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Lonicera kamtschatica - Maibeere (Gelesen 247114 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Warum Maibeeren im Topf? Ich würd' die Palmen wieder in den Topf setzen und die Maibeeren nach draußen.
Cum tacent, consentiunt.
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Wurmk hat geschrieben: ↑18. Jan 2017, 07:33
Hast du auch kanadische Sorten?
In dem Artikel
http://news.nationalpost.com/news/canada/better-than-blueberries-introducing-canadas-new-super-food-the-haskap-berry
wird die Frucht ja über den Klee gelobt, meine eigenen 2 Sorten habe ich aber schon gerodet - schmeckten wie eine unreife Zwetschke. In so einem kalten Jahr wie dem letzten wäre es aber eine interessante Abwechslung.
Ich habe die kanadische Borealis, aber erst seeit Oktober, habe noch keine Ahnung, wie sie schmecken. Von Bob Bors wirst Du tatsächlich nichts Schlechtes über die Maibeeren hören. :-)
Ich habe die Beren aus meiner Kindheit so in Erinnerung, dass ich sie im Sommer gerne gegessen habe, aber komischerweise hatten die Russen sie damals nicht in ihren Kleingärten. Mittlerweile breitet die Maireere sich langsam in den Kleingärten aus, aber das Feedback ist uneinheitlich, scheint sehr vom Ort und Wetter abhängig zu sein. Ich vermute, dass die Maibeere evtl. geschmacklich nicht stabil ist. Es gibt auf alle Fälle Situationen, wo Leute sie gerne essen. Für mich ist z.B. die Maieere mit Heidelbeeren aus dem Supermarkt nicht vergleichbar, - die Heidelbeeren sind mir zu trocken. Und die Johannisbeeren sind im Vergleich zu sauen. Ob sich der Geschmack bei uns gut entwickeln kann, muss ich noch rausfinden. Welche Sorten hast Du gehabt, wie alt und wie groß waren die Pflanzen geworden? Haben sie nennenswert gefruchtet?
Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Ich hätte auch kein Vertrauen. ;) Habe noch ein Boden-Test-Set aus dem Baumarkt, werde sie vergleichen.
Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
carot hat geschrieben: ↑18. Jan 2017, 09:50Tester32 hat geschrieben: ↑17. Jan 2017, 16:10Wenn ph7 bleibt, werde ich die Asche nicht streuen, sie würde den eh schon basischen Wert noch schlimmer machen. Sinkt der Wert in den neutralen oder leicht sauren Bereich...
Bist Du Dir mit dem Wert sicher? PH7 ist nämlich nicht basisch, sondern genau neutral.
Nein, überhaupt nicht sicher. Ich habe irgendwie keine gute Quelle gefunden, wo steht, wieviel PH sauer, basisch, neutral, und dazwischen ist. :-\ Wäre sehr dankbar für die Aufklärung.
Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Die ph-wert skala reicht von 0 bis 14. 7 ist neutral, alles darunter sauer und alles darüber basisch.
Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Wurmk hat geschrieben: ↑18. Jan 2017, 19:32
Hallo B-Hörnchen, ja ich dachte vielleicht liegt es ja an der Sorte? Meine ursprüngliche Hoffnung war, dass die Beeren (in meiner warmen Umgebung) noch früher reif werden als die Erdbeeren. Das hat sich so leider nicht bestätigt, die wurden gleich mit den Frühsorten der Erdbeeren reif (bei mir alles im Topf, die Maibeeren auch 2 Jahre lang). Ich befürchte denen ist es einfach zu warm in meiner Umgebung, gewachsen sind sie (einer hat Moorbeeterde gekriegt, der andere nicht) auch nicht wirklich überzeugend in den 4 Jahren.
Welche Sorten hattest Du?
Was steckte hinter der Idee mit dem Topf? Wolltest Du sie im Treibhaus oder einer ähnlichen Umgebung früher zum Blühen bringen?
In den ersten 4 Jahren wachsen und fruchten die Maibeeren auch nicht überzeugend. :) Sie entwickeln in dieser Zeit hauptsächlich Wurzeln und sparen am Blühen und Früchten. Eine 5-Jährige Pflanze hat bereits ein Wurzelwerk von geschätzen 60-80 cm im Durchmesser. Wenn Deine Pflanzen im Topf waren, dann fürchte ich, dass sie sich evtl. nicht gut entwickeln konnten.
