Offenbar gibt es hier regionale kulturelle Unterschiede. Bisher war mir das nicht bewußt.Hymenocallis, Du hast doch den kompletten Text zitiert. Da steht doch genau warum Gänselieschen es nicht gut findet. Ich kann das nachvollziehen.
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Alte Gärten - alte Menschen (Gelesen 72747 mal)
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Wenn man mit seinem Alter inkl. aller positiven und negativen Seiten ebenso wie mit seinem Garten, an dessen Gestaltung der eigene Anteil zugunsten der Natur nachlassen wird, achtsam umgeht, sollte das Alter keine Schrecken haben. Ich kenne mich übrigens mit dem Thema Demenz gut aus - und auch davor sollten wir uns nicht so fürchten. Mein uraltes Mütterchen, schwer demenzkrank, ist heute glücklicher als früher, freut sich wie ein Schneekönig über die guten Dinge, die ihr im Hier und Jetzt begegnen und hat alle Last von sich geworfen. Anderen demenzkranken Verwandten erging es ebenso. Wichtig ist ein liebevolles Umfeld - was auch ein Heim sein kann.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will,
sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will.
sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Ist das denn bei Euch so selbstverständlich? Passiert das wirklich dauernd und regelmäßig? Haben die älteren Gärtner hier permanent verläßliche Hilfe durch die Enkel? Gerade den Eindruck gewinne ich nicht, wenn ich die Meinungen hier lese. Hier ist diese Hilfe nicht selbstverständlich. Ich sehe eher umgekehrt viele Großeltern, die ihre Kindern regelmäßig bei der Betreuung der Enkelkinder unterstützen, weil die zeitlich so eingespannt sind. LGAllenthalben wird die Ökonomisierung des Lebens beklagt und dann bekommen selbst Kinder und Enkel für Selbstverständlichkeiten Geld. Das missfällt auch mir. Hoffentlich bezahlen die Enkel zu Hause vom Verdienst Kostgeld. Natürlich darf die Oma dem Enkel mal etwas zustecken. Das sollte aber keine Gewohnheit werden.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
zahlen die kinder dann bei euch ebenso selbstverständlich für diese hilfe wie andersherum?
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Meine Meinung: Hilfe von Kindern und Enkeln ist ein Geschenk, über das man sich freuen sollte, das man aber nicht einfordern kann. Wir sind für unsere Hobbys (Garten) und unser Leben (so lange wir wir noch handlungsfähig sind) selbst verantwortlich. Wenn's nicht mehr geht mit dem Garten, muss man etwas ändern. Entweder den kultivierten Teil des Gartens verringern (siehe Staudos Konzept), den Garten verpachten, ausziehen, ...
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will,
sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will.
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Re:Alte Gärten - alte Menschen
Ein wahres Wort!Wir sind für unsere Hobbys (Garten) und unser Leben (so lange wir wir noch handlungsfähig sind) selbst verantwortlich.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Eben nicht - was ich nicht nachvollziehen kann. Ich finde dieses System aber auch nicht wünschenswert (daß Großeltern im Notfall einspringen, ist für mich selbstverständlich, aber das meine ich hier nicht). LGzahlen die kinder dann bei euch ebenso selbstverständlich für diese hilfe wie andersherum?
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Sicher - aber man darf doch auch in Selbstverantwortung Hilfe organisieren und bezahlen, oder? LGEin wahres Wort!Wir sind für unsere Hobbys (Garten) und unser Leben (so lange wir wir noch handlungsfähig sind) selbst verantwortlich.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Wenn Kinder oder Enkel nur den A..... bewegen wenn die Großeltern ihnen für kleine Hilfeleistungen Geld vor die Nase halten, das finde ich bedauerlich. Das sehe ich bei Bekannten: Bitte hol Brot oder fege den Hof oder mach ??, kriegst auch einen Fünfer!!!Da bestelle ich mir doch lieber einen Profi, bezahle was er verlangt, sage wann er kommen soll , was er machen soll und ich brauche mir nicht mein Gemüt zu verbiegen mit Überlegungen ob der Enkel jetzt kommt oder erst wenns regnet, ob ich ihn zuwenig gesponsert habe und dergleichen mehr.Auch muß ich mich nicht verantwortloch fühlen, wenn der Profi z. B. vom Baum fällt, dagegen beim Enkel schon.
