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Was vom Pferd (Gelesen 101817 mal)
Moderator: Nina
Re: Was vom Pferd
Nee, nee, nee, da bleib ich doch lieber in der Eselwelt ;D.
Re: Was vom Pferd
Die Eisen sind kleiner ;D wenn sie nicht eh barfuß gehen. ;)
Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen. - Juvenal
*will Spatenpaulchen und Waldschrat zurück*
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- Schnefrin
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Re: Was vom Pferd
Mein lieber Scholli.
Aber ich kenn sowas, arbeite ja in einem fast reinen Frauenberuf...
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Gemüsegierhals, Sommergegner und "Schönwetter"-Leugner
Ich wohne dort, wo auf dem Regenradar immer das Wolkenloch ist.
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Re: Was vom Pferd
Ich bin absolute Frischluft-Fanatikerin, was Pferde betrifft. Tagsüber stand Tignous ja auf der Koppel, aber jede zusätzliche Stunde, die er nicht in der stickigen Feldscheune verbringen mußte, war mir wertvoll. Am frühen Abend nach dem Füttern ging die kleine Kerstin noch einmal mit ihm spazieren, am späteren Abend nach dem Dienst machte ich die letzte Runde mit ihm.
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Außerdem mußte ich sparen. So nahm ich den Führstrick in die eine, einen Beutel in die andere Hand; eine Taschenlampe zwischen den Zähnen, kroch ich dann mit meinem Pferd durch aufgelassene Kleingärten, Fallobst sammeln, Wintervorrat. Ti hatte Trüffelsuchschwein-Qualitäten, nichts Eßbares konnte ihm verborgen bleiben.
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Ti fand den Herbst toll. Einfach großartig war das jetzt hier. Hagebutten und Birnen und Äpfel und Pflaumen und Mais!
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Außerdem mußte ich sparen. So nahm ich den Führstrick in die eine, einen Beutel in die andere Hand; eine Taschenlampe zwischen den Zähnen, kroch ich dann mit meinem Pferd durch aufgelassene Kleingärten, Fallobst sammeln, Wintervorrat. Ti hatte Trüffelsuchschwein-Qualitäten, nichts Eßbares konnte ihm verborgen bleiben.
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Ti fand den Herbst toll. Einfach großartig war das jetzt hier. Hagebutten und Birnen und Äpfel und Pflaumen und Mais!
Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen. - Juvenal
*will Spatenpaulchen und Waldschrat zurück*
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Re: Was vom Pferd
„Hallo Pony. Mann, ist der fett!“ meinte Birte bei einem ihrer seltenen Besuche. Ich schnaufte empört. Pony! Er war 1.54 groß, immerhin! Und fett?! Ich zuckte leicht zusammen, fühlte mich aber wirklich schuldlos. Tignous bekam nicht ein Drittel des Futters, das seinen Stallgenossen zugestanden wurde, und weniger als die Hälfte von dem, was Corinne ihm gefüttert hatte.
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Aber jeder, wirklich jeder schob meinem Pferd bei jeder Gelegenheit was ins Maul. Weil er gar so niedlich aussah! Ich habe seitdem viele bettelnde Pferde erlebt, doch Tignous war ein Meister in der Futterbeschaffung.
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Es war ein ums andere Mal hollywood-reif. Tauchte ein potentieller Spender auf, so konzentrierte sich mein Pferd kurz. Dann ließ Ti Luft ab. Er schien zu schrumpfen und regelrecht an den Flanken einzufallen; man meinte, die Rippen zu sehen! Hierauf legte er alle Hilfsbedürftigkeit aller geschundenen, unterernährten Pferdchen der Welt in seine wie geschminkt wirkenden orientalischen Augen und schoß eine volle Breitseite ab – mitten ins Herz der wehrlosen Opfer.
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Diesem schmelzenden „Ich bin doch nur ein kleines-kleines Pferd und habe solchen Hunger!“-Blick aus samtigschwarzen Tiefen konnte auch beim zwanzigsten Mal niemand wiederstehen. Niemand. Nicht einmal meine Feinde. Und wer aus der Sattelkammer kam – es war ein ständiges Kommen und Gehen -, mußte an seiner Box vorbei. Ohne Wegezoll ging das nicht ab. Selbst den kaltschnäuzigen Pfleger Igor erwischte ich einmal, wie er Tignous eine Extra-Portion vorlegte.
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Ich hoffte immer, mal jemanden vom Werbefernsehen kennenzulernen; Tis Schindmähren-Vorstellung, gefolgt von einem innigen Seitenblick - „Danke! Danke, Kumpel! Du hast mir das Leben gerettet!“, wenn er die Liebesgaben hastig in sich hineinschlang -, hätte mir viel Geld eingebracht.
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Jedenfalls hatte er jetzt seinen Namen weg: Fettespony.
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Aber jeder, wirklich jeder schob meinem Pferd bei jeder Gelegenheit was ins Maul. Weil er gar so niedlich aussah! Ich habe seitdem viele bettelnde Pferde erlebt, doch Tignous war ein Meister in der Futterbeschaffung.
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Es war ein ums andere Mal hollywood-reif. Tauchte ein potentieller Spender auf, so konzentrierte sich mein Pferd kurz. Dann ließ Ti Luft ab. Er schien zu schrumpfen und regelrecht an den Flanken einzufallen; man meinte, die Rippen zu sehen! Hierauf legte er alle Hilfsbedürftigkeit aller geschundenen, unterernährten Pferdchen der Welt in seine wie geschminkt wirkenden orientalischen Augen und schoß eine volle Breitseite ab – mitten ins Herz der wehrlosen Opfer.
