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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 14. Okt 2023, 09:45
von zorro
Bristlecone hat geschrieben: 15. Aug 2022, 15:14
Die Krefelder Studie zeigt - mit Abstrichen - eine Minderung der Insektenmasse. Artenzahlen wurden da nicht bestimmt.
Mit Basta, keine Diskussion mehr wird sie nicht besser.
Auf die Mängel der Studie hat nicht zuletzt der Verband der Biologen hingewiesen - und festgestellt, dass wir in Deutschland nichts Besseres haben:
VBIO
.
Das ist übrigens ein Armutszeugnis für sich.
Die Riffreporter haben sich in mühevoller Kleinarbeit mit dem Thema, der Ablehnung und der Vereinnahmung der Krefelder Studie und der Leichtfertigkeit mancher Journalisten beschäftigt:
Insektenschwundleugner gegen Untergangspropheten
.
Ist aber länger als "Basta".

Dazu eine neuere, gerade in "Nature" erschiene Studie:
Weather explains the decline and rise of insect biomass over 34 years.
Seite der Uni Würzburg dazu:
Wichtiger zusätzlicher Treiber des Insektensterbens identifiziert*
Und in Topagrar: Neue Studie entlastet Landwirtschaft – Insektenrückgang liegt oft am Wetter
.
* Fazit der Wissenschaftler:
Wir müssen uns viel stärker bewusstmachen, dass der Klimawandel bereits jetzt ein wichtiger Treiber für den Niedergang von Insektenpopulationen ist. Das muss in Wissenschaft und Naturschutzpraxis viel stärker mitgedacht werden“, sagt Annette Menzel, Professorin für Ökoklimatologie von der Technischen Universität München (TUM).

Um das Aussterberisiko bedrohter Arten unter diesen Rahmenbedingungen abzuschwächen, müssen die Flächen hochwertiger Lebensräume vergrößert werden. Daher sind die aktuellen Bestrebungen zum Insektenschutz noch dringender als bisher gedacht. Diese Gemeinschaftsaufgabe betreffe sowohl die Landwirtschaft als auch Verkehrs- und Siedlungsräume – also alle Gebiete, in denen hochwertige Lebensräume reduziert oder beeinträchtigt werden.


Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 14. Okt 2023, 10:08
von thuja thujon
Über das, was hochwertige Lebensräume sind, gehen die Meinungen noch weit auseinander.
Lebensräume sind übrigens das Ergebnis ihrer Bewirtschaftung. Klingt banal, aber jemand muss es machen.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 14. Okt 2023, 10:12
von Staudo
Ich empfehle im Schafsthread von frauenschuh mitzulesen. frauenschuh macht alles richtig und reibt sich dabei auf.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 15. Okt 2023, 06:56
von frauenschuh
sorry, der Faden war nach der Anmeldung gesprungen ;)

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 15. Okt 2023, 07:36
von frauenschuh
Nachdem ich per Zufall hier gelandet bin...

Jemand muss es machen... das war ja mal der Grund, warum ich angefangen haben. Der Satz eines Naturschützers lautete: Man müsste einen Beweider finden.
Den Satz habe ich so oft gehört, dass ich irgendwann einen Schafhalterkurs gemacht und dann losgelegt habe. Weil das nicht "man" macht, sondern man selbst oder gar nicht.

