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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4163099 mal)
Moderator: cydorian
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Olivenöl schön und gut, aber handhabt einer von den Feigenspezln hier so etwas wie ausdünnen? bei Äpfeln ist das ja üblich und bei Tafeltrauben, insb. den Sorten mit reichem Blütenansatz, auch ein Muss, weil die Pflanzen in Nordeuropa einfach nicht soviel Zucker produzieren. Da erst dieses Jahr nennenswert etwas bei mir dran war, habe ich gestern mal einen Strauch "geopfert" und dort 2/3 der Feigen entfernt. Überwintern würden die hier (Potsdam) eh nicht; sie waren auch schon zu groß.Macht das einer von Euch? Wahrscheinlich muss man da schon Anfang August ran?
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ausdünnen bei den Feigen- die Frage hat sich hier noch nie gestellt. Die richtigen Sorten produzieren in Mitteleuropa gute Qualität. Die Menge-Güte Relation wie im Weinbau ist meines Wissens bei Feigen nicht so ein Thema.Was sich allerdings in schlechten Jahren oder in kühlen Regionen auszahlen kann ist die Blütenfeigen der Herbstfeigenernte zu opfern (was zu verschmerzen ist wenn nur wenige Blütenfeigen produziert werden). Das beschleunigt den Reifeprozess der Hebstfeigen, was sich letztlich auch auf die Qualität (wie auch Quantität) positiv auswirken kann. Die Reife wird vorgezogen, wodurch mehr Feigen unter besseren Bedingungen (Licht, Temperatur) reifen können. Da die Ernte früher beginnt, wird ihre Dauer verlängert. Kann auch sein, dass ein Ausdünnen der Herbstfeigen (eher im Juli) einen ähnlichen Effekt hat. Jedoch habe ich nicht festgestellt, dass unter guten Bedingungen (Sommer, Frühherbst) die Feigen süßer schmecken wenn ihre Menge gering ist.Olivenöl schön und gut, aber handhabt einer von den Feigenspezln hier so etwas wie ausdünnen? bei Äpfeln ist das ja üblich und bei Tafeltrauben, insb. den Sorten mit reichem Blütenansatz, auch ein Muss, weil die Pflanzen in Nordeuropa einfach nicht soviel Zucker produzieren. Da erst dieses Jahr nennenswert etwas bei mir dran war, habe ich gestern mal einen Strauch "geopfert" und dort 2/3 der Feigen entfernt. Überwintern würden die hier (Potsdam) eh nicht; sie waren auch schon zu groß.Macht das einer von Euch? Wahrscheinlich muss man da schon Anfang August ran?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hardy Chicago, täglich Herbstfeigen seit einer knappen Woche (Montag).[IMG]http://www11.pic-upload.de/06.09.15/rsv2edh7gq85.jpg[/img][IMG]http://www11.pic-upload.de/06.09.15/vn4jz87ndj5a.jpg[/img]
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Mein Vater hat vor vielen Jahren mal eine Bayernfeige Violetta gekauft, die ja laut Werbung sehr winterhart sein soll. Dieses Jahr ist sie inmal im Winter nicht erfroren und hatte (am Samstag geerntet) auch eine Feige von ansprechender Größe und Geschmack. Ich hoffe, dass sich meine Longue d'aout und Ronde de Bordeaux als winterhärter und ertragreicher erweisen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
@ Danke Philippus.Bei mir war immer das Überwintern das Problem, es geht immer an -20° ran mit Wind, in den letzten Jahren auch Kahlfröste.Ich probiere das Ausdünnen also einfach aus, natürlich auch das Öltupfen.Deine jetzt beerntete Feige Hardy Chicageo steht bei mir auch auf der Liste, dafür schmeiße ich MdS raus; die ist ein riesen Busch und hat nur 2 Feigen dran. Auch die sog. "Goldfeige" von einem bekannten Schweizer Züchter bringt nix. Gut dagegen ist Bornholm/ Nexö, ordentlich Ertrag seit ~3 Wochen und schmecken auch meiner Frau, die aus einer Feigengegend stammt und daher nicht die optimistische Verkostungshaltung eines Nordlichts mitbringt. ;)GrüßeAyamo
