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Buchsbaum: neue Pilzerkrankung (Gelesen 245729 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Piemont
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Piemont » Antwort #285 am:

Hallo Ihr Lieben,das Thema hatte ich Mitte August 2007 begonnen und kann feststellen, daß nach fast 1 1/2 Jahren kein Hoffnungsschimmer am Himmel ist. Ich kann nur für mich feststellen, daß sich meine Prioritäten verschoben haben. Es gibt wichtigeres als den Garten, es war aber ein schmerzhafter und langer Prozeß. Viele Grüße, Piemont.
bristlecone

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

bristlecone » Antwort #286 am:

Entweder es gibt bald ein wirksames, zugelassenes Spritzmittel oder wir müssen uns eben von einem Teil der Buxsorten verabschieden. Dass Resistenzen innerhalb der Gattung vorhanden sind, beweist das eine Bild des Buxus sempervirens 'Arborescens' inmitten halbtoter 'Suffruticosas'.
Ein Spritzmittel gegen Cylindrocladium buxicola halte ich für etwa so utopisch wie ein Spritzmittel gegen das Ulmensterben: Theoretisch möglich, praktisch nicht einsetzbar. Man müsste wohl alljährlich mehrfach vorbeugend spritzen, wie soll das bei der Größe, die Buchs erreicht, gehen? Vielleicht mal abgesehen von niedrigem "Einfassungsbuchs" und einzelnen Buchskügelchen.Bleibt wohl nur die Hoffnung auf resistente oder zumindest ziemlich widerstandsfähige Sorten. Was im Obstbau und bei Rosen ja immer wieder mehr oder weniger gut gelingt, sollte bei Buchs nicht a priori aussichtlos sein.
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Staudo
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Staudo » Antwort #287 am:

Es gibt wichtigeres als den Garten, es war aber ein schmerzhafter und langer Prozeß
Machst Du gärtnern wirklich nur am Buchsbaum fest?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
sarastro

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

sarastro » Antwort #288 am:

Genau dies wollte ich ihn auch fragen! :oIst das Ulmensterben nicht eine Bakteriose, ähnlich wie der Feuerbrand? Dass man da nicht unentwegt Antibiotica in den Kreislauf der Natur bringt, sollte eigentlich jedem klar sein. Außerdem gibt es ja resistente Ulmensorten und hierzulande existieren noch viele Bestände an Bergulmen, die andernorts als besonders anfällig gelten. Überhaupt denke ich, dass das Buxsterben ähnlich dem Feuerbrand vor dem subkontinentalen und kontinentalen Klimabereich Halt macht. Ist aber nur so ein Gefühl! ???Gehört nicht hierher, aber ist es nicht ab kommenden Jahr europaweit verboten, im Öffentlichen Grün Pestizide und Herbizide in den Einsatz zu bringen? Habe was Diesbezügliches neulich im Radio gehört, aber leider nur am Rande. Was die Landwirtschaft alles so betreibt, ist anscheinend piepegal.
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Staudo
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Staudo » Antwort #289 am:

Die Bauern zanken auch. ;) Das Ulmensterben - was ja ähnlich verheerend war - hat sich zumindest hier totgelaufen. Auf meinem Grundstück steht eine mittlerweile altersschwache sehr große Ulme. Der war nichts passiert.Ein ca. 4 Meter hoher Sämling hatte das Sterben. Ich habe ihn damals umgesägt und alles stehen- und liegen gelassen. Mittlerweile hat der Stumpf wieder ausgetrieben und ist höher und kräftiger als der Ursprungsbaum.Irgendwie wird es auch mit Buchsbaum weitergehen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
sarastro

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

sarastro » Antwort #290 am:

Hier stehen (immer noch!) in vielen Gärten Hängeulmen seit eh und je. In Teilen Westeuropas wissen die Gartenfreaks nicht einmal mehr, wie die in Natura aussehen. Dafür haben sie Araucarien, von denen wir nur träumen. Aber dies ist ja eine Frage der Winterhärte.
Philine

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Philine » Antwort #291 am:

etwas OT:Meine beiden Kugelulmen in meinem Garten, die ich so geliebt habe, haben sich auch verabschiedet. Erst die eine, dann dieses Jahr die andere. Ich wusste mir keinen Reim daraus zu machen, warum sie auf einmal dürr werden - Danke an Euch, jetzt geht mir eine Lichterkette auf.
bristlecone

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

bristlecone » Antwort #292 am:

OT:Das Ulmensterben wird durch einen Pilz verursacht: Ophiostoma (Ceratocystis) ulmi. Nachdem anfangs (erste Hälfte des 20. Jh) durch Resistenzzüchtungen bei europäischen Ulmen recht widerstandsfähige Klone gefunden wurden, ist später eine agressivere Variante des Erregers aufgetaucht, mit der die Ulmen heute noch zu kämpfen haben. An Naturstandorten weniger, an anderen Standorten mehr. Da die Bäume erst infiziert werden, wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben (die Pilze werden von Käfern verbreitet, die erst etwas größere Bäume anfliegen und anbohren), gibt es immer wieder Jungbäume. Ostasiatische Ulmen gelten als ziemlich resistent.Ein anderes Beispiel ist der Befall von Esskastanien durch Endothia parasitica. In Europa hält sich der Schaden in Grenzen, im östlichen Nordamerika ist diese Baumart, die einst bestandsbildend war, bis auf Stockausschläge aus den Wäldern verschwunden. Das war in Teilen des dortigen Laubwaldgürtels so, als würde es bei uns die Rotbuche erwischen. /OTWie gesagt, bei solchen Kalamitäten hilft kein Fungizid. Nur Resistenzzüchtung und die Hoffnung auf spontan auftretende resistente oder wenigstens weniger empfindliche Individuen.
Philine