Oberschwaben
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Hier leben die Enkel meist nicht in fußläufiger Entfernung - solche Hilfeleistungen wären wohl kaum möglich, auch mit dem Fünfer vor der Nase. Die Fälle, die ich bezüglich Gartenhilfe kenne, kommen mit dem Fahrrad oder Mofa und zu regelmäßigen Terminen (außer das Wetter macht Gartenarbeit unmöglich) und helfen mehrere Stunden am Stück - eher körperlich schwere Arbeit (sind nur Jungs). Kleine Hilfestellungen sind das dann nicht, eher regelmäßige kleine Nebenjobs.Wenn Kinder oder Enkel nur den A..... bewegen wenn die Großeltern ihnen für kleine Hilfeleistungen Geld vor die Nase halten, das finde ich bedauerlich. Das sehe ich bei Bekannten: Bitte hol Brot oder fege den Hof oder mach ??, kriegst auch einen Fünfer!!!
Damit hast Du sicher recht. Bei Einzelarbeiten, die selten anfallen, ist das wahrscheinlich auch die eleganteste Lösung. Bei regelmäßigen Tätigkeiten wird es mit den Profis auch schwieriger (sie haben eher nicht jede Woche zuverlässig Zeit, preislich wird es dann deutlich teurer). LGKamelie hat geschrieben:Da bestelle ich mir doch lieber einen Profi, bezahle was er verlangt, sage wann er kommen soll , was er machen soll und ich brauche mir nicht mein Gemüt zu verbiegen mit Überlegungen ob der Enkel jetzt kommt oder erst wenns regnet, ob ich ihn zuwenig gesponsert habe und dergleichen mehr.Auch muß ich mich nicht verantwortloch fühlen, wenn der Profi z. B. vom Baum fällt, dagegen beim Enkel schon.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Nachtrag zun Hilfeleistungen"Wenn ich im Garten arbeite, kommen manchmal Nachbars Buben, 14 und 10 Jahre, vorbei, fragen ob sie was helfen können oder sagen: das machen wir, das ist zu schwere Arbeit für dich. Klar sie bekommen was aber noch nie haben sie was verlangt.Tolle Kinder und tolle Erziehung, Respekt den Eltern.
Oberschwaben
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Ich sehe das gespalten. Unsere Kinder (14 und 15) müssen bei alltäglichen Aufgaben ohne Entlohnung mithelfen (Tisch decken, Spülmaschine ausräumen, Einkäufe erledigen, Altpapier wegbringen, die eigenen Zimmer saugen, auch mal ein Waschbecken putzen oder die Küche saugen). Das ist weitaus mehr, als fast alle ihre Freunde zu Hause tun. Unsere Kinder haben das so oft angeführt, dass ich tatsächlich mal die Eltern der Freunde angesprochen habe und siehe da, es kam fast immer ein "ähjm, da haben wir was versäumt..."Ab und an gibt es auch gemeinschaftliche Arbeitseinsätze, z.B. beim Einkochen oder Renovieren, wobei die Kinder sich da schon gerne drum drücken. Aber wenn sie alleine Arbeiten verrichten sollen, für die ich gerade keine Zeit habe, dann entlohne ich sie auch, denn ich würde sonst wohl ab und an auch eine Putzhilfe brauchen, allerdings nicht regelmäßig, sondern in beruflichen Stoßzeiten. Dann finde ich es aber auch absolut in Ordnung, wenn die Kinder gegen Geld arbeiten, zugleich lernen sie dabei, alle anfallenden Hausarbeiten auszuführen, was heute nicht mehr selbstverständlich ist.Zum Beispiel Oma: Sie besuchen die unweit wohnende Schwiegermutter und gehen für sie einkaufen, helfen auch mal ein paar Handgriffe im Haushalt. Dafür gibt es bei Oma immer Eis oder Naschereien. Wenn es aber so wäre, dass meine Schwiegermutter tägliche Hilfe bräuchte, würde ich es okay finden, wenn sie dafür auch entlohnen würde, denn auch die Kinder haben nicht unendlich Zeit und verdienen sich Geld mit anderen kleinen Jobs dazu, die sie dann vielleicht nicht mehr ausüben könnten.Fazit: Man muss das gesamte Umfeld sehen. edit: dies ist keine direkte Antwort auf Kamelie, habe wohl zu lange gebraucht, bis ich den Text losschicken konnte