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Madeleine ist bei dir keine Ausnahme. Diese Sorte ist etragsschwach, bedingt durch teils massiven Fruchtabwurf. Es ist nicht ausgeschlossen dass sie die Feigengallwespe benötigt. Schade, denn sie hatte sich bei mir als sehr frosthart und kräftig erwiesen, die wenigen Früchte schmeckten vorzüglich.Du könntest auch Ronde de Bordeaux in Erwägung ziehen. Vielleicht die unkomplizierteste Feige für "grenzwertige" Klimate oder Standorte, wohl unter den aller härtesten, ebenso früh aber geschmacklich für mich besser als HC. Wenn es mit RdB nicht funktioniert, wird sich nach derzeitigen Kenntnissen schwer eine geeignetere Sorte finden.@ Danke Philippus.Bei mir war immer das Überwintern das Problem, es geht immer an -20° ran mit Wind, in den letzten Jahren auch Kahlfröste.Ich probiere das Ausdünnen also einfach aus, natürlich auch das Öltupfen.Deine jetzt beerntete Feige Hardy Chicageo steht bei mir auch auf der Liste, dafür schmeiße ich MdS raus; die ist ein riesen Busch und hat nur 2 Feigen dran. Auch die sog. "Goldfeige" von einem bekannten Schweizer Züchter bringt nix. Gut dagegen ist Bornholm/ Nexö, ordentlich Ertrag seit ~3 Wochen und schmecken auch meiner Frau, die aus einer Feigengegend stammt und daher nicht die optimistische Verkostungshaltung eines Nordlichts mitbringt.
Was am besten bei der Bayernfeige funktionieren dürfte, ist die Vermarktung (als härteste Feige) und folglich ihre massive Präsenz im Einzelhandel. Nach meinen Kenntnissen hat sie jedoch bisher selten gehalten, was sie verspricht. Die Sorte entwickelt superlange, peitschenartige Triebe die kaum richtig verholzen. Im Vergleich zu anderen als hart eingestuften Feigen hat sich Violetta laut vielen Berichten als totales Weichei erwiesen.Longue d'aout habe ich in diesem Jahr gepflanzt (nach einigen Jahren im Kübel). Sie soll jedoch schwere Böden nicht mögen. Mal sehen.Zu RdB habe ich mich oben geäußert. Für mich eine Feige die man haben sollte, wenn der Platz vorhanden ist (wächst in die Breite, ist raumgreifend).VGWild Obst hat geschrieben:Mein Vater hat vor vielen Jahren mal eine Bayernfeige Violetta gekauft, die ja laut Werbung sehr winterhart sein soll. Dieses Jahr ist sie inmal im Winter nicht erfroren und hatte (am Samstag geerntet) auch eine Feige von ansprechender Größe und Geschmack. Ich hoffe, dass sich meine Longue d'aout und Ronde de Bordeaux als winterhärter und ertragreicher erweisen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Wegen den schlechten Erfahrungen, die mein Vater mit seiner angeblich "harten" Violetta gemacht hat, war ich bisher auch immer sehr skeptisch gegenüber Feigen. Aber seit dem ich hier im Forum lese, und meine Freundin Feigen sehr mag, habe ich mir gedacht ich probiere es einfach noch einmal mit Feigen und eben nicht der "Vermarktungssorte", sondern mit den bewährten und erprobten Sorten, Longue d'aout, Ronde de Bordeaux und Dalmatie (noch im Topf) sowie auch "Noname-Stecklinge", die ich ertauscht oder von Bekannten bekommen habe.Da der Standort vergleichbar ist, sollte sich schnell herausstellen, dass diese (hoffentlich) mehr Potential haben als Violetta, wobei Feigen bei mir (>500m) trotzdem grenzwertig bleiben werden, zumindest in kälteren Jahren.