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Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen? (Gelesen 22359 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #30 am:

Günther, dein Einwand ist berechtigt:Bei der unsäglichen MKS-Totschlagskampagne, die von der EU aufgrund starker Lobby-Interessen aus der Wirtschaft geführt wurde,sind u.a. einige sehr widerstandsfähige walische Bergschafrassen komplett ausgerottet worden und auch die Politik in Bezug auf Nutzpflanzen entspricht keineswegs Biodiversitäts-Kriterien.Ich korrigiere meine o.g. Aussage also um die Punkte:"In diesem Fall...." und möchte "Pflanzen" durch "Zierpflanzen"ersetzen. - Danke für die Anregung zur Präzisierung ;)Christiane, mich würde mal interessieren, wie viele Sorten von Remontantrosen du persönlich kennst (ich meine: so gut kennst, daß du sie jederzeit wiedererkennen könntest)? - Nix für ungut, aber ich finde, daß man nur Dinge beurteilen sollte, die man wirklich gut kennt (auch unter verschiedenen Umständen), bevor man sie generös der Vernichtung anheimgibt...Es gibt immer noch (zum Glück!) soviele Sorten von Remontantrosen, daß kein einzelner Experte von sich behaupten kann, sie alle zu kennen. Von daher finde ich deine Aussage ein bißchen, sagen wir, "leichtfertig"...
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Christiane
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Christiane » Antwort #31 am:

Raphaela,manchmal sollte man eine Meinung ganz durchlesen, bevor man sie niedermacht. Ich habe mitnichten gesagt, dass alle Remontantrosen zu vernichten sind. Und dem Alter, wo man jemand, der eine andere Meinung vertritt, Unwissenheit vorwirft, sollten wir eigentlich entwachsen sein.LGChristiane
Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #32 am:

Sorry, wenn ich dich falsch verstanden habe, aber "Schwamm drüber" hörte sich für mich nicht so an, als ob dir die Erhaltung aller noch vorhandener Remontantrosen wichtig wäre.Ich kenne auch mindestens einen Rosenberater bei einer Rosenschule, nach dessen Meinung die allermeisten Remontantrosen schlichtwegkompostiert gehörten, da sie ja "alle sooo krank" seien.Viele Remontantrosen brauchen tatsächlich gute Bedingungen und Geduld, bis sie ihr volles Potential zeigen können. Dazu noch ein Beispiel: In Sangerhausen steht ein (noch) recht kümmerliches Exemplar von "Magnolija", das, zumindest im letzten Sommer, als ich es gesehen habe, (noch) keinerlei Duft erkennen ließ und übergroße Blüten hatte, die an den äußeren Petalen schon anfingen zu faulen, bevor die inneren sich entfaltet hatten.Ein Exemplar dieser Sorte hatte ich im Sommer zuvor als Containerpflanze aus S. mitgebracht. Ausgepflanzt in guten Boden wurde es ein kräftiger, sehr gesunder und gut verzweigter Busch, dessen Blüten im zweiten Jahr dufteten und (mit etwas Kalimagnesium im Frühjahr) auch tadellos aufgingen.Mich haben letzten Sommer schon viele Leute gefragt, wo es denn diese wunderschöne Rose gäbe...Wer nur das (relativ junge) Sangerhausener Exemplar gesehen hätte und irgendwelche Listen mit "erhaltenswerten" Sorten erstellen wollte, hätte diese Sorte darin bestimmt nicht aufgenommen...- Auch eine "Schwamm drüber-Sorte", um die es sehr schade wäre.
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Silvia
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Silvia » Antwort #33 am:

Meine Damen, ihr werdet euch doch nicht streiten! ;)Also, was ich befremdlich fände, wäre eine bewusste Entscheidung gegen eine Sorte. Das kommt mir ein bisschen so vor wie die goldene Platte, die man Voyager mitgegeben hat und auf der die Beatles ein Lied singen. Wer hat das bloß entschieden? Sowas ist für mich viel zu sehr vom Zeitgeist geprägt.LG Silvia
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Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #34 am:

Wahrscheinlich reagiere ich bei diesem Thema etwas übernervös, weil ich gerne unbedingt a l l e noch vorhandenen Schätze erhalten wissen möchte ;-)Mit genug Unterstützung für die großen Sammlungen und gutem Willenvon seiten dder Verantwortlichen wäre das m.E. auch problemlos möglich.Okay, ich gebe zu, daß es "eigentlich" vielleicht wichtigere Themen gibt, für oder gegen die man sich engagieren müßte und sollte.Meine Schwester z.B. liegt mir immer in den Ohren, daß ich doch früher so eine engagierte Tierschützerin gewesen sei und "die blöden Rosen" doch zumindest keine Schmerzen spürten, wenn man sie rausreißt...Aber man sucht sich seine Lebensaufgaben ja nicht aus, sondern wird von ihnen "ausgesucht" ;)Wahrscheinlich kann diese Sorgen auch nur nachvollziehen, wer ein kompletter "Rosen-Maniac" ist, bei dem alles, was mit diesem Thema zusammenhängt, schon obsessive Züge angenommen hat ;DIch kann da auch nur ein Dicherwort zitieren:"Oh wer um alle Rosen wüßte,die rings in stillen Gärten stehnoh, wer um alle wüßte, müßtewie im Rausch durch´s Leben gehn" (Morgenstern)...und es aus eigener Erfahrung bestätigen: Natürlich kenne ich nur einen ganz kleinen Teil aller Rosen und werde noch mindestens 30 Besuche in Sangerhausen brauchen, um wenigstens da alle einmal bewußt gesehen zu haben, aber einen Rausch verursacht schondieser kleine, bisher gesehene Teil der Gesamtheit. ;)Das Wissen, daß es noch viiiiiiel mehr zu entdecken gibt, in Verbindung mit der berechtigten Befürchtung, daß ein großer Teil dieser, entdeckten und unentdeckten, Schätze verloren gehen könnte, läßt mir einfach keine Ruhe. Das können Leute, die sich für die ganze Materie nicht soooo sehr interessieren, wahrscheinlich schlecht nachvollziehen...
Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #35 am:

Mit anderen Worten: Ich bittte vielmals um Verzeihung bei denen, die ich ungerechtfertigterweise und grundlos mit der Schwertspitze geritzt haben sollte oder ritzen werde, während die volle Breitseite eigentlich andere treffen sollte und müßte :)
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Silvia
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Silvia » Antwort #36 am:

Das ist schön gesagt - die Aufgabe sucht sich einen aus. :)Und wie heißt es so schön: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. ;)LG Silvia
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Mutabilis

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Mutabilis » Antwort #37 am:

Ich finde es sehr schwer, zu einer klaren Meinung zu kommen. Man kann nicht alles aufbewahren. Es ist nun mal wie im Kleiderschrank: Wenn ich nichts wegschmeisse kann ich entweder nichts Neues kaufen, oder irgendwann ist die ganze Wohnung voller Klamotten. (ab hier hinkt der Kleiderschrank-Vergleich, also bitte nicht weiterführen). Alle Rosen überall macht schon gar keinen Sinn...Aaaber: Eine Rose ist keine Hose. Und es ist etwas anderes, wenn ich entscheide, dass eine Rose/Pflanze in meinem Garten nicht gut wächst, dass sie nicht passt, oder mir einfach nicht mehr gefällt, als wenn irgendjemand, der aus einer kleinen Gruppe in seine Position gekommen ist, für eine große Gruppe, die zum Teil noch nicht einmal von seiner Existenz weiß, eine Entscheidung trifft.Und wie schon gesagt: Was weg ist, ist weg. Daher sollte man nicht leichtfertig Pflanzen, Musik, Wissen oder was auch immer entsorgen. Was, wenn "man" beschlossen hätte, Mozart wäre ja doch nicht soooo toll, die Noten könne man ja auch wegschmeissen?Gruß,Katrin
2004

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

2004 » Antwort #38 am:

Rosenselektion? Tataaa...tataaa....tataaa, nur noch ein paar Stunden, dann sind die 'Tollen Tage' wieder vorbei. Also liebe Närrinnen und Narralesen, ruhig Blut, denn was für eine Institution sollte das denn sein, die darüber entscheidet welche Rosen in welchen Gärten stehen dürfen. So eine Entscheidung würde doch niemanden interessieren, weder die ‚Rosenwelt’ noch den Rosenfreund.Man stelle sich nur mal vor, die Kommission erschiene bei Frau L. und würde über den Zaun hinweg (auf Englisch?) sagen: Gnädige Frau, die Rose dahinten, ja - genau die, die muss jetzt sofort raus, aber dalli, die haben wir nämlich für unwürdig erklärt! (Ich fordere eine Webcamera!)Und genau so lächerlich wie das für Frau L. ist, ist es auch in Sangershausen, Kassel, Dortmund, England, Frankreich, den USA usw.. Welcher Rosenhändler, der sein Geld mit alten Rosen verdient, würde denn sein erfolgreiches Sortiment verändern, nur weil ‚finstere Mächte’ irgend was beschließen?Feiert noch schön, schlaft den Rausch (natürlich nur vom Rosenwasser) aus, und dann wieder ab in den Garten! :D ;) :-*
Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #39 am:

Katrin, wenn du dir meine Garderobe nochmal genau anguckst, wirst du bemerken, daß man doch a l l e seine alten Klamotten aufbewahren kann. Man braucht nur ein paar Zusatz-Kleiderschränke ;)2004, ich komme zwar ursprünglich aus dem Rheinland, bin aber froh darüber, nun schon viele Jahre in einer "Karnevals-Diaspora" zu leben :)Wenn deine Sinne dagegen wieder voll aufnahmefähig sein werden, kannst du dir ja nochmal die vorderen Postings in Ruhe durchlesen. Duwirst dann vielleicht feststellen, daß du ein gaaaaanz kleines Bißchen das Thema verfehlt hast ;)
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Silvia
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Silvia » Antwort #40 am:

Das Pflanzen- bzw. Rosenvielfalt am Platz scheitern soll, mag mir, ehrlich gesagt, nicht so richtig einleuchten. Es steht bestimmt genühend Fläche zur Verfügung. Auch, wenn ich mich in öffentlichen Grünanlagen umschaue, sieht man doch oft ein eintöniges Bild mit irgendwelchen Rosen-Monoanpflanzungen. Nichts jetzt gegen diese speziellen Rosesorten z.B. im sog. Straßenbegleitgrün, aber man könnte an solchen Plätzen doch auch verschiedene Sorten pflanzen. Müssen das 500 Eisbegonien sein mit 100 Fairy?LG Silvia
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KarinL
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

KarinL » Antwort #41 am:

Nochmal zurück zu den neuen Sorten, für die kein Platz dasein soll, solange man in Rosarien so viele alte Rosen hat:Meiner Meinung nach sollten Rosenzüchter eigene Rosarien für ihre Creationen anlegen. Wenn wir schon beim Kleiderschrank sind: ein Klamottenladen stellt seine Ware schließlich auch im eigenen Geschäft aus und verlangt nicht, daß sie z.B. im öffentlich zugänglichen und vom Steuerzahler bezahlten Rathausfoyer ausgestellt werden. Wer von den Rosenzüchtern seine Exemplare im Rosarium ausgepflanzt und gepflegt haben möchte, sollte dafür bezahlen.Für alte Rosen könnten wir Patenschaften übernehmen...Ich fürchte, die ganze Aktion soll ähnlich wie bei den ADR-Rosen gehen: es werden Sichtungen nach bestimmten Kriterien durchgeführt und Empfehlungen abgegeben, diese "guten" Rosen werden dann im verstärkten Maß verlangt und verkauft (was gut für sie ist), die "schlechten" werden verschwinden.Richtig Sinn im Sinne der Züchter würde diese Aktion dann machen, wenn Rosen wie Comte de Chambourg, Rose de Resht, Souvenir de la Malmaison, Moschata-Hybriden abgeschossen werden, weil solche Rosen neuen Züchtungen "im englischen Stil" durchaus Konkurrenz machen, für diese aber keine Lizenzgebühren bezahlt werden müssen, man also im Grunde genommen nichts an ihnen verdienen kann.Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß der Direktor eines Rosariums sich die Vielfalt seiner "Ausstellung" beschneiden läßt, deshalb vermute ich handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter.@2004Wenn Du gegenteilige Informationen hast, über die wir uns hier alle sicher sehr freuen würden, dann teile sie uns mit, aber wenn Du nur rumstänkern willst, solltest Du Dich schleunigst wieder in die Gruft begeben, aus der Du Dein garstiges Haupt erhoben hast. Und nimm Dir einen anderen "Namen", Du verpestest das Jahr 2004, das hat so etwas nicht verdient.Liebe Grüße an alle Rosenfreunde
Mutabilis

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Mutabilis » Antwort #42 am:

Nein, wir sind nicht mehr beim Kleiderschrank. Schluss!!!! Das war mein Vergleich, auf den habe ich ein Copyright, und der wird hier nicht weiter ausgeschlachtet. >:( >:( >:(Von kein Platz war im Original doch keine Rede, das habe ich nur als mögliches Argument gebracht. Und genauso wenig, wie man bestimmte Rosen in privatgärten verbieten kann, kann man Züchter dazu zwingen, Rosarien anzulegen. Zwang ist nie gut, weder in der einen, wie in der anderen Richtung.2004:Ist es nicht ein klein wenig naiv, zu glauben, jeder Mensch, jede Firma, jede Institution ist ein eigenes kleines Universum, dass sich von nichts und niemandem beeinflussen lässt?
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KarinL
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

KarinL » Antwort #43 am:

Ansonsten bin ich davon ausgegangen, dass das Rosarium Sangerhausen vom VDR "gepflegt" wird, sprich der VDR bestimmt, was hier angepflanzt wird und irgendwo habe ich gelesen, dass der Raum nun zu knapp wird, da die "neuen" Züchtungen jedes Jahr mehr werden, die dort angepflanzt werden "müssen".Ende Zitat von Christine@mutabilissorry, wenn ich Dir mit dem Kleiderschrank zu nahe getreten bin.Man kann statt dessen irgendetwas anderes nehmen, Brötchen z.B.Nachdem, was Christiane schreibt, verhält es sich so, daß Rosenzüchter, kommerzielle Unternehmen schon heute öffentlich geförderte Fläche und Infrastruktur (Rosarien) für sich in Anspruch nehmen, etwas, was sich sonst kaum ein anderes Unternehmen für die Ausstellung und Bekanntmachung seiner Produkte erlaubt. Zu verlangen, daß die Unternehmen für eine Dienstleistung wie das Anpflanzen und Pflegen ihrer Rosensorten in öffentlichen Rosarien bezahlen, hat nichts mit Zwang zu tun, sondern ist der übliche Weg der Wirtschaft.Wenn Rosenzüchter meinen, ihre Züchtungen gut vom Bild her verkaufen zu können, brauchen sie natürlich keine eigenen Rosarien anzulegen, dann sollten sie aber auch Rosarien nicht dazu drängen, alte Rosen zugunsten der neuen Züchtungen zu roden, siehe Christines Zitat.Karin
Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #44 am:

...Ob die großen Rosenschulen schon die Rosarien unter Druck setzen und wenn ja, wie, wissen wir m.E. noch nicht genau. Aber ganz sicher wird es zu mehr oder minder "sanftem" Druck finanzieller Art spätestens dann kommen, wenn so eine Liste "wertvoller" Rosen vorliegt. Dann haben alle (auch Stadtverwaltungen, Stiftungen und andere, die Kosten einsparen müssen oder wollen) ja ein "Schwarz-auf-Weiß-Papier" in der Hand mit dem sie selbst bei den allerengagiertesten Rosariumsleitungen soviel Druck erzeugen können, daß diese dann nach und nach alle "unwerten" Sorten rausschmeißen werden.Darum ist es ja jetzt schon wichtig, sozusagen "im Vorfeld" die Erstellung dieser Liste zu verhindern.Platz kann und darf wirklich kein Argument sein. Schließlich vernichten ja auch Museen nicht alle zweihundert Jahre ihre Altbestände, um Platz zu schaffen für Neues. Vielmehr werden Sponsoren und andere Finanzierungsmodelle für Museumsneubauten gesucht - und gefunden.
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