Dass der Slogan "2 Wochen vor Erdbeeren" nicht stimme und dass die Maibeeren gleichzeitig mit den Erdbeeren reif werden, habe ich auch bereits von 2 Russen gehört. Die Idee, mit der Maibeere eine sehr frühe Ernte zu bekommen, finde ich attraktiv, und verstehe daher nicht, wieso Lubera oder die Kanadier mit ihren Sorten die Erntezeit nach hinten verzögern wollen. Andererseits wenn die Beeren bei früher Blüte zu wenig Sonne bekommen und dadurch nicht schmecken, würde eine zu frühe Reife nicht viel bringen, da ist schon was dran.
@Carot: Danke für die Info!
Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Hallo tester32, ich hatte die Häberli-Sorten "Amur" und "Maistar" (die gibts mittlerweile nicht mehr, dafür "Maitop") - die Topflösung war aus der Not der Situation geboren (gemietetes Haus, man weiß nicht wann man wieder auszieht usw.)
Um ein weitgehend kontinentales Klima nachzustellen (also digitales Umstellen auf "Sommer") wurden die Pflanzen an der schattigen Nordseite überwintert, so ab Mitte Februar wurden die Töpfe dann auf die sonnige Terrasse gestellt. Dort haben die Betonelemente die Wärme sehr gut gespeichert und die Verfrühung hat durchaus funktioniert (bei mir waren es "Aprilbeeren").
Da waren eine Handvoll Früchte dran, meinem kleinen Sohn (war damals knapp 3 Jahre alt) haben sie durchaus geschmeckt (einmal musste ich in das andere Eck des Gartens, weil er Angst hatte ich würde ihm eine wegessen ...).
Die Pflanzen sind nicht stark in die Höhe gegangen (Endhöhen nach 4 oder 5 Jahrern ca. 1.2 m) und kaum in die Breite, die wurden nur immer "dichter" (haben ein bisschen was von einem Buchsbaum).
Der Wuchscharakter hat mich ein wenig überfordert, weil keine Sonne mehr reinkam und sich die Früchte kaum erkennen bzw. ernten liesen. Nach dem deutlichen Auslichten - kein Radikalschnitt, aber vereinzelt doch auch stärkere Äste - gabs dann weder Wachstum noch Früchte.
Vegetationsende war so im August (da stehen dann Büsche mit braunen Blättern - daran muss man sich gewöhnen), ansonsten war es sehr robuste Pflanzen ohne irgendwelche erkennbaren Krankheiten nichtmal Blattläuse (ist bei meinen Heidelbeeren mittlerweile leider anders, und auch die Erdbeeren erfordern massiv mehr Pflegeaufwand).
Um ein weitgehend kontinentales Klima nachzustellen (also digitales Umstellen auf "Sommer") wurden die Pflanzen an der schattigen Nordseite überwintert, so ab Mitte Februar wurden die Töpfe dann auf die sonnige Terrasse gestellt. Dort haben die Betonelemente die Wärme sehr gut gespeichert und die Verfrühung hat durchaus funktioniert (bei mir waren es "Aprilbeeren").
Da waren eine Handvoll Früchte dran, meinem kleinen Sohn (war damals knapp 3 Jahre alt) haben sie durchaus geschmeckt (einmal musste ich in das andere Eck des Gartens, weil er Angst hatte ich würde ihm eine wegessen ...).
Die Pflanzen sind nicht stark in die Höhe gegangen (Endhöhen nach 4 oder 5 Jahrern ca. 1.2 m) und kaum in die Breite, die wurden nur immer "dichter" (haben ein bisschen was von einem Buchsbaum).
Der Wuchscharakter hat mich ein wenig überfordert, weil keine Sonne mehr reinkam und sich die Früchte kaum erkennen bzw. ernten liesen. Nach dem deutlichen Auslichten - kein Radikalschnitt, aber vereinzelt doch auch stärkere Äste - gabs dann weder Wachstum noch Früchte.
