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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 13:39
von dmks
Ich mag den Ötzi nicht, einige seiner "Ideen" mag ich nicht!
Aber: Die Grundidee das Preisverhältnis zwischen Fleisch und Gemüse zu verschieben - ohne für die Erzeuger dabei was zu ändern - mag ich! 8)

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 13:41
von thuja thujon
Und warum nicht auf Getreide ausweiten? Oder Kartoffeln?

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 14:01
von Natternkopf
Komme bisher nicht nach, um was es exakt geht.
Lese hier totzdem weiter. :)

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 14:10
von Gartenplaner

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 14:12
von thuja thujon
Weil Gemüse um über 10% teurer geworden ist meinen manche, das arme Leute es sich nicht mehr leisten können.
Die Mehrwertsteuer von 7% solle wegfallen, damit die Verbraucher entlastet werden, sich gesünder ernähren und gesund altern können. Soweit das Wunschdenken in Wolkenkuckucksheim.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 14:20
von Natternkopf
Ach so, dankeschön.
Mal nachgelesen im Zeitungslink.
Dachte zuerst. -> Deutschland MwSt was mit 19%, Gemüse ist schon bei 7%.

Egal, es gibt Schlagzeile und gute Gefühle.
A) Ich tute was für die Finanzschwächeren
B) Der denkt an uns Finanzschwächere

Ja, es ist etwas zu kurz zusammen gefasst von mir.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 15:02
von thuja thujon
Naja, eigentlich ists wirklich nicht mehr. Schlagzeile und Gefühl.

Es ist jedenfalls nichts geplant in die Richtung, an den 7% zu rütteln.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 16:21
von dmks
Es ist ein kleiner Baustein - der einen Riesen-Unterschied macht im Ansatz!!!

Bisher ging es für die Erzeuger (Landwirte) immer darum Bedingungen zu erschweren, Auflagen zu erteilen die zB. Fleisch verteuern, bestimmte Feldprodukte verteuern oder die Produktion zu erschweren usw. Oder mit Subventionen punktuell bestimmte Erzeugnisse zu fördern (was immer Spielraum läßt für juristisch gut betuchte Unternehmen sich da 'ne Nase zu verdienen)

Jetzt sagt da Einer: "Laßt uns auf Staatskosten einfach den Weg, den wir fördern wollen ohne viel Bürokratie einen Ticken vergünstigen!" Und das genau da, wo es wirkt: am Ende der Kette.

;)

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 20:27
von thuja thujon
Ok, ja, das ist tatsächlich mal neu. Ich mag es aber nicht ganz so schönreden.
Solange der LEH mitspielt wäre es am Ende der Kette. Das werden sie ja sicherlich noch hinkriegen, ein Gesetz so zu formulieren, das es der LEH auch tun muss.

Wegfall der Mehrwertsteuer hatten wir ja schonmal demletzt. Der Landwirtschaft hat es genau nichts gebracht. Ich schreibe das jetzt weil wir im Landwirtschaftsfaden sind.
Also wenn es den armen Leuten hilft, dass der Spargel aus Peru zu Weihnachten und die Erdbeeren im Januar 7% günstiger sind, wenn das gewollt ist, ok.
Statt 1,89€ wären es dann 1,76€. Mal ehrlich, wer glaubt da wirklich dran, das man so ein Preisschild im LEH sieht? Würde das auch den Absatz ankurbeln?

Ein Ankündigungsminister mit viel Beliebtheit in der Bevölkerung, wenn er weiter nicht an den Stellen entscheidet, wo es brennt, was sein Job wäre, bleibt er Totengräber.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2023, 22:57
von dmks
Mal über den eigenen Teller hinaus gedacht:
Derzeit sind viele Gemüse und Rohfleisch etwa gleich im Kilopreis! Dem Erzeuger und der Verarbeitung ist die MWST ziemlich Wurscht, weil sie ja "durchgereicht" wird.
Wenn jetzt aber ein Verkaufs- oder in der Verarbeitung ein Rohstoff (für Fleischbrät mit Paprika) im Regal nur einen Cent günstiger wird als der Mitbewerber - weil auf eine Zutat eben keine MWST anfällt - dann verschieben sich übers Jahr und Deutschlandweit zig tausende Tonnen!
Das merken wir als Konsument nicht, aber das sind am Ende echte Fleischberge.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 10. Feb 2023, 12:16
von thuja thujon
Gartenplaner hat geschrieben: 20. Jan 2023, 11:32
thuja hat geschrieben: 20. Jan 2023, 10:30… Der Verbrauch sinkt aber nicht, es wird dann eher importiert. …
[/quote]

Das stimmt beides nicht.
So, seit gestern sind die Zahlen endlich veröffentlicht.

Diesen Satz schreibt die dpa natürlich nicht in ihren Meldungen:
[quote]Nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2021 stieg die Zahl importierter Schweine, die in deutschen Betrieben geschlachtet wurden, im Jahr 2022 um 6,5 % auf gut 1,2 Millionen Tiere.

Quelle: BMEL
https://www.bmel.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Presse/2023/230209-zahlen-geschlachtete-schweine.html

Ich bleibe dabei: es wird völlig am Markt vorbei eine Branche kaputt gemacht und als Ergebnis wird es schlechtere Produkte in den Regalen geben. Da gewinnt wenn überhaut einer nur die deutsche Ideologie.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 10. Feb 2023, 12:35
von Staudo
Wobei in Deutschland geschlachtet nicht heißt, in Deutschland gegessen. Die Konzentration auch bei den Schlachthöfen schreitet voran. Neben wirtschaftlichen Gründen sind auch die Vorschriften schuld. Es kann also durchaus sein, dass in Dänemark produzierte Schweine in Deutschland geschlachtet und in Italien gegessen werden.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 10. Feb 2023, 12:43
von thuja thujon
Ja, und man muss auch bedenken, das italienische Salsiccia, spanisches Iberico oder andere `ausländische Spezialitäten´ wie verarbeitete Billigimporte auch in D gegessen oder weggeschmissen oder verfüttert werden.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 10. Feb 2023, 12:49
von Roeschen1
Interessant ist doch der insgesamt abnehmende Konsum von Fleisch in D.
https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/220330_Versorgungsbilanz-Fleisch.html
Und er sinkt weiter.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 10. Feb 2023, 12:56
von thuja thujon
Die Zahlen von letztem Jahr wären aktueller.
Und ja, auch Gemüse ist letztes Jahr weniger gekauft worden.