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Philine » Antwort #293 am:

die Hoffnung auf spontan auftretende resistente oder wenigstens weniger empfindliche Individuen.
... aber bitte in Kugelform ;)!
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Piemont
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Piemont » Antwort #294 am:

Es gibt wichtigeres als den Garten, es war aber ein schmerzhafter und langer Prozeß
Machst Du gärtnern wirklich nur am Buchsbaum fest?
Das verstehe ich zwar jetzt nicht so ganz, aber fest steht. Ich gärnter nun schon seit 20 Jahren und habe sehr viel Zeit im Garten verbracht, Ruhe und Freude gefunden. Dann kam der Rosenkrebs, und jetzt das Buchsstreben. Das hat eine neue Qualität und Dimension. Zuerst war ich entsetzt, aber nun laß ich den Dingen eher mal seinen Lauf. Viele Grüße, Piemont.
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Staudo
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Staudo » Antwort #295 am:

Es klang sehr frustriert und so, als ob Du den Garten wegen des Buchsbaumsterbens aufgeben willst.
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Piemont
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Piemont » Antwort #296 am:

Na ja, da mein Haus da ja auch noch steht, werde ich natürlich weiter den Garten haben. Aber vielleicht in Zukunft etwas "pflegeleichter". Früher z.B. wollte ich einen Bauerngarten, alte Rosen, eine Hausbaum. Dann fehlte die Struktur im Garten, es kam schnell der Buchs und Eibe. Liebevoll herangezogen und geformt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt den Elan habe, von Neuen zu beginnen. Vielleicht muß ich mal das Gartenkonzept grundlegend überdenken. Liebe Grüße, Piemont.
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Faulpelz
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Faulpelz » Antwort #297 am:

Arme Piemont, du hörst dich schon recht traurig an. Ich werde nun auch versuchen, mich zum Jahresende aus diesem Thread auszuklinken. Ich muss das Thema irgendwann ad acta legen, damit endlich Ruhe in mein "Gartenleben" einkehrt. Ich kann es ja sehr gut nachfühlen, wie es in den Betroffenen aussieht und dadurch wühlt mich die Sache auch wieder auf. Anfangs ist man so geschockt, dass man die restlichen, schönen Gartenpflanzen, Blumen, Rosen gar nicht mehr wahrnimmt. Es dauert schon eine gewisse Zeit, bis man sich an einen Garten ohne Buchs gewöhnt hat. Die Männer hier können das nicht so gut verstehen. Mir scheint, Männer gehen da generell nicht so emotional an diese Sache ran, sie denken eher rationell. So nach dem Motto: Ja mei, wenn er hin ist ist er hin. Ich kann´s ned ändern, wird er halt durch anderes ersetzt und damit basta. Das können wir Frauen nicht, für uns ist es ein Verlust, der uns nahe geht. Wir haben jahrelang an einer guten Gestaltung des eigenen Gartens gefeilt, Ecke für Ecke gestaltet usw. und plötzlich ist alles mit einem Streich zunichte. Ich gebe Sarastro allerdings in jenem Punkt Recht: In meinen Augen ist der Buchs schon in den meisten Fällen eine Mode-Erscheinung und auch ich habe mich dem Modediktat unterworfen. Der Preis war hoch, ich bin jedoch geheilt vom Buchs und habe mittlerweile auch ohne ihn wieder Freude am Garten. Abschließend möchte ich allerdings noch eins anmerken: Das Allerschlimmste an meiner Buchsmisere war und ist immer noch die Ausgrenzung durch die Mitmenschen. Gleich zu Anfang der Seuche wollte eine Freundin keine Stauden mehr von mir haben, da die Sporen ja auch durch die Erde übertragen werden. Eine weitere Episode, die ich mitbekommen habe: Ein älteres Ehepaar schirmt seit dem Bekanntwerden der Seuche hermetisch ihren Garten ab. Als eine Freundin den Buchs berühren wollte meinte die Dame: Streicheln sie bittschön ja ned über meinen Buchs. Sie lassen seitdem niemand mehr in den Garten. Nicht selten habe ich das Gefühl, auch ich werde als "Verseuchte" angesehen, da meine Schuhe ja damit behaftet sind.Wenn jemand meine Anfrage bezüglich eines Gartenbesuchs ablehnt, sei es direkt oder "durch die Blume", dann wird mir klar: Diesem Menschen ist der Garten wichtiger als meine Freundschaft. Und so ein Verhalten kann ich nicht gutheißen. Ich bin diesbezüglich wegen eigener negativer Erfahrungen stark traumatisiert. Glücklicherweise reagieren nur wenige Menschen wie oben geschildert. Aber die wenigen können einen arg verletzten.Liebe GrüßeEvi
Nutze die Talente, die du hast.
Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
Irisfool

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Irisfool » Antwort #298 am:

Liebe Evi, ich habe zwar noch nicht diese Misere, aber zu mir darfst trotdem kommen, auf diese makabre Idee wäre ich keinesfalls gekommen und deine Ableger von damals haben meinem Buchs nicht geschadet! ;D ;D ;D :-*
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fars
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

fars » Antwort #299 am:

Wenigstens das habe ich in meinem Gärtnerleben gelernt: Abschied zu nehmen.Ich habe gerade in den letzten Jahren viele meiner Pflanzen verloren, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Inzwischen empfinde ich zwar noch ein tiefes Bedauern, aber nicht mehr diesen rebellischen Zorn, diese Auflehnung wie in früheren Jahren.Ich sehe es jetzt als Chance, etwas Neues pflanzen oder neu gestalten zu können. Das "Dennoch" ist ungebrochen.
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