Vegetationsende war so im August (da stehen dann Büsche mit braunen Blättern - daran muss man sich gewöhnen), ansonsten war es sehr robuste Pflanzen ohne irgendwelche erkennbaren Krankheiten nichtmal Blattläuse (ist bei meinen Heidelbeeren mittlerweile leider anders, und auch die Erdbeeren erfordern massiv mehr Pflegeaufwand).
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Wurmk hat geschrieben: ↑19. Jan 2017, 07:57
Um ein weitgehend kontinentales Klima nachzustellen (also digitales Umstellen auf "Sommer") wurden die Pflanzen an der schattigen Nordseite überwintert, so ab Mitte Februar wurden die Töpfe dann auf die sonnige Terrasse gestellt. Dort haben die Betonelemente die Wärme sehr gut gespeichert und die Verfrühung hat durchaus funktioniert (bei mir waren es "Aprilbeeren").
[/quote]
Das kann aber nur funktionieren, wenn auch schon Hummeln zur Bestäubung unterwegs sind. Die Blüten sind wahre Hummelmagneten.
Zur natürlichen Blüte der Russensorten waren letztes Jahr bei mir zumindest genug Insekten unterwegs.Wurmk hat geschrieben: ↑19. Jan 2017, 07:57
...ansonsten war es sehr robuste Pflanzen ohne irgendwelche erkennbaren Krankheiten nichtmal Blattläuse (ist bei meinen Heidelbeeren mittlerweile leider anders, und auch die Erdbeeren erfordern massiv mehr Pflegeaufwand).
Das ist es, die Dinger sind, einmal etabliert, total pflegeleicht, brauchen außer Wasser und Sonne keine besonderen Maßnahmen , kein Vergleich mit Erdbeeren etc. .
[quote author=Tester32 link=topic=2218.msg2795617#msg2795617 date=1484776144]
... die Heidelbeeren sind mir zu trocken.
OT: Ähm - ich fürchte wir müssen auch einen Heidelbeersorten-Vergleichsfaden aufmachen. Da hat's gewaltige Unterschiede, gerade was Saftigkeit anbelangt. Mein vorläufiger Tipp: "Berkeley"!
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Hallo zusammen,
@Wurmkönig: Danke für Deinen Bericht!
b-hoernchen:
Das müssen wir unbedingt! Ein Vergleichsfaden für die Heidelbeeren wäre sicherlich nützlich, wie auch für Brombeeren. Für Brombeeren werde ich einen aufmachen. Es ist praktisch, wenn alle Sorteninformationen in einem Thema sind.
Alle:
Ich möchte heute meine Meinung über die Firmen-Sorten wie "Amur", "Maistar", "Maitop" von Häberli und die "Blue Velvet", "Blue Sea", "Blue Moon" von Lubera loswerden.
Ich kenne diese Sorten nicht. Bei "Firmensorten" bin ich aber generell etwas skeptisch. Der Selektionsprozess neuer Sorten ist nämlich sehr kostenintensiv. Wenn ich mich richtig erinnere hat Bob Bors von der Uni Saskatchewan in Kanada eine Pflanzen-Datenbank vor über 2000 Sorten aufgebaut. Die russische Zuchtstation "Baktschar" hat aktuell Maibeeren auf 40 Hektar angepflanzt, die Mehrzahl davon für reine Zuchtzwecke. Insgesamt in all den Jahren des Zuchtprograms wurden 42 Tsd Sätzlinge untersucht. Aktuell haben sie einen Genpool von 10,2 Tsd Sorten. Die Arbeit konzentriert sich auf Hybriden der 3-4 Generationen.
Wenn wir bedenken, dass vor ein par Jahren in ganz Deutschland für den Verkauf nur 100 Hecktar Brombeeren angebaut wurden, dann hat das Zuchtprogramm der Zuchtstation "Baktschar" (und sicherlich auch der Uni Saskatchewan) enorme Ausmaße. So eine Rieseninvestition kann man sich in Ländern leisten, wo ein Hecktar Land nichts kostet und die Gehälter entweder auf russischem Niveau von 100 bis 200 € mtl. sind, oder der Staat so ein Zuchtprobramm kräftig finanziert, wie bei der Uni Saskatchewan.
