Das Problem kenne ich nur zu gut, Spider und schlage mich da aktuell ebenfalls mit herum. Ich hatte über Winter etliche Hems auf dem ungeheizten und dunklen Dachboden geparkt, dort zwischen November und März vielleicht drei bis vier Mal gegossen und gehofft, dass die Pflanzen so bis zum Ausräumen im zeitigen Frühjahr schlummern würden. Aber denkste! Früh getrieben sind sie und haben lange weiche, instabile Hälse gemacht, - konnte man wirklich nur abschneiden! Aus mir unerfindlichen Gründen ist das aber jetzt zunächst so geblieben, denn die Pflanzen treiben trotz Freilandbedingungen immer noch nicht normal nach, sondern sehr viel spilleriger als die aushäusig überwinterten Verwandten (und sei es dort in einer trockenen, relativ dunklen, geschützten Ecke auf dem Balkon). Da weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht so recht, was am besten zu tun ist, um sie wieder auf Spur zu bringen.Wie handhabst du das, Spider?Die Hems sind unterschiedlich über den Winter gekommen, von Top bis Pflegefall. Bei meinen vielen Kellerkindern ist das immer so ein Drahtseilakt und manche tun sich schwer nach der Komplettrasur nach dem Auswintern.
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Tagliliensaison 2015 (Gelesen 838945 mal)
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Re:Tagliliensaison 2015
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Re:Tagliliensaison 2015
Und wo wir gerade bei Wachstumsschwierigkeiten sind, Frühlingsbeginn ist "Spring Sickness Time" und immer mal wieder tauchen Fächer auf, die völlig in sich verdreht sind und scheinbar jeden Bezug zur üblichen Normalausrichtung verloren haben. Kurz: Sie wachsen in die Horizontale anstatt in die Höhe. Erst heute wieder habe ich jeweils so einen Fächer an White Rose Memorial und You Glow Girl entdeckt und hätte sie am liebsten in die richtige Position gebogen. Geht natürlich nicht, denn sie würden brechen. Also bodeneben abschneiden, damit der Fächer im Nachtrieb den richtigen Weg findet? Oder nur die relativ leicht zu lösenden äußeren Fächerblätter abzupfen und hoffen, dass die weiche Mitte die Kurve nach oben kriegt?Was macht ihr da?
Re:Tagliliensaison 2015
beide Probleme kenne ich nicht. Weder an den im Wiesengarten ausgepflanzten Sorten noch an denen, die in Kübeln stehen, genauso wenig wie an denen, die ich im Wintergarten überwintert habe und die jetzt im Freien stehen. Ich habe mich heute gefragt was da los ist mit der spring sickness und meine Pflanzen mal genauer angeschaut. Es gibt ein paar Exemplare, da sehe ich an den äußersten Blättern kleine Risse und schmale braune Ränder. Die übrigen Blätter sind völlig in Ordnung. White Rose Memorial wächst im Wiesengarten gut. Kein Fächer irgendeiner Sorte war je so kollabiert wie Callis neulich gezeigt hat. Die Schäden an evergreen Taglilien haben sich bei meinen Taglilien immer anders gezeigt. Stecken gebliebener Austrieb bei Frost und daher Wurzelkronenfäule.Eine Überwinterung ohne Tageslicht würde ich für Sorten, die evergreen sind, weniger wagen als ein Auspflanzen. Ich kaufe vorzugsweise solche Sorten, die eine Freilandüberwinterung in Deutschland schon mal überstanden haben. Vielleicht ist ein guter Boden auch entscheidend. Ich topfe meine Taglilien in lehmhaltigen Kompost und stelle die Kübel auf den offenen Boden. Die Taglilien im Wiesengarten wachsen in humosem Lehm mit eher saurem pH. Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen scheint mir in diesen Substraten gleichmäßig zu sein und der Schutz vor Infektionen mit Schadorganismen ist durch die Konkurrenz im Mikrokosmos gegeben. Der Biolayer im Wurzelraum und am Wurzelhals wird dazu beitragen, dass die Pflanzen zu einer Zeit, in der sie empfindlich sind und empfänglich für Angriffe von Mikroorganismen und Pilzen, viel besser geschützt sind.Taglilien, die dormant sind, haben einen größeren physiologischen Schutz in der Winterzeit, die Trieb-Knospen sind stabiler und widerstehen physikalischen und physiologischen Angriffen viel besser. Letztlich kann man die Ursache für Kulturmisserfolge nicht genau benennen, man kann nur versuchen die Kultur zu optimieren und den Bedürfnissen der Pflanzen anzupassen. Taglilien vertragen enorm viel Wasser und enorm viel Dünger. Offenbar vor allem dann, wenn sie auf humusreichen Lehmböden wachsen, Böden, die Wasser und Düngeminerale aufnehmen und speichern können, um sie reguliert Pflanzen verfügbar zu machen. Eine wichtige ausgleichende Funktion guter Gartenböden. Letzlich ist nicht so sehr entscheidend, ob eine Taglilie dormant oder evergreen ist, sondern ob sie hardy und healthy ist. Bei den Kulturbedingungen, die man ihnen bieten kann. Wie lange man da rummacht und wie viel man versucht, das ist eine persönliche Entscheidung. Ich entscheide ziemlich schnell, ziemlich leicht und investiere vorzugsweise in Taglilien, die dormant sind. Meinen Taglilien biete ich gelegentlich ein Tauchbad im großen wassergefüllten Mörtelkübel. Lime Frost hatte nur noch einen Trieb nach dem Winter. Möglicherweise ein Befall mit Engerlingen. Nach dem Tauchbad entwickelte sie sich prächtig und der eine Trieb kommt ganz großartig raus.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Tagliliensaison 2015
Da die Pflanzen ja meisstens voellig durchgetrocknet sind, tauchen,in Duengerwasser, und das stundenlang.Das Problem kenne ich nur zu gut, Spider und schlage mich da aktuell ebenfalls mit herum. Ich hatte über Winter etliche Hems auf dem ungeheizten und dunklen Dachboden geparkt, dort zwischen November und März vielleicht drei bis vier Mal gegossen und gehofft, dass die Pflanzen so bis zum Ausräumen im zeitigen Frühjahr schlummern würden. Aber denkste! Früh getrieben sind sie und haben lange weiche, instabile Hälse gemacht, - konnte man wirklich nur abschneiden! Aus mir unerfindlichen Gründen ist das aber jetzt zunächst so geblieben, denn die Pflanzen treiben trotz Freilandbedingungen immer noch nicht normal nach, sondern sehr viel spilleriger als die aushäusig überwinterten Verwandten (und sei es dort in einer trockenen, relativ dunklen, geschützten Ecke auf dem Balkon). Da weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht so recht, was am besten zu tun ist, um sie wieder auf Spur zu bringen.Wie handhabst du das, Spider?Die Hems sind unterschiedlich über den Winter gekommen, von Top bis Pflegefall. Bei meinen vielen Kellerkindern ist das immer so ein Drahtseilakt und manche tun sich schwer nach der Komplettrasur nach dem Auswintern.
Die Zeit vergeht, wie schnell is' nix getrunken.
Re:Tagliliensaison 2015
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Tagliliensaison 2015
Danke, Hempassion und Hausgeist, auch für das Foto - ja, so was würde mir dann doch wohl auffallen im Beet. Dass sich aber gleich beide Pflanzen verabschiedet haben, sehr merkwürdig
, da muss ich wohl nachordern, besonders, wenn sie so duftet!

Re:Tagliliensaison 2015
"......die Blüten öffnen am Nachmittag und bleiben die Nacht geöffnet........Zitronen-dominierter Duft mit einer Spur Geißblatt"so gelesen über H. citrina.Danke fürs Foto, Hausgeist - und ja, Junebug, du orderst nach und ich ordere neu.
