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Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui" (Gelesen 786532 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Isatis blau
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Isatis blau » Antwort #2880 am:

Staudo hat geschrieben: 23. Mär 2017, 20:55
Wenn man die Mauer von innen tapeziert, wirkt das Wohnzimmer durch die bodentiefen Fenster gleich viel größer.


Genau, es gab doch mal die Mode mit Fototapeten. Ein Birkenwäldchen oder ein schöner Garten als Tapete ich hoffe, dass das nicht irgendwann Wirklichkeit wird.
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häwimädel
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

häwimädel » Antwort #2881 am:

Isatis hat geschrieben: 23. Mär 2017, 22:05
Genau, es gab doch mal die Mode mit Fototapeten. Ein Birkenwäldchen oder ein schöner Garten als Tapete ich hoffe, dass das nicht irgendwann Wirklichkeit wird.

ist es doch schon:
Zaunposter
Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. (Friedrich Schiller)
Isatis blau
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Isatis blau » Antwort #2882 am:

Aua :-X.
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AndreasR
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

AndreasR » Antwort #2883 am:

Sichtschutz hin oder her, es erschließt sich mir nicht, warum man sein Grundstück so gefängnisartig einfrieden muss, dass ja keiner sieht, was dort im Garten oder im Haus vorgeht. Wer bei mir in Haus und Garten glotzen will, soll das tun. Für den Fall, dass man einmal nicht gesehen werden will, kann man immer noch die Vorhänge zuziehen oder sich auf einer wie auch immer vor Einblicken geschützten Terrasse o. ä. aufhalten.

Anstatt sich so sehr auf Abstände und dergleichen zu fixieren, sollten Bebauungspläne viel öfter die Art und Weise der Einfriedung festlegen. Ob nun große oder kleine Grundstücke, spielt eigentlich keine Rolle, aber eine Einfamilienhaus-Siedlung soll ja einen bestimmten Charakter haben, nämlich eine offene Bauweise, und da sind hohe Mauern oder blickdichte Hecken und Zäune fehl am Platz...
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Waldmeisterin
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Waldmeisterin » Antwort #2884 am:

Ein Problem ist sicherlich die vollkommen irrationale Vorstellung, dass ein Haus erst dann ein richtiges Haus ist, wenn man drumrum gehen kann. Das habe ich schon ziemlich oft gehört, auf Nachfrage aber keinen vernünftigen Grund, was dabei der Vorteil sein soll, in Erfahrung bringen können. Ist das ein Relikt aus Zeiten, als man sich Land sichern konnte, in dem man in einer bestimmten Zeit eine möglichst große Fläche umrundete?
Freistehende Einfamilienhäuser auf kleinen Grundstücken jedenfalls sorgen dafür, dass das wenige Land kaum sinnvoll genutzt werden kann. Ich hätte ja nie geglaubt, so etwas mal zu sagen, aber Reihenhäuser sind da um einiges effizienter. Und dass man keine Großgrundbesitzer sein muss, um tolle Gärten zu bauen, beweist ja dieses Forum. Allerdings ist, so wie ich das hier mitgekriegt habe, keiner dabei, der sich mit Knastmauern umgibt.
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Mümmel » Antwort #2885 am:

Treasure hat geschrieben: 23. Mär 2017, 21:48
@Mümmel,

danke für die Fotos. Eine beeindruckende Sammlung von Shäng Pfui.


Wieso Sammlung? Das war alles ein Grundstück. :P Aber ich kann gerne eine Sammlung daraus machen. Ich hatte gestern nur keine Lust den Mann mit der Rückenspritze im "Kiesbeet" zu erklären warum ich seinen Garten photographiere. ;D

Ich kann vollkommen verstehen, dass man in seinem Garten etwas Privatsphäre möchte. Die Frage ist wie man diese herstellt. Unser Garten zieht sich L-förmig um das Haus und ist bis Juni von der Straße her auch recht einsichtig. Außen rum stehen halt nur laubabwerfende Gehölze. Das nervt manchmal schon. An der Nordgrenze pflanze ich jetzt auch eine Ecke mit Eiben etwas dichter. Diese stehen so weit auf dem Grundstück, dass ich auch auf der Außenseite noch etwas davor pflanzen kann. Eine 2m Eibenhecke auf der Grenze finde ich einfach zu abweisend. Trotzdem kann ich uns eine vor Wind und Blicken geschützte Ecke schaffen.
Auf der anderen Seite finde ich es oft lustig. Letztes Jahr 1000 Crocus tom. im Rasen verbuddelt, schon bleiben die Leute dieses Frühjahr auf der Straße stehen um zu gucken. Wenn man Leute mit Zwiebeln für 40 € so beeindrucken kann, muss den Leuten doch auffallen wie reizarm/uninspirierend andere/ihre Gärten sind.