Dass eine europäische Privatfirma für eine kaum bekannte Beere so viel Geld investieren würde, halte ich für unwahrscheinlich. Selbst wenn sie es in Niedriglohnländern machen würde. Eine Existenz so eines großen Zuchtprogramms würde man dann natürlich auch mitbekommen, die Züchter würden auf Konferenzen auftauchen, man würde sich über ihre Sorten in den Foren unterhalten. Erfolgreiche Zuchzzentren sind nun mal bekannt, die Russen unterhalten sich z.B. durchaus über die kanadischen Sorten von Bob Bors, schreiben darüber wissenschaftliche Artikel etc. Und die Kanadier holen Sorten für ihre Genpools von den Russen. Über die erwähnten Firmensorten oder einem Zuchtzentrum hört man aus den rusischen Züchterkreisen nichts. OK, Lubera schreibt, dass "Blue Sea nun wurde in Oregon (also wieder in einem maritimen und nicht in einem kontinentalen Klima) aus japanischen Lonicera-Sämlingen ausgelesen" und in dieser Ecket gibt es tatsächlich einige Maibeeren-Züchter. Diese sie sind aber nicht für ihren Erfolg bekannt. Mehr sogar, scheinbar waren es Sorten dieser nordamerikanischen und kanadischen Züchter, welche in den 1980ern und 1990ern bei den Amerikanern und Kanadiern ein schlechtes Ansehen der Maibeeren entstehen liessen, kleine und geschmacklich schlechte Sorten.
Ich gehe daher davon aus, dass es sich bei diesen Firmen-Sorten im weltweiten Vergleich nicht um die Besten handelt. Ihre Zucht-Herkunft ist mir unklar. Den von Verkäufern derklärten Eigenschaften traue ich erst mal nicht. Z.B. schreibt Lubera in der "Sortenbeschreibung Blue Moon" (auch für Blue Sea) hier Beeren: sehr gross.
Wenn ich jetzt aber die Fotos von Lubera nehme:

dann sehe ich, dass die Beeren definitiv ziemlich klein sind. Die Beerenlänge reicht nicht mal sicher an den Durchmesser des Kleinfingers, das heißt sie sind höchstens 1 cm lang, eher weniger. Mit den streichholzlangen Russen von der vorherigen Seite ist das überhaupt kein Vergleich.
Russische Maibeeren in der Hand sehen so aus:

Und so:

Auch die Kanadier müssen sich hinter den Russen nicht verstecken. Z.B. hier http://haskap.ca/ rechts oben sind wechselnde Bilder, darunter auch eine Handvoll.
Die Angaben der Lubera zu Beeren-Größen sind also wohl falsch. Ich hoffe, das trifft nicht auf den Geschmack zu, aber wenn eine Firma bei einer Sorteneigenschaft falsche Angaben macht, erwarte ich erst mal keine besondere Sorgfalt bei anderen Angaben. Ein Schelm der Böses denkt. :)
Ich weiß nicht, ob die Russen und Kanadier ihren Geschmack in unserem Klima bestätigen werden. Die Erfahrungen von b-hoernchen lassen mich hoffen, dass es geht. Es kann aber auch sein, dass es nichts wird und dass der Geschmack nicht so gut sein wird, wie der Geschmack aus meiner sibirischen Kindheit. Aber für einen ersten Versucht habe ich lieber Sorten ausgewählt, die unter anderen klimatischen Bedingungen bereits einen guten Geschmackt und eine tolle Beerengröße bestätigt haben. Die Sorten von Häberli und Lubera haben für mich noch keine ausreichende positiven praktischen Erfahrungen und Fan-Gemeinde, dass man sie unbedingt als erste ausprobieren müsste. :)
@Wurmkönig: Danke für Deinen Bericht!
b-hoernchen:
b hat geschrieben: ↑19. Jan 2017, 12:37
OT: Ähm - ich fürchte wir müssen auch einen Heidelbeersorten-Vergleichsfaden aufmachen. Da hat's gewaltige Unterschiede, gerade was Saftigkeit anbelangt. Mein vorläufiger Tipp: "Berkeley"!
Das müssen wir unbedingt! Ein Vergleichsfaden für die Heidelbeeren wäre sicherlich nützlich, wie auch für Brombeeren. Für Brombeeren werde ich einen aufmachen. Es ist praktisch, wenn alle Sorteninformationen in einem Thema sind.
