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Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr (Gelesen 315700 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Buddelkönigin
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Buddelkönigin » Antwort #2085 am:

Was für ein schöner Baum!!! :o
Wenn immer der Kluge nachgibt, regieren die Dummen die Welt.🙄
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Veilchen-im-Moose
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Veilchen-im-Moose » Antwort #2086 am:

Ich freue mich auch über ihn. Hinten im Garten stirbt mir seit Jahren sukzessive ein Acer palmatum Bloodgood ab (Verticillium?). Osakazuki und Garnet geht es zum Glück prächtig.
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Jule69
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Jule69 » Antwort #2087 am:

:o
Bezüglich Acer palmatum Bloodgood: Ist der besonders anfällig? Ich hab ihn im Kübel.
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
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Gartenlady
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Gartenlady » Antwort #2088 am:

Der 'Blodgood' ist nicht empfindlich. Ich hatte einen einige Jahre im Kübel, ihn dann auf ein Grab gepflanzt, dort wurde er jährlich von den Gärtnern brutal gestutzt, er hatte kein Problem damit. Hier in der Nachbarschaft wird ein 'Garnet' jährlich nach Hausmeisterart rund geschnitten, sieht aus wie früher die Jungenshaarschnitte: Topf draufsetzen, was unten rausguckt wird abgeschnitten ;D er hat auch kein Problem. Die Probleme schleichen sich von unten ran, womöglich im Kübel weniger als im Beet.
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AndreasR
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

AndreasR » Antwort #2089 am:

Ausgepflanzt im Garten ist Verticillium wohl in der Tat die größte Bedrohung, im Kübel ist es zu wenig oder zu viel Wasser, das kann schnell fatal werden, besonders wenn die Bäumchen noch klein sind (mehr dazu weiter unten).

So herrlich wie Veilchen-im-Mooses 'Osakazuki' ist mein 'Orange Dream' noch lange nicht, aber auch der hat letztes Jahr einen ordentlichen Schuss gemacht, die reichlichen Regenfälle haben ihm offenbar gut getan. :) Der Laubaustrieb ist immer sehr spektakulär, von Weitem überwiegen die Orangetöne (nomen est omen), aus der Nähe kann man den herrlichen Farbverlauf von Glutrot zu Sonnengelb bewundern:

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Zum Glück hatte der Spätfrost letztes Jahr nur vorübergehend für schlappe Zweige gesorgt, hier neben dem Gartenhaus war es vermutlich ein oder zwei Grad wärmer als mitten auf der Wiese, wo der 'Dissectum Garnet' praktisch seinen kompletten Neuaustrieb verlor. Aktuell treibt er wieder aus, noch taugt es nicht für das Foto, aber in ein paar Tagen dürfte es soweit sein.

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Großes Pech hatte ich letztes Jahr im Sommer mit Acer shirasawanum 'Jordan'; der trieb im Frühling prächtig aus und überlebte auch den Frost problemlos, aber im August gab es eine kleine Hitzewelle samt ausbleibendem Regen, und aufgrund des ansonsten so nassen Sommers hatte ich das Gießen nicht mehr so auf dem Schirm. Ich hatte 'Jordan' ja gerade im Jahr zuvor gepflanzt, er hatte noch kaum richtige neue Wurzeln gebildet, und so starb leider einer der beiden Hauptäste ab. Ich hatte den toten Ast vor ein paar Wochen entfernt, der andere trieb bereits Anfang April aus, nun ist das Bäumchen zwar nicht mehr so üppig, aber immerhin, es lebt, und der Verlust wird sich hoffentlich irgendwann auswachsen.
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AndreasR
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

AndreasR » Antwort #2090 am:

Besser sieht es bei den Ahornen im Kübel aus, zwei sind leider dahingeschieden, aber das waren billige Stecklinge, die ich mal irgendwo im Discounter mitgenommen habe, die kamen nie richtig in die Gänge, irgendwie war da der Wurm drin. Ich habe mittlerweile Ersatz besorgt, und diese beiden Exemplare sehen sehr gut aus. Von zweien habe ich mittlerweile sogar zwei Exemplare, weil es so schöne Sorten sind, da ist ein Backup nie verkehrt. ;)

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Eins der beiden Duplikate ist Acer palmatum 'Bi-hoo', der mit seiner herrlich gelben Rinde (vor allem in den Wintermonaten) wirklich ein Hingucker ist. Das etwas breitere, buschigere Exemplar habe ich schon länger, das andere fand ich letzten Herbst für nur 20 EUR auf dem Restpostentisch im Bauhaus, für den Preis musste das einfach mit. ;) Interessanterweise hat es einen deutlich schlankeren Habitus, und es ist auch deutlich später ausgetrieben als das erste Exemplar, obwohl beide direkt nebeneinander auf der Terrasse überwintert haben. Im Sommer vergrünt die Rinde etwas, aber selbst ältere Stämme behalten den Gelbton sehr lange, bisher kann ich kein Verblassen feststellen, selbst direkt über der Veredelungsstelle ist noch alles gelb. 'Bi-hoo' treibt von allen meinen Ahornen mit am frühesten aus, das erste Exemplar schon irgendwann im März.

