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Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 14:39
von frida
Das macht dann ja auch in der Tat Sinn, da man bei Offenblende besser fokussieren kann und man dann - ohne das Auge nochmal vom Sucher wegnehmen zu müssen - gleich auf die gewünschte (voreingestellt) Blende abblenden kann (Springblende).Neuere Objektive haben eine Blendensimulation - so kann man immer mit der Helligkeit von Offenblende fokussieren, auch wenn am Objektiv z.B. F22 eingestellt ist. Bei Pentax funktioniert das auch noch mit den alten analogen Objektiven, die Kamera misst die passende Belichtungszeit.

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 15:32
von Faulpelz
dann den inneren Ring bis zur Voreinstellung schließen. Dabei bewegt sich die Markierung des inneren Rings von der 5,6 (Stellung ganz offen) auf die 2 (geschlossen auf Voreinstellungswert). - Irritierend, aber insofern doch praktisch, weil man immer sieht, was der voreingestellte Wert ist.
Das habe ich allein vom Lesen noch nicht verstanden. Das muss ich erst verinnerlichen, indem ich mit dem Objektiv spiele.Vielen Dank für die Erläuterungen.LG Evi

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 16:04
von Gartenlady
Bei den Naturfotografen habe ich etwas zur Linsendrehung gefunden, demnach sieht es aus, als ob dort die Linse die hinter den Blendenlamellen liegt, gedreht würde, aber wie geht das denn?
Birgit, das ist der hintere Linsenbausatz der da rausgeschraubt wird. Das sind zwei Linsen, die konkave Linse wird dann gedreht. :)
Das ist klar, dass bei dieser Beschreibung der hintere Linsenbausatz gemeint ist. Die Frage ist, muss das sein? Hast Du auch diese hintere Linse gedreht? Dazu muss man ja tatsächlich das Objektiv komplett zerlegen, einschließlich Blendenlamellen. Eine erschreckende Vorstellung für mich.Es bleibt schwierig :P

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 18:38
von thomas
Neuere Objektive haben eine Blendensimulation - so kann man immer mit der Helligkeit von Offenblende fokussieren, auch wenn am Objektiv z.B. F22 eingestellt ist. Bei Pentax funktioniert das auch noch mit den alten analogen Objektiven, die Kamera misst die passende Belichtungszeit.
frida, 'bei Pentax ...' und dann kommt, dass das super ist, könnte so was wie dein Disclaimer sein ;). Im zitierten Zusammenhang aber nicht ganz korrekt. Die sog. Auto-Takumar-Linsen hatten lediglich so einen Blendenvorwahl-Mechanismus wie z.B. die Heliosse ab 44-4. D.h. man wählte die Blende vor, und die Kamera schloss beim Auslösen auf diesen Wert. - Damit umgehen können nahezu alle modernen dSLR, auch wenn man bei denen die Blende selbst schließen muss, wenn sie Blendenautomatik / Blendenvorwahl erlauben (und das tun meines Wissens die meisten). Der große und alleinstehende Vorteil von Systemkameras ist, dass der elektronische Sucher das Abdunkeln des Suchers korrigiert. D.h. ich habe sowohl ein helles Sucherbild als auch die tatsächliche Tiefenschärfe. - Nachteil andererseits: Bei der Tiefenschärfe durch Abblendung ist die genaue Scharfstellung erschwert. Deshalb sind diese alten Vorwahlblendenlinsen so gut: Man stellt scharf bei geringster Tiefenschärfe, kontrolliert, wenn man möchte, durch Zuziehen des Blendenrings die tatsächliche Tiefenschärfe, und beim Auslösen misst die Kamera die aktuelle Belichtungszeit. Von allen nicht-vollautomatischen Verfahren m.E. das beste.Liebe GrüßeThomas

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 18:42
von thomas
Das ist klar, dass bei dieser Beschreibung der hintere Linsenbausatz gemeint ist. Die Frage ist, muss das sein?
Das ist erstens die Frage. In den einschlägigen Foren und Facebook-Gruppen findet man zwar oft 'rearmod', aber so völlig anders scheinen die Fotos damit doch nicht zu sein ... oder habe ich was übersehen?Zweitens scheint bei vielen Objektiven der hintere Linsensatz genau so befestigt - und damit demontierbar - zu sein wie die Frontlinse. D.h. man muss nicht an die Blendenlamellen ran.Ich werde es aber sicherlich mit einer billigen Schraddelslinse mal ausprobieren und berichten.Liebe GrüßeThomas

