

Mitte Mai war der erste Teil des Beets renoviert, also machte ich mich an den zweiten "Bauabschnitt" rechts daneben. Hier waren zwar keine Hartriegel-Wurzeln, die ich beim ersten Abschnitt mehr oder weniger "umpflanzen" musste, dafür aber ein Dickicht von Goldfelberich, Immergrün und allerlei Unkraut, welche einen mindestens ebenso dichten Filz bildeten. Beim Graben stieß ich auf ein paar alte Trittplatten und Steine, hier war offenbar mal der Fuß der mittlerweile im Sommer regelmäßig zuwuchernden Treppe, die dort den Hang nach oben führt.


Mit Geduld und Ausdauer legte ich Quadratmeter um Quadratmeter frei, rettete auch hier ein paar Stauden, der Rest fand seinen Weg auf den Kompost, wo er sich mal wieder meterhoch auftürmte. Mit den vorgefundenen Feldsteinen baute ich probeweise ein kleines Mäuerchen, und in mir reifte die Idee, dass ich den Hang doch auch mit einer kleinen Trockenmauer abstützten könnte. Mein Bruder hatte noch einen großen Haufen Steine hinter seinem neu gebauten Haus liegen, dort hatte er zuvor ein altes Häuschen abgerissen. Mittlerweile machte sich mal wieder mein Heuschnupfen bemerkbar, und bedingt durch eine berufliche Fortbildungsmaßnahme war meine Zeit im Garten begrenzt, so dass ich mit der Arbeit erstmal nicht richtig weiterkam.



Es machte jedoch Spaß, mitzuverfolgen, wie das Beet sichtbar "aufatmete", endlich keine Hundertschaften von blühenden Gräserstängeln, kein wucherndes Unkraut mehr, sondern ein Blütenmeer aus Taglilien, Akeleien, Hasenglöckchen und Co., und auch die Pfingstrose kam erstmals richtig zur Geltung. Im Juni brach dann eine Hitzewelle über Deutschland hinein, wie man sie bis dazu zu solch früher Zeit im Sommer noch nicht kannte, mit Temperaturen weit jenseits der 30°C, so dass jegliche Gartenarbeiten erstmal undenkbar waren. Auch im Juli war es wochenlang extrem heiß, so dass man außer den Garten zu wässern nichts tun konnte.



Eins der schönsten Bilder war Ende Mai der Blick über den Teich, wo die roten Blütenbälle der Pfingstrose geheimnisvoll aus dem Halbschatten hervorglühten. Im Juli mischten sich dann doch einige Brauntöne ins Beet, die Margeriten waren nur kniehoch, aber immerhin, das meiste hatte die Hitzewelle überlebt. Mit den ersten Regenfällen im August kehrten dann die frischen Grüntöne in den Garten zurück, und der als kleine Pflänzchen ausgesetzte Oktobersonnenhut entpuppte sich als ziemlich hohe Staude, da hatte ich mal wieder die "technischen Daten" nicht so genau gelesen und blauäugig angenommen, die Dimensionen lägen ähnlich wie bei der altbekannten Rudbeckia 'Goldsturm'. ;)
(Fortsetzung folgt)