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Ebenfalls ausgesprochen früh treibt Acer palmatum 'Going Green' aus, und hier ist der Name wirklich Programm: Das Laub ist stets frischgrün, und auch die Rinde leuchtet das ganze Jahr über herrlich grün, nur das Herbstlaub sorgt für eine kurze Zeit für Gelbtöne. Diese Sorte wächst ebenfalls straff aufrecht, ganz langsam entwickelt sie sich nun auch ein wenig in die Breite, bleibt aber immer noch recht kompakt.

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Diesen Schlitzahorn hatte ich ebenfalls im Baumarkt für nur 10 EUR im Abverkauf mitgenommen, auf dem Etikett stand Acer palmatum 'Dissectum Garnet', aber ich denke, es ist ein 'Inaba shidare', das Laub hat einen deutlich anderen Farbton als mein 'Garnet' am Teich, es wirkt graziler, und changiert mehr in der Farbe. Zudem wächst das Bäumchen insgesamt etwas aufrechter und nicht so verdreht-hängend, wie es für 'Garnet' so typisch ist. Der Austrieb ist jedes Jahr eine Show, aus den dicken Knospen am Zweigende schiebt sich ein komplett neuer Zweig von gut 20 cm Länge, so dass sich eine schöne schirmförmige Krone entwickelt.

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Neben dem vermeintlichen 'Garnet' hätte auch 'Anne Irene' für das gleiche Geld mitnehmen können, allerdings sah ich die Sorte schon ein paar Wochen zuvor, 20 EUR waren aber immer noch ein sehr guter Preis für eine Sorte, die ich sonst noch nie irgendwo im Laden, und selbst bei Versendern nur selten gesehen habe. Das Laub ist gelblich-grünlich, es bleibt auch das ganze Jahr über in diesem Farbton. Es ist leicht gefiedert, nicht so stark wie bei einem Schlitzahorn, und hat dadurch eine sehr ungewöhnliche Textur.

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Ziemlich verrückt gewachsen ist 'Beni-maiko', und ich befürchte, dass das leider teilweise das Verschulden des Versenders ist, denn ich hatte das Bäumchen letztes Jahr ziemlich harsch beschnitten bekommen, weil es anders wohl nicht ins Paket passte. Wie man auf dem Übersichtsfoto erkennen kann, wächst die Sorte eigentlich ziemlich straff aufrecht, macht dabei aber sehr lange Triebe. Durch den Beschnitt haben sich die neuen Zweige in einem viel weiteren Winkel entwickelt, so dass die Pflanze nun mindestens genauso breit ist wie hoch. Ich muss mal schauen, was ich daraus mache, denn eigentlich ist es eine ziemlich tolle Sorte, die glutrot, fast schon neonpink austreibt, und erst im Sommer langsam vergrünt...

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Eins der verunglückten Bäumchen war 'Emerald Lace', bei ALDI als 'Seiryu' ausgezeichnet, aber der wächst deutlich anders, auch wenn das Laub ähnlich ist. Es war aber wie gesagt ein vermurkster Steckling, der nie richtig wachsen wollte, die Zweige sind ständig an der Spitze eingetrocknet und dann abgestorben. Ein kümmerlicher Rest lebt noch, mit ganzen zwei Zweigen, die gerade ein paar Blätter bilden, aber da habe ich wenig Hoffnung. Zum Glück sah ich neulich ein sehr gut aussehendes Exemplar im Gartencenter, da dort alle Triebe senkrecht nach oben gebunden waren (wohl, damit keiner abbricht), habe ich sie erstmal gestäbt, bis sie etwas zugelegt haben und stabil bleiben. Hier wurde zum Glück nicht herumgeschnippelt, und so kann der Ahorn von selbst in eine schöne Form wachsen.

