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Phlox ohne Namen (Gelesen 6603 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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sarastro

Re:Phlox ohne Namen

sarastro » Antwort #30 am:

ebenfalls OT :Früher mussten die Baumschulisten an der Rinde im Winterstadium Gehölze bestimmen, aber innerhalb mancher Gattungen! Obstgehölze unterschied man nach der Dicke der Knospen und am Wurzelwachstum. Ich kenne nicht wenige Baumschulisten, die sofort eine Fehllieferung erkannten. Und Gemüsegärtner sollten die Samen von Salat und Kohlrabi bestimmen. Auch wir hatten in der Lehre eine Gemüse-"Samenbank" angelegt, damit wir die wichtigsten Samen auseinander halten konnten. Pflanzen erkennen und kennenlernen, selbverständlich immer und wichtig für jeden Gärtner, der sich nicht als Halbgärtner titulieren lassen möchte. Vor Jahren flog hier ein Meisterkandidat durch, weil er den Baum (eine Winterlinde) vor seinem Bildungsinstitut nicht kannte. Muss ein Gärtnermeister eine Linde kennen oder sollte er doch besser einen Betrieb mit zig Mitarbeitern erfolgreich führen? Wohl beides.Allerdings kann über den Sinn mancher Ausbildung durchaus kontrovers diskutiert werden, ist aber eine gänzlich andere Sache.
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Staudo
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Re:Phlox ohne Namen

Staudo » Antwort #31 am:

99,9 % aller Staudengärtner würden mit größter Überzeugung sagen, das hier wäre Aster novae-angliae 'Herbstschnee' und 100% davon lägen falsch. Es ist ein Sämling. ;DAn dieser Stelle wäre ich gnädig, weil nur eine weiße Raublattaster bekannt ist. Diesen Sämling als 'Herbstschnee' zu identifizieren und künftig vielleicht noch entsprechend als solchen zu verbreiten, halte ich für grundverkehrt. Wer sagt denn, dass Wüchsigkeit, Blühfreude und Mehltauanfälligkeit der von 'Herbstschnee' entsprechen?Wir halten es jedenfalls so, dass Sorten nicht nachträglich bestimmt werden. Pflanzen ohne Sortenetikett fliegen auf den Kompost.
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callis

Re:Phlox ohne Namen

callis » Antwort #32 am:

Pflanzen ohne Sortenetikett fliegen auf den Kompost.
Wann fliegen denn die meisten? ;)Da fällt mir ein, wann beginnt den dein Asternfeld zu blühen?
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Susanne
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Re:Phlox ohne Namen

Susanne » Antwort #33 am:

Hatte er das nicht gerodet?
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
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Staudo
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Re:Phlox ohne Namen

Staudo » Antwort #34 am:

Callis, neulich haben wir an die 200 Erigeron gekippt, es tat mir weh. Irgendwann hat die irgendjemand hingestellt, nicht inventarisiert und das scheinbar einzige Etikett hat der Wind davon getragen. Das Asternfeld steht noch, es ist nicht meines und Grund zu roden habe ich auch nicht. Im Gegenteil, es ist eher geschlossener geworden. Die Pflanzen haben sich gekräftigt und ein paar tausend neue Sämlinge sind neu dazu gekommen. Die Raublattastern beginnen Knospen zu bilden. Derzeit blühen vereinzelt ein paar Helenium, bei denen ich mich aber scheue, diese irgendwelchen Sorten zuzuordnen. 8)
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sarastro

Re:Phlox ohne Namen

sarastro » Antwort #35 am:

Das Rätsel mit der 'Herbstschnee' ist gaaanz leicht zu lösen. Das Besondere an dieser Sorte ist nämlich die Eigenschaft, dass ihre Blüten bei Schlechtwetter, sowie nachts nicht wie bei anderen Sorten zugehen, sondern offen bleiben. Das war damals eine Novität, die nur noch 'Rosa Sieger' hatte.Stauden ohne Sortennamen kann man trotzdem an Landschaftsgärtner oder Gartencenter verhökern, sofern die Qualität stimmt. Man muss sie nur ehrlich verkaufen können. Dann sind sie eben eine Spur billiger, dafür spart man sich das Kompostieren. Hingegen muss man sich öfters von alten Sorten trennen. Hier ist Nostalgie fehl am Platz, man zieht ohnehin schon so viele Mitläufer durch.
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Staudo
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Re:Phlox ohne Namen

Staudo » Antwort #36 am:

Es freut mich, dass Du meine Asternsämlinge besser kennst als ich. ;)Ich habe diesen weißen Sämling sogar in die Gärtnerei geholt, weil er besser zu öffnen schien als das Original. Mal sehen, was in diesem Jahr passiert. Jedenfalls lehne ich es weiterhin ab, unbekannte Pflanzen irgendwelchen Sorten zuzuordnen. In Ausnahmefällen mag das möglich sein (insbesondere wenn nur ein Typ verbreitet ist). Aber bei sich stark aussamenden Gattungen wie z.B. Phlox oder Astern sollte es unterlassen werden, so meine Meinung. 8)
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sarastro

Re:Phlox ohne Namen

sarastro » Antwort #37 am:

Wenn er schöner, größer, weißer, reiner und damit besser ist, wird er 'Herbstschnee' verdrängen, sofern des Besitzers Auge dessen Vorzüge kennt und das Volk dies auch akzeptiert, sowie es Sinn macht, eine noch weißere Sorte hervorzuzaubern. Der Markt wird es uns weisen. Sicher sind etliche weiße A. novae-angliae in allen Nuancen zu finden, aber Klose war vor Jahren eben der erste, der diese benannte, mit all ihren Vorzügen. Dies gilt auch für einige dunkelviolette Sorten.Es steht mir sehr fern, deine Pflänzlenovitäten alle zu kennen, dazu liegst du etwas zu jwd (zu deutsch in der Pampas). Bevorzuge daher Gärtnereien, die meinem Lebenssinn näher stehen.Aber es tut gut, sich der Vorzüge älterer Sorten in Erinnerung zu rufen. Nichts anderes habe ich geschrieben.
sarastro

Re:Phlox ohne Namen

sarastro » Antwort #38 am:

Stark aussamende Astern und Phlox sind eben keine guten Sorten!! Ein guter Selektierer trachtet danach, entweder ganz sterile Sorten zu kreiren oder wenigstens solche, die kaum Saat ansetzen. Aster 'Treffpunkt' ist eine solche, oder Aster cordifolius 'Blue Heaven'.Staudi, du hast dich langsam selbst ins Abseits manövriert. Zitiere hier einen österreichischen Bundeskanzler: "Es ist halt alles recht kompliziert" ;D :o :oErigeron sind bei Staudengärtnern völlig out, wenn man mal von den ausdauernden Landschaftersorten wie 'Sommerneuschnee' und wenigen anderen absieht. Außerdem sieht man sehr selten gesunde Bestände. Dasselbe gilt für einige Heliopsis-Sorten, hier kommt noch hinzu, dass sich diese stark aussamen und die echten Sorten verdrängen.
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Re:Phlox ohne Namen

Laila » Antwort #39 am:

Moin moin :D
Stark aussamende Astern und Phlox sind eben keine guten Sorten!! Ein guter Selektierer trachtet danach, entweder ganz sterile Sorten zu kreiren oder wenigstens solche, die kaum Saat ansetzen.
jetzt muss ich mal ein bisserl dumm nachfragen: Warum sind (stark) aussamende Phlox und Astern keine guten Sorten?!Hintergrund der Frage: ich bin um jedes Pflanzerl froh von dem ich Samen gewinnen kann, damit ich auch ein paar Sachen selbst nachziehen kann und sich somit die Ausgaben meines Gartengeldbeutels wenigstens so halbwegs in Grenzen halten. Laila
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ansa
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Re:Phlox ohne Namen

ansa » Antwort #40 am:

@ LailaWenn sich Phlox zu sehr aussamt, kann es dir passieren, dass die Sämlinge direkt neben und in der Mutterpflanze keimen. Wenn sie dann starkwüchsig sind, überwachsen sie den alten Phlox und du hast anstelle der Sorte nur noch den Sämling stehen. Mir so geschehen mit einem blass-lilafarbenen, der durch einen wüchsigen rot-lilafarbigen "ersetzt" wurde. Von dem schneide ich jetzt alle Samenstände ab. Einer davon reicht im Garten.
sarastro

Re:Phlox ohne Namen

sarastro » Antwort #41 am:

Hallo Laila,Deine Frage ist natürlich dann sehr berechtigt, wenn man auf Sortenechtheit nicht viel Wert legt. Bei uns haben sich beispielsweise einige Phlox-Namenssorten mit dem Urphlox aus den Weiten Nordamerikas wild gekreuzt und es sind durchaus nette Typen mit interessanten Farben entstanden. Wenn man so einen Teil im Garten sich selbst überlässt, ist allein schon die Dynamik spannend. Dies hat jedoch nichts mit einem Beet zu tun, wo sich die Harmonie der Farben durch Namenssorten ergänzen und alles seinen "geregelten" Gang nimmt. Hier ist es eminent wichtig, gerade bei einigen Staudengattungen immer peinlichst genau darauf zu achten, dass entstehende Samenstände weggeschnitten werden, damit nicht das geschieht, was Ansa erklärte. Deswegen sollte man solchen Sorten den Vorzug geben, die sich kaum oder gar nicht aussäen, was aber nicht immer leicht ist. Auch bei guten Chinaschilfsorten kann es in warmen Herbstmonaten zur Samenreife kommen und schon ist man im Besitz zahlreicher unerwünschter Nachkommen, welche entfernt werden müssen.
Katrin
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Re:Phlox ohne Namen

Katrin » Antwort #42 am:

Außer natürlich, man hat Spaß am Ziehen von Sämlingen. Wenn man Platz genug hat, spricht eigentlich nichts dagegen. Dieses vehemente Vorgehen gegen Sämlinge verstehe ich eigentlich nicht. Das Problem ist doch nur, wenn teuer Geld verlangt wird. Wenn ich meiner Nachbarin einen Miscanthussämling gebe oder Cimi mir einen Sämlingsphlox schenkt (meine standfesteste und bisher schönste hohe Pflanze), dann ist das doch nicht verwerflich?
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
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Re:Phlox ohne Namen

Laila » Antwort #43 am:

Ahoi * :D erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich kann dem Punkt zwar folgen, seh' aber (für mich) das Problem nicht - außer dem Punkt, dass der Sämling die Mutterpflanze verdrängt. Das könnte in der Tat so oder so lästig sein.Ansonsten hab' ich doch (so denk' ich mir das zumindest) - sollte mir ein Sämling später nicht gefallen - dann immer noch die Möglichkeit ihn zu entsorgen. Aber das liegt sicher auch am eigenen "Gärtnerverhalten" und evtl. am Platzangebot. Und da hab' ich ja derzeit noch eher das Problem, dass ich "zuviel" Garten und viel, viel, viel, viel zu wenig Pflanzen (also zumindest an erwünschten ;) ) habe.Laila
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