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Selbst wenn du keine ausreichend winterharten Sorten für dein Klima finden würdest, könntest du immer noch afghanische Trockenfeigen bestellen und deine eignen frostharten Kulturfeigen aufziehen. Ich habe mir bei Pamir Export dieses Jahr schon 20 kg Feigen gekauft. Die kleinen esse ich, die großen Früchte verwende ich zum aussäen. Es kommen Kulturfeigen mit gezackten Blättern, ähnlich Ice Christall, also wunderschön.Einen Teil habe ich in der Wohnung vorgezogen, bevor ich sie ausgepflanzt habe. Ich werde sicherlich hunderte o. tausende Pflanzen bekommen, die wunderschön aussehen, tolle Früchte bekommen und extrem winterhart sind. Mit Wildfeigen aus Afghanistan habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Besonders meine Tadschikische Wildfeige Gigant ist besonders hervorzuheben. Es ist ein echter Hingucker. Auch großwachsende Johannis sind dabei.Von den Kulturfeigen ist eine Brown Turkey meine größte Pflanze, von der ich dieses jahr zum erstenmal schön geerntet habe. Die Früchte reifen scheinbar mit dem Wachstum der Pflanze früher und reifen dann auch bei mir aus. Nächstes Jahr werden dann vielleicht auch die Herbstfeigen noch reif. Bei meinen Wildfeigen sind die Früchte dieses Jahr auch mehrere Monate früher erschienen, so das ich die Hoffnung habe, zum erstenmal von meinen Wildfeigensämlingen zu ernten. Immer mehr Sämlinge bekommen Früchte.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Paulche:)Gibt es da vielleicht ein paar Sämlinge als Tausch?LG von July
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Juli, ich mache demnächst das Päckchen für dich fertig. Jetzt ist meine Saison im Schwimmbad zu Ende und ich habe mehr Zeit und ich muß sowieso einiges umpflanzen.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich freue mich und keine Hetze....immer mit der Ruhe.Aber diese von Dir beschriebenen Feigen hören sich so fantastisch an:)!!!LG von July
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hier ist die Herbstfeigenernte voll im Gange- Bei Hardy Chicago vor 10 Tagen, RdB und Becane (diese beiden allerdings im Kübel) in den letzten Augusttagen- Bei Longue d'aout vorgestern- Nur bei Negronne dauerts noch ein wenig sowie bei einer Kübelfeige unbekannter Sorte- Brunswick (Kübel) und Pastiliere (ausgepflanzt) haben sämtliche Feigen verloren. Die Brunswick dürfte im Kübel während meiner Abwesenheit Trockenstress gehabt haben. Pastiliere verzeihe ich das in Anbetracht der Tatsache dass sie neu ausgepflanzt wurde.Am Wochenende wird es hier wieder sommerlich, wodurch ich mir einen Schub bei diversen Feigen erwarte.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hier gibt's noch keine Herbstfeigen. Trotz Rekordsommer.Ich vermute, die wenigen kurzen Kaltlufteinbrüche haben die Feigen ausgebremst. Heute früh auch nur 6 Grad. Ab sofort solls wieder sommerlich werden. Mal sehen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Interessant, dass die Witterung mit Rekordhitze und Rekordsonnenstunden auch hier kaum den Reifeprozess beschleunigt hat. Negronne ist anscheinend nicht weiter als sonst. Auch in anderen Jahren beginnt die Ernte bei LdA oder HC kaum später.Vielleicht wars wirklich der Kaltlufteinbruch Ende Juli sowie jüngst.Hier gibt's noch keine Herbstfeigen. Trotz Rekordsommer.Ich vermute, die wenigen kurzen Kaltlufteinbrüche haben die Feigen ausgebremst. Heute früh auch nur 6 Grad. Ab sofort solls wieder sommerlich werden. Mal sehen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Darf ich mich mal in Eure Diskussion drängen? Und fragen, ob es sinnvoll ist, jetzt noch Stecklinge /Steckhölzer zu machen? Wir mussten von unserer Rauch-Feige Zweige abnehmen, weil sie dem Wein Konkurrenz machten. Fortwerfen oder stecken, ist jetzt die Frage.