Obstclub / Vermischtes (Gelesen 388261 mal)

[thuja thujon]

Kirschen auf Sand ist doch die typische Baumart, wenn Kernobst usw nicht mehr geht.

Das hier soll Orangered sein. Erstlingsfrucht, war gestern lecker.

[Heidelbär]

Mit Orangered kann ich auch dienen. Haben geschmeckt, wie sie sollen.

Hier war die Ausfärbung intensiver.

[Obstliebhaber]

Vor kurzem war sie noch extrem knackig, wie die andere auf dem Bild, und jetzt ist sie scheinbar sehr schnell und zunächst unbemerkt krank geworden. Obwohl ich mir spätestens alle drei Tage alles gründlich anschaue.
Bei anderen Aprikosen die sich allmählich von grün nach zartem gelb verfärben bemerkte ich schon vor einiger Zeit direkt in der Einkerbung einen schmalen hellbraunen Streifen.
Jetzt hoffe ich natürlich dass sich das nicht auch zu Monilia auswächst.
P.S.: Auf Süd in 25 m Entfernung steht eine zweigmonilia-verseuchte Kirsche wo kaum gesunde Blätter dran sind, die werde ich mal genauer inspizieren ob da was akutes drauf sitzt.

[Obstliebhaber]

Klar, auf Kirschunterlage sind Kirschen gut sandgeeignet, Vogelkirsche geht über 3m tief und kommt relativ gut an Feuchtigkeit. Man lässt sich bei Kirschen leicht täuschen, weil das obere Wurzelsystem gerne an der Erdoberfläche bleibt und dabei sogar sichtbar ist. Ich habe auch den subjektiven Eindruck, dass Zweigmonilia aus welchen Gründen auch immer auf Sand bei gleicher Sorte weniger stark ist wie auf schweren Böden.

Hier in der Nähe steht auf Sand ein wahrer Koloss von über 20 Meter Höhe, die größte veredelte Kirsche die ich jemals gesehen habe. Von der Mächtigkeit vergleichbar mit den Riesenbirnbäumen in Oberösterreich.
Die Kunst ist in Zeiten von Klimawandel und Dürreperioden einen Jungbaum unter erschwerten Bedingungen wozu ich Sandboden zähle, die ersten Jahre in denen er sich schwertut am Leben zu halten und gut durchzüfüttern damit was Nachhaltiges draus werden kann.

Gestern habe ich mir noch die gängigen Kirschenunterlagen (Gisela etc.) angesehen und dabei einen interessanten Fachartikel von agroscope als mehrseitiges PDF gefunden.
Einleitungstext:

"Affinitätsprobleme bei Süsskirschen. Baumschulen kämpfen mit Affinitätsproblemen, wenn sie Süsskirschen auf schwachwachsende Unterlagen veredeln. Deshalb führten Agroscope und das Landwirtschaftliche
Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg verschiedene Versuche durch. Die Erkenntnisse daraus führten bei einigen Sorten zu einer Verbesserung. Bei anderen Sorten empfehlen sie nur starkwachsende Unterlagen zu verwenden."

Mehrseitiges PDF, öffnet sich selbständig:
https://ira.agroscope.ch/de-ch/Page/Ein ... onId=39903

Es wird dargelegt, dass nicht selten Inkompatibilitäten bislang bewährter Unterlagen-Veredelungspartner auftreten. Als Ursachen werden Virenbelastung bzw. manchmal nicht einmal mit hohem Technikeinsatz detektierbaren virenähnlichen Erregern vermutet. Es las sich für mich wie ein Krimi mit offenem Ausgang ;-)

Bad cards, wenn man beim Kauf einer Kirsche so eine Niete zieht.