Alle:
Ich möchte heute meine Meinung über die Firmen-Sorten wie "Amur", "Maistar", "Maitop" von Häberli und die "Blue Velvet", "Blue Sea", "Blue Moon" von Lubera loswerden.
Ich kenne diese Sorten nicht. Bei "Firmensorten" bin ich aber generell etwas skeptisch. Der Selektionsprozess neuer Sorten ist nämlich sehr kostenintensiv. Wenn ich mich richtig erinnere hat Bob Bors von der Uni Saskatchewan in Kanada eine Pflanzen-Datenbank vor über 2000 Sorten aufgebaut. Die russische Zuchtstation "Baktschar" hat aktuell Maibeeren auf 40 Hektar angepflanzt, die Mehrzahl davon für reine Zuchtzwecke. Insgesamt in all den Jahren des Zuchtprograms wurden 42 Tsd Sätzlinge untersucht. Aktuell haben sie einen Genpool von 10,2 Tsd Sorten. Die Arbeit konzentriert sich auf Hybriden der 3-4 Generationen.
Wenn wir bedenken, dass vor ein par Jahren in ganz Deutschland für den Verkauf nur 100 Hecktar Brombeeren angebaut wurden, dann hat das Zuchtprogramm der Zuchtstation "Baktschar" (und sicherlich auch der Uni Saskatchewan) enorme Ausmaße. So eine Rieseninvestition kann man sich in Ländern leisten, wo ein Hecktar Land nichts kostet und die Gehälter entweder auf russischem Niveau von 100 bis 200 € mtl. sind, oder der Staat so ein Zuchtprobramm kräftig finanziert, wie bei der Uni Saskatchewan.
Dass eine europäische Privatfirma für eine kaum bekannte Beere so viel Geld investieren würde, halte ich für unwahrscheinlich. Selbst wenn sie es in Niedriglohnländern machen würde. Eine Existenz so eines großen Zuchtprogramms würde man dann natürlich auch mitbekommen, die Züchter würden auf Konferenzen auftauchen, man würde sich über ihre Sorten in den Foren unterhalten. Erfolgreiche Zuchzzentren sind nun mal bekannt, die Russen unterhalten sich z.B. durchaus über die kanadischen Sorten von Bob Bors, schreiben darüber wissenschaftliche Artikel etc. Und die Kanadier holen Sorten für ihre Genpools von den Russen. Über die erwähnten Firmensorten oder einem Zuchtzentrum hört man aus den rusischen Züchterkreisen nichts. OK, Lubera schreibt, dass "Blue Sea nun wurde in Oregon (also wieder in einem maritimen und nicht in einem kontinentalen Klima) aus japanischen Lonicera-Sämlingen ausgelesen" und in dieser Ecket gibt es tatsächlich einige Maibeeren-Züchter. Diese sie sind aber nicht für ihren Erfolg bekannt. Mehr sogar, scheinbar waren es Sorten dieser nordamerikanischen und kanadischen Züchter, welche in den 1980ern und 1990ern bei den Amerikanern und Kanadiern ein schlechtes Ansehen der Maibeeren entstehen liessen, kleine und geschmacklich schlechte Sorten.
Ich gehe daher davon aus, dass es sich bei diesen Firmen-Sorten im weltweiten Vergleich nicht um die Besten handelt. Ihre Zucht-Herkunft ist mir unklar. Den von Verkäufern derklärten Eigenschaften traue ich erst mal nicht. Z.B. schreibt Lubera in der "Sortenbeschreibung Blue Moon" (auch für Blue Sea) hier Beeren: sehr gross.
Wenn ich jetzt aber die Fotos von Lubera nehme:

dann sehe ich, dass die Beeren definitiv ziemlich klein sind. Die Beerenlänge reicht nicht mal sicher an den Durchmesser des Kleinfingers, das heißt sie sind höchstens 1 cm lang, eher weniger. Mit den streichholzlangen Russen von der vorherigen Seite ist das überhaupt kein Vergleich.
Russische Maibeeren in der Hand sehen so aus:

Und so:

Auch die Kanadier müssen sich hinter den Russen nicht verstecken. Z.B. hier http://haskap.ca/ rechts oben sind wechselnde Bilder, darunter auch eine Handvoll.