Ich habe noch mehr Fotos von meiner Sammlung gemacht, die zeige ich dann aber erst morgen, ansonsten wird das hier zu lang. ;)
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AndreasR
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

AndreasR » Antwort #2091 am:

Vorhin kam kurz die Sonne heraus, da habe ich noch ein paar Fotos gemacht und die restlichen Ahorne dokumentiert, machen wir also weiter. ;)

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Acer palmatum 'Butterfly' hatte ich auch als so einen winzigen Steckling vom Discounter, der kam auch nie in die Pötte und verstarb irgendwann. Letztes Jahr bestellte ich dann ins Blaue hinein bei einem Versender auf Amazon gleich vier Ahorne, zwei davon waren sehr schön, einer war extrem mickrig, und einer eine falsche Sorte, eben ein 'Butterfly' anstatt des gewünschten 'Ukigumo'. Die letzten beiden hatte ich reklamiert und wollte sie zurückschicken, aber da der Händler nicht reagierte, fragte ich beim Amazon-Kundenservice nach, und die erstatteten mir einfach das Geld zurück, ohne dass ich noch eine Info bekommen habe, ob und wohin ich die Ahorne zurückschicken soll. Aber immerhin, der 'Butterfly' war ein sehr hübscher, und so habe ich nun kostenlos Ersatz für das verstorbene Exemplar.

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Der andere reklamierte Ahorn war ein Acer shirasawanum 'Moonrise', der aber so überhaupt nicht nach dem aussah, was das Foto versprach, zudem stimmte die Größenangabe überhaupt nicht, für den Preis war das nicht akzeptabel. Aber ok, da ich das Geld zurück bekam, pflanzte ich ihn kurzerhand aus, und dieses Jahr macht er schon etwas mehr her, auch wenn ich nicht weiß, wie sich dieses Miniding zu einem vernünftigen Bäumchen entwickeln wird.

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Ich hatte mir jedoch im gleichen Atemzug schon bei einem anderen Versender einen 'Moonrise' bestellt, und der sah deutlich besser aus. Nun habe ich also einen ausgepflanzten und einen im Topf, auch gut. Dieser ist zwar auch noch recht klein, aber wenigstens etwas "baumförmiger", und der Neuaustrieb sieht gerade sehr schön aus. Später wird sich das sanfte Dunkelrot auf dem Laub noch lebhaft hellrot färben, und der gelb-grün-Ton wird einem leuchtenden Hellgrün weichen, das Farbspiel von 'Moonrise' ist wirklich toll. Ich muss dieses Jahr auf jeden Fall mal weitere Fotos im Jahresverlauf machen. :)

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Ein weiterer hübscher Ahorn aus dieser Bestellung war 'Shaina', er wächst recht langsam und verzweigt sich dicht, farblich und von der Laubform her ähnlich wie der bekannte 'Atropurpureum', im Detail erkennt man aber, dass der "Mittelfinger" der Blätter meist deutlich kürzer als die anderen sind, das ist wohl ganz typische für die Sorte, weshalb sie neben anderen Ahornen sofort auffällt. Mit dem dunkeln Rotton bildet er einen schönen Kontrast zu den grünlaubigen Fächerahornen.

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Ebenfalls rotlaubig ist 'Starfish', wobei mein Exemplar eher olivgrün austreibt und dann nachdunkelt, möglicherweise braucht er auch etwas mehr Sonne für eine stabile Rotfärbung. Die Neutriebe sind ebenfalls eher kurz, und in der Nahaufnahme erkennt man sofort das namensgebende seesternförmige Laub. Es sieht fast klauenartig aus, auf jeden Fall sehr auffällig und ein Hingucker. :)

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Der 'Shishigashira', den ich letztes Jahr in einem Gartencenter fand, stand sicher schon eine ganze Weile dort, er hat mehrere kräftige Stämme, im unteren Teil eher sparsam belaubt, aber dadurch hat er auch etwas skulpturales. Er wächst wirklich ausgesprochen langsam, dafür sind die Zweige sehr dicht belaubt, und das Laub ist gekräuselt wie die namensgebende Löwenmähne. Die kleinen Zweige im unteren Bereich werden mit der Zeit sicher noch größer und buschiger, so dass er im Alter zunehmend eindrucksvoller wird.

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Ein Klassiker unter den Kübelahornen ist 'Mikawa yatsubusa', dieser wächst nochmal gedrungener als 'Shishigashira', zudem hat er relativ großes Laub, was geradezu dachziegelartig dicht übereinander steht, was den extrem dicht belaubten Zweigen ein "wuscheliges" Aussehen verleiht. Anfangs sah diese Y-förmige Verzweigung etwas seltsam aus, aber nach und nach bilden sich nun Seitenäste aus, so dass auch dieses Exemplar mehr und mehr einer Skulptur gleicht. In der Seitenansicht sieht man, wie dicht die Blätter "gestapelt" sind, zwischen den Internodien liegen jeweils nur ein paar Millimeter.

Noch bin ich nicht ganz fertig mit meiner Kollektion, den Rest zeige ich Euch später. ;)
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Nox
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Nox » Antwort #2092 am:

Was für eine grosse Sammlung, ich schaue immer gerne hier 'rein !
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Jule69
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Jule69 » Antwort #2093 am:

Aber wirklich!
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
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Veilchen-im-Moose
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Veilchen-im-Moose » Antwort #2094 am:

Andreas, krass. Was machst du nur mit den ganzen Ahörnern, wenn sie dereinst zu groß für Blumenkübel werden? Oder widmest du dich dann der Bonsai-Kultur.
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kohaku
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

kohaku » Antwort #2095 am:

Acer Shaina wird auf absehbare Zeit keine Platzprobleme verursachen. Dieses Jahr werden wohl weitere 5-10 cm an Höhe und Breite hinzukommen.
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AndreasR
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

AndreasR » Antwort #2096 am:

Tja, so ein bisschen verrückt bin ich wohl schon, mittlerweile sind es über 20 Sorten. ;) Die meisten davon lassen sich aber tatsächlich gut im Topf kultivieren, manche wachsen nur wenige Zentimeter im Jahr, und im Kübel ist die Wuchsleistung ja ohnehin geringer als ausgepflanzt. Sorten wie 'Shishigashira', 'Mikawa yatsubusa' und Co. wachsen praktisch von Natur aus als Bonsai, selbst wenn sie ausgepflanzt in Jahrzehnten vier oder fünf Meter hoch werden können. kohaku, Dein 'Shaina' ist wirklich ein Hingucker, wunderbar vor allem im Konrast mit dem gelblaubigen Gras. :)

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Da wir gerade bei "Bonsai" sind, hier nochmal 'Little Princess' und 'Fairy Hair', jeweils mit Laub-Detail dazu. Die wachsen extrem schwach, pro Jahr vielleicht ein, zwei Zentimeter, gerade der neu hinzugekommen 'Fairy Hair' wird sicher noch eine ganze Weile brauchen, bis mal ein Bäumchen daraus geworden ist. Aber mich fasziniert die Vielfalt des Laubs, es ist schon erstaunlich, dass alle von der gleichen Art abstammen. 'Little' Princess hat beim Austrieb entzückend rote Blattspitzen (die Blätter selbst sind nicht viel mehr als fingernagelgroß), während das Laub von 'Fairy Hair' maximal einen Millimeter breit, dafür aber etlichen Zentimeter lang ist.

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Von 'Dissectum Garnet' (rot) und 'Dissectum viridis' (grün) habe ich im Moment nur Detailfotos, die beiden treiben gerade erst aus und sehen noch etwas schütter aus. 'Garnet' steht seit mittlerweile acht Jahren am Teich, dort fühlt er sich offenbar wohl, und ich freue mich, dass der diesjährige Austrieb wohl wieder etwa so stark ist wie der letztes Jahr, als der Spätfrost fast den gesamten Neuaustrieb hinweggerafft hat. Dieses Jahr sieht es zum Glück besser aus, nur der aktuelle Regen ist vielleicht nicht so gut für das ausgesprochen zarte Laub. Die grüne Variante blüht ausgesprochen hübsch mit winzigen roten Blüten. :)

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Richtig monumental ist dieser Ahorn geworden, den ich als 'Skeeter's Broom' gekauft habe, aber das kann eigentlich nicht sein, denn wie der Name schon sagt, ist das ein Hexenbesen, also eher klein, und zudem hat dieser rotes Laub. Zwar sind die Blattspitzen und auch die Rinde der dünnen Zweige von meinem Exemplar auch rötlich, ansonsten wächst er aber extrem schlank aufrecht, mit relativ kleinem Laub. Leider habe ich keine Idee, was für eine Sorte es sein könnte. Mittlerweile blüht auch er hübsch, und ich habe eine Hummel beim Bestäuben erwischt. :D

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Nicht besonders wüchsig ist dieser 'Sango-kaku', der im Winter eine so wunderbare rote Rinde hat. Aber ich vermute, auch diese Sorte ist nicht wirklich als Steckling geeignet, hin und wieder sah ich veredele Exemplare, die deutlich besser wuchsen. Egal, es war einer dieser Bäumchen für 'nen Fünfer von der Resterampe, und im Kübel macht er sich ja ganz gut, auch wenn immer wieder mal die Zweigspitzen absterben. Der Zuwachs bleibt so halt hinter den Möglichkeiten zurück, aber ok, für den Kübel ist's so wahrscheinlich ohnehin besser. ;)