Falls jemand mit dem Gedanken spielt das ebenfalls zu tun: Ja, bis 8 ha ist das relativ easy. Und das brächte ja auch schon sehr viel. Wer so irre ist darüber zu gehen... :P Ab da kann man eigentlich geistig nicht gesund bleiben, weil einen finanzielle Sorgen und Bürokratie auffressen. Ich hatte gerade erst die Woche Kontakt zu einem Schäfer, der dieses Jahr auch noch Prüfung hatte. Ich wüsste schon allein zeitlich nicht, wie ich das noch unterbringen sollte. Allein die Überprüfung der Ohrmarken... hieße hier alle 7 Gruppen der Reihe nach aufstallen und einzeln auslesen. Dann gibt es es mit Sicherheit 3 oder 4, die unterm Jahr sich selbige ausgerissen haben. Das ist nur ein Betätigungsfeld bei so einer Prüfung von so vielen. Alle Flächen, alle Blümchen, alle Aufzeichnungen.
Finanziell... sind wir vollkommen abhängig von Fördertöpfen. Von denen wir jetzt schon wissen, dass erheblich mehr Landwirte die Förderung 23 beantragt haben, als Förderung da ist. Persönlich betreibe ich die Schäferei im Nebenerwerb, arbeite also 21 Stunden in meinem Beruf. Ich überlebe also (wir reden hier aber nicht von Urlaub oder Luxus. Oder dem vollisoliertem Haus, unseres ist eine abgetakelte 60er Jahrehütte). Meine Tochter studiert ökologische Landwirtschaft und will den Betrieb eines Tages übernehmen. Die will ihn aber im Vollerwerb führen. Und ich weiß wirklich nicht wovon. Allein die Kosten für Kranken- und Rentenversicherung wirft der Betrieb nicht ab. Tochter sagt, ich soll mich nicht aufregen und einfach erst mal weiter machen. Aber ich denke, wenn Deutschland nicht extrem bald umdenkt, und solchen Betrieben eine Grundsicherung zukommen lässt, dann verschwinden die Letzten, die in den steilen Hängen hier wirtschaften wollen. Weil es eben einfacher ist warm und satt auf einem Sofa zu sitzen als mit tiefen Sorgenfalten die Netze unterm Arm im Hang zu klettern.

Wir sind landwirtschaftliche Exoten. Wir passen nicht in die Welt der Landwirtschaftskammer. Wir sind aber auch irgendwie komplett der normalen Welt entrückt. Unsere Tage sind hart. Urlaub ist allein wegen der Tiere nicht denkbar. Wenn ich "Urlaub nehme", ist Lammzeit. Wir spritzen nüscht und düngen nüscht. Wir nennen uns naturerhaltende Landwirtschaft. Aber wenn man ehrlich ist, sind wir das immer weniger. Naturerhaltend, ja. Umfänglich. Aber produktive Landwirtschaft immer weniger. Weil wir Schlachttiere kaum mehr abgesetzt bekommen. Es ist eins, ob man ein Schaf der ein Rind schlachten lässt. Das Lamm hat dann seine 12 kg und das Rind.... 1400kg?! Das ist finanziell nicht mehr darstellbar. Ich verstehe ja, dass im Zuge der Energiekrise die Schlachthofpreise gestiegen sind, aber für uns heißt es dieses Jahr: Zucht erheblich runter schrauben. Ich kann dieses Jahr dankbar sein, wenn ich einzelne Tiere verkaufe. Heute geht ein ungekörter Jährling für sagenhafte 100 Euro raus. Die Letzten habe ich, glaube ich, im Juli verkauft. Also davon kann man nicht leben.

Wenn wir verschwinden, wenn der Generationenwechsel nicht klappt... dann macht das irgendeine halbstaatliche Organisation. Da Deutschland ja im Zugzwang ist seine FFH Gebiete im Pflegezusatnd zu halten, zahlt es entweder sonst Millionen Strafe an die EU oder eben an so eine Organisation. Und ich verstehe nicht, warum man es darauf hinauslaufen lässt, anstatt bäuerliche Betriebe am Leben zu erhalten. Allein was da an Wissen verloren ginge... :-X

Mit uns gingen auch unsere Tiere verloren. 2 alte Nutzttierrassen, vom Aussterben bedroht. In einem Zeitalter, in der alle nur noch Tiere in höher, schneller, mehr Muskeln züchten, wäre meine Hoffnung gering, dass sich deren Bestand dauerhaft sichern ließe. Allein das Studium meiner Tochter lässt mich ratlos zurück. "Bio"... ganz vorsichtig formuliert: Das ist nicht zwingend die Rettung der Welt. Und auch nicht der Insektenwelt.