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Diesem schmelzenden „Ich bin doch nur ein kleines-kleines Pferd und habe solchen Hunger!“-Blick aus samtigschwarzen Tiefen konnte auch beim zwanzigsten Mal niemand wiederstehen. Niemand. Nicht einmal meine Feinde. Und wer aus der Sattelkammer kam – es war ein ständiges Kommen und Gehen -, mußte an seiner Box vorbei. Ohne Wegezoll ging das nicht ab. Selbst den kaltschnäuzigen Pfleger Igor erwischte ich einmal, wie er Tignous eine Extra-Portion vorlegte.
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Ich hoffte immer, mal jemanden vom Werbefernsehen kennenzulernen; Tis Schindmähren-Vorstellung, gefolgt von einem innigen Seitenblick - „Danke! Danke, Kumpel! Du hast mir das Leben gerettet!“, wenn er die Liebesgaben hastig in sich hineinschlang -, hätte mir viel Geld eingebracht.
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Jedenfalls hatte er jetzt seinen Namen weg: Fettespony.
Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen. - Juvenal
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Re: Was vom Pferd
Für eine solche Vorstellung wären ein Handyvideo und YouTube perfekt gewesen. Eigener Kanal für Ti alias Fettespony ;D
- Schnefrin
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Re: Was vom Pferd
:D ;D
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Re: Was vom Pferd
;D ;D ;D
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Re: Was vom Pferd
Einfach schön. Ich beneide Dich noch nachträglich.
- Alstertalflora
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Re: Was vom Pferd
Oh ja, diesen „ich-verhungere-gleich-wenn-du-mir-nicht-sofort-was-zum-Futtern-gibst-Blick“ kenn ich nur zu gut ! Ich hab auch solche „Fressmaschinen“ ;). Es ist tatsächlich so, dass diese Rassen, Berber, Spanier, Portugiesen, sehr leichtfuttrig sind. Das hiesige Gras ist eigentlich viel zu gehaltvoll für sie, so dass man sie oft nur stundenweise auf die Koppel lassen kann.
Im Gegenzug hab ich Pferde erlebt, die immer wie ein wandelnder Kleiderständer aussahen, egal, wieviel Futter man in sie hineinstopfte :-\. Auch nicht optimal...
Im Gegenzug hab ich Pferde erlebt, die immer wie ein wandelnder Kleiderständer aussahen, egal, wieviel Futter man in sie hineinstopfte :-\. Auch nicht optimal...
Re: Was vom Pferd
Und erst ein Esel, der stimmt dazu das ergreifende Lied vom sterbenden Esel an ;D. Nützt aber nix und Fremden ist Füttern bei Todesstrafe verboten.
https://www.productswithlove.de/listing/eselschild-2-schild-esel-fuettern-verboten-schild-esel/208845
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- Alstertalflora
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Re: Was vom Pferd
Asinella hat geschrieben: ↑16. Mai 2020, 21:49
Und erst ein Esel, der stimmt dazu das ergreifende Lied vom sterbenden Esel an ;D.
Einer der Gründe, weshalb ich mir niemals einen Esel anschaffen würde ;D ;)!
Re: Was vom Pferd
Asinella hat geschrieben: ↑16. Mai 2020, 21:49und Fremden ist Füttern bei Todesstrafe verboten.[/quote]
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Ich kann es auch gar nicht ab, wenn andere mein Tier füttern. Drum füttere ich auch keine Katzen, die hier durchlaufen. Zumal manche Leute so blöd sind und gar nicht wissen, was ein Pferd nicht verträgt. Wir haben nicht nur einmal Nachtwache geschoben, weil wir Kohlblätter und ähnliches bei den Pferden fanden.
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[quote author=Asinella link=topic=48520.msg3489772#msg3489772 date=1589658583]das ergreifende Lied vom sterbenden Esel
;D ;D ;D
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Mit dem Gras kam Ti ganz gut zurecht, wir hatten auch nicht so fette Koppeln; es war das elende Leckerlifüttern. und wirklich fett war er natürlich nicht, er hatte ja gut Arbeit.
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Es fütterten ihn übrigens nicht nur die Menschen: Ritma in der Box neben ihm - es gab keine Boxenwände, die Abtrennungen waren aus Stangen mit größeren Zwischenräumen (was ich unfallträchtig finde), gab ihm auch!
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Ritma bekam bergeweise Heu; Seeberg war der Ansicht, das Kontingent reiche nicht, und legte immer nach. Eines Tages kam Kerstin an und sagte, Ritma schiebe ihr Heu zu Tignous rüber, wenn der mit seinem fertig sei.
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"Kerstin! Nicht tun! Wir reden ja gerne über die Tiere wie über die Menschen, aber man soll Pferde nicht vermenschlichen. Da hat Ritma halt mal den Kopf bewegt und aus Versehen was rübergeschubst." Seeberg und ich hielten ihr das beide vor.
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Kerstin war beleidigt, aber da mußte sie durch, sie sollte ja auch was lernen.
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Einen Tag später war ich um die Zeit da. Ti hatte sein Heu verputzt, seine Nachbarin hatte noch einen großen Haufen. Ti scharrte. Ritma schaufelte Heu zu ihm rüber, Nicht nur einmal - dreimal, bis er wieder gut versorgt war.
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Ich sagte das erstmal niemandem. Halluzinationen muß man nicht breittreten.
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Zwei Tage später kam Seeberg und entschuldigte sich in aller Form bei Kerstin: "Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte... Sie macht es, sowie er scharrt, und schiebt soviel zu ihm rüber, bis er zufrieden ist."
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Genau das hatte ich gesehen. Drei Leute, unabhängig voneinander, hatten das nun beobachtet.
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Ich schwöre, das ist wahr!
Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen. - Juvenal
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