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Neu hinzugekommen ist dieses Jahr auch 'Koto-no-ito', der Harfen-Ahorn. Ähnlich wie 'Fairy Hair' hat er sehr schmales Laub, ist insgesamt aber deutlich größer und wüchsiger. Die Baumschule Hachmann hat die recht langen Triebe vor dem Versand eingekürzt, ich bin nicht sicher, ob das so gut war, aber wahrscheinlich machen fast alle Baumschulen das, um die Ahorne buschiger werden zu lassen. Mir persönlich wäre es lieber, wenn sie von ganz alleine ihre charakteristische Form entwickeln würden. Ein paar der Blätter sind auch deutlich breiter, und es ist wohl auch so, dass der "Johannistrieb" oft breiteres Laub produziert, aber das sorgt dann auch wieder für ein sehr vielfältiges Bild.

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Zum Abschluss zeige ich noch den ebenfalls neu hinzugekommenen 'Kurenai jishi', der das ganze Jahr über ziemlich spektakulär aussieht. Ähnlich wie 'Mikawa yatsubusa' wächst er extrem gedrungen mit sehr kurzen Blattabständen, das Laub ist aber von ganz eigener, sternförmiger Form, in einem braunroten Ton, während die Blattadern leuchtend grün sind. Ich bin mal gespannt, wie er sich entwickelt, der Neuaustrieb ist anfangs leuchtend rot, dunkelt dann aber nach, das gibt an den Zweigspitzen nochmal zusätzlichen Kontrast.

So, ich glaube, jetzt habe ich alle meine Ahorne gezeigt, ein paar andere Sorten liegen mir noch irgendwie in der Nase, aber ich muss langsam machen, bevor mir der Platz auf der Terrasse endgültig ausgeht. ;) Ich werde sicher den einen oder anderen noch auspflanzen, der Rest bleibt erstmal im Topf, so kann man gerade die zierlichen Sorten am besten bewundern. Mittlerweile habe ich auch gelernt, worauf es ankommt, nicht zu viel Wasser, aber auch nicht zu wenig, möglichst durchlässiges Substrat, ein luftiger, nicht zu sonniger, aber auch nicht zu schattiger Standort, hier muss man auch viel ausprobieren, und das geht im Kübel zum Glück ganz gut.
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Mufflon » Antwort #2097 am:

Wenn Bonsai aus Ahorn gestaltet werden, nimmt man oft mineralischer Substrat, wie Bims, gebrochener Blähton, etc.
Dazu ein Dauerdünger, nicht zu üppig, das vertragen sie auch dann nicht gut.
Und damit ist dann tägliches ausgiebiges Gießen angesagt.
Das funktioniert sehr gut, auch über Jahrzehnte.
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

Gartenlady » Antwort #2098 am:

@Andreas, Deine Sammlung ist sehr beachtlich und ich frage mich wie das weiter geht. Wie groß ist Dein Park?

Heute kommt mein bestellter Acer shirasawanum 'Autumn Moon' und inzwischen habe ich festgestellt, dass er für den vorgesehenen Platz doch zu groß wird, ich hätte einen vermutlich besseren anderen Platz und liebäugele gerade mit Shaina, ist lieferbar und vermutlich besser geeignet.
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr

AndreasR » Antwort #2099 am:

Tja, wie das in ein paar Jahren bzw. Jahrzehnten aussieht, kann ich kaum abschätzen. Aber zumindest sind die meisten Sorten eher zwergwüchsig, und sollten sie für die Kübel tatsächlich zu groß werden, rode ich lieber ein paar Quadratmeter Goldrute oder orangefarbene Taglilien, als auf die Ahorne zu verzichten. ;) Ich habe ja gerade die Ahorne im Japanischen Garten in Kaiserslautern angeschaut, da gibt's auch ausgepflanzte 'Shishigashira', 'Mikawa yatsubusa' und Co., die mittlerweile wohl an die 25 Jahre alt sind (und vorher vielleicht schon ein paar Jahre in der Baumschule zu respektablen Exemplaren herangezogen wurden). Die hatten alle noch ein recht "handliches" Format, nur Acer palmatum (die reine Art) und evtl. einige starkwüchsige Sorten waren tatsächlich kleine Bäume von mehreren Metern Höhe und Breite. Von daher bin ich optimistisch, dass mich meine Sammlung noch eine ganze Weile lang begleitet, sofern ich keine Fehler bei der Pflege mache...
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