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 20:31
von frida
frida, 'bei Pentax ...' und dann kommt, dass das super ist, könnte so was wie dein Disclaimer sein ;).
Tja, wenn Du wüsstest, was die mir dafür zahlen ... 8) ;) Ansonsten habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich meine nicht jedwede analogen Objektive, die man mittels Adapter an eine Pentax schrauben kann, sondern ich meine alle alten Linsen mit dem K-Bajonett (seit 1975) :"Ist das Objektiv an ein Kameragehäuse angesetzt, betätigt ein Hebel im Kameragehäuse den Blendenhebel, so dass die Blende komplett geöffnet wird. Nur während der Belichtung – gekoppelt an die Mechanik des Spiegels – gibt die Kamera den Blendenhebel frei und die Blende schließt durch Federkraft auf den eingestellten Wert." (Wikipedia)Da Pentax das Bajonett bis heute verwendet, kann ich jedes alte Objektiv, welches K-Bajonett hat, so bedienen, dass ich trotz der Einstellung von z.B. Blende 22 am Objektivring durch die komplett geöffnete Blende gucke und fokussiere.Ich wähle also Blende vor, fokussiere manuell durch das voll geöffnete Objektiv, und lasse die Kamera die Belichtungszeit berechnen, indem ich auf einen bestimmten Knopf drücke. Dann löse ich aus.edit: Tiefenschärfe kontrolliere ich wie bei jedem anderen Objektiv mit Abblendtasteedit: Bildstabilisator in der Kamera wirkt auch bei den analogen Schätzchen :D Bitte korrigiert mich, aber ich meine, dass das andere DSLRs nicht so ermöglichen.

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 21:03
von Faulpelz
- Damit umgehen können nahezu alle modernen dSLR, auch wenn man bei denen die Blende selbst schließen muss, wenn sie Blendenautomatik / Blendenvorwahl erlauben (und das tun meines Wissens die meisten). Der große und alleinstehende Vorteil von Systemkameras ist, dass der elektronische Sucher das Abdunkeln des Suchers korrigiert. D.h. ich habe sowohl ein helles Sucherbild als auch die tatsächliche Tiefenschärfe. - Nachteil andererseits: Bei der Tiefenschärfe durch Abblendung ist die genaue Scharfstellung erschwert. Deshalb sind diese alten Vorwahlblendenlinsen so gut: Man stellt scharf bei geringster Tiefenschärfe, kontrolliert, wenn man möchte, durch Zuziehen des Blendenrings die tatsächliche Tiefenschärfe, und beim Auslösen misst die Kamera die aktuelle Belichtungszeit. Von allen nicht-vollautomatischen Verfahren m.E. das beste.Liebe GrüßeThomas
Thomas, habe ich das richtig verstanden: Der Vorteil dieser sog. Vorwahlblendenlinsen besteht darin, dass man die Tiefenschärfe bei Abblendung (also meinetwegen bei Blende 22)durch das helle Sucherbild viel besser beurteilen kann, als dies durch die Abblendtaste unserer moderenen Spiegelreflexkameras geschieht.Für alle, die hier mitlesen und nicht wissen, was eine Abblendtaste ist: Bei Canon ist die korrekte Bezeichnung nicht "Abblendtaste", sondern Schärfentiefenprüfungstaste. Man sucht vergeblich im Anwenderhandbuch nach einer Abblendtaste. Bei geschlossener Blende ist die Abblendtaste fast für die Katz, weil das Bild im Sucher stockdunkel ist, womit die Tiefenschärfe bei geschlossener Blende kaum mehr beurteilt werden kann. Hier hilft Live-View 8) ;) Oder das Anstöpseln eines Notebooks, das man dann in den Wald mitschleppen muss :DLG EviLG Evi

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 21:36
von thomas
@Evi: Das helle Sucherbild ist der Vorteil der elektronischen Systemkameras. Es ist halt immer hell, egal was die aktuell wirksame Blende ist.Deshalb kann ich mit diesen alten Vorwahlblenden-Schätzchen bei hellem Sucher sowohl bei ganz geöffneter Blende die Schärfe einstellen (was trotzdem nicht einfach sein muss, aber das ist eine andere Geschichte) als auch abgeblendet bei demselben hellen Sucherbild die Tiefenschärfe kontrollieren. Das kann aus physikalischen Gründen keine herkömmliche dSLR.@frida: Was du schreibst, gilt für das K-Bajonett seit irgendwann in den 70ern. Bei Nikon kannst du prinzipiell auch Objektive aus den 60ern verwenden. Nur der Mitnehmer der Blendeninformation stört dann oft. Den muss man ggf. anpassen (lassen), damit das mit der neueren AI-Kupplung (oder wie die genau heißt, mag gerade nicht nachguugeln, wir hatten das schon mehrfach) funktioniert.Aber egal, was die einigermaßen komfortable Verwendung alter Optiken irgendwelcher Systeme angeht, schlagen Systemkameras wie die mFT-Systeme von Olympus oder Panasonic oder Fuji einfach alles ...Liebe GrüßeThomas

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 21:56
von thomas
Ich war heute mit dem Frontmod-Helios in Köln unterwegs. Hier ein paar Impressionen. Ist viel Spielerei (aber so heißt ja der Thread), aber ein paar finde ich auch ganz vorzeigbar:Verkehr unter dem Hauptbahnhof:BildRichterfenster im Dom, davor Fürbitten-Kerzen:BildBildBildDer Chor, das 'himmlische Jerusaleum':BildSäulenheilige:BildDuane Hanson Figur:BildSeifenblasenspaß:BildBildWarten auf den Zug:Bild*Klick*Liebe GrüßeThomas

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 22. Nov 2014, 23:17
von frida
Das Foto mit den Rücklichtern ist sehr lustig, gefällt mir.

