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Die Entstehung meines Gartens (Gelesen 54091 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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AndreasR
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #195 am:

Gemach, gemach, ab und zu muss der Gärtner auch mal Einkaufen gehen und sonstige Besorgungen (nein, ausnahmsweise mal nicht im Gartencenter oder im Baumarkt ;) ) machen und kommt erst zu fortgeschrittener Stunde nach Hause. ;) Es freut mich, dass meine Gartengeschichte so viel Anklang findet, da setzt man sich doch gerne hin und schreibt wieder ein paar Kapitel. Besucher sind nächstes Jahr natürlich gerne gesehen, besonders schön ist der Garten im Frühling, wenn die Narzissen und Schlüsselblumen blühen... Ok, machen wir mal weiter mit meinem Bericht:


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Mitte Mai war der erste Teil des Beets renoviert, also machte ich mich an den zweiten "Bauabschnitt" rechts daneben. Hier waren zwar keine Hartriegel-Wurzeln, die ich beim ersten Abschnitt mehr oder weniger "umpflanzen" musste, dafür aber ein Dickicht von Goldfelberich, Immergrün und allerlei Unkraut, welche einen mindestens ebenso dichten Filz bildeten. Beim Graben stieß ich auf ein paar alte Trittplatten und Steine, hier war offenbar mal der Fuß der mittlerweile im Sommer regelmäßig zuwuchernden Treppe, die dort den Hang nach oben führt.

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Mit Geduld und Ausdauer legte ich Quadratmeter um Quadratmeter frei, rettete auch hier ein paar Stauden, der Rest fand seinen Weg auf den Kompost, wo er sich mal wieder meterhoch auftürmte. Mit den vorgefundenen Feldsteinen baute ich probeweise ein kleines Mäuerchen, und in mir reifte die Idee, dass ich den Hang doch auch mit einer kleinen Trockenmauer abstützten könnte. Mein Bruder hatte noch einen großen Haufen Steine hinter seinem neu gebauten Haus liegen, dort hatte er zuvor ein altes Häuschen abgerissen. Mittlerweile machte sich mal wieder mein Heuschnupfen bemerkbar, und bedingt durch eine berufliche Fortbildungsmaßnahme war meine Zeit im Garten begrenzt, so dass ich mit der Arbeit erstmal nicht richtig weiterkam.

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Es machte jedoch Spaß, mitzuverfolgen, wie das Beet sichtbar "aufatmete", endlich keine Hundertschaften von blühenden Gräserstängeln, kein wucherndes Unkraut mehr, sondern ein Blütenmeer aus Taglilien, Akeleien, Hasenglöckchen und Co., und auch die Pfingstrose kam erstmals richtig zur Geltung. Im Juni brach dann eine Hitzewelle über Deutschland hinein, wie man sie bis dazu zu solch früher Zeit im Sommer noch nicht kannte, mit Temperaturen weit jenseits der 30°C, so dass jegliche Gartenarbeiten erstmal undenkbar waren. Auch im Juli war es wochenlang extrem heiß, so dass man außer den Garten zu wässern nichts tun konnte.

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Eins der schönsten Bilder war Ende Mai der Blick über den Teich, wo die roten Blütenbälle der Pfingstrose geheimnisvoll aus dem Halbschatten hervorglühten. Im Juli mischten sich dann doch einige Brauntöne ins Beet, die Margeriten waren nur kniehoch, aber immerhin, das meiste hatte die Hitzewelle überlebt. Mit den ersten Regenfällen im August kehrten dann die frischen Grüntöne in den Garten zurück, und der als kleine Pflänzchen ausgesetzte Oktobersonnenhut entpuppte sich als ziemlich hohe Staude, da hatte ich mal wieder die "technischen Daten" nicht so genau gelesen und blauäugig angenommen, die Dimensionen lägen ähnlich wie bei der altbekannten Rudbeckia 'Goldsturm'. ;)

(Fortsetzung folgt)
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Kakifreund
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Kakifreund » Antwort #196 am:

AndreasR hat geschrieben: 29. Dez 2021, 18:25
Eins der schönsten Bilder war Ende Mai der Blick über den Teich, wo die roten Blütenbälle der Pfingstrose geheimnisvoll aus dem Halbschatten hervorglühten.