Eine Pflanze für Dämmerstunden und Nachtbetrachtung....Hempassion, spring sickness ? Hier ! Die üblichen Kandidaten sind schon wieder im Spiel - und ich mache da gar nichts. Wächst sich aus, wirklich.Heute weitere Stiele gesichtet, scheint doch loszugehen..... Früh in diesem Jahr.maliko

maliko
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Re:Tagliliensaison 2015
Und ich guck' die Stiele vergeblich aus dem Boden... *grrr*
Das ist dann wohl eher eine "Nachtlilie"... und sicherlich am besten geeiget für Leute, die (a) ihr Schlafzimmer im Erdgeshoss haben und (b) ein Fenster im Schlafzimmer mit unmittelbarem Gartenanschluss. Aber dann kann ich mir da durchaus olfaktorisch angenehme Nächte vorstellen. @Junebug: Hast du keine Beschilderung im Beet angebracht, nach der du ev. suchen könntest? Vielleicht ist dann ja noch was zu retten, denn so schnell sind Hems nicht tot zu kriegen.Ich habe erst eben wieder mit tetra Janice Brown eine Taglilie hoch genommen, die ich schon seit drei Wochen kritisch beäuge, obwohl grün und wie vermutet, gab es tatsächlich auch da Probleme mit den Wurzeln. Jetzt ist die Pflanze gesäubert und frisch gepflanzt, sie wird sich sicher bis Herbst erholt haben. Und so formiert sich nach und nach meine Pflegetruppe, obwohl ich eigentlich kein Lazarett mehr haben wollte..... ::)Ich verbuche es unter "Einspielübungen mit neuen Gartenverhältnissen"."......die Blüten öffnen am Nachmittag und bleiben die Nacht geöffnet........Zitronen-dominierter Duft mit einer Spur Geißblatt" // so gelesen über H. citrina
Re:Tagliliensaison 2015
Ich hatte mal gesehen, dass Rolf O. die tetraploide Form der 'Janice Brown' gelistet hat, Hempassion. Wie unterscheidet sie sich rein optisch von der diploiden Form, das würde mich sehr interessieren. Ist sie vom Habitus her höher, kräftiger oder dickere Stängel oder breiteres Laub? Hast Du vielleicht zufällig sogar ein Foto?
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Re:Tagliliensaison 2015
Pearl, mensch, klar... jetzt, wo du es sagst, fällt mir das auch wie Schuppen von den Augen, was doch so naheliegend und logisch ist. Denn natürlich waren es Evergreens, die auf dem Dachboden gelandet sind (und ein paar Sämlinge in ihren Anzuchtpöttchen dazu, die noch zu zart für draußen gewesen wären), denn Dormants würde ich im Traum nicht rein nehmen, weil natürlich robust, wie du ja auch sagst. Aber... und ich schüttel immer noch den Kopf ob dieser übersehenen Trivialität...natürlich sind die Evergreens darauf gepolt, das ganze Jahr über Photosynthese zu betreiben und dafür auf Licht angewiesen. Und das hatte ich ausgesperrt, - kein Wunder also, dass sie "auf die Suche gegangen sind". Da muss ich mir für kommenden Winter was anderes überlegen oder idealerweise bis dahin rechtzeitig alles eingepflanzt haben, so dass die Pflanzen gut eingewachsen sind und mit ein bisschen Schutz durch Vlies oder Zweige überdauern können.Eine Überwinterung ohne Tageslicht würde ich für Sorten, die evergreen sind, weniger wagen als ein Auspflanzen.
Lime Frost scheint in Topfkultur etwas heikel zu sein und dann zu fauligen Fächern zu neigen. Zumindest war das bei mir immer ein Problem, nur in diesem Jahr (ausgepflanzt im Sandboden) steht er wie eine Eins und macht keinerlei Faxen. Ich halte ja ein Auge drauf, weil Elke doch ein schlechtes Laubverhalten angemerkt hatte. Sie mag es wohl nicht so gerne feucht-nass im Winter und wenn der Boden das Wasser zu gut hält, zickt sie. Das wäre also die Kehrtseite von "Taglilien vertragen große Mengen an Wasser und Dünger". In Blumenerde getopft überleben sie übrigens keinen Winter.Lime Frost hatte nur noch einen Trieb nach dem Winter. Möglicherweise ein Befall mit Engerlingen.