@ AndreasR
So etwas über Vorschriften regeln zu wollen, da wäre ich vorsichtig. Die Diskussionen was ortsüblich ist und was ein einheimischer Baum ist, sind schon schlimm genug. Allerdings habe ich den Eindruck es geht bald nicht mehr anders.
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Waldmeisterin » Antwort #2886 am:

Bei deinen Bildern, Mümmel, habe ich mich vor allem gefragt: wenn die Bewohner nachhause kommen, freuen die sich, wie schön sie wohnen?
Ich hab hier ja Stadtbebauung, aber um die Ecke wurden in einer Baulücke drei Reihenhäuser gebaut. Die Vorgärten sind mikroskopisch, wenige Quadratmeter, aber mit Rosen, Buchs und Lavendel bepflanzt. Also wirklich nichts Besonderes, aber einfach traumhaft in der Stadtlandschaft. Man geht durch Straßenschluchten, und plötzlich hat man Rosenduft in der Nase, in den Pflasterfugen wächst Thymian, an den eigentlich total öden Garagen wächst Wein und im Frühjahr explodieren dort die Frühblüher. So stell ich mit Heimkommen vor.
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Roeschen1 » Antwort #2887 am:

"Stammheim" läßt grüßen.
Jetzt fehlen nur noch Scheinwerfer und Kameras... ;)
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Dicentra
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Dicentra » Antwort #2888 am:

M hat geschrieben: 23. Mär 2017, 20:57
…gehen um die Ecke,…

Voll krass. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich darüber totlachen.

Die Grundstücke in unserer Gegend sind auch nicht sonderlich groß. Die Alteingesessenen habe z. T. sogar recht ansehnliche Gärten, aber die Neuhäuslebauer tendieren in ihrem Geschmack mehrheitlich in die hier gezeigte Richtung. Diese Foliensichtschutzstreifen in den Doppelstabmattenzäunen sind eine Unsitte geworden, ebenso wie buntfarbiger Rindenmulch, Kieswüsten im Vorgarten und massive Versiegelung. Insgesamt ist es aber noch nicht so schlimm wie die hier gezeigten Beispiele und es gibt zum Glück auch ein paar Ausnahmen, über die ich mich freuen kann.
Es gibt nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze.
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Mümmel » Antwort #2889 am:

Fragt mich nicht wie die Bewohner ihre Gartengestaltung finden. Für mich wäre das nichts. Wenn ich Mauern sehen will brauche ich keinen Garten, dann kann ich auch im Haus bleiben. Ich könnte mir vorstellen, dass sie von der Lage des Grundstücks, zwischen Straßen auf drei Seiten, überfordert waren.
hymenocallis

Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

hymenocallis » Antwort #2890 am:

AndreasR hat geschrieben: 23. Mär 2017, 22:45
Sichtschutz hin oder her, es erschließt sich mir nicht, warum man sein Grundstück so gefängnisartig einfrieden muss, dass ja keiner sieht, was dort im Garten oder im Haus vorgeht. Wer bei mir in Haus und Garten glotzen will, soll das tun. Für den Fall, dass man einmal nicht gesehen werden will, kann man immer noch die Vorhänge zuziehen oder sich auf einer wie auch immer vor Einblicken geschützten Terrasse o. ä. aufhalten.[/quote]

Ich bin kein Freund von hohen Schnitthecken oder Mauern, aber ich kenne einige Menschen hier, die gute Gründe haben, ihr Grundstück abzuschotten:
- der häuftigste ist eine Lärmschutzwand zur Straße hin, weil aus der früher einmal beschaulichen Nebenstraße eine viel befahrene Zubringerstraße zu einem neu erschlossenen Wohngebiet dahinter geworden ist;
- hier in der Nachbarschaft wurde vor einem Haus eine Bushaltestelle errichtet - die Fogle war der völlige Verlust der Privatheit im Garten plus große Mengen an über den Zaun geworfener Abfall inkl. Zigarettenstummeln - selbst eine Hecke war auf Dauer keine Lösung (wurde als Mülldeponie genutzt) und erst seit die Mauer steht, ist wieder Ruhe;
- nebenan wohnt ein homosexuelles Paar; je mehr sie nach außen zeigen, desto heftiger werden sie kritisiert - ein paar Straßen weiter geht es einer Familie mit einem behinderten Kind genauso (das Kind ist geistig behindert und benimmt sich zeitweise recht auffällig);

Ganz abgesehen davon, daß es solche rationalen Gründe für das 'Abschotten' gibt, scheint das Bedürfnis nach Privatheit in der heutigen Zeit größer zu sein. So 'krank' wie das hier dargestellt wird, ist das keineswegs - in der arabischen Gartenkultur ist eine hohe Mauer um den Garten normal und niemand bekrittelt das dort.