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 23. Nov 2014, 16:28
von thomas
Zur hier neulich diskutierten Frage, ob Objektiv-Pilz 'ansteckend' ist, habe ich mal in einer Gruppe nachgefragt, die sich intensivst mit alten Linsen befasst. Die beste Antwort scheint mir die Übersicht auf der Seite 'Glaspilz / Fungus' von Markus Keinath zu sein.Liebe GrüßeThomas

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 23. Nov 2014, 16:54
von frida
Danke Thomas. Ich meine ja auch, dass - wie bei anderen Erkrankungen auch - der Erreger allein nicht reicht, das Milieu muss auch passen. Ein Objektiv mit offensichtlichem Glaspilz würde ich aber nicht nutzen.Heute wegen wenig attraktiven Wetter draußen Bokehspielereien mit Kunstlicht.Bokehspielereien (2 von 2).jpg(M 85/2)Bokehspielereien (1 von 2).jpg(DA 70/2.4)

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 23. Nov 2014, 16:56
von thomas
Lustig! Abgesehen vom Hintergrund gefallen mir die Gläser im Vordergrund sehr gut.Liebe GrüßeThomas

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 23. Nov 2014, 20:44
von Ute
Birgit, das ist der hintere Linsenbausatz der da rausgeschraubt wird. Das sind zwei Linsen, die konkave Linse wird dann gedreht. :)
Das ist klar, dass bei dieser Beschreibung der hintere Linsenbausatz gemeint ist. Die Frage ist, muss das sein? Hast Du auch diese hintere Linse gedreht? Dazu muss man ja tatsächlich das Objektiv komplett zerlegen, einschließlich Blendenlamellen. Eine erschreckende Vorstellung für mich.Es bleibt schwierig :P
Birgit, nicht erschrecken, aber bei mir ist die mittelere Linse gedreht. ;) Beim Pancolar kann man den hinteren Bausatz einfach rausscharauben, somit ist die mittelere Linse erreichbar und kann gewendet werden.Hört sich schlimm an ,ist es aber gar nicht. :DThomas, Bild 5 hat was ! Den Lichteffekt finde ich hier sehr schön! Wie ein Heiligenschein. :D Auch der Bahnhof gefällt mir sehr gut mit all seinen Lichtern.Ich hab auch mal ein bißchen Bokeh provoziert, allerdings mal wieder das Trio eingesetzt. ;)DSC097452.jpgLG Ute

Re:Bokeh-Spielereien

Verfasst: 23. Nov 2014, 20:52
von Faulpelz
Zur hier neulich diskutierten Frage, ob Objektiv-Pilz 'ansteckend' ist, habe ich mal in einer Gruppe nachgefragt, die sich intensivst mit alten Linsen befasst. Die beste Antwort scheint mir die Übersicht auf der Seite 'Glaspilz / Fungus' von Markus Keinath zu sein.
Thomas, das ist ein sehr, sehr interessanter Link. Dankeschön. Habe mir soeben alles durchgelesen. Wer sich alte Optiken kauft, sollte diesen Link unbedingt lesen, denn so ungefährlich ist dieser Pilz nun wieder nicht. Auch wenn er nicht sofort sichtbar ist, können sich im inneren des Objektivs Sporen befinden. Der Autor schreibt, dass vor allem Teleobjektive besonders gefährdet sind, was mir einleuchtet. Durch das Variieren der Brennweite wird Luft in das Objektiv "gepumpt". Das kann mitunter zu Pilzbefall führen. Es sind somit nicht nur alte Objektive davon betroffen, auch neuere, die länger unbenutzt in einer muffigen Fototasche rumlungern oder unter bestimmten klimatischen Bedingungen zum Einsatz kamen, können diesen Pilz kriegen. Pilze sind sehr hartnäckig und es gibt, laut diesem Bericht, keine absolut wirksame Methode ihm beizukommen. Frida, deine Gläser sind wunderbar weihnachtlich, würde ich sofort haben wollen. Aber das Bokeh ist nach meinem Geschmack zu modern für diesen nostalgischen Weihnachtsschmuck. Thomas, von deinem Aufnahmen mag ich am liebsten den Vater mit dem Sohn beim Seifenblasen-pusten. Da die beiden jedoch gut erkennbar sind, hätte ich mich ohne Erlaubnis nicht getraut, sie hier zu zeigen. Aber vielleicht hast du sie ja auch gefragt.LG Evi