bristlecone hat geschrieben: ↑21. Sep 2017, 11:44 Die hiesige Kommune setzt mit ziemlichen Erfolg 90 °C heißes Wasser zur Unkrautbekämpfung auf gepflasterten Flächen ein.
Sorry wegen grobem OT, aber hast du eine Ahnung, auf welche Weise diese Mengen an heißem Wasser hergestellt werden? Nachdem ich mich nämlich hier kundig gemacht hatte, habe ich gefühlte hundert mit kochendem Wasser gefüllte Spaghettitöpfe von oben - durch drei schwere Türen - in den Hofgarten gechleppt und anschießend geschrubbt, um dem Moos beizukommen. Damals war es noch nicht so viel, die Mühe hat sich gelohnt - vorübergehend, inzwischen ist es nicht nur mehr, sondern auch dichter geworden. Nun hab ich das Problem an die Hausverwaltung delegiert, was zur Folge hatte, daß ich den Mann von der Hausreinigung dabei erwischte, wie er grade eine Flüssigkeit aufbrachte, die er auf meine Frage als Unkrautvernichter bezeichnete. Auf meinen Hinweis, daß das streng verboten sei, wurde hektisch mit dem Chef telefoniert und das Unternehmen schlagartig abgebrochen. gebracht hat's nicht viel. Aber irgendwas muß geschehen, und wie es scheint, haben die aufgegeben :-\
Das Heißwasser wird klimafreundlich durch Verbrennung von Heizöl erzeugt. Für Profis gibt es recht große Geräte, die mit Schaum arbeiten, wodurch die Hitze länger einwirken kann.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
bristlecone hat geschrieben: ↑21. Sep 2017, 11:44 Die hiesige Kommune setzt mit ziemlichen Erfolg 90 °C heißes Wasser zur Unkrautbekämpfung auf gepflasterten Flächen ein.
Sorry wegen grobem OT, aber hast du eine Ahnung, auf welche Weise diese Mengen an heißem Wasser hergestellt werden?
Ja: Die haben eine Firma beauftragt. Die rücken mit einem kleinen Fahrzeug an, ähnlich wie die zur Straßenreinigung verwendeten, das einen großen Heißwassertank hat (geschätzt: 5000 Liter? Mehr?). Daran angeschlossen ist ein langer Schlauch, der in einer breiten bürstenartigen Düse mit Ventil endet.
Das können sich auch nur wohlhabende Kommunen leisten, hier fällt das also aus und das Altstadtpflaster verunkrautet immer mehr, seit die Stadtarbeiter kein Glyphosat mehr einsetzen dürfen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
martina hat geschrieben: ↑21. Sep 2017, 16:04 Das klingt phantastisch, wird sich hier aber wohl kaum realisieren lassen :-\ Außerdem hinken wir in derlei Dingen sowieso immer nach.
Wenn es um Moos geht: Kann man dem nicht erst mit dem Gasbrenner und dann mit dem Gartenschlauch plus Schrubber beikommen?
Staudo hat geschrieben: ↑21. Sep 2017, 11:25 Glyphosat funktioniert gut und ist auch gut umweltverträglich, ...
Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen - ein Totalherbizid, das pflanzliches Leben eliminiert ist gut 'umweltverträglich' ::)
Pflanzliches Leben ist Bestandteil der Umwelt.
Daß es in die Nahrungskette aufgenommen wird, ist natürlich auch 'gut umweltverträglich' - ganz prinzipiell.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es vor Jahren vollmundig damit beworben wurde, daß es in wenige Tagen vollständig abgebaut wird und Folgekulturen in keiner Weise beeinflußt.
martina hat geschrieben: ↑21. Sep 2017, 16:04 Das klingt phantastisch, wird sich hier aber wohl kaum realisieren lassen :-\ Außerdem hinken wir in derlei Dingen sowieso immer nach.
Wenn es um Moos geht: Kann man dem nicht erst mit dem Gasbrenner und dann mit dem Gartenschlauch plus Schrubber beikommen?
Den Gasbrenner könnte ich ja mal vorschlagen, vielleicht läßt sich sowas auftreiben. Danke :)
bristlecone hat geschrieben: ↑21. Sep 2017, 16:33 Wenn es um Moos geht: Kann man dem nicht erst mit dem Gasbrenner und dann mit dem Gartenschlauch plus Schrubber beikommen?
Das wäre mir jetzt zu viel Gerätschaft. Aber wenn martina schreibt das Moos ist jetzt schön dick, fluten mit Wasser (oder auf einen grossen Regen warten), es saugt sich voll wie ein Schwamm und danach geht`s ganz gut zum Abkratzen, -ziehen. Ziehhacke nennt sich das Gerät das ich nehme. (Allerdings auf Asphalt und nicht Pflaster). Bei Finalsan (sollte man ja eigentlich auch nicht auf versiegelten Flächen verwenden) war es so, dass es auf dickem Moos gewirkt hat, statt grün lag dann da halt aber ein brauner Belag im Hof. Ich hätte mir eigentlich denken können, dass der dicke Moosteppich nicht einfach davonflattert, weder tot noch lebendig. ;)
Bei einem Granitpflaster wäre noch Essigsäure eine denkbare und vermutlich illegale Möglichkeit. Aber als Steinreiniger vermutlich legal. Erhältlich als Essigessenz, die man noch gut 3 zu 1 verdünnen kann. Einmal sprühen reicht für deutlich sichtbaren Erfolg.
Die Anwendung sollte mit Handschuhen und Atemschutz und Schutzbrille erfolgen falls man das effektiv versprüht. Leichtsinnige verwenden das bei Windstille und halten eventuell den Atem an und machen die Augen zu. Falls doch mal was passiert mit viel Wasser abspülen. Bei den Atemwegen und Augen wohl ein Problem.
Der Wiederaustrieb erfolgt bei tiewurzelnden Gewächsen relativ spät. Eventuell sind die aber auch an einem heißen und trockenen Tag angewendet auch mal ganz hinüber. Das oberflächliche Kraut oder Moos wird spätestens nach ein paar Tagen trocken und kann abgefegt werden.
Insekten und andere Tierchen werden einen grausamen Tod finden.
Auf Betonpflaster greift die Säure allerdings den Beton an und wird dadurch viel schneller neutralisiert. Das ist allerdings wohl erst nach einigen Jahren womöglich sichtbar. Das Beikraut ist aber auf jeden Fall oberflächlich gut verätzt.
Neutralisieren kann man das gut mit Natron , Kalkmilch wenn es seine Arbeit getan hat. Muss man aber nicht das hat im Boden keine allzugroße Beständigkeit. Kalkpflaster und andere kalkhaltige Steine sollte man auch nicht damit behandeln. Das frisst Löcher oder macht wenigstens stumpf.