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Re:Tagliliensaison 2015
Die Frage müssen wir zurück stellen, Scabiosa, denn ich habe die diploide Variante erst seit vergangenem Herbst und daher noch keine Möglichkeit zum direkten Vergleich gehabt. Den habe ich aber vor; es war der Grund für die Anschaffung. Die tetraploide Form habe ich schon viele Jahre (bisher im Topf) und die Fächer waren immer sehr kräftig und abgrenzbar, die Wurzeln mit Tiefgang (dagegen scheit die Diploide derm ersten Eindruck nach eher flächig, fast rasenartig zu wachsen?)... für Knospenzahlen und Stängelhöhen müsste ich in meine Listen gucken. Irgendwo werde ich bestimmt auch ein Foto einer Einzelblüte haben, aber das demonstriert noch keinen Unterschied. Den zu ergründen wird mir aber wegen des Rückschlags von heute frühestes im nächsten Jahr gelingen, für dieses Jahr muss ich mich auf ein anderes Paar (Siloam Gumdrop) beschränken.Ich hatte mal gesehen, dass Rolf O. die tetraploide Form der 'Janice Brown' gelistet hat, Hempassion. Wie unterscheidet sie sich rein optisch von der diploiden Form, das würde mich sehr interessieren. Ist sie vom Habitus her höher, kräftiger oder dickere Stängel oder breiteres Laub? Hast Du vielleicht zufällig sogar ein Foto?
Re:Tagliliensaison 2015
Danke, Hempassion. Also rasenmäßig hat sich 'Janice Brown' hier bisher nicht ausgebreitet, wüchsig ist sie allerdings auch hier auf Lehmboden. Ich bin schon gespannt auf Deine späteren Dokumentationen auch über das neue Projekt mit 'Siloam Gumdrop', dip/tet.
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Re:Tagliliensaison 2015
einen schönen samstag wünsche ich;trotz etlicher sorten im garten bin ich eher hem~ laie;ich hatte gelegenheit, mich auf dem staudenmarkt in Dahlemlänger mit Rolf O. unterhalten zu können, ua. über diploid/tetraploid;hier sehr gekürzt, was ich daraus behalten habe:nicht zwangsläufig (und vielleicht sogar seltener) sind die tetraploidensorten die besseren im sinne der erscheinung (was ich bis dahin annahm) ;wer sich aber mit gezielter kreuzung beschäftigt, der kommt ggf. um tetraploide pflanzen nicht umhin, weil ansonsten die züchtungziele nicht erreicht werden können,soweit mein wissensfragment, vielleicht weiß jemand dazu mehr;ich nehme an, dass es unproblematisch ist, bei der wahl diploid/tetraploidje nach absicht (schaustellen oder züchten) für einzelne sorteneinfach bei Rolf O. NachzufragengrüßeJonas
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Re:Tagliliensaison 2015
Es ist warm und es regnet.... da werden meine päoninenblütigen Tulpen nachher sicher am Boden liegen, aber die Stiele der Taglilien dieser Tage hoffentlich nur so aus dem Boden schießen... *hope-hope*@ScabiosaDie Vergleichsstudien mit diploiden und tetraploiden Formen ein und der selben Sorte strebe ich schon länger an und habe daher in den letzten Jahren versucht, ein paar tetraploide Konversionen von Sorten, die mir gefallen, aufzutreiben. Tetra Siloam Gumdrop habe ich schon relativ lange, die diploide Form auch, allerdings stand erstere immer im Kübel, letztere im Gartenboden und so war eine unmittelbare Vergleichbarkeit nicht wirklich gegeben. Nun stehen sie im neuen Garten im Beet direkt nebeneinander und ich bin sehr gespannt, wie das Ergebnis ausfallen wird. Blütentechnisch betrachtet war es bisher aber so, dass beide eine ziemlich weiße Grundfarbe hatten, das Auge jedoch farblich bei der dip-Variante mehr pinkig und bei der tet-Variante mehr rot war, aber das kann natürlich auch an unterschiedlichen pH-Werten der Substrate oder sonstigen abweichenden Kulturbedingungen gelegen haben. Zudem war die Blütenform in Aufsicht bei der dip-Variante eher dreieckig, bei der tet-Variante tendenziell eher sternförmig. Ob sich das hier auch so bestätigt, werden wir sehen.Es wird spannend in diesem Sommer!Aktuell suche ich noch Black Plush in der diploiden Variante, um auch da den Vergleich anzutreten. Und mein Traum wäre tetra Rose F. Kennedy... aber die ist geradezu "unbezahlbar", ähnlich wie tetra Emerald Starburst.
