hier nocheinmal aus boragos posting schnell herauskopiert

einfach köstlichzitat borago"Stufe 1Du wirst Literatur wälzen, gelegentlich einen Rosengarten besichtigen, sehr überlegt und sorgfältig einige schöne Rosen finden, die du unbedingt in deinem Garten brauchst und die optimal an das Klima angepasst sind, den Garten entsprechend planen und ebenso sorgfältig und diszipliniert deine Bestellung bei einem renommierten Rosenvermehrer aufgeben.Stufe 2Es tauchen erste Fragen auf (siehe dein Posting Nr. 1). Du wirst du dich irgendwann auf Rosistentreffen wiederfinden und nächtelang im Internet herumhängen, da es ja auch noch internationale Rosenforen gibt... Wie es dazu kommt? Ganz einfach, du hast einige ganz einfache Fragen gesammelt, möchtest evtl. mal ‚ganz schnell’ eine unbekannte Rose von Kennern bestimmen lassen, besuchst einen Rosenstammtisch, der gerade in deiner Nähe stattfindet und kommst mit noch mehr Fragen zurück, so dass du der Ansicht bist, nur ein Grundstudium der Botanik könnte dich weiterbringen. Du beschließt, nur noch pflegeleichte und bekannte Rosen zu pflanzen, jawoll.Stufe 3:Du wirst deine Kontakte zu den mittlerweile getroffenen lieben Rosenfreunden vertiefen, deine Rosen wirst du nicht mehr mit den Namen bezeichnen unter denen du sie gekauft hast, sondern mit ‚die Rose, die ich als XY bei dem ZZZ Rosenvermehrer im Jahr XXXX gekauft habe’ (denn Rosenvermehrer vertun sich manchmal oder bekommen Edelreiser unter falschem Namen geliefert und ändern dann die Bezeichnungen usw.). Über Größe, Farbe und Duft wirst du dich nur noch in Verbindung mit Alter, Jahreszeit, Standort (Klimazone allgemein und Kleinklima in deinem Garten im Besonderen) äußernStufe 4:Du wirst niemals mehr in Urlaub fahren, deine freien Tage nach wichtigen Rosenterminen (Hauptblüte im Juni/Juli) und nach Forentreffen ausrichten, in Stress geraten, weil du ja auch deine eigenen Rosen geniessen möchtest. Der Platz in deinem Garten wird knapp, du bestellst mehr Rosen als du jemals in deinem Garten haben wolltest, aber da es sich ja um Raritäten handelt... und frau ja niemals weiss... und dann noch die Empfehlungen im Forum...Stufe 5:Du wirfst alle bisher erstellten Pflanzpläne über den Haufen, zitterst ab September, ob all deine bestellten Rosen noch vor dem Frost ankommen und pflegst zwischendurch deine lädierten Hände und Gelenke. Du beschließt, im Winter alles noch einmal zu überdenken und ‚pflegeleichter’ zu gestalten. Und mit den teuren Bestellungen muss Schluss sein. Und Platz für gerettete Rosen gibt es auch nicht mehr. Punkt.Stufe 6:Ab Januar, wenn deine Gelenke nicht mehr schmerzen, machst du Pläne, welches Stück Rasen überflüssig ist und besonders seltenen Rosen Asyl bieten könnte. Du hängst dich bei den üblichen Verdächtigen (=Rosisten aus deinem Freundeskreis) noch an eine Frühjahrsbestellung mit dran und lernst noch schnell die wichtigsten Brocken Französisch für die tel. Bestellung bei franz. Rosenvermehrern. Du zitterst, ob die Frühjahrsbestellung noch vor Einsetzen der ersten Hitzewelle eintrifft. Dann musst du noch an einer Rettungsaktion teilnehmen, da eine Rosistin ihren Garten mit kostbaren alten Rosen aufgeben muss. Außer mit den Gelenken hast du jetzt Probleme mit deiner Bandscheibe, denn gut eingewachsene Rosen weichen nicht freiwillig von ihrem angestammten Platz. Deine Frühjahrsbestellung muss den Platz mit einem Teil der geretteten Rosen teilen. Deine Zeit wird knapp, da du deine Bandscheibe nach Feierabend (warum gibt es keine Termine erst ab Einbruch der Dunkelheit?) durch Krankengymnastik so weit herstellen zu lassen, dass du weiterarbeiten kannst.Stufe 7:Du wirst nicht einfach eine Rose weitergeben, wenn sie für dich nicht zufriedenstellend blüht. Nein, auch die Unterlage kann entscheidend sein! Also wirst du für ein bisschen Geld eine Veredelung auf zwei unterschiedlichen Unterlagen in Auftrag geben. Das dauert. Mittlerweile häufen sich die Unklarheiten wg. bestimmter Rosen, von denen unterschliedliche Klone im Umlauf sein sollen. . Du lässt dich in amerikanischen und kanadischen Rosenforen registrieren, da dort noch andere Klone deiner Lieblingsrosen, mal mit, mal ohne Stacheln im Umlauf sind. Du beschließt auf Anraten der Profis aus dem Forum eine Vergleichspflanzung, Edelreiser oder wurzelechte Ausläufer dazu wirst du von lieben Forumsmitgliedern bekommen, kann also nicht viel kosten.Stufe 8:Du verhandelst mit einigen Bauern der Umgebung, um noch Land dazupachten zu können, denn Vergleichspflanzungen brauchen Platz. Die Liste deiner Auftragsveredelungen wächst, du hast sie natürlich nicht in eine Word- oder Excel-Tabelle eingetragen, waren ja immer nur einige wenige, und wenn du die nicht einmal mehr im Gedächtnis hast... Die Pachtpreise in deiner Umgebung steigen – Nachfrage treibt sie nach oben.Stufe 9:Du bequatscht einen Menschen, der sich damit auskennt, dir eine nur auf deine Bedürfnisse zugeschnittene Datenbank zu stricken. Du wählst das Profimodell, denn die Sache soll ja zukunftsicher sein. Die Kosten für Erstellung und die notwendigen Lizenzen sind nicht sehr hoch, jedenfalls auf eine einzelne Rose berechnet... Und mit steigender Anzahl der Rosen sinkt ja der Preis – immer schön wirtschaftlich denken!Stufe 10:Du lässt dich von den üblichen Verdächtigen davon überzeugen, dass du wg. deiner seltenen Rosen unbedingt am Tag der offenen Gartenpforte teilnehmen musst. Das erfordert vielerlei Vorarbeiten. Seltsamerweise streiken auf einmal GG und Nachwuchs (Wenn die hier alle durchtrampeln, ziehen wir aus, und zwar auf Dauer!), die Krise lässt sich nur durch Rückzug von dem Vorhaben abwenden, da zu der ‚Offen Gartenpforte’ obendrein auch noch die Finanzen diskutiert werden. Du beschließt, erst einmal von dem Gewächshausprojekt für seltene Teerosen Abstand zu nehmen."zitat ende
"Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es!" (Bertrand Russell)