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ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen (Gelesen 119985 mal)

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Staudo
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

Staudo » Antwort #255 am:

Wäre die Feuchtwiese mit einer zweimaligen Mahd im Jahr gepflegt worden, hätten die Astern vermutlich nicht überlebt.
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Krokosmian
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

Krokosmian » Antwort #256 am:

War halt sowas fürs gute Gewissen. Man holt einen Bach zurück aus dem Kanal, hübscht eine ehemalige Brache auf, danach überlässt man es sich selbst und den Brombeeren. Aber jetzt ist eh wieder alles platt.
paulw
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

paulw » Antwort #257 am:

Staudo hat geschrieben: 22. Nov 2017, 07:49
Eine Eu-weit einheitliche Liste halte ich nach wie vor für unsinnig. 8)


Ganz meine Meinung, der Bereich ist viel zu differenziert.
Regionale Gesetze wären sinnvoller.
Wer sagt das nicht mal eine Art aus den Seealpen in den Bayrischen Alpen zum Problem wird, oder eine Spanische in Griechenland?
Außerdem verstehe ich das Bewertungsverfahren nicht. Wo liegt zB. der ökologische Unterschied zwischen Lysichiton americanus und camtschatcensis?
Nur weil die eine Art angesalbt wurde und die andere scheinbar nicht, ist die eine auf der Liste, die andere im Handel?
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Staudo
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

Staudo » Antwort #258 am:

Übrigens wurde gestern von seiten des Verwaltungsausschusses Invasive Arten der EU-Mitgliedstaaten festgestellt, dass die roten Pennisetum zu Pennisetum advena gehören und damit nicht unter das Verbot von Pennisetum setaceum fallen.
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maigrün
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

maigrün » Antwort #259 am:

so ganz passt der thread nicht, zumindest nicht, was das "ausgebüxt" betrifft.

aber vielleicht kann mir trotzdem jemand einen rat geben.

vor zwei jahren wurde in der nähe ein grundstück verkauft. schon im ersten sommer stand plötzlich drüsiges springkraut in diesem garten, das ich hier noch nirgendwo gesehen hatte. irgendwann habe ich diese neuen nachbarn darauf angesprochen und sie erzählten, dass sie es aus der potsdamer gegend mitgebracht haben. "blüht so schön!". ich habe versucht ihnen zu erklären, dass dieses hier einschleppen keine gute idee war. sie waren völlig uneinsichtig. typ: was schert mich die baumschutzsatzung, ich fälle die bäume im mai. und schon es ist ausgebüxt und inzwischen auf dem breiten streifen vor dem grundstück.

kurz zum umfeld. wir befinden uns im naturpark dahme-spreewald, nur ein paar hundert meter weiter ist naturschutzgebiet. ich würde gern etwas gegen das zeug unternehmen. weiß aber nicht, an wen ich mich da wenden soll. (auch, weil ich grad ca. 20 telephonate benötigt habe, quer durch alle behörden, um weiterzugeben, dass neugepflanzte alleebäume dringend gewässert werden müssen.)
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lerchenzorn
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

lerchenzorn » Antwort #260 am:

Es gibt für die Verwaltung kaum eine Handhabe gegen neue Einschleppungen expansiver Pflanzen, solange die in den eigenen Garten eingebracht werden.

Ich weiß nicht, ob Gemeinden das für ausgewählte Arten in der Ortssatzung unterbinden könnten, wenn sie sich auf eine fachlich begründete Liste beziehen (BfN-Bewertungen z. B.). Die wenigsten werden daran Interesse haben.

Bliebe noch, ein unruhiges Gefühl bei der Einschlepperin zu wecken, wenn man dunkel was von "Schadenersatz" und "Wertminderung der Nachbarflächen ", "Haftung" usw. murmelt.
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maigrün
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

maigrün » Antwort #261 am:

danke, lerchenzorn.

ich habe jetzt die naturparkverwaltung angeschrieben. schaun wir mal, was die dazu sagen.
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lerchenzorn
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

lerchenzorn » Antwort #262 am:

Ist zwar noch nicht verwildert, aber letztlich wild im Garten aufgetaucht:

lerchenzorn hat geschrieben: 3. Apr 2019, 23:58
Ich ... glaube ..., dass mir die Vögel schon eine [Lonicera henryi] vom Himmel geschickt haben.
Was denkt Ihr?