Oh ja! Da steigt ja gleich die Vorfreude auf den Sommer :D
Ich frage mich nur, warum die alte Treppe mitten in einem Beet war ???
Der Garten ist nicht, um ihn zu unterwerfen, nicht, um ihn zuzupflastern, sondern um ihn im Einklang mit der Natur zu gestalten.

Liebe Grüße aus Nordrhein-Westfalen/NRW
Jan
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AndreasR
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #197 am:

Die "richtige" betonierte Treppe befindet sich auf den Bildern oben auf der linken Seite, aber auf der rechten Seite gab es schon immer eine zweite Treppe, bestehend aus Trittplatten, die man alternativ verwenden kann. Da dieser Treppenlauf die Fortsetzung der Treppe ist, welche vom Vorgarten hinunter in den Garten hinterm Haus führt, möchte ich diesen Weg wieder besser instandsetzen, damit er nicht so zuwuchert. In den nächsten Kapiteln wird das Ansinnen bestimmt klarer, da habe ich die passenden Fotos dazu. :)
Kapernstrauch
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Kapernstrauch » Antwort #198 am:

Ich freu mich schon auf morgen...... ;D
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AndreasR
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #199 am:

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Mitte August herrschten dann endlich wieder angenehme Temperaturen, so dass ich das im Frühjahr begonnene Projekt fortsetzen konnte. Zusammen mit meinem Vater karrte ich einen Anhänger voller Steine für die angedachte Trockenmauer heran und transportierte sie auf einer selbstgebastelten Sackkarren-Konstruktion über die beiden schmalen, steilen Treppen nach unten in den Garten, wo ich die Steine groß nach Form und Größe vorsortierte.

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Dank einiger Regenfälle konnte man die Erde endlich wieder bearbeiten, so dass ich noch die restlichen Quadratmeter rodete und schließlich mit dem Ausheben eines Fundamentgrabens für die Mauer beginnen konnte. Den Verlauf steckte ich zunächst mit einer Richtschnur ab und grub mich dann mit dem guten alten Spaten von meiner Oma durch das Erdreich. Schließlich versenkte ich die größten Steine und verfüllte den Graben mit der lockeren Erde und trat selbige gut fest. Als Fundament für eine kniehohe Mauer sollte das wohl reichen, auch wenn in den Anleitungsvideos auf YouTube immer von einem frostfrei gegründeten Schotterfundament die Rede war.

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Danach begann eine zwar kniffelige Puzzlearbeit, die passenden Steine zusammenzusuchen, aber mit etwas Augenmaß und viel Ausprobieren sowie gelegentlichem Nacharbeiten mit dem Fäustel wuchs schließlich innerhalb weniger Stunden Stück für Stück ein kleines Mäuerchen heran. Auf eine großartige Hinterfüllung der Mauer mit Schotter verzichtete ich ebenfalls, ich baute nur Stützsteine und einigen "Bruch" ein, damit die Mauer stabil steht. Sie muss ja keinen großartigen Erddruck abhalten, sondern dient vor allem der Optik - und die gefiel mir durchaus sehr gut. :)

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Frohen Mutes machte ich mich an den zweiten Teil des Mäuerchens, durch die Lücke dazwischen sollte später die besagte Treppe am Hang führen. So langsam gingen mir auch die "guten", einigermaßen regelmäßigen Steine aus, aber schließlich stand auch die andere Mauer, welche ich sogleich mit Erde hinterfüllte und mit ein paar Schlüsselblumen und etwas Sedum spurium 'Album Superbum', das hier überall im Garten wächst, bepflanzte. Im Sommer würden die Taglilien dahinter sowieso alles überwachsen, für das Frühjahr versenkte ich einige der zuvor ausgebuddelten Blumenzwiebeln.