Unsere Flächen erkennt man allein schon daran, dass sie nicht vor dem Winter gemulcht werden. Braun und ruppig stehen sie da. Mit Insektenpüppchen und Ameisenhügeln. Beide "Seiten" der Landwirtschaft werden sich nicht verstehen. Gerade erst ist hier eine Streuobstwiese nachgemulcht worden. Und ich fahre noch etwas trauriger dran vorbei. Umgekehrt werden normale Landwirte an unseren Flächen vorbei fahren und fassungslos sein. Eine Fläche habe ich dieses Jahr abgegeben, weil der Eigentümer zwischendrin selber tätig wurde. Man hat schlicht nicht das gleiche Ziel, was die Flächen angeht. Ich will, dass es summt um brummt und was der Nachbar von mir und meiner Bewirtschaftung hält, ist mir mumpe. Es gibt für alles einen Grund warum ich was und wie mache.

Wie Staudo schon schrieb: Schaut gerne mal in der Schaffred vorbei. Ich berichte da aus dem alltäglichen Leben der Schäferei genauso wie aus dem Förderdschungel, der mir eher geeignet scheint Betriebe zum aufgeben zu bringen als zum weitermachen zu animieren. Es sind Euer alle Steuergelder, die da an die EU gehen, weil Flächen nicht in entsprechendem Zustand sind und die es auch nicht werden, wenn weiter versucht wird das normale landwirtschaftliche Raster über solche Betriebe zu stülpen respektive Fördermaßnahmen das Gegenteil von dem erreichen, was beanbsichtigt war. Eine Lösung des Dilemmas sehe ich bislang nicht am Horizont auftauchen.

Resumee: Es ginge, wenn man es denn staatlicherseits wollte. Wirklich wollte. Aber das ist bislang nicht mal erkannt worden.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 15. Okt 2023, 08:02
von Staudo
Ich halte den generellen Ansatz, dass ihr Landwirtschaft betreibt, für falsch. Das war vielleicht von 200 Jahren so. Was ihr macht, ist heute Naturschutz und Erhalt der Kulturlandschaft. Dafür solltet ihr bezahlt werden und nicht für Schafhaltung.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 15. Okt 2023, 09:03
von Extremkompostierer
frauenschuh hat geschrieben: 15. Okt 2023, 07:36 Und ich verstehe nicht, warum man es darauf hinauslaufen lässt, anstatt bäuerliche Betriebe am Leben zu erhalten. Allein was da an Wissen verloren ginge... :-X

Mit uns gingen auch unsere Tiere verloren. 2 alte Nutzttierrassen, vom Aussterben bedroht.


Das ist sehr schade.
Eigentlich sollten echte Konservative und echte Grüne euch unterstützen.

Und wir Verbraucher sollten Eure Produkte mit Gold aufwiegen.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 15. Okt 2023, 09:34
von Starking007
Jeder Schafhalter müßte ein großes Auto fahren (symbolisch gemeint), dann wäre unsere Landschaft wieder reich an Schönheiten und Leben.

Aber nein, wir fördern sündteure Atomstromautos ohne Schafe.....

Danke an alle, die es machen!

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 15. Okt 2023, 10:08
von RosaRot
Staudo hat geschrieben: 15. Okt 2023, 08:02
Ich halte den generellen Ansatz, dass ihr Landwirtschaft betreibt, für falsch. Das war vielleicht von 200 Jahren so. Was ihr macht, ist heute Naturschutz und Erhalt der Kulturlandschaft. Dafür solltet ihr bezahlt werden und nicht für Schafhaltung.


Ja. Das ist ausgesprochen wichtig.
Die ganzen schönen Trockenrasen hier mit all ihren seltenen Blümchen sind deswegen entstanden und erhalten geblieben weil immer beweidet wurde, bis 1990. Seitdem kann man hier wunderbar studieren (im Prinzip hier direkt vor der Tür)wie sich Wald und Gebüsch(Brombeeren, Liguster), die Flächen zurückholen. Darüber klagte ich mehrfach anderswo schon. Selber Schafe halten ist nicht drin.
Trockenrasen sollten eigentlich Welterbe sein...

Unlängst, anlässlich einer großen Familienfeier in der Altmark unterhielt ich mich mit einem der jungen Landwirte. Der hat sein Studium mit dem Bachelor beendet und macht nicht weiter, weil er sagt, das Studium wäre von vorgestern und praxisfern und hätte nicht im geringsten etwas mit den Herausforderungen zu tun, die vor Landwirten heute stehen. Also macht er stattdessen noch eine spezielle Ausbildung in der Saatgutbranche in einem der großen Betriebe in der Börde(weil ihn das interessiert und er meint, es könne nicht schaden, da noch etwas mehr zu wissen) und hat, da für die Berufsschule überqualifiziert nach Erledigung der theoretischen Aufgaben im Unterricht Zeit, die Dünge.., Schädlingsbekämpfungs.... und sonstige Dokumentation für den Betrieb zu machen... das frisst Zeit, ist reiner Computerkram und die anderen im elterlichen/eigenen Betrieb sind froh das nicht machen zu müssen sondern stattdessen arbeiten zu können...

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 15. Okt 2023, 11:20
von frauenschuh
Das kann man eben auch auf unseren Betrieb übertragen: Die Bürokratie frisst so extrem Zeit, dass davon aber kein Blümchen mehr als gehabt auf den Weiden wächst. Faktisch ist es so, dass ich jede Nachpflege eintragen müsste. Jetzt kann man sich vorstellen, dass ich jeden Tag irgendwo was nachpflege. Die Sense liegt im Auto. Gestern waren es Flatterbinsen auf demTeufelpfad und mit dem Spaten das Ausstechen einzelner Rasenschmielen. Das taucht nicht noch in der Bürokratie auf, weil ich die Zeit abends nicht mehr finde. Ich habe einen kranken Mann zu betüddeln. Wenn der Prüfer kommt, wurde eben offiziell nicht nachgepflegt. Die Statistik lernt daraus nur, dass es ohne Nachpflege ginge. Das tut es natürlich nicht. Problemarten müssen nachgepflegt werden. Ob das Farn, Brombeere, Rasenschmiele, Flatterbinse oder Schlehe ist. So viel Spalten hätte auch das Formular gar nicht, was ich da draußen alles stemme. Das ist schlicht eine typisch deutsche Sache, dass jeder Handgriff dokumentiert werden muss. Und das werden viele von Euch kennen: Das geht mittlerweile am real life schlicht vorbei.

Staudo, wenn wir nicht mehr Landwirtschaft wären, drohte das nächste Ungemach. Der große Hänger läuft steuerlich begünstigt. Geht nur, wenn wir auch Schlachtvieh verkaufen. Dessen Umfang ist nicht abgefragt. Aber solange wir an der Lebensmittelproduktion beteiligt sind, kann man da wenigstens noch mal schwach punkten. Dto. falls eines Tages Bestimmungen zum Aufstallen im Winter führen würden. Dann müsste - es ist unmöglich 150 Tiere in unserer Scheune zu stapeln - ein Stallneubau her. Für Nichtlandwirte ist das schlicht unmöglich. Wollen tue ich das ganz sicher nicht. Wer unsere Scheune kennt... die steht auf einer Streuobstwiese, auf der wir liebevoll Bäume nachpflanzen. Da müsste wenn ein Stallneubau rauf, weil das die einzige Eigentumsfläche außerhalb vom LSG ist. Hab ich keinen Bock drauf. Aber das Gesetz kann nicht unterscheiden zwischen Ostfriesischen Milchschafen mit nackigem Schwanz und einer Skudde, deren Wollpracht sich auf das naturgegebene kurze Schwänzchen genauso wie auf den Bauch erstreckt. Da greift wieder der Vergleich von Malamut und Chinesischem Nackthund. Von daher droht über uns immer alles mögliche an Hürden, die die Haltung irgendwann unmöglich machen können.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 17. Okt 2023, 07:29
von lerchenzorn
zorro hat geschrieben: 14. Okt 2023, 09:45 ... eine neuere, gerade in "Nature" erschiene Studie:
Weather explains the decline and rise of insect biomass over 34 years.
Seite der Uni Würzburg dazu:
Wichtiger zusätzlicher Treiber des Insektensterbens identifiziert*[/quote]

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00 ... * Fazit der Wissenschaftler:
Wir müssen uns viel stärker bewusstmachen, dass der Klimawandel bereits jetzt ein wichtiger Treiber für den Niedergang von Insektenpopulationen ist. Das muss in Wissenschaft und Naturschutzpraxis viel stärker mitgedacht werden“, sagt Annette Menzel, Professorin für Ökoklimatologie von der Technischen Universität München (TUM).

Um das Aussterberisiko bedrohter Arten unter diesen Rahmenbedingungen abzuschwächen, müssen die Flächen hochwertiger Lebensräume vergrößert werden. Daher sind die aktuellen Bestrebungen zum Insektenschutz noch dringender als bisher gedacht. Diese Gemeinschaftsaufgabe betreffe sowohl die Landwirtschaft als auch Verkehrs- und Siedlungsräume – also alle Gebiete, in denen hochwertige Lebensräume reduziert oder beeinträchtigt werden.



Dass klimatische Änderungen eine Rolle in Bestandsentwicklungen von Tier- und Pflanzenarten spielen, ist kaum mehr zu bezweifeln. Am betsen sichtbar in den manchmal rasanten Arealentwicklungen der aktuell begünstigten (vor allem Wirbellosen-) Arten, am gravierendsten bei einigen noch allgegenwärtigen Arten, die derzeit massive Einbrüche zeigen. Ob letzteres kurzfristig ist und sich wieder normalisiert, bleibt abzuwarten.

Das obige Fazit kann man nur unterstreichen. Differenzierte, nischenreiche Lebensräume bieten einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt auch unter zunehmendem Klimastress stabilere und insgesamt bessere Überlebensmöglichkeiten. Genau diese Lebensraumqualitäten fehlen in der gängigen, intensiven Landnutzung.

[quote] ... Und in Topagrar: Neue Studie entlastet Landwirtschaft – Insektenrückgang liegt oft am Wetter


Schade, dass die unhaltbare Überschrift den durchaus differenzierten Text des Topagrar-Beitrags so entwertet.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 17. Okt 2023, 07:33
von lerchenzorn
"Mehr Artenvielfalt auf Grünlandflächen durch kraftfutterreduzierte Milchviehhaltung" - Pressemitteilung des Bundesamtes für Naturschutz.

Nach den Ergebnissen des Forschungsprojektes ist eine extensivierte Milchviehhaltung sowohl ökonomisch als auch für die biologische Vielfalt im Grünland gewinnbringend. Reaktionen und Bewertungen bleiben abzuwarten.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 17. Okt 2023, 07:35
von Staudo
frauenschuh fragen. Die kennt sich damit bestens aus, auch wenn sie kein Milchvieh hält.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 17. Okt 2023, 13:12
von thuja thujon
Ich konnte kein aktuelles Paper mit etwas mehr Info als die Pressemeldung finden.
Das Projekt wurde wohl 2021 schon beendet.
http://www.kasseler-institut.org/projektseite-kraftfutterreduzierte-milchviehfuetterung

http://www.kasseler-institut.org/fileadmin/Dokumente/Projekt_MIlchviehhaltung/Seiten6-7_aus_2110bauernstimmeklein.pdf

Davon Zitat:
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Das jährliche Arbeitseinkommen der KF-armen Betriebe ist gegenüber der üblichen Milcherzeugung zwar erhöht, liegt aber dennoch deutlich unter einem deutschen Durchschnittseinkommen. Für die Ausweitung des Systems müssen die Erzeugerpreise für Milch, Kälber und Rindfleisch also deutlich erhöht werden. Von den KF-arm wirtschaftenden Milcherzeuger*innen wird wertvolle Arbeit geleistet. Diese wird aber noch nicht ausreichend unterstützt
Was mich interessieren würde: ist die KF-arme Fütterung auch ökonomischer, wenn man die anfallenden Arbeitsstunden entlohnt?
Ansonsten wird es wohl Träumerei bleiben.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 17. Okt 2023, 13:27
von lerchenzorn
Siehst Du Hinweise, dass die Betriebsführung hinsichtlich des Arbeitsanfalls deutlich von der herkömmlichen Milchviehhaltung abweicht, also signifikant arbeitsaufwändiger ist?