[quote author=AndreasR link=topic=43052.msg2837391#msg2837391 date=1490305501]Anstatt sich so sehr auf Abstände und dergleichen zu fixieren, sollten Bebauungspläne viel öfter die Art und Weise der Einfriedung festlegen. Ob nun große oder kleine Grundstücke, spielt eigentlich keine Rolle, aber eine Einfamilienhaus-Siedlung soll ja einen bestimmten Charakter haben, nämlich eine offene Bauweise, und da sind hohe Mauern oder blickdichte Hecken und Zäune fehl am Platz...


Wer bestimmt denn Deiner Meinung nach den Charakter, den eine Einfamilienlhaus-Siedlung haben soll? Wenn sich die Bedürfnisse der Menschen ändern, müssen sich wohl zwangsläufig mit der Zeit auch die Vorstellungen über 'Charakter' mit ändern - oder sollen wir heute noch so wie vor 200 Jahren leben? Wir leben in einer Demokratie - da entscheiden nicht einige 'Spezialisten' über die Köpfe der Bevölkerung hinweg, auch wenn der Geschmack der Masse Deinen nicht trifft, darf sie doch auch nach ihrer Fasson leben.

Nochmal: ich bin ganz sicher kein Fan von Mauern und Schnitthecken, aber die Freiheit, die ich mir nehme, in dem ich eine offene Gestaltung meiner Gartengrenzen wähle, gestehe ich auch anderen zu, die sich lieber abschirmen. Im übrigen kann man auch hinter Mauern ganz bezaubernde Gärten antreffen - die Pauschalverurteilung dieser Art der Einfriedung als Fehlen jeglicher Gartenkultur halte ich für unangemessen und überzogen - ein repräsentativer 'Angebergarten' gestaltet in einer gerade angesagten Stilrichtung mit freier Sicht auf teure Gartengestaltung wirkt auf mich nicht sympathischer.
Peridot
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

Peridot » Antwort #2891 am:

Willkommen im Steinknast :-)
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

newkidintown » Antwort #2892 am:

Schlimm. Aber genauso sehen viele "Vorgärten" aus, an denen ich vorbeigehe. Und viele "Gärten" in Neubaugebieten mit ihren 250qm-Grundstückchen. Die Leute schmeissen ihre paar qm Pflanzfläche auch noch mit sowas zu ::)
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

lonicera 66 » Antwort #2893 am:

Das Vogelfutterhäuschen in der Mitte ist der Hit, das passt vom Stil her gar nicht hinein... ;D
liebe Grüße
Loni

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Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
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Re: Garten(verun)gestaltungen: "Shäng (p)Fui"

leonora » Antwort #2894 am:

Staudo hat geschrieben: 23. Mär 2017, 21:58
Auch in den 70ern waren in manchen Regionen Minibaugrundstücke die Regel. Durch die eher offene Bauweise mit niedrigen Bretterzäunen und viel Grün fiel es gar nicht so sehr auf, dass das Nachbarhaus nur 10 Meter weiter steht.


Ich bin zwar auf etwas größerer Parzelle aufgewachsen, aber damals war das nachbarliche Zusammenleben wirklich irgendwie entspannter - ohne meterhohe Zäune und Hecken.

Mittlerweile sind schon 200m²-Grundstücke nebst obligatorischem Bungalow in der Vermarktung. Weil man da dann wirklich nicht mehr umhin kann, von seinen Privaträumen dem Nachbarn in seine Privaträume zu gaffen (und umgekehrt), empfiehlt eine deutsche Bausparerzeitschrift - ohne Witz ! - blickdichte Fensterscheiben!!! Das ist Shäng (p)Fui auf die Spitze getrieben.

@Mümmel

Wirklich schlimm und abschreckend. :o Und ich ärgere mich schon über ein paar harmlose Gabionen in der Nachbarschaft... :-\

LG
Leo
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