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Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 5. Jun 2008, 21:50
von demeterwinzer
Genügt Dir meine Antwort nicht? ;)Ich denke, es ist wirklich so, dass beim Wort Schwermetall (was eine vollkommen willkürliche Zusammenfassung von Metallen ist) die Alarmglocken schrillen, ohne weitere Begründung.
das ist natürlich akzeptiert, danke.

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 5. Jun 2008, 21:54
von max.
@demeterwinzer,mir ist das auch ein rätsel. kupfer=schwermetall=strontium=tschernobyl. wahrscheinlich funktionieren so die assoziationsketten der pseudoinformierten öffentlichkeit.viel interessanter für mich - als hobbywinzer- ist, wie die demeterwinzer ohne schwefel und kupfer im weinberg klarkommen. aber das sprengt vielleicht ein wenig den rahmen des forums.

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 5. Jun 2008, 23:50
von thomas
... aber das sprengt vielleicht ein wenig den rahmen des forums.
Nicht unbedingt, macht vielleicht ruhig mal. Sind ja wohl Erfahrungen und Praktiken und keine esoterischen Weltanschauungen, oder liege ich da falsch?Liebe GrüßeThomas

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 5. Jun 2008, 23:55
von aurora
@demeterwinzer,viel interessanter für mich - als hobbywinzer- ist, wie die demeterwinzer ohne schwefel und kupfer im weinberg klarkommen. aber das sprengt vielleicht ein wenig den rahmen des forums.
ich meine gelesen zu haben, dass selbst wein welcher das demetergütesiegel trägt mit kupfer behandelt werden darf.bin mir da sogar fast ganz sicher

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 5. Jun 2008, 23:59
von max.
@thomas,es ist "borderline"- was die wissenschaft betrifft.

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 6. Jun 2008, 14:05
von demeterwinzer
hallo ihr lieben, also ohne kupfer und schwefel auszukommen ist im ertragsanbau schon ewtas persönliches, weil die alternativen selten eine vereinfachung bedingen, sondern die sache oft etwas verkomplizieren. außerdem spielt der finanzielle aufwand auch eine rolle: kupfer und schwefel sind halt preiswert und auch für den demeter-anbau zugelassen. auf diese vorzüge zu verzichten, kann nur bedeuten, dass der winzer andere als die wirtschaftlichen gründe hat. und das ist eben der punkt. so lange sich einer innerhalb des reglements befindet, gibt es nichts zu motzen. zweifelhaft sind mir jedoch die kollegen, die zwar behaupten umwelt- und naturbewußt zu sein und nach ökologischen gesichtspunkten zu arbeiten, ihren betrieb aber nicht zertifizieren lassen. bei mir sind das trittbrettfahrer und die hasse ich ausnahmslos (auch die bekannten).gruß aus dem sonnigen wonnegau.

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 6. Jun 2008, 14:10
von Staudo
Da gehts Du aber in die Vollen.Ein Betrieb, der sich nicht zertifizieren lässt, darf weder Öko noch Bio an seine Produkte schreiben.

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 6. Jun 2008, 14:28
von Conni
Tun sie ja auch nicht. Aber die Weine von Rebholz (Birkweiler Kastanienbusch und Siebeldinger im Sonnenschein :D) sind einfach großartig. Die von Querciabella ebenso (biodyn., ohne dass es draufsteht). Um nur Beispiele zu nennen. Und ehrlich - mir ist ein Wein lieber, bei dem ich vor Entzücken ein Funkeln in die Augen krieg, auch wenn ich darauf vertrauen muss, dass der Winzer sauber arbeitet, als einer, der zertifiziert ist und gruslig riecht/schmeckt.

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 6. Jun 2008, 14:36
von aurora
zweifelhaft sind mir jedoch die kollegen, die zwar behaupten umwelt- und naturbewußt zu sein und nach ökologischen gesichtspunkten zu arbeiten, ihren betrieb aber nicht zertifizieren lassen. bei mir sind das trittbrettfahrer und die hasse ich ausnahmslos (auch die bekannten).gruß aus dem sonnigen wonnegau.
hassen ist ganz schön hart.zertifizierung kostet aber auch ganz schön geld.auch bei zertifizierter ware gibts genug schwarze schafe.letzten endes läufts doch auf vertrauen hinaus.

Re:Bio-Spitzenweine

Verfasst: 6. Jun 2008, 14:44
von Eliza
Nun, wie kann man da aufs Maul sitzen? ;DKupfer ist rasch ein Gift, und weil es sich als Schwermetall im Boden anreichert, vergiftet es diesen eben langfristig. In der EU-Bio-VO ist es als Fungizid denn auch bloss im Sinne einer Übergangsregelung zugelassen, allerdings wird das Provisorium zum Providurium, weil Pilze in den nördlichen Anbaugebieten eben ein Problem bleiben, und synthetische Fungizide für Biowinzer bä sind, obschon insgesamt wohl weniger giftig als Kupfer. Weil Wein ja aber ohnehin noch ein bedeutenderes Gesundheitsgift enthält, nämlich rund 11-15 % Alkohol, fallen Kupfer und auch Schwefel nicht so ins Gewicht, wobei der konservierende Schwefel offenbar doch ab und zu fürs Kopfweh verantwortlich ist. Bei all den Giften mutet es dann in der Tat nebensächlich an, ob der Demeterwinzer seine Brühen links- oder rechtsrum rührt. Das ist dann schon Geschäft pur.Anderseits enthalten Bioweine in praktisch allen Tests weniger Gifte als konventionelle. Am wenisten enthalten allerdings die nicht professionell gekelterten. Diese einfachen Landweine vom Bauern, kaum raffiniert, die man oft noch im Süden für wenige Euronen findet, sind dann auch nicht zertifiziert, aber nicht allen verwöhnten Gaumen zuträglich. Man muss eben schon wissen, was man will. Aber der Biogedanke ist beim Wein bestimmt schwieriger zu verwirklichen als etwa bei einem simplen Blumenkohl. Auch Bioalkohol ist und bleibt Alkohol, ein gefährliches, abhängig machendes Nervengift, das in keiner Biofrucht in dieser Menge vorkommt.