latent white in hybrids with these varieties it is necessary to backcross to white.(...) In all cases of color inheritance, the expresion of the color is of course complicated by the fact that the factors determining the desired color may lie in chromosomes which are able to form quadrivalents. Hence the number of plants which need to be grown to recover a desired recessive color such as deep buttercup-yellow are much largerthan is necessary in diploid crosses. (...)”
Aber das Gelb, Zinnoberrot und Bläulichrot vererben sich UNABHÄNGIG von einander, wenn es auch sicher eine ganze Reihe modifizierender Gene gibt.
das ist mir schon klar, dem habe ich auch nie wiedersprochen. Wobei du in dem neuen Artikel von fbb nachlesen kannst, dass das Zinnoberrot (Pelargonin) und das Bläulichrot (Cyanin) ineinander umwandelbar sind, sie unterscheiden sich nur in einer einzigen OH-Gruppe. Pelargonin wird während dem Aufblühen bei manchen Rosen in Cyanin umgewandelt.
Bei Karotinoiden und Anthoxanen ist es sowieso völlig abstrus, zu behaupten, das eine sei dominant über das andere.
Das habe ich auch nicht gesagt. Ich mutmasse lediglich, ausgehend von Lammerts Aussage "rosa ist dominant über gelb und hellrot", dass die Gene, die Rosa steuern (vermutlich per Cyanin-Synthese) wegen ihrer Dominanz nur einmal vorhanden sein müssen, um zur Ausprägung zu gelangen, und die Gene, die gelbe und rote Farbstoffe hervorrufen (vermutlich über Karotinoide und Pelargonin, aber wohl auch mit Flavonen) mindestens doppelt vorhanden sein müssen, um zur Ausprägung zu gelangen. Man muss daher sehen, dass man das gelb und das hellrot über beide Eltern her bekommt, denn das blaurot ist kein Problem. Das war eigentlich alles was ich sagen wollte, und es stützt sich auf Lammerts Aussagen. Wie er dazu kommt das "so" zu formulieren -

- wahrscheinlich ist das "Züchtererfahrung" dass bei diversen Kreuzungen "rosa" leicht die anderen Farben "übertüncht". Klar ist, dass das gelbe Karotinoid und das blaurote Cyan völlig unabhängig voneinander existieren. Aber wir wissen nichts drüber, was passiert, wenn in einer Rose mit 4-fach Genom 8x rosa und 8x hellgelb und 8x hellrot nebeneinander in diversen Allel-Variationen vorliegt. Ob die aber von nur 3 Genen mit unabhängiger Vererbung gersteuert sind, wissen wir nicht, es können genausogut 12 Gene oder noch mehr sein, oder aber Cyanin mit Pelargonin auf einem Gen hocken. Wahrscheinlich ist, dass das ein ganzer Haufen voneinander unabhängiger Gene ist, spezielll wenn man noch die ganzen Enzyme mitbedenkt, die ja die Farbausprägung noch beträchtlich verändern können. Hat eigentlich jemand Infos über die bereits identifizierten Farbgene der Rose? Darauf warte ich noch...

Wie die Farbstoffe im Blütenblatt sich farblich addieren, hemmen, überlagen oder sonstwas, darüber weiß ich nix. Rein aus der Geschichte der Rosen lässt sich jedoch ableiten, wann (und mit welchen Rosen) bestimmte Farben ins Spiel kommen. Rosa foetida haben wir ja schon für gelb/braun/blau entdeckt, und Jedmar hat uns jede Menge Pelargonin-Rosen geliefert.
Ich bin übrigens Biologin. Und obwohl ich gerne spekuliere, kann ich das, was ich felsenfest behaupte, auch grundsätzlich belegen.
ich bin übrigens auch Biologin.

(allerdings komplett andere Fachrichtung) Und habe mich redlich bemüht, nichts felsenfest zu behaupten, da ich von Rosengenen keine Ahnung habe

was ich zitiere, kann ich auch reproduzieren, keine Angst. Allerdings habe ich die Fülle der Informationen (Ich hab mich noch gar nicht bei dir bedankt, für die Artikel, die du mir geschickt hast! Danke schön also!

) - ich habe einige Passagen der Artikel aus Zeitmangel teils nur überflogen, und versucht, fbb paar Anhaltspunkte zu geben. Ich durchblicke die Dinge bei weitem nicht, sondern bin immer dankbar für weiterführende Anhaltspunkte.

ciao, cyra