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Danach füllte ich auch hinter den ersten Teil der Mauer Erde ein, die ich teilweise erstmal wieder lockern musste, hatte ich beim Bauen den Erdhaufen dort doch schon wieder ziemlich plattgetreten. Hier fanden dann rund um den Stamm des kleinen Flieders allerlei Stauden wie Schwertlilien, Mädchenaugen, Nachtkerze, Salbei, Katzenminze, Bergflockenblume, und auch eine aus Stecklingen gezogene Bartblume ihren Platz. Es sollte ein kleines blau-gelbes Beet werden, natürlich auch hier wiederum ergänzt mit Blumenzwiebeln.

(Fortsetzung folgt)
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Natternkopf
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Natternkopf » Antwort #200 am:

Wiederum ein toller Dokumentationsabschnitt.
Merci, lese ich gerne. :)
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polluxverde
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Re: Die Entstehung meines Gartens

polluxverde » Antwort #201 am:

Natternkopf hat geschrieben: 30. Dez 2021, 21:44
Wiederum ein toller Dokumentationsabschnitt.



In der Tat !
Geneigter Garten trifft auf geneigten Gärtner - tolle Trockenmauer, wird schon die nächsten paar Generationen halten , auch wenn nicht
ganz nach Youtubetrockenmauerbauvorschrift gesetzt. Positiv fällt auf : alles reines Handwerk, keine größeren motorisierten Gerätschaften
wie Minibagger oä.

Und : schöne und ermunternde sommerliche Aspekte aus Deinem Garten , mit blühenden Päonien, Akelei, Iris, Margeriten etc


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Nox
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Nox » Antwort #202 am:

Vor ein paar Tagen habe ich entdeckt, dass es hier seit letztem Jahr seitenweise Neuigkeiten gibt !
Vielen Dank für's Erzählen ! Und mit soo vielen Bildern erkennt man erst richtig die gewaltige Arbeit, die dahintersteckt.
Kapernstrauch
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Kapernstrauch » Antwort #203 am:

Jeden Tag freue ich mich auf Fortsetzung deiner Geschichte! Es juckt mich schon in den Fingern, selbst wieder im Garten zu arbeiten.
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Jule69
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Jule69 » Antwort #204 am:

AndreasR:
Also wirklich...diese Dokumentation hat es in sich...ganz wunderbar... Besonders gefällt mir Bild 8 im Beitrag 195...so schön geworden...und Deine Natursteinmauer ist auch klasse geworden.
Dein großer Vorteil ist natürlich, der Garten gehört Dir und Du machst es für Dich.
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
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AndreasR
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #205 am:

Schweres Gerät kann man hier im Garten nicht benutzen, da man damit nicht über den Hang nach unten kommt. Das Höchste der Gefühle sind also tragbare Dinge wie Häcksler, Rüttelplatte, Kettensäge, Rasenmäher und Co. ;) Aber darauf kommt es letztendlich ja auch nicht an, man macht es für sich, und die Zeit spielt keine so große Rolle, auch wenn ich natürlich trotzdem immer mit dem Wetter und anderem Ungemach hadere, wenn ich eigentlich Lust auf den Garten habe, aber partout nichts machen kann, wie aktuell gerade wieder.

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Nach der Fertigstellung der kleinen Trockenmauer ging ich daran, dem Beet seine vorerst endgültige Form zu geben die kleine bereits bestehende Beetinsel rechts war mehr oder weniger das Resultat einer Verlegenheitspflanzung aus dem Jahr zuvor; hier wuchsen zwei Stockrosen auf dem Rasen, dazu etliche Schlüsselblumen und einige Osterglocken. Ich hatte diesen Bereich schon etwas erweitert, um ein paar Stauden wie Mädchenaugen, Kokardenblume usw. dort unterzubringen, und die Gladiolen, die im Jahr zuvor hinten im Beet am Zaun standen, deren Platz aber allerlei Zierlauch eingenommen hatte.

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Testweise legte ich dort ein paar der Schieferplatten, welche ich bereits für die Terrasse am Gartenhaus verwendet hatte aus. Sie sollten schließlich als Trittplatten dienen, welche zur noch zu sanierenden Treppe im Hang führen. Ich vollendete die Beetkante und pflanzte schließlich noch den Rest der Stauden ein. Die hübsche dunkelblaue Bartblume - Impulskauf im Gartencenter - sollte den folgenden Winter leider nicht überstehen, meine eher mickrig aussehenden Stecklinge überlebten aber und blühten im Folgejahr sehr schön. Auch hier verbuddelte ich natürlich wieder überall Blumenzwiebeln.