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
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Re:Alte Gärten - alte Menschen
Ich finde natürlich nicht, dass die Arbeit innerhalb der Familie weniger wert ist, als fremde - eingekaufte - Arbeit. Dennoch - da kommt doch viel mehr auf den Punkt.Staudo hat das schon in dieser Richtung gesagt. Ich kann mich gut erinnern, als ich in dem Alter war - ich wäre mir direkt schäbig vorgenkommen, für Hilfe Geld zu nehmen. Deshalb möchte ich selbst auch keine Hilfe - gerade nicht von Freunden oder Familie, wenn ich nicht genau weiß, dass sie das gern für mich machen. Das mit dem Geld verzerrt doch das Gesamtbild - ist es genug gewesen ?- kommt der Enkel wegen des Geldes, oder weil er mich mag und helfen will?. Nee, da beißt die Maus keinen Faden ab. Man kann nicht alles mit Geld regeln.Wenn ich früher in der Mietwohnung die Hausordnung gemacht habe - dafür gab es Geld - aber das kam vom Vermieter und weil ich die Arbeit gemacht habe - war das mein Taschengeld. Bei besonders langen Gängen durfte ich mir früher mal von unterwegs ein Eis mitbringen - das war Lohn der Mühe.L.G.o.k. die Zeiten ändern sich, aber gewisse Dinge bleiben gleich.Wenn mir mal ein Nachbarkind später z.B. den Rasen mähen würde - zuverlässig und regelmäßig - das bezahle ich dann sicher auch gern.L.G.
Re:Alte Gärten - alte Menschen
Vielleicht diskutieren wir hier über zwei verschiedene Dinge:a) kleine Gefälligkeiten, die auch schon jüngere Kinder erledigen können und die einem zwar das Leben erleichtern, die man aber auch noch gut selbst bewältigen könnte. b) regelmäßige anstrengende Gartenarbeit, die bestenfalls ältere Kinder oder schon junge Erwachsene erledigen können und die man selbst aufgrund der nachlassenden Kräfte nicht mehr schafft. Ersteres würde ich auch nicht regelmäßig bezahlen wollen, wohl aber belohnen, wenn es gerne und ordentlich gemacht wird.Letzteres ist für mich bares Geld wert - vor allem, weil ich sehe, daß ältere Kinder schulisch oft stark ausgelastet sind und ihre Freizeit auch für sie kostbarer wird. Junge Erwachsene, die eine Lehre absolvieren oder Studenten fällt es oft noch schwerer, Zeit zu erübrigen, weil ja von ihnen zu Hause meist schon kräftige Mithilfe verlangt wird. Hier in meinem Umfeld ist die sorglose Kindheit und Jugend mit unendlich viel Freizeit jedenfalls nicht mehr Realität - die kleineren Kinder gehen vorwiegend in Ganztagesschulen und kommen erst abends heim, die älteren kämpfen mit den langen Schultagen und dem üppigen Lehrstoff am Gymnasium - und die, die sich dafür nicht motivieren können, haben wohl auch kein gesteigertes Interesse, gratis im Garten der Großeltern zu werkeln (zumindest kenne ich keinen solchen Fall in der Realität - auch wenn das zweifelsohne wünschenswert wäre).LG
- Gänselieschen
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Re:Alte Gärten - alte Menschen
Es ist auch nur meine Meinung zu dieser konkreten Frage - dieses Thema an sich wäre mal was zum gesondert diskutieren. Wie es im Allgemeinen hier ist, weiß ich nicht mal - ich gehe da einfach ganz konkret von meinen persönlichen Vorstellungen aus.Könntet Ihr Euch denn vorstellen, einen Teil Eures Hausgarten komplett jemandem zu verpachten, der dort macht, was er gern möchte?. Bei mir ginge das z.B. im hinteren Gartenbereich. Der hat einen eigenen Hintereingang (ohne Auto - aber immerhin). Da könnte ich auf jeden Fall eine Art Parzelle abtrennen. Mit Strom und Wasser müsste man dann schauen, wie man das regelt.L.G: