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Tulpentragödie... Botrytis tulipae - Tulpenfeuer (Gelesen 24974 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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pearl
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Re:Tulpentragödie...

pearl » Antwort #30 am:

solange kein Bevölkerungsdruck besteht finde ich es unmoralisch Gift auf Pflanzen zu spritzen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
callis

Re:Tulpentragödie...

callis » Antwort #31 am:

solange kein Bevölkerungsdruck besteht finde ich es unmoralisch Gift auf Pflanzen zu spritzen.
Auch wenn du ihn wiederholst, verstehe ich den Satz nicht. (Hat wahrscheinlich nicht genug Hirn bei mir geregnet ;)).Wie sähe denn der Bevölkerungsdruck aus, der bewirken würde, dass du das Spritzen von Gift nicht mehr als unmoralisch empfinden würdest?
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pearl
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Re:Tulpentragödie...

pearl » Antwort #32 am:

fars, Schätzelchen, ich mache mit meinen Beiträgen den usern ein Angebot über das sie nachdenken können oder auch nicht.
Ich bin zwar nicht fars, habe aber Dein liebenswürdiges Angebot angenommen, nachgedacht und nachgeschlagen: Antimykotikum, Fungizid, Antibiotikum, Bakterizid. Entscheidend für ein gutes Pilzwachstum ist meist Feuchtigkeit (und Wärme). Daher sind v.a. Pflanzen gefährdet, die nicht gut abtrocknen können, z.B. weil sie zu dicht stehen. Vielleicht sind schlicht auch die immer feuchter werdenden und milden Winter für die Ausbreitung von Tulpenfeuer verantwortlich.
oile, im Buchsbaum Pilz Thema hatte ich auch benannt, was der prinzipielle Unterschied zwischen einen Bakterizid und einen Antibiotikum ist. Bei bestehender schwerer Streptokokkeninfektion wird man mit einem Desinfektionsmittel = Bakterizid nichts erreichen. Ich würde in der Lage immer vorziehen ein Antibiotikum verabreicht zu bekommen.Nicht ausdrücklich gesagt hatte ich, dass daraus folgt, dass ein Bakterizid n i c h t in der Lage ist 1. eine Infektion zu bekämpfen, die sich im Gewebe befindet und 2. eine größere Population Mikroorganismen abzutöten. Bei Fungizid und Antimykotikum ist es ähnlich.Nun sind Antibiotikum und Antimykotikum Medikamente. Allerdings kann man an dem Beispiel deutlich machen, dass Bakterizid wie Fungizid größere Mengen lebender Organismen nicht abtöten können. Außerdem ist eine systemische Behandlung bei schwerem Befall nötig. Das bedeutet, dass die Pflanze oder das Tier den Wirkstoff in seinem Organismus aufnehmen muss und die Wirkstoffkonzentration des Wirkstoffes am Infektionsort muss so hoch sein, dass der größte Teil der Mikroorganismen abgetötet wird.Das ist der Grund warum gleichzeitig mit den Nährstoffen Fungizide bei der Pflanzenzucht verabreicht werden. Ein Antipilzmittel, das eine bestehende Pilzinfektion bei Pflanzen 100 % wirkungsvoll bekämpft gibt es noch nicht.Allerdings gibt es wie ich aufgezählt habe kostenlose Fungizide: Sauerstoff (Wasserstoffsuperoxid und Kaliumpermangant), UV-Licht ( Sonnenlicht) und außerdem den Mangel an Feuchtigkeit am falschen Ort.Da Pflanzen aus größerer Tiefe Wasser aufnehmen können, kann man sich das zum Vorteil machen und die Stellen, die Pilzangriffen ausgesetzt sind vor Feuchtigkeit schützen.Verhindern kann man in der Hinsicht:Belaubung, die bis zum Boden reicht.Kompost um den Wurzelhals.Torf und Kokosfasern, die Wasser halten um die Pflanzen.Fördern kann man:Die Durchlässigkeit des Bodens.DrainageStandorte die auf abschüssigen Stellen liegen.Steiniger Untergrund.Bedeckung des Bodens mit mineralischen Substanzen:Splitt und Sand.Der Lebensraum wird für Mikroorganismen sehr stark durch ihre Reaktion auf den pH Wert beeinflusst. Ein hoher pH Wert reduziert die Lebenschancen für Pilze empfindlich.Förderlich ist also auf alle Fällt:Den Kalkgehalt zu erhöhen. Drastisch und nicht Teelöffelchenweise.Sämtliche Pflanzen, die zu Pilzinfektionen neigen lieben Kalk und bekommen ihn oft nicht. Bartiris und Pfingstrosen an vorderster Stelle.
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pearl
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Re:Tulpentragödie...

pearl » Antwort #33 am:

Auch wenn du ihn wiederholst, verstehe ich den Satz nicht. (Hat wahrscheinlich nicht genug Hirn bei mir geregnet ;)).Wie sähe denn der Bevölkerungsdruck aus, der bewirken würde, dass du das Spritzen von Gift nicht mehr als unmoralisch empfinden würdest?
Bevölkerungsdruck bedeutet dass zu viele Menschen und zu wenige Resourcen vorhanden sind. Hunger.
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oile
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Re:Tulpentragödie...

oile » Antwort #34 am:

@ pearlIch bleibe dabei, die Gegenüberstellung von Bakterizid und Antibiotikum (analog Fungizid und Antimykotikum) ist irreführend, bzw. verwirrt nur. Wenn Desinfektionsmittel gemeint sind, sollten diese auch als solche bezeichnet werden.- Desinfektionsmittel wirken meist keimabtötend (manchmal auch nur inaktivierend), - Bakterizide und Fungizide wirken wie der Begriff schon sagt, immer abtötend und können sowohl Medikamente (die man wiederum oberflächlich oder systemisch angewandt) als auch Desinfektionsmittel oder physikalische Einflüsse (z.B. Licht, Wärme)sein. - Antibiotika können sowohl keimabtötend als auch inaktivierend sein.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re:Tulpentragödie...

pearl » Antwort #35 am:

aha, darauf wolltest du hinaus!
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Re:Tulpentragödie...

pearl » Antwort #36 am:

- Bakterizide und Fungizide wirken wie der Begriff schon sagt, immer abtötend - Antibiotika können sowohl keimabtötend als auch inaktivierend sein.
diese beiden Statements sind falsch.
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Re:Tulpentragödie...

oile » Antwort #37 am:

Eigentlich wollte ich dazu nichts mehr schreiben. Aber:
diese beiden Statements sind falsch.
Dazu hätte ich jetzt gerne ein paar Quellen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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fars
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Re:Tulpentragödie...

fars » Antwort #38 am:

Allerdings kann man an dem Beispiel deutlich machen, dass Bakterizid wie Fungizid größere Mengen lebender Organismen nicht abtöten können. Außerdem ist eine systemische Behandlung bei schwerem Befall nötig. Das bedeutet, dass die Pflanze oder das Tier den Wirkstoff in seinem Organismus aufnehmen muss und die Wirkstoffkonzentration des Wirkstoffes am Infektionsort muss so hoch sein , dass der größte Teil der Mikroorganismen abgetötet wird .
Also tötet ein Fungizid bei systemischer Anwendung und entsprechender Dosis doch ab.Oile, ich stimme dir zu.Wenn du etwas klarer formulieren würdest, pearl, wäre vermutlich nicht nur ich dir dankbar.Aber die willst ja nur zum Denken anregen.
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pearl
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Re:Tulpentragödie...

pearl » Antwort #39 am:

populärwissenschaftliche Darstellung sind immer schwierig, fars, ich übe noch!Mit meinen Beispielen wollte ich ein paar Grundprinzipien der Wirkungsweise deutlich machen. Wenn mir das nicht gelungen ist, dann tut mir das leid.oile, du kennst bestimmt auch den Forth Henschler Rummel?
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Re:Tulpentragödie...

oile » Antwort #40 am:

Pearl, das hat so keinen Sinn. Du willst sowieso Recht behalten und ich habe Besseres zu tun.@ Dimitrientschuldige bitte, dass ich Deinen thread zerschreddert habe. Diese Diskussion hilft Dir ja nicht bei Deinem Problem.
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Dimitrij_HH
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Re:Tulpentragödie...

Dimitrij_HH » Antwort #41 am:

Moin moin, was für ein Schlacht.... ;D Ich möchte auch was sagen.... ::) Im Herbst habe ich meine Zweibeln ausgegraben und eigentlich waren sie sehr gut, vieleicht kleiner und einige mit dem blauen Schimel. Alles sauber gamacht, eingepflanzt und jetzt wachsen sie ganz brav und haben keine Krankheitsspuren... Ich möchte noch betonen, das ich im 2007 am günstingsten Plätzen meine Tülpen eingepflanzt habe. So blöd bin ich auch nicht, um Tülpen im Schatten einzupflanzen. ;D Außerdem haben sie 2 Jahren ganz toll geblüht... :PWegens Giftes. Ich mag es auch nicht (Gift ist dazu nicht billig), aber was soll ich machen, wenn meine Pflanzen (Rosen z.B.) von millionen Blatläusen befallen sind? :'( Ich habe meine Edelrosen nicht gegen Pilz behaldelt und im August hatten sie viel Knospen, aber keine Blätter... :( Alle meine Rosen stehen auf sonnigsten Plätzen... >:( Wegen Botrytis werde ich folgende machen: - Tulpen jedes Jahr ausgraben und gut saubern;- Im Sommer nichts gießen (ich habe zu oft Garten gegossen);- Viel Calendulas, Tagetes, Kapuzinerkresse aussäen.So, denke ich, muss ich nicht oft Gift benutzten oder gar nicht... ;D Danke Daniel fürs Tips.... :)LG,Dimitrij
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zwerggarten

Re:Tulpentragödie...

zwerggarten » Antwort #42 am:

das hört sich gut an, dimitri! :D
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Dimitrij_HH
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Re:Tulpentragödie...

Dimitrij_HH » Antwort #43 am:

Ich hoffe es... ::) Ich habe schon einige argotechnische Fehler gemacht. Aber ich bin lernfähig.... ;D Ich werde schon Tulpen mit Hornspan düngen. Ich erhöhe damit Kalkgehalt... :D
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uliginosa
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Re:Tulpentragödie...

uliginosa » Antwort #44 am:

Hornspäne bestehen aus Proteinen, d.h. sie verbessern die Stickstoffversorgung. Kalk müsstest du schon noch extra zufügen. ;)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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