Die Angaben der Lubera zu Beeren-Größen sind also wohl falsch. Ich hoffe, das trifft nicht auf den Geschmack zu, aber wenn eine Firma bei einer Sorteneigenschaft falsche Angaben macht, erwarte ich erst mal keine besondere Sorgfalt bei anderen Angaben. Ein Schelm der Böses denkt. :)
Ich weiß nicht, ob die Russen und Kanadier ihren Geschmack in unserem Klima bestätigen werden. Die Erfahrungen von b-hoernchen lassen mich hoffen, dass es geht. Es kann aber auch sein, dass es nichts wird und dass der Geschmack nicht so gut sein wird, wie der Geschmack aus meiner sibirischen Kindheit. Aber für einen ersten Versucht habe ich lieber Sorten ausgewählt, die unter anderen klimatischen Bedingungen bereits einen guten Geschmackt und eine tolle Beerengröße bestätigt haben. Die Sorten von Häberli und Lubera haben für mich noch keine ausreichende positiven praktischen Erfahrungen und Fan-Gemeinde, dass man sie unbedingt als erste ausprobieren müsste. :)
Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Also zumidest zwei der drei Lubera-sorten habe ich in irgendeiner Bestandsliste einer kanadischen Baumschule/Züchtungsanstalt gesehen. Denke also, dass man da bei Lubera mehr oder weniger viele vorhandene Sorten (sicher keine Ha, vielleicht nicht mal eine Pflanzreihe) getestet hat und dann ihre drei ausgewählt haben. Die Namen dieser drei gehen somit wohl auch nicht auf ihre Kappe ;)
Im übrigen haben sie jetzt auch zwei weitere höher wachsende Sorten im neuem Katalog drinen, sind aber soweit ich das sehe auch wieder japanischer Abstammung.
Im übrigen haben sie jetzt auch zwei weitere höher wachsende Sorten im neuem Katalog drinen, sind aber soweit ich das sehe auch wieder japanischer Abstammung.
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Jetzt hab' ich letztes Jahr keine Fotos von meinen Früchten gemacht und sie auch nicht gemessen, sondern einfach nur in den Mund gesteckt; vielleicht, weil ich die Maibeeren sowieso "nur" als eine Art Wildobst sehe und das nicht mit so großem Ernst betreibe... .
Dein Lubera-Foto dürfte die Abbildung der "Blue-Velvet"-Beeren aus dem Katalog sein. Diese Sorte habe ich nicht.
Ich kann mich aber erinnern, dass "Blue Sea" und "Blue Moon" bei mir mindestens genauso große Früchte hatten, wie die größten russischen - bestimmt nicht kleiner. Mein Gedanke war, "das sind ja Riesentrümmer", die waren in Form und Größe mit deinen Bilder russischer Maibeeren vergleichbar.
Dein Lubera-Foto dürfte die Abbildung der "Blue-Velvet"-Beeren aus dem Katalog sein. Diese Sorte habe ich nicht.
Ich kann mich aber erinnern, dass "Blue Sea" und "Blue Moon" bei mir mindestens genauso große Früchte hatten, wie die größten russischen - bestimmt nicht kleiner. Mein Gedanke war, "das sind ja Riesentrümmer", die waren in Form und Größe mit deinen Bilder russischer Maibeeren vergleichbar.
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Russische und japanische Sorten sollten sich doch problemlos gegenseitig bestäuben können oder?
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
Die Russischen sind weitgehend abgeblüht, wenn die Japanischen (Blue Sea und Blue Moon) gegen Ende März, Anfang April in Blüte kommen.
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
b hat geschrieben: ↑8. Feb 2017, 21:10
Die Russischen sind weitgehend abgeblüht, wenn die Japanischen (Blue Sea und Blue Moon) gegen Ende März, Anfang April in Blüte kommen.
Danke dir, an die Blütezeit hab ich jetzt natürlich nicht gedacht. Dann heißts entweder zwei kaufen oder gar keine ;)
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
wahrscheinlich kennt ihrs schon, aber lubera hat auch ein paar videos davon gemacht. am interessantesten find ich das verkostungsvideo. drunter sind aber noch ein paar links zu weiteren videos über die "erstbeere", wie lubera sie nennt.
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