Bild
[/quote]

Bristlecone hat geschrieben: 4. Apr 2019, 00:07
Genau das.
[/quote]


[quote author=lerchenzorn link=topic=60900.msg3262532#msg3262532 date=1554351947]
Interessant, was sich so alles als Sämling in den Garten mogelt. ... war nie in unserem Garten und ... habe ich bisher in der Umgebung noch nicht verwildert gefunden.

edit:
Habe gerade nachgestöbert.
Die angedachte Pflanzung von Lonicera henryi an anderer Stelle sollte ich wohl noch einmal überdenken. Nach Lage der Dinge in der Schweiz ist das Potenzial zur ungehemmten Ausbreitung in der Landschaft groß.


[quote author=Bristlecone link=topic=60900.msg3262561#msg3262561 date=1554357434]
...
Da steht allerdings auch :
"Viele der verwilderten und unerwünschten Vorkommen sind auf illegale Ablagen von Grünmaterial zurückzuführen."


Bristlecone, danke für´s Nachlesen. Das hieße, dass eine Samenverbreitung durch Vögel offenbar (noch) nicht die Regel ist, wie ich bisher angenommen habe.

Ich werde die aufgetauchte Pflanze ausgraben und nachsehen, ob es überhaupt ein Sämling ist. Mir ist zwar auch bei Nachbars nie eine Pflanze von Lonicera henryi aufgefallen, habe mich aber für die Art bisher auch nicht sonderlich interessiert. Dort wurde gerade sehr viel umgemodelt, so dass ich nicht ausschließen kann, dass von irgendwoher ein Bruchstück zu uns gefallen ist und Wurzeln geschlagen hat. Vielleicht lässt sich noch erkennen, ob es ein bewurzeltes Sprossstück oder tatsächlich ein Sämling ist.

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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

lerchenzorn » Antwort #263 am:

Es könnte wohl doch ein Sämling sein. Die Wurzel scheint nicht aus einer Schnitt- oder Bruchstelle zu kommen.

Bild Bild
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Staudo
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

Staudo » Antwort #264 am:

Hier wurde aktiv nachgeholfen. 8)

Scilla amoena hält sich an einer Ecke des Parks und versamt sich gemeinsam mit Galanthus nivalis. Die Fläche wird nie geharkt und erst Anfang Juli und dann noch mal Anfang Dezember gemäht. Das Schnittgut bleibt liegen. Der Wind bringt zusätzliches Laub. Dank der zweimaligen Mahd verschwindet sogar Prunus serotina.
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Scilla amoena 16.4.19 ue.JPG
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

Staudo » Antwort #265 am:

Gleich nebenan wurde torfiger Aushub verteilt und die Fläche anschließend mit Narzissen, Märzenbechern und Schachbrettblumen bepflanzt. Die Schachbrettblumen versamen sich mittlerweile.
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meleagris 16.4.19 ue.JPG
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

Roeschen1 » Antwort #266 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 4. Apr 2019, 22:13
Es könnte wohl doch ein Sämling sein. Die Wurzel scheint nicht aus einer Schnitt- oder Bruchstelle zu kommen.

Bild Bild

Bei mir hat sich Lonicera durch Samen angesiedelt, wächst jetzt mit Efeu an, um eine Scheinzypresse.
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

troll13 » Antwort #267 am:

Bin ich vielleicht in diesem Thread mit dieser Frage richtig? ???

Ratet mal, welche Pflanze diesen Blütenteppich bildet... :-\
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

troll13 » Antwort #268 am:

Mist!

Bild vergessen... :-\
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Re: ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen

troll13 » Antwort #269 am:

Es sind Hunderte von Miniaturveilchen. :D

Liege ich in der Annahme richtig, dass es sich hier um Viola cornuta handeln könnte? Bin leider kein Veilchenexperte.:-\
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IMG_9901.JPG
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