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Schließlich waren die Arbeiten abgeschlossen, und das neue Beet machte schon richtig was her. Zwischen den Trittplatten pflanzte ich Kaskadenthymian, der als Bodendecker das Unkraut in Schach halten sollte. Dieser entwickelte sich im Folgejahr bereits üppig, nur das mit dem Unkraut hat dann doch nicht so funktioniert wie gedacht, ich musste mehrmals nachjäten. Der Herbst kam, und es wurde lichter im Beet, aber die Mauer gab der unteren Hangkante eine schöne Struktur. :)

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Gerade im Winter, wenn die Beete schon abgeräumt sind, ist der Bereich ein kleiner Hingucker, die tiefstehende Sonne zaubert ein schönes Schattenspiel in die Steine, so dass ein lebhaftes, unregelmäßiges Muster entsteht. Es zeigte sich, dass weder Regen noch Wasser ein Problem darstellen, die Steine sind auch jetzt noch fest aufeinander, so dass die Konstruktion sicher noch etliche Jahre halten wird. Auf den beiden Bildern oben sieht man hoffentlich besser, was es mit der Treppe am Hang auf sich hat.

Die eigentliche Treppe ist an der Terrasse (wo die blaue Sitzgarnitur steht), dort ist auch eine Tür, wo man aus dem Haus gehen kann. Weiter rechts sieht man die blaue Tür des kleinen Schuppens, der sich unterhalb der Haustür, an der Nordseite vom Haus befindet. Von dort führt eine weitere Treppe vom Vorgarten den Hang hinunter, und in der direkten Fortsetzung dieses Wegs konnte man schon immer über die Trittstufen nach unten in den Garten gehen - bis dieser Weg im Laufe der Jahre immer mehr zugewachsen ist.

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Im Frühjahr tauchten dann unzählige Primeln, Schlüsselblumen, Krokusse, Narzissen, Tulpen, Traubenhyazinthen usw. das Beet in ein wunderbares Blütenmeer, so dass die Mauer zunehmend in den Hintergrund gerät, bis sie schließlich fast völlig hinter dem grünen Dschungel verschwindet. Leider habe ich es dieses Jahr nicht geschafft, dem Beet irgendeine Pflege angedeihen zu lassen, es hat ständig nur geregnet, so dass hier demnächst ein kleiner Kraftakt nötig sein wird, um erstmal alles herunterzuschneiden und dann das wuchernde Unkraut zu jäten, damit der winterliche Look wieder zum Vorschein kommt. Ich hoffe inständig darauf, dass der ewige Regen endlich mal aufhört und man im Jahr 2022 einigermaßen trockenen Fußes wieder etwas im Garten machen kann...

(Fortsetzung folgt)
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Kapernstrauch » Antwort #206 am:

Die Fotos mit den Frühlingsblumen sind der Hammer!
Ich freue mich damit noch mehr aufs Frühjahr, bei mir ist es ja noch tief winterlich, auch wenn es taut.
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Kakifreund
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Kakifreund » Antwort #207 am:

Whoa! :o Das ist kein Garten, das ist ein Märchenwald!
Der Garten ist nicht, um ihn zu unterwerfen, nicht, um ihn zuzupflastern, sondern um ihn im Einklang mit der Natur zu gestalten.

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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #208 am:

So ein bisschen verwunschen darf der Garten gerne sein, denn ich liebe "Märchenwälder". :D Dann passt das heutige Update ja eigentlich ganz gut zum Thema, denn mein letztes größeres Gartenprojekt war die Anlage des "Waldbeets" unter der großen Tanne am unteren Ende des Gartens. Diese Tanne, und einige weitere, hatte mein Vater einst als Sämling aus dem Wald mitgebracht und im Garten gepflanzt, das muss wohl in den Jahren kurz vor oder nach meiner Geburt gewesen sein, also sind diese Bäume mittlerweile um die 40 oder 50 Jahre alt. Eine der Tannen wurde in ihrer Jugendzeit leider geköpft und hat daraufhin drei Stämme ausgebildet, was nun, einige Jahrzehnte später, ihre Vitalität etwas schmälert, die Kronen sind größtenteils abgestorben. Auch die Trockenheit in den letzten Jahren hat ihnen zugesetzt, der Tanne noch mehr als der Fichte, aber immerhin, die Bäume scheinen soweit noch gesund zu sein und wachsen fleißig weiter.

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Jedenfalls versank diese Gartenecke über all die Jahre in einen Dornröschenschlaf, und Efeu, Brennnesseln und Co. konnten sich ungehemmt ausbreiten. Zumindest im Sommerhalbjahr war die Ecke durchaus idyllisch, vor allem bei tiefstehender Sonne wie hier auf dem ersten Bild, und meine versuchsweise auf dem sehr trockenen Boden angepflanzte Aster ageratoides 'Asran' sowie Geranium macrorrhizum entwickelten sich ohne jegliche Pflege gut, so dass der Wunsch aufkam, hier einen kleinen, trockenheitsverträglichen "Waldgarten" einzurichten. Vor allem im Winter ließ der Anblick (oder besser gesagt der Einblick in die Nachbargärten) zu wünschen übrig, kein Vergleich zur grünen Hölle im Sommerhalbjahr.

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Ich machte mich also ans Werk, Efeu und Co. zu roden, Holundersämlinge und Kratzbeeren auszugraben, Brennnesselwurzeln usw. zu entfernen. Aber welche Überraschung, in großen Teilen des Bereichs war die Erde wunderbar humos und feinkrümelig, kein Vergleich zum restlichen Garten! Hier hatte sich die jahrzehntelang auftürmende Nadelstreu, sowie die dort sicher immer wieder als Kompost abgelagerten Staudenstängel usw. mit der Zeit in Humus verwandelt, so dass die Buddelei vergleichsweise leicht von der Hand ging. Schon bald türmte sich ein Berg Efeulianen und anderes Gezweigs auf.

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Ganz ohne Kraftakte ging es dann aber doch nicht, so tauchten diverse Wurzelstubben von längst gefällten Bäumen auf, die teilweise der zugedachten Bepflanzung im Weg waren und auch sonst alles andere als schön aussahen, also rodete ich selbige, wobei der damals gerade neu erstandene Root Slayer gleich seine Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte. Teile der Nadelsteu sammelte ich in allerlei Kübeln und Eimern, da ich plante, sie mit der vom Terrassenbau übriggebliebenen Erde, die dort schon seit über einem Jahr herumstand, sowie mit meinem ersten selbst erzeugten Kompost zu vermischen und unter den Bäumen zu verteilen.

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Ich leerte die älteste der hinterm Gartenhaus aufgestellten Kompostboxen, indem ich das Material zunächst in eine andere Box umfüllte, und dann kam erstmal der Häcksler zum Einsatz, denn mein Bruder hatte im Spätwinter den ebenfalls völlig vergreisten Holunder am Kompostplatz kräftig heruntergeschnitten, so dass ich unter der Tanne zunächst einmal einen riesigen Berg Zweige liegen hatte. Diese wanderten inkl. Efeu und dem Staudenrückschnitt dann nach und nach durch den Häcksler, einen Teil verwendete ich zum Aufschichten eines neuen Komposts, immer schön lagenweise mit etwas altem Kompost vermischt. Den Rest des holzigen Häckselguts verwendete ich später als Auflage für die Wege in dieser Ecke.

(Fortsetzung folgt)
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Bock-Gärtner
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Bock-Gärtner » Antwort #209 am:

Lieber Andreas, erneut herzlichen Dank für deine Berichte, in denen Text und Bild miteinander um die größere Attraktivität wetteifern. :)

Da mir der Abschnitt zur Stiege nicht ganz klar geworden war und ich möglicherweise nicht der einzige bin, dem es so ging, habe ich mir erlaubt, diesen und deinen Übersichtsplan hier zusammen zu zitieren:

hat geschrieben: 15. Dez 2021, 19:52
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(Zum Vergrößern anklicken!)
"Je mehr ich weiß, desto mehr erkenne ich, dass ich nichts weiß." (A. Einstein)
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